Review: Call of Duty: Modern Warfare

Zurück zur alten Stärke – mit diesem Motto möchte das Entwicklerstudio Infinity Ward an die alten Tugenden anknüpfen und liefert mit Call of Duty: Modern Warfare ein Reboot des namentlichen Serienvorgängers aus dem Jahr 2007 mitsamt einer neuen Handlung.

Nachdem die Call-of-Duty-Reihe in den letzten Jahren immer schneller, brachialer und bildgewaltiger wurde, soll mit Modern Warfare an die spielerische Vergangenheit aus dem Jahr 2007 angeknüpft werden und ein authentisches Setting sowie Gameplay im Mittelpunkt stehen. Dazu gehört auch die Story, die wieder in den Vordergrund rückt und in der wir auf altbekannte Legenden der alten Modern-Warfare-Episoden treffen. Der Fokus der Handlung liegt somit nicht mehr auf einer bildgewaltigen Schlacht umhüllt von Explosionen, sondern auf schwierigen sowie emotionalen Momenten und fragwürdigen Entscheidungen, die jeder Krieg birgt. Die Hintergrundgeschichte des Spiels orientiert sich dabei stark und unverkennbar am Bürgerkrieg in Syrien. Die Terrorgruppe Al-Quatala verübt mehrere Anschläge in Europa und ist im Besitz chemischer Waffen, die eine neue Bedrohungsstufe für die gesamte Erde darstellen. US-amerikanische und britische Spezialeinheiten machen daher gezielt Jagd auf die Anführer der Terrororganisation, die sich im fiktiven Land Urzikstan aufhält. Aufgrund des Bürgerkriegs befinden sich auch russische Einheiten in Urzikstan, die von der Anwesenheit der amerikanischen und britischen Streitkräfte wenig erfreut sind, weswegen die Operation im Verdeckten stattfindet und somit auch russische Soldaten zu den Feinden zählen.

Viele Emotionen, aber wenig Inhalt

Wir merken den Entwicklern an, dass die moralisch fragwürdigen Entscheidungen stets im Vordergrund der Handlung stehen sollen. So unterstützen wir aufständische Freiheitskämpfer, die von der russischen Regierung als Terroristen eingestuft werden und operieren in einer eher fragwürdigen Grauzone der moralischen Vorstellung. Diese Thematik wird durch besondere Ereignisse immer wieder in den Vordergrund gestellt, so dass die ethischen Grenzen gerade zu Beginn des Spiels immer weiter verschwimmen. Leider werden diese moralischen Vorstellungen, die zu Beginn des Spiels gut aufgezeigt werden, gegen Ende der Story wesentlich glatter gezogen. So wird das abstrakte Feindesbild immer deutlicher und die zu Beginn fragwürdigen Rebellen zu waschechten Freiheitskämpfern. Die Geschichte zeigt damit am Ende leider doch eher ein schwarz-weißes Bild, anstatt sich weiter in der spannenden Graustufe zu bewegen, in der wir selbst gefordert werden und reflektieren, ob die Handlungen der Protagonisten und auch der Antagonisten die Richtige seien. Auch wenn viele Emotionen widergespiegelt werden und der Konflikt bei einigen Charakteren deutlich sichtbar ist, wirkt der Inhalt über die gesamte Spielzeit betrachtet ein bisschen unkreativ und lässt wichtige gesellschaftliche Fragen ungeklärt liegen und wird gegen Ende sogar eher patriotisch dargestellt.

Vom Singleplayer- in den Coop-Modus

Zwischen ruhigen Schleichpassagen und actionreichen Feuergefechten bleibt kaum Zeit zum Atmen, was das Spielgefühl intensiviert – und das auch in eher ruhigen Momenten. Die Möglichkeit, bei einigen Dialogen zwischen Antwortmöglichkeiten zu wählen, kommt dem Spiel zugute, auch wenn die Handlung trotzdem linear bleibt. Diese kleinen Entscheidungen sorgen jedoch dafür, dass wir uns nach der Story nicht, wie sonst üblich, als gefeierter Kriegsheld sehen, sondern wir uns eher schmutzig fühlen, da unsere Entscheidungen eigentlich nichts am Krieg ändern und die Einzelperson damit unerheblich für den Krieg wird und keine Auswirkungen auf die moralischen Grundfragen hat. Große Versprechen wurden von Seiten des Entwicklers für den neuen Coop-Modus gegeben, der als Schnittstelle zwischen der Kampagne und dem Multiplayer-Anteil dienen soll. Hier wurde angekündigt, dass wir in einem Team mit bis zu vier Spielern gemeinsam Geiseln befreien können und diese dann nach einem Wertungssystem in der von Infinity Ward vorgegeben Zeit extrahieren müssen. Leider handelt es sich hierbei in Call of Duty: Modern Warfare, zumindest bis zum jetzigen Zeitpunkt, um einen sehr schlichten Survival-Coop, in dem wir Gegnerwellen standhalten, bis wir aus dem Gebiet extrahiert werden. Hier hoffen wir noch auf die Umsetzung des angekündigten Inhaltes.

Battlefield-Feeling

Nachdem die Jahre über einige Spielergruppen zur Konkurrenz aus dem Hause Electronic Arts abgewandert sind, hat sich Infinity Ward ein bisschen von Battlefield V abgeguckt und eine deutlich größere Karte mit bis zu 64 Spielern aufgefahren. Im Modus Herrschaftsmatch nehmen wir in Squads mit bis zu vier Personen Flaggen ein – ganz wie aus Battlefield bekannt. Mithilfe diverser Vehikel, die wir uns durch Killstreaks verdienen, kommt eine neue Möglichkeit hinzu, die das Spielgeschehen an Battlefield erinnern lässt. Ein Manko ist jedoch, dass sich die Umgebung nicht zerstören lässt und derzeit Scharfschützen ein sehr großes Problem auf den Karten sind, da diese das gesamte Spielgeschehen dominieren. So bleiben wir mit Fahrzeugen an den kleinsten Mülltonnen hängen und auch das Squad-System bringt spielerisch keine Vorteile, da wir uns im Team nicht abstimmen können. Neben dem Herrschaftsmatch ist auch das Feuergefecht neu und dient der Unterhaltung. Dort werden wir in Doppel-Matches geworfen und spielen mit wechselnden Loadouts gegen ein anderes Team. Dies kann auch in einer Liga gespielt werden, wo wir kosmetische Items verdienen. Unsere Erfahrungen zeigen, dass wir gerne mit weniger kompetenten Spielern zusammengeworfen werden, so dass wir teils Runden ausharren, in denen unser Teamspieler keinen eigenen Kill hinbekommt.

Vertrautes macht immer noch Spaß

Bezogen auf den Mehrspielermodus bleibt zu sagen, dass die Modi Deathmatch,  Team-Deathmatch, Herrschaft und der Realismus-Modus noch am meisten Spaß machen. Hier wird für Fans der Reihe das bekannte Spielgefühl ausgelöst und die Vertrautheit in uns geweckt. Besonders die langsame Spielgeschwindigkeit gegenüber den Vorgängern ist positiv hervorzuheben, auch wenn die Geschwindigkeit nach unserem Gefühl noch einen Tick langsamer hätte sein können. Besonders positiv bleibt die Tatsache, dass bei den Killstreaks deutlich abgespeckt wurde, nicht mehr kontinuierlich ein Bombardement aus dem Himmel stattfindet und wir gefühlt mehr durch die freigeschalteten Killstreaks anderer Spieler sterben, als durch den eigentlichen Waffengebrauch. Zudem hängen die freischaltbaren Flugzeuge und Hubschrauber stark von den Fähigkeiten der Spieler ab, so dass nicht jeder effizient ein fliegendes Vehikel steuern kann und damit keine erfolgreichen Kills garantiert sind. Zweigeteilt sind wir noch, was die Maps angeht. Einige Karten wie zum Beispiel Piccadilly oder Euphrates Bridge sind scheinbar von der gesamten Community extrem verhasst, lassen sich aber aufgrund fehlender Vote-Möglichkeiten nicht überspringen. Ansonsten sind die meisten Karten recht komplex und gelungen, so dass alle Klassen auf ihre Art und Weise gut genutzt werden können.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PC-Fassung): Call of Duty: Modern Warfare macht mir wieder Spaß! Nachdem die letzten Teile mich nicht mehr ansprechen konnten und ich über die Jahre hinweg mit dem Franchise immer skeptischer wurde, konnte mich Modern Warfare seit Jahren mal wieder begeistern. Neutral betrachtet bleibt der ganz große Sprung aus und das Modern Warfare aus dem Jahr 2007 ist noch immer das beste Spiel der Serie. Mit dem Reboot befindet sich Entwicklerstudio Infinity Ward jedoch auf dem richten Weg und hat ein sehr gutes Produkt abgeliefert. Das Experiment einer großen Map war leider etwas enttäuschend, ist aber auch nicht das Handwerk der Entwickler und die klare Abgrenzung von der Battlefield-Konkurrenz. Dennoch kann eine teilweise sehr gut gelungene Story überzeugen und die durchaus taktischeren Mehrspielermatches waren eines meiner Highlights. Ich werde definitiv noch einige Stunden mit dem Spiel verbringen und freue mich über weiteren Content.

Vielen Dank an Activision für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Call of Duty: Modern Warfare!

 

Review: Madden NFL 20

You are the face of the Franchise, you are the QB1. Getreu diesem Motto hat sich Electronic Arts in Madden NFL dieses Jahr etwas ganz Besonderes überlegt und bietet einen neuen Spielmodus, der die Erzählweise in Sportspielen revolutionieren soll.

Während wir in den letzten zwei Jahren die Story rund um Devin Wade und seine Erlebnisse als Spieler in der NFL erleben durften, können wir uns in Madden NFL 20 nun selbst einen Spieler erstellen und unsere eigene Geschichte in der NFL erleben. Schon fast rollenspieltypisch kreieren wir zu Beginn des QB1-Modus unseren eigenen Charakter, passen sein Aussehen und seine Stimme an und entscheiden uns für einen Spielstil, den wir als Quarterback bevorzugen. Eine dynamische Handlung sorgt schließlich dafür, dass wir unseren Charakter nach unseren Vorlieben entwickeln und Entscheidungen stets eine Auswirkung auf den Verlauf der Geschichte haben. So wählen wir am Anfang das College, an dem wir spielen wollen. Schon die ersten Trainergespräche und Spiele haben einen Einfluss darauf, welche Teams uns potenziell im NFL Draft auswählen werden. Unsere Leistungen auf dem Feld und während des Combines sorgen maßgeblich dafür, bei welchem Team wir landen und an welcher Stelle wir im Draft ausgewählt werden. Je besser wir uns präsentieren, umso früher werden wir als Belohnung gedraftet. Dabei kann uns eine ganze Reihe an Teams auswählen. Lediglich die Mannschaften mit herausragenden Quarterbacks in der NFL können uns nicht selektieren, wobei es sich dabei nur um eine Handvoll Teams handelt.

Leistung und Belohnung

Der neue storybasierte Karrieremodus QB1 unterscheidet sich gerade in der Spielfreiheit von den Vorgängertiteln. Nachdem wir bei einem Team untergekommen sind, müssen wir durch Training und auf dem Feld jeden Spieltag beweisen, dass wir es wert sind in dem Team zu spielen. Dabei können wir durch Dialoge, die anhand von Kurzmitteilungen stattfinden, unsere Fähigkeiten gezielt stärken, indem wir bestimmte Eigenschaften unseres Charakters in Textform offenlegen. Das kann uns zu einem besseren Leader machen und das eigene Team motivieren, oder zu auch zu einem arroganten Superstar, der durch eine gute Eigenleistung glänzt. Neu sind auch die diversen Herausforderungen die uns Erfahrungspunkte bringen, mit denen wir unsere Fähigkeiten gezielt verbessern dürfen. Läuft es aber einmal auf dem Spielfeld nicht so rund, was bei schlechten Teams schnell passieren kann, ist die Konsequenz gerne mal, dass wir das Team verlassen müssen. In solch einem Fall kommen wir zwar in einem neuen Team unter, haben aber stets einen schweren Stand. Der Kern der Geschichte dreht sich nur um unseren Charakter und folglich können wir nicht auf das eigene Team zurückgreifen, wie wir es aus dem normalem Karrieremodus gewohnt sind, sondern spielen nur unseren Charakter und somit auch nur die eigene Offensive in Spielen.

