Preview: Fifa 13

Wie letztes Jahr auf der Gamescom gab uns Electronic Arts die Möglichkeit, das neue Fifa 13 anzuspielen. Nach einer kurzen Einweisung und Vorstellung von Veränderungen und Verbesserungen, wurde uns ein Zufallsgegner einer anderen Presseseite zugeteilt.

Wir durften uns dabei gegen eine Redakteurin aus der Schweiz messen und so kam es zu einem echten Südschlager in Deutschland: Der VFB Stuttgart gegen den FC Bayern München. Wir haben uns natürlich für den VFB Stuttgart entschieden und haben alles dafür gegeben, den Sieg nach Hause zu holen und das mit Erfolg. Eine spannende, aber doch einseitige Partie, brachte einen guten Eindruck über das neue Fifa und seine Verbesserungen. Der Spielfluss wurde gerade im Angriff noch etwas beschleunigt und die Verteidigung steht so konsequent wie noch im Vorgänger Fifa 12. Gewöhnungsbedürftig war hingegen das neue Annahmesystem, welches aber bei richtiger Beherrschung einen enormen Vorteil bringen kann. Um dies zu perfektionieren, heißt es üben, üben und nochmals üben. Wie jedes Jahr kommt die Frage auf, was sich denn alles so geändert hat. Die Animationen und Zweikämpfe sehen dank der überarbeiteten Spiel-Engine wesentlich weicher aus, gleichzeitig aber auch härter. Bullige Verteidiger stehen konsequenter bei ihrem Mann und gehen robust zur Sache, während schmale Spieler versuchen, auf ihre Schnelligkeit und ihre Flinkheit zu setzen. Die Spieler stolpern nun nicht mehr wie Holzklötze über den grünen Rasen, sondern gehen nun geschmeidiger und besser animiert in die Sprints. So muss das sein!

Flüssiger in der Optik, konsequent in den Zweikämpfen

Geändert hat sich auch die Steuerung in den Dribblings. Während man im Vorgänger noch Tastenkombinationen für eine Volley-Abnahme drücken musste, geht dies nun viel leichter von der Hand. Jedoch muss man dabei auf die Einstellungen des Controllers achten. Mit Hilfe werden wir von der künstlichen Intelligenz unterstützt, schalten wir diese jedoch aus, ist die Steuerung gleich wesentlich erschwerter und um ein vielfaches sensibler. Ins Auge springen sofort die physikalischen Änderungen: Der Ball springt bei der Annahme öfter vom Fuß oder prallt zu hart ab, wenn man ihn im Sprint annimmt. Desto besser ein Spieler und seine individuellen Fähigkeiten sind, desto leichter lässt sich mit diesem ein Ball kontrollieren. Der Fokus liegt für die Entwickler aber im Offensivspiel. Die Offensivleute laufen sich besser frei, kreuzen wesentlich öfter die Laufwege und suchen auch mal den langen Weg, um sich frei zu spielen. Die Pässe müssen dafür aber genauer gespielt werden, da die Laufwege nicht einfach so unterbrochen werden können. Es ist also Vorsicht und ein hohes Maß an Konzentration gefragt – wie in einem echtem Fußballspiel eben. In unserem Testmatch haben wir diese Änderungen auch sofort wahrnehmen können und waren begeistert. Der Spielverlauf ist jetzt wesentlich vielfältiger, aber auch gefährlicher, da jeder Fehler eiskalt bestraft werden kann.