Mehr Fähigkeiten

Eine wichtige Neuerung, sowohl im Karrieremodus QB1 als auch im gesamten Spiel, sind besondere Skills, die einige wenige Spieler von anderen Sportlern der NFL abheben. Diese Skills werden X-Factors genannt und bieten besondere Fähigkeiten, die bei einigen Spielern einmalig sind. So hat Aaron Rodgers zum Beispiel die Fähigkeit Gambler, die es ihm ermöglicht, in der Redzone, einer bestimmten Zone kurz vor der Endzone, keine Interceptions zu werfen. Das Spiel richtet sich also ein wenig an diese besonderen Fähigkeiten, die sehr divers ausfallen und für ein frisches Spielgefühl sorgen, da sich gewisse Spieler nun auch der Realität entsprechend spielen lassen. Im Karrieremodus können wir nach und nach solche Fähigkeiten freischalten und unserem Charakter diese zuteilen, um diesen weiter zu individualisieren und einen Spieler zu schaffen, wie wir uns ihn immer vorgestellt haben. Während der Karriere schicken uns diverse Spieler mit solchen Fähigkeiten auch Kurzmitteilungen, auf denen sie uns hinweisen, wie gefährlich ihre X-Factors sind. Diese Hinweise sollten wir auch berücksichtigen. Wenn der beste Cornerback der Liga schreibt, dass er uns heute drei Bälle abfangen wird, dann sollten wir es tunlichst vermeiden, in seine Richtung zu werfen. So wird das Spiel auf der einen Seite interessant gestaltet, auf der anderen Seite wirken viele Szenarien oftmals gescriptet.

Altbekanntes Spielprinzip

Spielerisch geht Madden NFL 20, wie schon die letzten Jahre, sehr geschmeidig von der Hand und an der Steuerung hat sich eigentlich nichts geändert. Die größten und gelungenen Neuerungen sind eindeutig die im Karrieremodus und die X-Factor-Fähigkeiten diverser Spieler, die nun wirklich auf dem Spielfeld den Unterschied machen können. Neben der storybasierten Karriere können wir, wie gehabt, auch mit einem Team als Teammanager eine Karriere starten, in der wir eine ganze Truppe verwalten und auch die Defensive spielen können. Dies ist vielleicht einer der größten Schwachpunkte im QB1-Modus, da wir als Quarterback noch so gut sein können, wenn unsere Defensive, die wir nicht spielen können, immer um die dreißig Punkte oder mehr zulässt. Neben den beiden unterschiedlichen Karrieremodi gibt es natürlich auch wieder das Ultimate Team, wie man es von Electronic Arts gewohnt ist. Hier können wir unser eigenes Star-Team aufbauen und uns online in einer Liga gegen andere Spieler messen, um unser Team und unseren Rang immer weiter zu verbessern. Madden NFL 20 erfindet das Rad somit nicht sonderlich neu, beruft sich aber auf die spielerischen Stärken und bringt mit dem QB1-Modus einen interessanten Aspekt, der durch die X-Factor-Eigenschaften besonders intensiv hervorgehoben wird.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PC-Fassung): Madden NFL 20 entwickelt sich von Jahr zu Jahr stetig weiter und macht in kontinuierlichen Schritten alles richtig. Spielerisch sehe ich kaum noch Luft nach oben, was positiv für eine Sportsimulation ist. Die einzigen Verbesserungspunkte sind folglich nur die Präsentation einer interessanten Story für Einzelspieler und interessante Mehrspielerherausforderungen. Die Mehrspielerbranche wird seit Jahren erfolgreich durch Ultimate Team genau wie bei Fifa bedient und ist sehr zufrieden mit diesem Konzept. Ich persönlich lege mehr Wert auf eine gute Story und auf authentischen American Football. Schon Madden NFL 18 und Madden NFL 19 haben eine großartige Karriere hingelegt, in der ich mich als Zuschauer und Spieler verlieren konnte. Madden NFL 20 geht nun einen anderen Weg und zeigt quasi meine eigene Story und einen eigenen Charakter. Dieser soll mein Ideal verkörpern und lässt sich von Beginn an so anpassen, wie ich ihn mir vorstelle. Folglich bekommt man im QB1-Modus eine gewisse Freiheit, was dem Spiel mehr Reiz verschafft. Allerdings wiederholen sich innerhalb der Geschichte in der zweiten Saison die Geschehnisse und später besteht die Geschichte nur noch aus Training und Spielen, ähnlich dem normalen Karrieremodus, den es auch weiterhin gibt. Dabei ist der QB1-Modus eher eine Kurzfassung der Karriere, da wir uns mit Trainerfragen und Management nicht auseinandersetzen müssen. Jedoch hat es mich stets fasziniert, welches Team mich zum Beispiel draften wird und wohin es mich verschlägt, wenn ein Team mich aufgrund schlechterer Leistung im QB1-Modus feuert. So darf es in den nächsten Jahren gerne weitergehen!

Review: Metro Exodus

Videospiele setzen vermehrt auf eine offene Spielwelt in der wir die Möglichkeit haben, die Umgebung ganz nach unserem Geschmack zu erkunden. Nun springt auch Metro erstmals wortwörtlich auf den Zug auf und verabschiedet sich von den unterirdischen Bahnstationen.

Metro wurde gerade durch seine Schlauchlevel und die dadurch entstandene beengte, düstere Atmosphäre bekannt, die stets eine Grundangst in vielen Spielern hervorbringt. Politische Intrigen, mutierte Kreaturen und die Stimmen vergangener Leben haben in Kombination mit den düsteren Tunneln der Metro eine Welt geschaffen, die auch ohne offenes Gelände zu beeindrucken weiß. Nun soll es für Artjom an die verstrahlte Oberfläche quer durch Russland gehen – von Moskau über die Sumpfgebiete, die kaspische Wüste, den dichten Wäldern bis hin zum Meer vor der Küste des Landes. Dabei ist die offene Spielwelt nicht vergleichbar mit den uns bekannten Open-World-Spielen, sondern eine gekonnte Mischung aus Abschnitten in denen wir uns offen bewegen können, um unser Ziel zu erreichen. Jeder Abschnitt spielt in einer anderen Region innerhalb Russlands, so dass auch die Umwelteinflüsse eine wichtige Rolle spielen und sich auch die Tier- und Gegnerwelt der Umgebung anpassen. Mit der Aurora, einem alten Zug aus früherer Zeit, bereisen wir die verschiedenen Abschnitte und auf den Weg hin zum Ozean lernen wir neue Freunde, Feinde und die ewige Weite Russlands kennen. Obwohl es nicht daran klingt, dass die Entwickler die bekannte Atmosphäre der Serie so noch einmal zu gestalten, lässt sich vorweg sagen, dass ihnen dieser Spagat durchaus gelungen ist.

Offen heißt nicht gleich unbegrenzt

Als bekannt wurde, dass Metro Exodus eine offene Spielwelt bekommt, waren viele Fans der Serie äußerst skeptisch. Schnell kann eine offene Spielwelt trostlose und langweilige Momente mit sich bringen, in denen der Spaß am Spiel verloren geht. Äußerst selten schaffen es Spiele wie die Titel der Fallout-Reihe, eine offene Welt mit automatisch generierten Ereignissen zu füllen, die für überraschende und unvorhersehbare Aktionen sorgen. Streng genommen ist Metro Exodus aber alles andere als ein Open-World-Spiel. Aufträge und Ziele werden noch immer strikt vorgegeben, sodass wir uns weiterhin via Karte orientieren, wohin wir als nächstes müssen. Die Areale sind wesentlich weitläufiger als es noch in den Vorgängern der Fall war. Die Metro war stets eng und eine natürliche Limitierung des Spielfeldes. Nun wird uns eine scheinbar offene Welt vorgesetzt, in der sich unser Protagonist relativ frei bewegen kann. Wir können unsere Ziele quasi von allen Himmelsrichtungen erreichen, wobei wichtige Punkte eigentlich nur einen Eingang besitzen und uns daher wieder in ein Schlauchlevel werfen. Wie wir jedoch zu unseren Missionen kommen, ist uns überlassen. In nicht zu weitläufigen Gebieten können wir nebenher die Umgebung erkunden, wichtige Sachen entdecken und in einem Abschnitt sogar Fahrzeuge nutzen, um von einem Punkt zum anderen zu gelangen.

Dunkle Atmosphäre bei Tageslicht

Um die offene Spielwelt so bedrohlich wie die Metro wirken zu lassen, haben die Entwickler einige interessante Aspekte eingebaut. So gibt es einen Tageszyklus und gerade bei Nacht werden einige Areale so düster, dass wir die Hand vor den Augen nicht sehen. Hier sind wir auf das kleine Licht der Taschenlampe angewiesen. Zudem erscheinen die mutierten Kreaturen bei Nacht häufiger und sind weitaus aggressiver. Zudem passieren unerwartete und äußerst unheimliche Dinge während der Dunkelheit. So wandern beispielsweise Kugelblitze nahe eines Elektrowerkes wie Lebewesen herum, die bei Nacht äußerst gut sichtbar sind oder ferner sind Geräusche zu hören, deren Distanz schwer abzuschätzen ist und wie eine stetige Bedrohung wirken. Tagsüber hingegen wirkt das Spiel eher ereignislos und wir sehen hier und da mal Kreaturen herumschleichen, die wir aber schon auf Distanz sehen und umgehen können. Wer sich im Dunkeln fürchtet, hat die Möglichkeit, sich an einem gemütlichen Plätzchen schlafen zu legen und zu warten, bis der nächste Morgen anbricht. Folglich geht etwas Potenzial verloren, da die Nächte eine Atmosphäre mitbringen, die die Reihe schon in den vorherigen Episoden auszeichnet. Atmosphärisch sind aber auch die Konversationen mit den Nicht-Spieler-Charakteren in der Aurora, die ein typisches Flair der Metro mit sich bringen.

Entscheidungen mit Auswirkungen

Zwischen den einzelnen Arealen, die wir in Metro Exodus bereisen, befinden wir uns in der Aurora, wo wir mit unserem Team reden, Waffen warten oder einfach nur Gesprächen lauschen können. Während dieser Zeit kommen die bekannten Momente der Metro wieder hervor. So können wir unseren Kameraden beim Musizieren lauschen, alte Kriegslieder austauschen oder die Zeit schlicht mit unserer Freundin verbringen. Entscheidungen, die wir im Spiel treffen, haben ebenfalls eine Auswirkung auf die Stimmung im Innern des Zuges. Unser Verhalten in den Missionen, gerade im Umgang mit unseren Gegnern, haben direkte Auswirkungen auf das Überleben einzelner Charaktere im Spiel. Diverse Nebenmissionen hingegen können die Stimmung der Truppe erhöhen. So können wir zum Beispiel in einer Mission eine Gitarre aufnehmen und schon haben wir im Zug Gesang und Gelächter. Besonders interessant ist auch, dass uns nicht alle Feinde gleich feindlich gesonnen sind. In einigen Momenten lohnt es sich die Waffe einzustecken und schon können wir einfach an anderen Menschen vorbei gehen, ohne für Ärger zu sorgen. Auch solche Aktionen haben einen maßgeblichen Anteil daran, was mit unserer Crew im Verlauf des Spieles passieren kann beziehungsweise wird.

Bekanntes Problem mit der künstlichen Intelligenz

Die Kulisse ist, wie schon in Metro: Last Light, trotz teilweise offener Spielwelt und einiger kleinen Mängel atemberaubend schön und grafisch auf einem sehr guten Niveau. Auch die Steuerung ist sehr präzise und macht eine Menge aus ihren Möglichkeiten. Leider sorgt die künstliche Intelligenz dafür, dass eine sonst sehr gute Steuerung nahezu nichtig gemacht wird. Oft könnten wir eigentlich die Umgebung für uns nutzen, um unsere Gegner schleichend zu betäuben oder um diese zu umgehen, was so aber leider nicht klappt. Während wir im Vorgänger unsere Feinde aus dem Dunkeln mit der Taschenlampe anleuchten konnten uns diese uns nicht gesehen haben, ist in Metro Exodus alles ins Gegenteil umgewandelt worden. Unsere Gegner sehen uns häufig, ohne dass wir uns bewegen, in den dunkelsten Ecken und aus weitester Distanz, was in einigen Passagen das Schleichen unmöglich macht. Dabei scheint es keine Rolle zu spielen, ob wir uns am Tag oder in der Nacht in eine Festung unserer Feinde schleichen. Selbst wenn wir die Gegner nicht sehen, kommt es häufig vor, dass diese uns schon gesichtet haben und sofort den Alarm auslösen. Dies führt dazu, dass wir die Schnellspeicherfunktion zu häufig benutzen und mehrmals einige neue Versuche unternehmen müssen, nur um an einem Gegner vorbeizuschleichen ohne ihn töten zu müssen.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PC-Fassung): Metro Exodus behält das Feeling der Vorgänger bei und macht den Namen der Bücher alle Ehre. Auch mit dem Ansatz der teilweise offenen Spielwelt ist der Entwickler einen Schritt gegangen, der sich neu anfühlt und gleichzeitig nicht zu gewagt ist. Alteingesessene dürften sich freuen, dass die offene Spielwelt nicht die Oberhand gewinnt und weiterhin die Geschichte den wichtigsten Part im Spiel einnimmt. Auf Details der Story soll aus Spoiler-Gründen an dieser Stelle nicht eingegangen werden, aber die Handlung ist, mit Ausnahme einiger kleinen Schwächen, wirklich hervorragend. Einzig die deutsche und englische Synchronisation ist in meinen Ohren stark verbesserungswürdig, was bei den Vorgängern aber ebenfalls schon so war. Wer sich jedoch auf die Atmosphäre einlässt, lauscht einfach nur den Stimmen und den Gesprächen unserer Partner, so kommt doch das bekannte und beklemmende Gefühl der Metro auf. Es handelt sich mit Metro Exodus um einen würdigen Nachfolger, der vieles richtig macht und nur wenig falsch.

Vielen Dank an Deep Silver für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Metro Exodus!

Review: Fallout 76

„I don’t want to set the world on fire“ ist ein Klassiker der Musikgeschichte und seit Fallout 3 in jedem Radio im Spiel zu hören. Doch mit Fallout 76 bekommen wir erstmals die Möglichkeit, die postapokalyptische Welt auch mit anderen Spielern brennen zu lassen.

Nach dem Erfolg von The Elder Scrolls Online und diversen Erweiterungen war es nur eine Frage der Zeit, bis Bethesda den Fans des Ödlandes ein Abenteuer spendiert, in denen sie gemeinsam mit ihren Freunden das Fallout-Universum erkunden können. Mit Fallout 76 ist es endlich soweit und wir können uns ebenfalls gemeinsam auf den Weg in das zerstörte West Virginia machen, um erneut Jagd auf diverse mutierte Bestien zu machen, Supermutanten auszulöschen und Quest über Quest zu erledigen. Dabei spielt Fallout 76 viele Jahre vor den Ereignissen der Hauptreihe und wir sind einer von vielen Überlebenden der Vault 76, einem Schutzbunker, der frühzeitig nach der nuklearen Katastrophe wieder geöffnet werden sollte um die Lage an der Oberfläche einzuschätzen. Ganze 25 Jahre nach dem atomaren Krieg öffnen sich die Tore des Bunkers und wir werden in das Ödland geschmissen, um die Oberfläche zu erkunden. So rigoros der Einstieg auch klingen mag, das Spiel wirft uns unmittelbar nach einem Rundgang durch den Bunker in die Welt ohne dabei überhaupt eine Geschichte zu erzählen oder dem Charakter und somit uns eine Intention zu geben, was von uns auf der Oberfläche erwartet wird. Optisch fällt sofort auf, dass wir uns in einem Fallout-Spiel befinden, vollgepackt mit trostloser Atmosphäre, einsamer Stille und zahlreicher Gefahren an jede Ecke.

Krieg bleibt immer gleich

Krieg ist das einzige, das sich niemals ändern wird, wie es wohl zitiert in der Fallout-Reihe heißt. Diesem Grundsatz folgend, werden wir in eine Welt gestoßen, die nur aus Konflikten besteht. Die Erzählweise hat sich in Fallout 76 jedoch drastisch geändert. Statt hier und da mit Nicht-Spieler-Charakteren zu kommunizieren, treffen wir an der Oberfläche auf keine einzige lebende Person, was dafür sorgt, dass wir das Ödland umso verlassener empfinden. Die Missionen bekommen wir entweder durch die umherstreifenden Roboter oder durch Audiotapes, die uns eine Geschichte erzählen, der wir auf den Grund gehen können. Dieser Umstand lässt die Welt düsterer und gruseliger wirken als dies noch in den Vorgängern der Fall war – jedoch für einen hohen Preis. Das Fehlen von menschlichen Charakteren sorgt dafür, dass wir uns mit keiner Person oder Fraktion identifizieren können und die erzählten Geschichten nur blasse Erinnerungen zu sein scheinen, die keine wirkliche Relevanz mehr haben, außer uns Loot einzubringen. Ein schöner Gegensatz hingegen ist, dass Tierwelt, Mutanten, Roboter und Ghule durchaus eine sehr lebendige Welt vermitteln und sich gegenseitig bekämpfen. Das ist etwas, das auch in den anderen Serienteilen immer für ein amüsantes Umfeld gesorgt hat. Es bleibt jedoch ein fader Beigeschmack, da The Elder Scrolls Online eine Welt besser erklärte.

Wo kein Leben ist, soll welches geschaffen werden

Das Fehlen der Nicht-Spieler-Charaktere soll durch die Interaktion echter Menschen ergänzt werden. Wir haben die Möglichkeit, uns in Gruppen zu organisieren und dem Quest gemeinsam nachzugehen. Auch können wir andere Spieler bekämpfen, jedoch nur bedingt. Wollen wir eine Gruppe von Spielern überfallen und fangen an, auf diese zu schießen, bekommt die gegnerische Gruppe nur einen minimalen Schaden durch unsere Aktionen. Erst wenn unsere Gegner das Feuer eröffnen, wird der reale Schaden unserer Waffen übertragen und wir können Feinde effektiv attackieren. Diese Schutzfunktion soll dafür sorgen, dass Spieler in Gruppen oder mit einem höheren Level nicht das Ödland dominieren und allein umherziehende Spieler ein leicht gefundenes Fressen sind. Diese Argumentation ist verständlich, sorgt aber folgend dazu, dass keine wirklich feindliche Interaktion mit anderen Spielern entsteht und quasi von anderen Spielern keine Gefahr auszugehen ist. Somit ist das einzige was bleibt der Handel mit anderen Spielern, was sich aber im Spielverlauf als nichtig herausstellt. Die Community hingegen nimmt einerseits das Fehlen der Nicht-Spieler-Charaktere wütend auf, andererseits bietet dieser Umstand eine gewisse Kreativität, so dass sich Spieler selbst als Bossgegner vermarkten und mit Belohnungen locken, falls andere Spieler die Gruppe besiegen.

Abgespeckt, aber dennoch Fallout

Um ein breites Publikum das Spielen zu ermöglichen, wurden in puncto Grafik einige Abstriche gemacht. Das Spiel wirkt nicht so schön und farbenfroh wie sein Vorgänger, behält aber eine einzigartige Atmosphäre bei und ist, trotz an einigen Stellen matschiger Texturen, mit einer düsteren Umgebung anschaulich gestaltet. Zusätzlich wurde die Menüführung vereinfacht und verschiedene Elemente wie der automatische Zielmodus abgeändert, um einen flüssigeren Spielfluss zu gewährleisten. Auch wurde die Fähigkeitspalette, die wir im Spiel durch das Aufstufen unseres Charakters erweitern können, angepasst. So lassen sich je nach investiertem Punkt in eine Fähigkeit unterschiedliche Karten freischalten, die unserem Charakter weitere Fähigkeiten spendieren. Diese Perks ermöglichen unserem Charakter somit eine Art Individualisierung, da wir so beispielsweise im Team mehr Erfahrungspunkte erhalten, mehr Sprengstoffschaden anrichten oder eine erhöhte Effizienz von Heilmitteln erreichen. Eine weitere Besonderheit sind die Mutationen, die unseren Charakter befallen können. Diese können sowohl negative als auch positive Effekte haben. Die Vogelknochenmutation sorgt zum Beispiel dafür, dass wir schwächer sind, uns aber schneller fortbewegen können und noch dazu weniger Schaden durch Stürze nehmen. All diese Kombinationsmöglichkeiten schaffen einen einzigartigen Charakter, der ganz auf unseren Spielstil zugeschnitten ist.

Viel zu entdecken, weniger Geschichte

In der Welt von Fallout gibt es eine Menge an skurrilen, witzigen und dubiosen Elementen zu entdecken, was gerade mit Freunden eine Menge Spaß birgt. Zusätzlich können wir auch zusammen Basen anderer Spieler einnehmen, Rohstoffe und Materialien in eigenen Stützpunkten fördern und letztlich auf unseren Entdeckungsreisen Atomcodes einsammeln, um selbst eine Nuklearbombe auf ein gewünschtes Ziel zu schmeißen. Um selbst an eine Atombombe zu kommen, müssen allerdings eine Menge Hürden gemeistert werden, die sich jedoch lohnen: Mit dieser Waffe ist es uns möglich, andere Spieler zu bedrohen und gleich ein ganzes Gebiet auf der Karte über einen längeren Zeitraum atomar zu verseuchen. Ohne Nicht-Spieler-Charaktere bleiben diese Auswirkungen aber nur marginal und bringen keinen wirklichen Mehrwert. Neben den Quests, die uns von Audiotape zu Audiotape führen, bleibt nur das Sammeln von Schrott und sonstigen Materialien, um Waffen herzustellen, seine eigene Basis aufzurüsten und letztlich um überflüssigen Schrott in wertvollere Materialien umzuwandeln. Auch wenn das Ödland mit einer wunderbaren Atmosphäre auftrumpft, so bleibt spätestens nach ein paar Wochen ein großer Negativpunkt, genauer gesagt die Motivation, tiefer in die Welt von Fallout 76 einzutauchen. Das ist durchaus schade, denn das Ödland hat einige Überraschungen und bietet viel Potenzial, das Bethesda nicht durchweg genutzt hat.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PC-Fassung): Atmosphärisch ist Fallout 76 seinen Vorgängern ebenbürtig und auch die Steuerung und Rollenspielelemente sind gewohntes Terrain für Serienfans. Leider fehlt es dem Spiel an Langzeitmotivation, was klar darauf zurückzuführen ist, dass der trostlosen Welt die Nicht-Spieler-Charaktere fehlen, die in den vorherigen Spielen einen großen Teil des Ödlands markiert haben. Eine solche Spielfigur und seine Charakterzüge sorgt dafür, ob ich eine Fraktion als interessant wahrnehme und ich mein Herzblut einer Aufgabe widmen kann. Genau hier liegt der Hund begraben: Zwar bekomme ich durch Audiotapes bestimmte Aufgaben von diversen Fraktionen, die Identifizierung mit einer solchen will jedoch nicht aufkommen, worunter der Spielspaß und die Motivation am Ende massiv leiden. Zwar gibt es aus der Community einige Ansätze, diese Hürden zu überwinden, doch bleibt diese in ihren Möglichkeiten weit zurück, zumal diese ohnehin nicht die Aufgabe erfüllen sollte, die Lücke zu schließen. Auch die von Bethesda gewünschte Interaktion zwischen den Spielern bleibt komplett außen vor. Ich ziehe höchstens mit Freunden durch das Ödland, sehe aber keinen Vorteil darin, mit fremden Spielern in Kontakt zu treten und eine Gefahr sind diese ebenfalls nicht. Es bleibt noch zu hoffen, dass sich das Spiel mit den Jahren weiter entwickelt, so wie es mit The Elder Scrolls Online immer noch der Fall ist.

Vielen Dank an Bethesda für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Fallout 76!

Review: Fifa 19

Die Königsklasse der Fußballsimulationen ist in seiner alljährlichen Auflage erneut im Handel erhältlich und erstmals in der Fifa-Reihe haben Spieler die Möglichkeit, mit ihrer Mannschaft in der UEFA Champions League oder der UEFA Europa League zu spielen.