Offensive ist die neue Defensive

Bei der Ballannahme haben wir leider nur begrenzte Möglichkeiten, sofort ins Dribbling zu wechseln. Wir können mit unserem Angreifer nicht effizient genug den Ball abschirmen oder eine kreative Lösung finden und müssen stattdessen einen direkten Pass zur Seite oder hinten herum spielen. Pro Evolution Soccer 2013 hat es dort ein bisschen besser gemacht und wirkt in diesem Bereich doch etwas vielfältiger. Spieler wie Lionel  Messi und Christiano Ronaldo haben noch keine wirklichen Bewegungsvorteile gegenüber Verteidigern und somit kommen einige individuelle Fähigkeiten leider zu kurz. So müssen wir auf Finten setzen, da die Verteidiger bei einfachen Zick-Zack-Kursen viel zu gut reagieren und selbst ein Messi es sehr schwer hat. Aber durch geschicktes Passspiel und hohem Tempodribbling sind alle Teams zu schlagen und somit ist es nur eine Frage der Übung und auch der Taktik. Der Spielaufbau wirkt immer noch so langsam wie beim Vorgänger und auch der Konkurrent Pro Evolution Soccer 2013 macht von der langsameren Spielweise Gebrauch. Das ermöglicht eine hohe taktische Raffinesse und verhindert einen ständigen Tempowechsel und auch offenem Schlagabtausch zweier Teams. Einzig stört aber, dass die Offensivespieler viel zu lange brauchen um den Weg an die Spitze zu finden oder sich von Gegenspielern loszureißen.

Langsames Spielgefühl

Zieht man mit einem Spieler in die Mitte, damit die Außenbereiche frei werden, wartet man oft vergebens auf einen Spieler, welcher auf den Flügel nachrückt. Hier fehlt es uns eindeutig an Explosivität, um den Gegner mehr unter Druck zu setzen. Nichtsdestotrotz fühlte sich der Spielverlauf sehr flüssig an und es gibt ja noch mehr Wege, den Gegner nieder zu spielen. Die Konter wirken jetzt wesentlich rasanter als noch im Vorgänger und die Ausdauer der Spieler scheint eine noch größere Rolle zu spielen. Einige Spieler sind in der zweiten Halbzeit sogar so ausgepowert, dass man nun vermehrt auf Wechsel setzen muss, um überhaupt auf dieser Position noch Zweikämpfe zu gewinnen. Trotzt wenigen Mankos hat uns Fifa 13 während der Gamescom-Präsentation sehr gut gefallen. Der Titel aus dem Hause Electronic Arts wird sich in diesem Jahr aber wieder ein starkes Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Konkurrenz liefern, da diese bekanntlich nicht schläft. Wir sind gespannt, wer in diesem Jahr die Gunst der Spieler gewinnen wird, denn einen Vorteil hat Electronic Arts definitiv. Sie haben viele Lizenzen, die Pro-Evolution-Soccer-Fans gerne auch einmal in ihren Spielen sehen möchten. Sollten einem die Lizenzen also wieder sehr wichtig sein, kommt man um den Kauf von Fifa 13 wohl nicht herum. Wir meinen aber, dass Fußball auch ohne große Lizenzen Spaß machen kann.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf Gamescom-Präsentation): Fifa 13 und Pro Evolution Soccer 2013 werden sich wieder ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Jedes Spiel kommt mit seinen individuellen Vorteilen daher und versucht die Krone der Fußballsportspiele für sich zu gewinnen. Das Spielgeschehen ist bei beiden Titeln etwas verlangsamt worden, um so mehr Kontrolle über das Spielfeld zu gewinnen. Fifa 13 setzt dabei mehr auf geniale Pässe und auf einen Spielaufbau aus den hinteren Reihen. Tricks sind lange nicht so effektiv, da die Verteidiger auch ordentlich etwas auf dem Kasten haben. Da haben eher Fernschüsse Erfolg, sofern man diese lang genug trainiert hat. Es ist mehr das Ziel Spieler in den freien Raum zu schicken und durch Passstafetten die Lücke in der Abwehr zu suchen, um dann gnadenlos zu zuschlagen. Ich hatte mit Fifa 13 eine Menge Spaß und bin gespannt, wie die finale Version in unserem Review abschneiden wird.

Vielen Dank an Electronic Arts für die freundliche Einladung zur Gamescom-Präsentation!

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