Neben der neuen Lizenz für die Champions und Europa League hat sich erneut einiges an der Spielmechanik geändert. Dem erfahrenen Spieler fällt sofort auf, dass die Spielgeschwindigkeit leicht gedrosselt wurde, um die taktische Komponente zu verfeinern. Änderungen in den Bewegungsabläufen und ein noch realistischeres Zweikampfverhalten tragen dazu bei, das Spiel noch dynamischer wirken zu lassen. Gerade die neuen Lizenzen lassen die Konkurrenz aus dem Hause Konami dieses Jahr zittern. Bei vielen Fans galt Fifa schon lange aufgrund der realen Spieler- und Vereinsnamen als Favorit im Rennen um die Fußballsimulationskrone und jetzt tragen die Rechte der Königsklasse sicherlich ihren Teil dazu bei, mehr Spieler von Pro Evolution Soccer ins gegnerische Lager zu ziehen. Um das Spiel noch schmackhafter zu machen und von der Konkurrenz abzuheben, gibt es nun auch die Möglichkeit sich im Anstoß-Modus einen Spielernamen geben zu lassen, unter welchem die Statistiken gespeichert werden und mit anderen Spielern vergleichbar sind. Zusätzlich wurden einige Spielmodi hinzugefügt, welche den Spielspaß auf ein neues Level heben –  angedacht sind diese Modi gerade für das kooperative Gameplay mit Freunden vor dem heimischen Fernseher. In Fifa 19 gibt es, auch bedingt durch die neuen Lizenzen, einige neue Anstoß-Modi.

Neue Spielmodi für den Extraspaß

Neben dem bekannten „klassischen Anstoß“ und dem „Hin- und Rückspiel“ gibt es nun auch die „Best-of-Serie“. In diesem Modus können wir uns aussuchen, nach wie vielen Spielen ein Sieger feststeht. Dabei stehen uns „Best of 3“ oder „Best of 5“ zur Auswahl und der Spieler mit den meisten Siegen gewinnt schließlich. Weitere Modi sind die Champions League und die Europa League, in welchen wir unter den atmosphärischen Bedingungen der Pokalpartien spielen können und die bekannten Melodien beim Einlaufen der Spieler hören. Zudem dürfen wir direkt „Cup Finals“ spielen, ein Modus, der die Finalpartien in den Pokal-Wettbewerben simuliert und mit besonders viel Stimmung und Atmosphäre aufwertet. Der letzte Spielmodus nennt sich „Hausregeln“ und stellt uns weitere fünf Spielmodi zur Verfügung. Unter anderem können wir ohne Regeln spielen und uns Foul um Foul austoben ohne bestraft zu werden. In „First to“ legen wir hingegen eine Anzahl an Toren fest und wer als erstes diese Anzahl erreicht, hat das Spiel gewonnen. In „Long range“ hingegen zählen Tore außerhalb des Strafraums doppelt und in „Headers & Volleys“ zählen nur noch Treffer, die per Volley und dem Kopf erzielt werden. Einen Schlusspunkt setzt der Modus „Survival“, in dem bei jedem Tor ein Spieler den Platz verlassen muss, bis ein Team keinen Spieler mehr hat und die Partie somit gewinnt.

Wenig Innovation in der Karriere

Während die spielerischen Neuerungen direkt ins Auge stechen und die hinzugefügten Modi viel Spaß mit sich bringen, hat sich trotz der zahlreichen Neuerungen in manchen Bereichen leider nichts bis gar nichts getan. In einer neuen Staffel von „The Journey“ schlüpfen wir erneut in die Rolle von Alex Hunter und erleben eine mehr oder weniger spannende Geschichte. Hier wird der Fokus immer mehr auf die familiäre Geschichte des Protagonisten gelegt und wie Fußball ein Geschäft zwischen Hobby und Familie wird. In Fifa Ultimate Team hingegen können wir, wie bereits gewohnt und geliebt, Spieler durch Karten erwerben, unser Team stetig verbessern und uns letztlich online gegen andere Konkurrenten messen. Hier hat sich an der Grundmechanik ebenfalls nur wenig verändert. Auch die Trainerkarriere für Einzelspieler kommt mit nur geringen Neuerungen aus, sodass sich am Erlebnis des Einzelspielers leider nur wenig ändert. Gerade in diesem Bereich des Spiels hätten wir uns mehr Tiefgang gewünscht – so zum Beispiel ein besseres Scouting-System und wesentlich mehr Möglichkeiten, Spieler gezielt zu verbessern. Leider bleibt hier weiterhin viel Potenzial liegen, das bisher nur die Managerspiele auf dem PC befriedigen können und Konsolenspieler nicht auf ihre Kosten kommen.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der Xbox-One-Fassung): Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fifa in puncto Gameplay einen neuen Anstrich bekommen hat und sich im Gegensatz zu seinem Vorgänger verbessert hat. Spiele wirken dynamischer und mittlerweile spielt sich auch jedes Spiel immer anders als das vorherige. Die diversen neuen Modi tragen zudem eine gewisse Vielfalt bei und zeigen erneut tolle Möglichkeiten, sich auf dem Sofa miteinander zu messen und gemeinsam zu lachen – gerade beim Spielmodus „No rules“. Einzig negativer Punkt ist noch immer der Karrieremodus, bei dem nächstes Jahr unbedingt angegriffen werden muss. Der klassische Singleplayer-Modus verschenkt noch immer sehr viel Potenzial und schafft es nicht, den Spieler zu fesseln und mehr als zwei bis drei Saisons zu spielen.

Vielen Dank an Electronic Arts für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Fifa 19!

Review: Destiny 2

Fällt der Name des Entwicklerstudio Bungie, so wird jeder Videospieler hellhörig. Bekannt für das Halo-Universum haben die Entwickler im Jahr 2014 mit Destiny erstmals nach Abgabe des Halo-Franchises eine neue Shooter-Marke für Konsole erschaffen, die jetzt auch Einzug auf dem PC gehalten hat.

In Destiny erlebt der Spieler eine Science-Fantasy-Geschichte in einer post-apokalyptischen Zukunft des Jahres 2700. Der Shooter verbindet klassisches First-Person-Gameplay mit Rollenspielelementen und brachte so den Konsolen ein Spiel mit bis dato unbekannter Tiefe in einer offenen Spielwelt. Als futuristischer Ritter ist es unsere Aufgabe, den sogenannten Reisenden, einem kugelförmigem Raumschiff, vor diversen Alien-Rassen zu beschützen, welche es auf eben dieses abgesehen haben. Der Reisende bringt den Menschen neue Technologien, verlängert ihre Lebensdauer und ermöglicht die Kolonialisierung anderer Planeten. Zudem verleiht der Reisende, durch kleine computergesteuerte Würfel mit eigenen Charakterzügen, auserwählten Individuen das sogenannte Licht. Bei diesem Licht handelt es sich um eine Kraft, die in wenigen Menschen schlummert und durch welche der Reisende diese Menschen unsterblich machen kann, damit diese ihm zum Schutz dienen. Destiny 2 baut auf der Geschichte des Vorgängers auf und bringt eine für den Spieler neue und in der Story uralte Bedrohung ins Spiel. Zudem dürfen sich diesmal auch PC-Spieler freuen und in den Genuss der Spielwelt kommen. Nachdem die Konsolenversion durchaus erfolgreich war, gab es doch recht viele Wünsche zu einer PC-Umsetzung, die nun mit dem zweiten Teil erschienen ist.

Spannende Geschichte

Der Nachteil für PC-Spieler ist, dass die Geschichte aus dem ersten Teil nicht erneut aufgegriffen wird, so dass dem Spieler einiges an Hintergrundwissen verschlossen bleibt. Die Story ist jedoch so konzipiert, dass eben dieses Wissen nicht benötigt wird. Es wird eine in sich geschlossene Handlung erzählt, die PC-Spieler ohne das Wissen aus dem vorherigen Teilen schlüssig folgen können. Die Ereignisse in Destiny 2 spielen ein Jahr nach denen des Vorgängers: Eine Splittergruppe der Kabele greift den Reisenden an und entzieht uns, also den Hütern, das Licht, woraufhin wir nicht mehr unsterblich sind. Die Menschheit wird evakuiert und versteckt sich seit jeher vor der großen Armee der Kabele. Wohl wissend, dass die Hüter wieder sterblich sind, lässt viele Menschen unter Angst verzweifeln und der Krieg gilt schon als verloren. Einer Vision folgend bekommt unser Hüter durch ein Bruchstück des Reisenden sein Licht wieder, was die Hoffnung der anderen Hüter weckt. Unsere Aufgabe ist es nun, den anderen Hütern zu helfen und das Licht wieder zu aktivieren, aber auch in Guerilla-Manier den Gegner aus dem Untergrund zu bekämpfen, um den Reisenden von den Kabalen zu befreien. Im Gegensatz zum ersten Teil wird viel mehr mit CGI-Zwischensequenzen gearbeitet, um die Geschichte möglichst spannend zu erzählen – was unterm Strich voll aufgeht.

Gelungene Mischung

Wie bereits einleitend erwähnt, ist Destiny 2 ein Mix aus klassischem Third-Person-Shooter gemischt mit ein paar Rollenspiel-Elementen. Zu Beginn können wir uns zwischen drei Klassen (Jäger, Warlock oder Titan) entscheiden, welche unterschiedliche Superangriffe und Spezialfähigkeiten bieten. So ist der Warlock ein Heiler, der auf passive Fähigkeiten zurückgreift, der Titan der nützliche Allrounder mit Defensivfähigkeiten und der Jäger eine sich schnell bewegende Klasse, die auf viel Schaden aus ist. Innerhalb der großen Spielwelt, die wir erneut offen bereisen können, geht es überwiegend um eines: Loot! Neben dem Story-Modus können wir gegen diverse Gegner frei kämpfen, uns mit anderen Spielern zusammenschließen und mit diesen an ständig stattfindenden Events teilnehmen. Gerade nach großen aufkommenden Events lassen die Gegner gerne Kisten fallen, die gute Ausrüstung beinhaltet. Wie zuletzt in Diablo III: Reaper of Souls oder wie in der Borderlands-Reihe können wir unseren Charakter durch immer neue Ausrüstung verbessern, was den Anreiz schafft, stundenlang spielen zu wollen, ohne dabei auch nur einer Story-Mission nachzugehen. Gerade gemeinsam mit anderen Spielern entfaltet Destiny 2 seinen gesamten Spaß an großen Raid-Bossen, die man alleine nicht besiegen kann und nach einer leistungsfähigen Truppe verlangen.

Schnelles Gameplay

Die PC-Version von Destiny 2 erlaubt ein schnelleres Gameplay, als es bei den Konsolen der Fall ist. Das Spiel profitiert voll und ganz von den Möglichkeiten der PC-Steuerung. Das Spiel läuft unheimlich flüssig bei wirklich beeindruckender Grafik, was dem Spielfluss enorm fördert und gerade den Umgang mit den Superangriffen variabler gestaltet. Bei den Superangriffen handelt es sich um Fähigkeiten, die sich langsam im Kampf aufladen und dann für wenige Sekunden genutzt werden können. Diese verteilen enormen Schaden, müssen aber weise eingesetzt werden, da wir natürlich auch immer einen Überblick auf unsere Lebensanzeige haben müssen. Einfach mit aktivierter Kraft auf die Gegner loszustürmen ist daher nicht die beste Idee! Die PC-Fassung bringt auch den Vorteil, dass sich die Tasten frei belegen lassen und so diverse neue Möglichkeiten schneller Kombinationen ermöglichen. Wer möchte, kann aber auch mit dem Controller am eigenen PC spielen. Hervorzuheben ist ebenso die Grafik, welche sich in vielen Facetten zeigt. Egal ob durch die Vegetation bewachsener Ruinen, dunkle Kellerräume oder kahle Planetenoberflächen – die Umgebung wird immer stimmungsvoll vermittelt und wirkt oftmals so bedrohlich wie in Horror-Spielen oder so frei wie in postapokalyptischen Spielen wie The Last of Us: Remastered, in denen Vegetation auf Häusern eine postromantische Stimmung erzeugen.

Fülle an Möglichkeiten

Neben den Story-Missionen oder eben zufällig auftretenden Events in der Spielwelt gibt es eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten den Spielspaß aufrechtzuerhalten. Ein weiteres Beispiel sind die sogenannten Strikes, in denen wir zu dritt eine Coop-Mission starten, bei der wir am Ende gemeinsam gegen einen Bossgegner antreten müssen, der recht knifflig zu besiegen ist. Ohne präzise Absprache oder zu schlechter Ausrüstung sind wir in den Strikes regelrecht verloren und gerade die präzisere Steuerung am PC bietet einen enormen Vorteil. Der Endgame-Content wird mit herunterladbaren Zusatzinhalten stetig erweitert, um den Spielspaß durch ständig neue Herausforderungen permanent zu bieten. Neben den coop-basierten Missionen können wir im Mehrspielermodus auch gegen andere Hüter antreten, so zum Beispiel im bekannten Spielmodus Team-Deathmatch. In dieser Variante bekommen wir das klassische Gefühl eines Shooters vermittelt, in dem schnelle Reflexe, präziser und überlegter Einsatz der Superkräfte und ein gutes Team den Sieg ausmachen. Der Nachteil im Gegeneinanderspiel liegt jedoch in unseren Augen darin, dass die Schilde sehr viel aushalten und oftmals ein Rückzug angetreten wird, um diese wieder aufzuladen – wir brauchen also schon eine Vielzahl an Treffern, um einen Feind zur Strecke zu bringen, was enorm nervenaufreibend ist.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PC-Fassung): Destiny 2 ist eine gelungene Abwechslung im Shooter-Genre und bietet eine wundervolle Welt mit lohnenswerter Story. Ich konnte abtauchen und mich in das Spiel verlieren, doch mit der offenen Spielwelt kommen auch einige Schwächen hinzu. Auch wenn die unterschiedlichen Areale recht groß ausfallen, hat man oft das Gefühl, immer nur dasselbe zu machen. Ich kämpfe mich von einem Event zum anderen, die sich kaum unterscheiden. Ich kämpfe mich durch Events immer mal wieder ein bisschen ein paar Stufen hoch, damit ich es in den Story Missionen leichter habe und dann komme ich zu einem anderen Planeten, wo es gleich wieder so abläuft. Auch der Endgame-Content verliert irgendwann an Reiz, weil es baldig nur noch darum geht, eine Waffe zu bekommen, die ein bis zwei Schadenspunkte mehr als die vorherige anrichtet. Auch wenn das Spiel eine Menge Spaß macht und teilweise auch schön fordert, schleicht sich ab und an das Desinteresse hinein, das zumindest mir den Spielspaß raubt. Ob die herunterladbaren (und leider auch kostenpflichtigen) Zusatzinhalte an diesem Umstand etwas ändern werden, wird die Zeit zeigen. Für Spieler, die auf eine spannende Science-Fiction-Ritter-Fantasy-Geschichte aus sind, lohnt sich der Kauf definitiv. Das Element Fantasy ist jedoch auch hervorzuheben, da die Kategorie Science Fiction anders als in Halo oder Mass Effekt eher zu kurz tritt und durch den Fantasy-Aspekt überlappt wird. Die Rüstungen der Zukunft wirken nämlich recht klobig und unbequem und wirkliche Fakten über die Entwicklung der Menschheit bis in das Jahr 2700 bleiben auch verborgen. Wer damit leben kann, darf bei Destiny 2 gerne zuschlagen!

Vielen Dank an Activision für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Destiny 2!

Review: Fifa 18

Das Spielfeld wird beleuchtet, Zuschauer strömen in das Stadion und wenn alle 22 Feldspieler auf dem Platz stehen, beginnt der Schiedsrichter das Spiel unter tosendem Applaus der Fans beider Klubs bei Regenwetter.

Anders als in einem realen Fußballspiel haben wir in der jährlichen Fußballsimulation Fifa das Glück, dass wir bequem von der Couch aus spielen können und nicht auf die Witterung im kalten Winter angewiesen sind. Zudem haben wir auch noch die Möglichkeit, mehrere Partien hintereinander austragen zu können – ein Erlebnis ohne Aufwand. Auch dieses Jahr erschien mit Fifa 18 die gewohnte Fortsetzung der wohl beliebtesten und meistverkauften Sportspielreihe der Videospielgeschichte. Nachdem uns letztes Jahr viele Neuerungen in Form einer neuen Engine und einem Storymodus erwartet haben, soll dieses Jahr die Geschichte rund um den Protagonisten Alex Hunter weiter ausgebaut, sozusagen fortgesetzt werden. Anbei wird, wie jedes Jahr, versprochen, das Spielerlebnis weiter authentischer zu gestalten als in den vorherigen Ablegern. Für die Entwicklerstube Electronic Arts wird sich erneut ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Haus Konami aus Japan anbahnen, welches ebenfalls jährlich mit der Pro-Evolution-Soccer-Reihe eine Fußballsimulation auf den Markt bringt und für viele ein steter Konkurrent ist, auch wenn die Fifa-Reihe die letzten drei Jahre maßgeblich dominierte und vor allem mit den Lizenzen der meisten Klubs und Ligen werben kann – dieses Jahr neu dabei: Die japanische Fußball-Liga und das Nationalteam von Island.

Mehr Realismus

Wie schon im letzten Jahr wurde an der Spielgeschwindigkeit herumgeschraubt und das Spieltempo weiter verlangsamt. Das bedeutet nicht nur, dass unsere Spieler langsamer sind, sondern auch die Passspielzüge mehr Zeit brauchen und Flankenwechsel langsamer vonstatten gehen. Auffällig ist vor allem, dass unsere Spieler schwerfälliger in ihrer Akrobatik wirken und wesentlich mehr Zeit benötigen, um sich zum Beispiel um die eigene Achse zu drehen. So negativ dies alles auch klingen mag, umso mehr haben wir das Gefühl, mehr Kontrolle über unsere Spieler zu haben. Gerade Superstars wie Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi haben durch mehr Akrobatik und wesentlich stärkere Sprintkraft einen sichtbaren Vorteil gegenüber weniger talentierten Spielern. Dies macht es jedoch umso schwerer zu verteidigen. Da die meisten Verteidiger eher hoch gewachsen und nicht so flink auf den Beinen sind, ist das Verteidigen in Fifa 18 um einiges schwerer geworden als in der Vergangenheit. Ein bisschen wird dies durch eine verbesserte künstliche Intelligenz ausgeglichen, die die Verteidiger in ihrem Stellungsspiel schlauere Laufwege gehen lässt. Schwerer bleibt das Verteidigen dennoch, da wir massive Probleme hingegen im manuellen Spielerwechsel sehen, da die Laufwege des Computers gerne mal mit dem Spielerwechsel abgebrochen werden und dadurch wichtige Sekunden verloren gehen und der Gegner uns in diesen überläuft.

Starke Verbesserung des Karrieremodus

Positiv aufgefallen sind uns die diversen Änderungen im Karrieremodus. Haben wir letztes Jahr noch das Transfersystem kritisiert, sind gerade dort Verbesserungen in Fifa 18 angefallen. Wir können nun in einer Videosequenz mit Spielern und Managern live verhandeln und ausloten, was gefordert wird. Leider gibt es doch auch hier eine Schwäche: Ohne ein vernünftiges Scouting wissen wir den Wert vieler Spieler nicht, so dass wir blind verhandeln müssen und bei utopischen Angeboten nach Hause geschickt werden und der Spieler dann temporär nicht für Verhandlungen zur Verfügung steht, währenddessen aber von anderen Vereinen gekauft werden kann. Hier ist es unserer Meinung nach extrem nervig, dass einige Verhandlungen auf diesen Weg scheitern, da ein Scouting auch Zeit kostet, in der andere Vereine zuvor kommen können – zumal die Marktwerte ja eigentlich immer transparent gestaltet sind. Auch können wir innerhalb der Verhandlungen nicht abbrechen um zu schauen, ob wir das nötige Budget noch haben, sondern müssen den Angeboten absagen, so dass der Spieler danach wieder für einen längeren Zeitraum zur Verfügung steht. Nichtsdestotrotz sind die Verhandlungen sehr gut umgesetzt, brauchen jedoch nur eine wesentlich bessere Vorbereitung um einen Spieler, den wir uns in unseren Reihen wünschen, zu bekommen.

Die zweite Saison von The Journey

Wie bereits angedeutet geht auch die Kampagne im Spiel in die zweite Saison, in der wir erneut in die Rolle des Protagonisten Alex Hunter schlüpfen. Ziel ist diesmal nicht der Superstar der Premier League zu werden, sondern direkt der ganzen Welt. Wie im Vorgänger gewohnt, können wir unseren Charakter eher cool oder aggressiv auf verschiedene Ereignisse handeln lassen, was sich jedoch kaum auf den Verlauf der Geschichte auswirkt. Nett ist das Gimmick, dass wir die Frisur und Tätowierungen von unseren Protagonisten auswählen dürfen und auch eine Runde Straßenfußball ab und an spielen können, was Erinnerungen an Fifa Street wieder erweckt. Wirklich umhauend ist die erzählte Geschichte allerdings nicht, so dass schnell Langeweile eintritt und die Dialoge oftmals überzogen wirken. Auch der Online-Modus, Fifa Ultimate Team, hat sich kaum verändert, so dass noch das größte Manko vorhanden bleibt: Spieler können sich Dank des Pay-to-win-System unverhältnismäßige Vorteile gegenüber anderen Spielern kaufen, die ungern Echtgeld für einen Online-Modus ausgeben möchten. Grafisch hat sich allgemein wenig getan. Viele bekannte Größen des Fußballs werden in ihrer Gesichtsmimik, als auch in den Bewegungen, verbessert dargestellt, wohingegen eher unbekannte Spieler in der zum Beispiel neu eingeführten dritten Bundesliga, eher unerkennbar aussehen.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der Xbox-One-Fassung): Fifa geht, wie gewohnt, immer weiter kleinere Schritte in Richtung Perfektion. Dabei wird mal in einer Mechanik ein Schritt zurück gegangen, in anderen Elementen dann wieder zwei Schritte vorwärts. Der Online-Modus Fifa Ultimate Team hat in diesem Jahr wenige Änderungen erfahren und die Kampagne The Journey wirkt schon nach dem zweiten Jahr ein wenig ausgelutscht. Begeistert haben uns hingegen das neue Transfersystem, auch wenn da die Zwischensequenzen schnell bekannt sind und nur noch zum Überspringen dienen. Hier erwarten wir im nächsten Jahr einfach einen größeren Sprung, aber der erste Schritt war ein durchaus wichtiger. Meiner Meinung nach bekommt der Gelegenheitsspieler, der sich jedes Jahr die aktuelle Episode kauft, genau das geliefert, was er erwartet – ein konstant gutes Spiel mit dem man viel Spaß hat und Zeit verbringen kann.

Vielen Dank an Electronic Arts für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Fifa 18!

Review: Madden NFL 18

Letztes Jahr hat Fifa 17 eindrucksvoll bewiesen, dass ein guter Storymodus in einem Sportspiel durchaus Verwendung finden kann. In Madden NFL 18 entschieden sich die Entwickler dazu, solch einen ebenfalls Modus im NFL-Franchise einzuführen – genannt: Longshot.

Nicht nur eine Einzelspielerkampagne wurde dem Spiel zugute, auch die ewige Ignite Engine wurde durch die aus Fifa bekannte Frostbite Engine abgelöst. Dies macht sich vor allem in den Zwischenszenen bemerkbar, wo es wesentlich mehr um die zwischenmenschliche Ebene geht und um das Schicksal unseres Protagonisten. Wir schlüpfen in die Rolle von Devin Wade, einem jungen Quarterback auf dem Weg zum NFL Draft, dem Tag an dem sich die Profiteams neue Talente für die Zukunft sichern. Wir erleben eine klassische, dennoch sehr spannende, Underdog-Geschichte, die sich um die Vergangenheit und die Zukunft unseres Protagonisten und seines Freundes, Colt Cruise, dreht. In der Highschool von unserem mittlerweile verstorbenen Vater trainiert, über gute Leistungen auf dem College bis hin zum NFL Draft und der Teilnahme in einer Fernsehshow erleben wir die Hochs und Tiefs des Lebens eines talentierten jungen Mannes auf seinem Weg in die National Football League. Während der ganzen Karriere werden wir mit Schicksalsschlägen, Differenzen zwischen zwei Freunden und einer Schmierenkomödie in Form der Fernsehserie vor die Konsole gefesselt. Von der rund sechsstündigen Geschichte stehen wir nur ungefähr ein Viertel der Zeit auf dem Spielfeld, was aber nicht schlimm ist, da die Story stets auf einem hohen Level erzählt wird und durchaus spannend ist.

Dramaturgie als Erfolgsschlüssel

Sportgeschichten sind sicherlich nicht jedermanns Sache, aber die Dramaturgie spielt seit jeher in Filmen rund über Sport eine wichtige Rolle. Nach dem Wade seinen Vater bei einem tragischen Autounfall verlor, ist ihm nicht nur der Vater verstorben, sondern auch sein größter sportlicher Förderer, der ihn zum Starting-Quarterback in der Highschool ernannt hatte. Dieser Schicksalsschlag ist der Moment, der später durch eine Fernsehproduktion, in der Talente durch einen ehemaligen NFL-Coach begutachtet werden, ausgenutzt wird und ihn trotz mäßiger Leistungen ein getürktes Finale gewinnen lässt. Auch die Produzenten der Serie, die Longshot heißt, wissen wie sich die Geschichte eines Jungen, welcher seinen Vater verloren hat, verkaufen lässt. Über die ganze Story haben wir die Möglichkeit, unsere Antworten wohl zu überlegen. Bewertet werden die Antworten und Entscheidungen auf einem Scoutbericht, in dem eingetragen wird, wie es um unseren Charakter und unserem Football-Wissen steht. Die Leistung der Schauspieler ist innerhalb der ganzen Story überwiegend beeindruckend, was auch durch eine gute Engine vermittelt wird. Untermalt von Lizenzsongs, die aus dem Bereich der Country-Musik und des Südstaatenrocks stammen, wird eine unglaublich eindrucksvolle Stimmung aufgebaut, die zu einer passenden Geschichte passt, die Filmniveau erreicht.

American Football für Anfänger

Positiv aber auch zugleich negativ ist hervorzuheben, wie mit der durchaus komplexen Sportart American Football umgegangen wird. Während der Fernsehshow Longshot werden wir von einem ehemaligen NFL-Trainer immer wieder zu spielerischen Elementen und Taktiken befragt, welche wir richtig beantworten müssen, um unser Football-Wissen zu beweisen. Hier müssen unter anderem Positionen richtig zugeordnet werden, genannt werden auf welche Positionen bei einem tiefen Pass oder Routen zu achten sind und wann wir am besten zwischen Lauf- oder Passspielzügen wählen sollten. Anfängern wird damit aufgezeigt und erklärt, was die Grundmechaniken im American Football sind und auf was ein guter Quarterback zu achten hat. Als erfahrener Footballspieler hingegen erscheint es unglaubwürdig, dass ein Spieler, der sowohl in der Highschool, als auch im College Football gespielt hat, Antwortschwierigkeiten bei Fragen rund um die Basics des Sports hat. Hier sehen wir positiv, dass es einen guten Einstieg auch für Neulinge im Football-Universum gibt, aber auch kritisch, dass die Unglaubwürdigkeit ein bisschen zu sehr durchkommt. Nichtsdestotrotz zeigt die gesamte Story, dass Football neben den persönlichen Umständen des Protagonisten die größte Rolle einnimmt, was aber bei einem Spiel rund um die Sportart mit dem Eierball zu erwarten ist.

Fehlende Innovation im Gameplay

Den Fokus in Madden NFL 18 auf die neue Engine und den Einzelspielerpart „Longshot“ zu legen, wird das Spiel absolut gerecht und man merkt, dass die Entwickler die meiste Zeit in beide genannten Elemente gesteckt hat. Betrachten wir Madden NFL 18 aus der Sicht einer Footballsimulation, so ist festzustellen, dass sich im Vergleich zu NFL Madden 17 mit Ausnahme der Grafik nichts geändert hat. Spielerisch ist das Spiel immer noch dasselbe, was sowohl positiv wie negativ gewertet werden kann. Auf der einen Seite fehlt mal wieder die Innovation im Gameplay, auf der anderen Seite jedoch bleibt die Frage im Raum stehen, was man sich von einer Innovation erhoffen mag. Das Spiel läuft flüssig, bietet allerhand Elemente und Variationen und das Football-Erlebnis macht von Jahr zu Jahr immer noch ohne Ende Spaß. In den letzten Jahren wurden nach und nach die verschiedenen Elemente im Spiel, wie das Tackling-System oder die Stärkung der künstlichen Intelligenz ausgebaut, so dass dieses Jahr die Stagnation nicht sonderlich auffällt, zumal der gelungene Storymodus und die neue Engine vieles ausgleicht. Die Qualität des Spiels hat somit keineswegs abgenommen, ist aber auch nicht sonderlich gestiegen. Wir haben hier ein konstantes Level, welches Fans des Sportes seit Jahren an der Stange hält und Sportspiele sind sowieso eine andere Welt, die sich kaum mit denen anderer Videospiele vergleichen lässt.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der Xbox-One-Fassung): Mich hat Madden NFL 18 mitsamt dem Singleplayer-Modus sehr verzaubert. Auch wenn sich spielerisch nichts getan hat, so ist der Storymodus besser gelungen als zuletzt in Fifa 17 und bringt eine Geschichte auf den Fernseher, die auch hätte verfilmt werden können. Mitsamt spannender Partien und viele unterschiedlichen Auswahlmöglichkeiten, die auch unterschiedliche Reaktionen der Protagonisten hervorrufen, gibt das Spiel den Fans etwas, was sicherlich lange erwartet wurde – eine Handlung rund um den Alltag im American Football und all seinen Facetten, auch wenn diese sicherlich hier und da gerne mal überzogen dargestellt werden. Das sich mechanisch nichts am Gameplay geändert hat, ist für mich kein zwingender Negativpunkt. Die letzten zwei Versionen von Madden NFL waren allesamt sehr gut von ihrer Steuerung her und von daher stellt sich mir ohnehin die Frage, wo noch Verbesserungen stattfinden sollen. Eher müsste ein gänzlich neues Gameplay kommen und alte Prinzipien über Bord werfen, um zu zeigen, was die Entwickler hätten besser machen können.

Vielen Dank an Electronic Arts für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Madden NFL 18!

Review: Mass Effect: Andromeda

Lange musste die Fans der Mass-Effect-Reihe auf Nachschub warten. Weder Bücher, noch Comics wurden unmittelbar nach Fertigstellung des dritten Teils rund um die Abenteuer des Commander Shepard veröffentlicht – eine lange Zeit für Fans der Reihe.

Nach fünf Jahren Wartezeit gibt es endlich Nachschub und ein neues Spiel erobert den heimischen PC und die Konsolen. Das Entwicklerstudio Bioware will aber einen neuen Schritt wagen und wendet sich von dem bekannten Setting rund um Commander Shepard ab und versucht eine neue Geschichte, lange nach den Ereignissen der Reaper-Invasion, auf die Beine zu stellen. Mass Effect: Andromeda spielt ganze 634 Jahre nach den Ereignissen von Mass Effect und behandelt die Reise einer Gruppe, der sogenannten Andromeda-Initiative, zu der gleichnamigen Galaxie. Die Andromeda-Initiative ist ein privater Finanzier, welcher Freiwillige der Citadel-Rassen, also Menschen, Turianer, Salarianer, Kroganer und Asari aufnimmt, um diese auf die große Reise zu schicken, welche um die sechshundert Jahre überdauert. Auf vier sogenannten Archen, Hyperion, Leusinia, Natanus und Parssero, werden die Mitglieder im Kryoschlaf nach Andromeda geschickt, wo ein neues Leben fernab der alten Geschichte und Galaxie beginnen soll. Ziel ist das Errichten von Siedlungen und der Aufbau einer neuen und besseren Zivilisation. Wir schlüpfen dabei in die Rolle von Ryder, welche oder welcher mit ihrem beziehungsweise seinem Vater und ihrer respektive seiner Schwester ebenfalls ein Teil der Initiative ist. Alec Ryder, unser Vater, ist eines der Gründungsmitglieder und zudem eine wichtige Figur innerhalb der Initiative.

Willkommen in der Andromeda-Galaxie

Für das Erforschen und Entdecken neuer Welten sind die sogenannten Pathfinder zuständig, zu welchen unser Vater gehört. Jede Arche gehört einer Rasse an, was jedoch nach Betrachtung der oben genannten Rassen nicht aufgeht. Die Kroganer sind die einzige Spezies, welche nicht im Rat der Citadel vertreten ist, jedoch als Spezies aufgrund ihrer enormen Feuerkraft mitreisen darf. Zwar ist die Mission auf eine friedliche Besiedlung neuer Planeten ausgelegt, aber im Fall der Fälle helfen Kroganer aus schwierigen Situationen immer heraus. Wie zu erwarten geht nach Ankunft unserer Arche, der Hyperion, jedoch einiges schief. Als wir an der Nexus ankommen, einer Raumstation, welche als eine Art neue Citadel erbaut wurde und als Andockstation für die Archen dient, fällt auf, dass wir die einige Arche vor Ort sind und die Nexus auf Energiesparmodus läuft. Laut Plan hätten wir jedoch die letzte Arche sein sollen, welche ihr Ziel in der Andromeda-Galaxie erreicht. Eine Reizüberflutung neuer Probleme baut sich zu Beginn des Spiels auf: Eine dunkle Materie, die sogenannte Geißel, breitet sich immer weiter in der Andromeda-Galaxie aus und zerstört alles, was ihr in den Weg kommt. Auf der Nexus hat eine Art Bürgerkrieg stattgefunden und die Initiative ist auf ihre Grundmauern zerrüttet. Zu guter Letzt kommen auch noch die Kett, ein feindlich gesinnter Alien-Invasor, welcher sich ebenfalls in der Galaxie breitmacht, zu unseren Problemen hinzu.

Am Ende geht die Puste aus

Wie bereits beschrieben ist der Anfang eine Überflutung von Problemen, welche es zu lösen gilt. Neben den Kett lernen wir im Verlauf des Spiels eine weitere Rasse kennen, die in der Andromeda-Galaxie heimischen Angara. Die Angara sind eher zurückhaltend und skeptisch gegenüber neuen Völkern, da sie von den Kett vor Jahrzehnten angegriffen wurden, als diese in ihre Galaxie vordrangen. Als sympathische Nachbarn der Milchstraße verbünden wir uns jedoch recht schnell mit den Angara, um zusammen gegen die Geißel und den Kett vorzugehen. Ein weitaus größeres Problem jedoch ist, dass alle potenziellen Planeten für eine Besiedlung nicht bewohnbar sind und unser Vorhaben zu scheitern droht. Mysteriöse Relikte vor Ort sind für diesen Umstand verantwortlich, welche die Geofaktoren eines Planeten kontrollieren können. Diese Relikte sind uralte und unbekannte Technologien, welche von kybernetischen Wächtern beschützt werden. Bei dem Versuch, einen Reliktturm zu bedienen, stirbt unser Vater, beweist aber jedoch das Menschen in der Lage sind, die Relikttechnologie zu nutzen. All dies geschieht innerhalb der ersten sechs Spielstunden, was verdeutlicht, wie schnell die Geschichte zu Anfang vorangetrieben wird. Innerhalb dieser Zeit stellt sich auch unser gesamtes Team zusammen, mit welchem wir die Galaxie umreisen und eine Aufgabe nach der anderen lösen.

Neue Engine, altes Spielprinzip

Technisch hat sich innerhalb des Spiels einiges getan. Wie schon bei Dragon Age: Inquisition setzt Bioware auch bei Mass Effect: Andromeda auf die Frostbite-Engine von Digital Illusions Creative Entertainment und wie bei Dragon Age kämpft Bioware mit denselben Problemen. Während die Umgebungen unterschiedlicher Welten nahezu phantastisch aussehen, sind die Gesichtsanimationen das reinste Grauen und wirken plastischer als bei so manch veralteter Engine. Lässt man diese Tatsache außen vor, so fällt jedoch auf, dass sich am Spielgefühl relativ wenig verändert hat. Die Areale sind weitläufiger und bedienen sich prozedural generierten Gegnern, welche immer wieder in den verschiedensten Ecken einer Karte erscheinen. Auch haben wir nun eine Art Jetpack, mit welchem wir für kurze Zeit schweben können oder uns einen Schub Richtung Seite, nach vorne oder nach hinten geben lassen können. Die Deckungsfunktion verläuft nun auch völlig ohne Tastendruck, so dass unser Charakter sich automatisch hinter Gegenständen verdeckt. An der Geschwindigkeit im Kampf hat sich nichts verändert, sodass wir je nach Fähigkeit gewohnt vorgehen können. Dabei können wir, wie aus den alten Spielen gewohnt, zwischen den typischen Klassen vom Soldat bis hin zum Biotiker wechseln. Wobei Wechseln ein Stichwort ist, da wir nun innerhalb eines Kampfes zwischen verschiedenen Fähigkeiten umsatteln können.

Variabilität

Unser Charakter ist nun nicht mehr an eine Klasse und seinen vorgeschriebenen Fähigkeiten gebunden, sondern kann nun auch beim Erreichen eines neuen Levels die gewonnenen Erfahrungspunkte in Fähigkeiten einer jeden Klasse investieren. Dieses System heißt Profile, die wir erstellen und mit verschiedenen Fähigkeiten ausstatten können. Grund für diese Neuerung ist die künstliche Intelligenz namens Simulated Adaptive Matrix. Dabei handelt es sich um eine intelligente künstliche Intelligenz, welche in Kombination mit einem Lebewesen als Wirt funktioniert – also quasi in unserem Kopf lebt. Da in der Milchstraße künstliche Intelligenzen verboten sind, wurde S.A.M. illegal von Alec Ryder erfunden, was einer der Gründe ist, warum er in die Andromeda-Galaxie geflohen ist. Die künstliche Intelligenz hilft uns dabei, zwischen verschiedenen Profilen zu wechseln, so dass wir im Kampf, je nach Level versteht sich, Fähigkeiten quer kombinieren können. Auf der einen Seite sorgt dieses Feature für eine Menge Spaß, auf der anderen Seite fühlen wir uns während des Spiels oftmals zu mächtig, da diverse Kombinationen so effektiv sind, dass man diese reihum nutzen kann. Mit jedem Level erhalten wir nicht nur Skillpunkte für unsere Fähigkeiten, sondern auch Forschungspunkte und Supportpunkte, welche wir in Forschung, Ausrüstungsbeschaffung und Co investieren können. Hier wurde die Rollenspielschraube ordentlich angezogen und bietet einige neue Möglichkeiten.

Bekannter Multiplayer-Spaß

Innerhalb der Singleplayer-Erfahrung können wir sogenannte APEX-Teams rekrutieren, welche wir auf Missionen schicken dürfen und uns dadurch Ressourcen oder Gegenstände beschaffen. Nach dem Erfolg einer Mission kann das APEX-Team im Level aufsteigen, um eine höhere Erfolgsaussicht auf schwierigere Missionen zu bekommen. Der Clou daran ist, dass wir nicht immer unser Team schicken müssen, sondern auch einfach selbst eine Mission in Angriff nehmen können. Nehmen wir eine solche Mission selber an, so werden wir aus dem Einzelspielermodus heraus mit dem Mehrspielermodus verbunden und landen in einer Gruppe mit bis zu vier Spielern. Dies funktioniert dann genau so wie schon in Mass Effect 3. Innerhalb eines Spiels müssen wir zehn Runden überleben und Gegnerwellen abwehren, wobei jede dritte Runde eine neue Aufgabe mit sich bringt, die es zu erfüllen gilt. Der Mehrspielermodus macht wie schon zuletzt in Mass Effect 3 eine Menge Spaß, lässt jedoch Innovation vermissen. Besser ist jedoch diesmal die Konnektivität mit dem Einzelspieler-Anteil, so dass die Belohnungen im Mehrspielermodus uns diverse interessante Ressourcen für unseren Charakter und unser Team geben. Nichtsdestotrotz kennt man das Spielprinzip, sodass wir uns im Nachhinein mehr erhofft hatten wie zum Beispiel einen Versus-Modus, damit wir uns gegen andere Spieler hätten messen können.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PC-Fassung): Mass Effect: Andromeda ist ein solides Spiel mit weitestgehend schöner Grafik und tollem Flair. Jedoch schaff es das Spiel in keiner Weise, an die Magie des Vorgängers anzuknüpfen. Als Fan lohnt sich der Kauf schon, als Neuling ebenso, aber der Fan wird verstehen, was ich meine. Der Beginn des Spiels ist rasant und überflutet einen mit Informationen und einer stark wirkenden Storyline, welche im Verlauf des Spiels jedoch stark nachlässt. Nach den ersten sechs spannenden Stunden kommen um die vierzig Spielstunden, in denen gefühlt nichts passiert, um gegen Ende dann noch einmal ordentlich Fahrt aufzunehmen. Was fehlt ist die Beziehung zu den Charakteren und dem eigenen Team. Habe ich bei Mass Effect 2 noch um jeden Toten aus meinem Team getrauert, ist ein Opfer in Mass Effect: Andromeda in meinen Augen kein Verlust. Die Begleiter wirken stumpf, haben kaum Geschichten zu erzählen und sind nur Randobjekte in einer guten Story; mehr aber auch nicht. Das Spiel geistert irgendwo zwischen Erfolg und grundsolidem Spiel, was den Eindruck erweckt, dass die Entwickler von Bioware ihr Konzept bis zum Ende der Entwicklung selbst noch nicht verstanden oder sich mit dem Release in diesem Jahr zu viel aufgebrummt haben. Mit einem Jahr mehr an Entwicklungszeit, die nach fünf wartenden Jahren auch egal gewesen wären, hätte das Spiel das Potenzial gehabt, eines der besten Titel des Jahres zu werden. Es sind nur Kleinigkeiten, die es kumuliert daran hindern, wie eben die weniger schönen Gesichtsanimationen, die leere Mitte in der Stroyline und die belanglosen Begleiter.

Vielen Dank an Electronic Arts für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Mass Effect: Andromeda!

Review: Halo Wars 2

Das Franchise rund um die Halo-Ringe ist eines der größten Science-Fiction-Ereignisse der Mediengeschichte und umfasst eine weltweit große Fanbase. Neben mittlerweile neun Spielen, drei Filmen, diversen Comics und einer animierten Serie, ist gerade die Welt der Bücher mit über zwanzig Werken markant vertreten.

Halo deckt mittlerweile eine ganze Reihe an Formaten ab und ist nicht nur für Videospieler ein Begriff. Während die Spiele sich überwiegend auf die klassische Form des Ego-Shooters beschränken, erschien im Februar 2009 erstmals für die Xbox 360 ein Echtzeitstrategie-Titel unter dem Namen Halo Wars, welcher sich zur Aufgabe gesetzt hat, Strategiespiele für die Konsole salonfähig zu machen – und das mit großem Erfolg. Bis in das Jahr 2014 hielten sich die Spielerzahlen hoch, bis langsam mit dem Erscheinen der neuen Konsolengeneration die Spielerzahl abnahm. Nach dem Aussterben des Command-&-Conquer-Franchise für den PC und fehlendem würdigen Ersatz, will sich Halo Wars 2 nun darum bemühen, nicht nur einen würdigen Nachfolger für die Konsole zu präsentieren, sondern auch für PC-Spieler das alte Gefühl der Echtzeitstrategiespiele wiedererwachen zu lassen – jedoch natürlich nur für Besitzer von Windows 10. Die oberste Devise der Entwickler ist es, das Spielprinzip unangetastet zu lassen, mit dem eigenen Franchise zu verbinden und eben jene Spieler zu begeistern, die seit jeher der Echtzeitstrategie etwas abgewinnen konnten. Im Vordergrund stehen somit die Fähigkeiten der Spieler, sich in ausgewogenen Matches gegen ihre Kontrahenten zu behaupten, wobei dabei auf den klassischen Basenbau, dem Sammeln von Rohstoffen, Forschung und Einheitenproduktion zurückgegriffen wird – es sind also schnelle Finger gefragt und gute Koordinationsfähigkeiten.

Eine ewige Geschichte

Im Vordergrund von Halo Wars 2 steht nicht nur der Kampf Spieler gegen Spieler, sondern auch eine solide Handlung, welche sich in die Ereignisse der Halo-Storyline eingliedert. Es ist sicherlich keineswegs übertrieben zu behaupten, dass die Geschichte von Halo einen Umfang besitzt wie nur Star Wars und Stark Trek sie mit vergleichbaren Rahmenbedingungen erreicht haben. Die Kampagne spielt 28 Jahre nach den Ereignissen von Halo Wars und reiht sich somit nach dem gewonnenen Krieg gegen die Allianz und kurz vor den Ereignissen von Halo 5 Guardians ein. Wir spielen weiterhin die Besatzung der Spirit of Fire, welche nach den Ereignissen von Halo Wars in den Kryoschlaf gefallen ist und nach etlichen Jahren in der Tiefe des Alls erwacht. Direkt wird die Besatzung mit einem neuen Feind konfrontiert, den sogenannten Verbannten. Dabei Handelt es sich um eine Gruppierung von Brutes, einer Rasse der Allianz, welche während des Krieges mit den Menschen innerhalb der Allianz rebelliert haben und von den Propheten daraufhin verbannt wurden, da Sie in ihnen eine Gefahr sahen und sich der Versklavung durch die Propheten widersetzten. Der Konflikt beider Gruppen spielt rund um einer Arche, einem Konstrukt der Blutsväter, welches in der Lage ist, neue Halo-Ringe zu erschaffen, welche die Verbannten benutzen wollen, um über die Galaxie zu herrschen. Die Besatzung der Spirit of Fire sieht im Intervenieren die einzige Möglichkeit, rechtzeitig das Vorhaben der Brutes zu verhindern.

Wenig Inhalt, dafür super inszeniert

Spielerisch bestehen die Einzelspielermissionen aus dem üblichen Errichten von Basen und Produzieren von Einheiten, dem Abwehren von Gegnerwellen und das Einnehmen bestimmter Ziele. Hier wird immer wieder eine kleine Abwechslung geboten, welche sich jedoch nicht zwingend spielerisch bemerkbar macht. Anders hingegen sind die wundervollen vorgerenderten Zwischensequenzen, wovon es im Spiel insgesamt über die Geschichte gezogen sieben Stück zu sehen gibt. In diesen Szenen sieht man deutlich das Herzblut der Entwickler, eine gute Geschichte erzählen zu wollen, was ihnen auch merklich gelungen ist. Innerhalb der kleinen Filme werden die Knackpunkte der Geschichte wie das erste Aufeinandertreffen der Spartaner mit dem Hauptgegner Atriox, den Angriff der Verbannten auf die Spirit of Fire und vieles mehr erfasst. Mit rund zehn Stunden umfasst die Kampagne eine gut durchschaubare Spielzeit, sticht in unseren Augen jedoch leider zu wenig mit Cutscenes heraus und hat wenig Abwechslung in den Missionen. Das Problem kann auch sein, dass uns die überragenden Zwischensequenzen einfach so überwältigt haben, dass wir einfach mehr davon sehen wollen und vielleicht sogar etwas enttäuscht darüber sind, das sich bisher kein Film mit solcher Technik im Halo-Universum zeigen ließ. Nichtsdestotrotz bekommen wir eine lohnenswerte Kampagne geliefert, welche das Universum um eine gute Geschichte bereichert.

Blitzeinschlag im Mehrspielermodus

Der Kerninhalt des Spieles ist für begeisterte Echtzeitstrategen jedoch weiterhin der Mehrspielermodus. Bis zu sechs Spieler können gegeneinander in zwei Teams antreten. Hier erinnert den PC-Spieler einiges an Command & Conquer. Xbox-One-Spieler werden hier nur wenige Veränderungen zum Vorgänger bemerken, was jedoch bei weitem nicht negativ aufzufassen ist, da schließlich das altbewährte Spielprinzip die Fangemeinschaft ansprechen möchte. Klassisch geht es darum, seine Basis auszubauen, Rohstoffe zu sammeln, energiebringende Türme einzunehmen, neue Basen zu errichten und nebenbei den Feind kontinuierlich anzugreifen – so eine Partie kann ganz schön hektisch werden und bedarf viel Übersicht und einen guten Umgang mit der Minimap. Neu ist hingegen der Blitz-Modus, welcher ein Kartenspiel mit einem Eroberungsmodus verbindet. Hier kann auch wieder mit bis zu sechs Spielern gespielt werden, welche das Ziel haben, im Team die drei Punkte auf einer jeden Karte zu erobern. Werden mindestens zwei von drei Punkten gehalten, verliert der Gegner seine Tickets. Entscheidend ist hierbei das Kartensystem: Wir haben die Möglichkeit ein Spieldeck mit verschiedenen Einheiten zu erstellen, wobei jede Einheit eine unterschiedliche Menge an Energie benötigt, um die Karte auszuspielen. Energie wird mit der Zeit einfach so gewonnen, kann jedoch auch durch das Zerstören bestimmter Objekte auf dem Feld erhalten werden.

Die Macht der Karten

Die Karten unterteilen sich in zwei Klassen, sogenannte Truppenkarten auf der einen und Supportkarten auf der anderen Seite. Während Truppenkarten Einheiten auf das Spielfeld bringen, können wir mit Unterstützungskarten unsere Panzerung stärken, Truppen heilen oder mit Bombardements aus der Luft unsere Gegner wegpusten. Unsere Einheiten hingegen bringen auch gewisse Fähigkeiten mit. So können Orbitale Absprung-Schock-Truppen aus der Luft abgeworfen werden, fügen schon beim Landen in ihren Kapseln den Feind Schaden zu und lassen kleinere Gegner taumeln, um dann vernichtend nach dem Ausstieg aus den Kapseln mit Gewehrgewalt zuzuschlagen. Jeder Spieler startet mit fünf Karten auf der Hand, wobei zu beachten ist, dass eine ausgespielte oder verworfene Karte nicht verloren geht, sondern wieder im Deck landet. Somit ist es auch sinnvoll, unbrauchbare Karten aus der Hand zu werfen und zu hoffen, dass eine brauchbare nachgezogen wird. Am Ende von Spielen oder durch das Spielen der Kampagne können Booster gewonnen werden, durch welche wir neue Karten erhalten können. Dies ist auch durch Echtgeld möglich, wobei wir bei einem der wenigen Kritikpunkte angelangen: Karten, die wir doppelt erhalten, werden nicht zweifach unserem Stapel hinzugefügt, sondern erhöhen das Level der vorhandenen Einheit und somit deren Lebens- und Schadenspunkte. Hier kommt es zu einem Ungleichgewicht, ausgelöst von Spielern, die sich ihre Vorteile erkaufen. Wer sich den Titel wegen seines Mehrspielermodus kauft, sollte sich vorher darüber im Klaren sein, da die Spielerfahrung dadurch beeinflusst wird.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der Xbox-One-Fassung): Halo Wars 2 ist für PC-Spieler, welche dem Command-&-Conquer-Franchise hinterher trauern, sicherlich die beste Alternative, die es gibt. Das Spielgefühl erinnert nämlich stets an Command & Conquer: Generals, bietet keinen zu komplizierten Spielgang, aber dafür abwechslungsreiche Gefechte. Für die Xbox One bekommt man einen würdigen Nachfolger. Die Kampagne ist für Fans der Serie eine gute Ergänzung der Geschichte, welche äußerst spannend erzählt wird. Mit Halo Wars 2 werden Mehrspieler-Freunde ebenso bedient, wie jene, die sich für die Geschichte im Universum interessieren. Creative Assembly zeigt eindeutig, dass sie das Genre Strategiespiel seit Jahren auf dem Markt beherrschen und 343 Industries erzählt fleißig eine gute und weitere Geschichte aus dem Halo-Universum. Einzig könnte man kritisieren, dass im Blitz-Modus das Pay-to-win-System zu stark ausgeprägt ist und Echtgeldzahler belohnt werden. Nebenbei wirkt das Spiel an einigen Stellen, ausgenommen sind hier die Cutscenes, ein bisschen zu bunt und passt damit nicht wirklich ins düstere Halo-Universum. Über diese kleinen Sachen kann man jedoch hinweg sehen und dann ist Halo Wars 2 ein rundum gelungenes Strategiespiel – vor allem aus der Sicht, dass dem PC-Spieler das durchaus interessante Universum zugänglicher gemacht wird und dadurch die Hoffnung auflebt, dass unter Windows 10 die Titel des Franchise in Zukunft auf beiden Plattformen erscheinen wird.

Vielen Dank an Microsoft für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Halo Wars 2!

Review: Dragonball Xenoverse 2

dragonball-xenoverse-2-1Ohne großen Ideenreichtum schicken uns Entwickler Dimps und Publisher Bandai Namco erneut quer durch die Zeit im Dragonball-Universum. Auf Patrouille ist es dann erneut unsere Aufgabe, die Manipulation von Ereignissen in der Dragonball-Geschichte zu verhindern.

dragonball-xenoverse-2-2Schon nach der Einleitung wird die Frage aufgeworfen, ob sich die Entwickler auf den Erfolg des Vorgängers erneut einige Jahre ausruhen wollen, oder ob endlich die Einsicht eingekehrt ist, seine Spiele stetig verbessern zu wollen und umfangreicher zu gestalten. Eine Frage, die im Verlauf unseres Reviews definitiv erörtert wird. Der Start des Spiels wirkt wie auf einer alten Dragonball-VHS-Kassette, welche zurückgespult wird, nur um anschließend erneut zu starten. Dieses Gefühl offenbart sich sofort innerhalb zweier Richtungen: Zum einen ist die Story der Geschichte, die schon mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel hat, durchaus bekannt. Zum anderen startet das Spiel nahezu identisch wie seine Vorgänger und so beginnen wir mit der Charaktererstellung ohne neue Rassen, einem Gespräch mit dem Zeitwächter Trunks und schneller als wir gucken können hängen wir vor Vegetas Nase. Begleitet wird dies alles mit der gewohnt schrillen Musik, ähnlichen Dialogen und den aus dem Vorgänger bekannten und nicht verbesserten, langen Ladezeiten. Wiederum hat sich in vielen anderen Punkten, wie der Grafik, sehr wenig getan – die Anzeichen stehen somit auf bekannter Politik, nämlich die der Stagnation. Erwähnenswert ist dabei nur, dass unsere Aufenthaltswelt, in der wir auf andere Spieler treffen, um einiges gewachsen ist. Ob das besser als nichts ist, sei einmal dahingestellt.

Zurück in die Vergangenheit

dragonball-xenoverse-2-3Die Bösen in der Geschichte haben neue, aber bekannte Gesichter bekommen. Mit Turles und Slug machen sich zwei große Rivalen Son Gokūs auf, um mit der im Vorgänger bereits bekannten Towa die Zeit zu manipulieren. Es wird kein Hehl daraus gemacht, dass die Idee der Zeitpolizei im letzten Teil hervorragend ankam und somit ist Towa als Initiator einer neuen Zeitmanipulation natürlich mit von der Partie. Geändert hat sich somit nur wenig: Die Kaiōshin beaufsichtigen seit Neustem die Zeitpatrouille, unser alter Spielheld wird in der frei begehbaren Stadt als Statue verehrt und anhand von Zeitrollen reisen wir in die Vergangenheit, um den Verlauf der Geschichte zu wahren und die Eingriffe der Bösen zu verhindern. Dabei treten wir wie im Vorgänger meist mit bekannten Helden in einem Gruppenkampf an. Ebenso gibt es erneut das Konzept, dass zwischen zwei Zeitportalen immer wieder kleinere Kämpfe sich aufdrängen – und hier sind wir schon bei einem ernsten Problem, welches wir nicht so leicht lösen können. Wir könnten an dieser Stelle den Verlauf der Story des Vorgängers schildern, denn große Unterschiede suchen wir hier vergebens. Mit Turles und Slug gibt es zwar neben der bekannten Towa zwei neue Gesichter, die jedoch das gleiche Ziel verfolgen. Hier hätten sich die Entwickler für Kenner des Vorgängers ruhig mehr einfallen lassen dürfen.

Verschenktes Potenzial

dragonball-xenoverse-2-4Man möchte meinen, dass das Beste zum Schluss kommt, doch auch da irrt man sich bei Dragonball Xenoverse 2. Wie bereits anfangs erwähnt, ist die frei begehbare Welt im Mehrspielermodus um einiges vergrößert worden, was dem Spiel jedoch keinen positiven Effekt bescheren mag. Schon nach den ersten zwei Tagen hat die Spielerzahl so drastisch abgenommen, dass sich kaum noch Leute auf dem Platz finden und die Suche nach Gegnern für einen Online-Kampf mehrere Minuten dauert. Manchmal kommt es sogar zu Suchabbrüchen, weil sich einfach niemand für eine Online-Partie finden lässt. Dies ist unterm Strich sehr schade, da das Kampfsystem sowohl im Vorgänger, als auch im aktuellen Ableger zu begeistern weiß und eine Menge Spaß birgt. Die mangelnden Neuerungen haben jedoch dazu geführt, dass die Spieler schnell das Weite suchten und das Spiel vermutlich in die tiefsten Ecken Steams vergraben haben. Die einzig erwähnenswerte und gelungene Neuerung ist, dass es eine Vielzahl neuer Klamotten und Kombinationsmöglichkeiten gibt, welche dem Spiel jedoch umso mehr den Beigeschmack geben, ein Vollpreis-Update zu sein. Es wird an allen Ecken und Enden deutlich, dass die Entwickler hier Potenzial verschwendet haben. Sollte es eines Tages zu Dragonball Xenoverse 3 kommen, erwartet wir einen wesentlich angenehmeres Gesamtbild.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PC-Fassung): Ich sag es ehrlich heraus – ich finde, das dass Spiel eine absolute Frechheit für Kunden und noch viel wichtiger für Fans ist. Es gibt weder eine neue Story, noch eine markant größere Charakterauswahl und nicht einmal eine Veränderung im Gameplay. Während der Vorgänger stets zu begeistern wusste und mich mit einer spannenden Geschichte stundenlang vor den Monitor fesselte, ist der neue Ableger nichts weiter als eine Kopie des Vorgängers, der als Vollpreistitel verkauft wird. Diese Traurigkeit zeigt sich auch schnell online, indem die Spieler nach wenigen Tagen schon die Lust verloren und ich teilweise – ungelogen – bis zu zwanzig Minuten nach einem Online-Kampf suchen musste. Auch die Ebene, auf der sich alle Spieler treffen können, ist ein trostloser Ort, an denen nur noch ich und die Geschäfte der Nichtspielercharaktere vorhanden sind und darauf warten, dass alles ein Ende findet. Die Entwickler haben sich hier eindeutig und so offensichtlich auf ihren Lorbeeren ausgeruht, dass ich hier fast von einem Rückschritt sprechen kann. Wer den Vorgänger kennt, hat alles erlebt und braucht Dragonball Xenoverse 2 absolut nicht.

Vielen Dank an Bandai Namco für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Dragonball Xenoverse 2!

Review: Far Cry: Primal

Far Cry Primal (1)Selten werfen uns Spiele so weit in die Vergangenheit zurück, wie es Far Cry: Primal macht. Zeitlich spielt die Geschichte im Holozän, einem Zeitabschnitt der Erdgeschichte, der vor 11.700 Jahren mit der Erwärmung der Erde und dem Schmelzen der kontinentalen Eisschilde begann und bis heute anhält.

Far Cry Primal (2)Far Cry: Primal setzt, wie der Name schon erahnen lässt, auf ein Steinzeit-Setting und weicht somit von dem üblichen bekannten Ego-Shooter-Stil ab. Eine florierende Spielwelt mit einem einfachen Crafting-System, urzeitlich eingerichteten Außenposten sowie altertümliche Waffen sollen uns in ein Leben von vor zehntausend Jahren hineinversetzen, denn genau hier spielt der neue Serienableger und behandelt das Überleben gegen die Megafauna sowie einen Streit zwischen zwei Urzeitclans. In der großen, offenen Spielwelt ist das Überleben von elementarer Bedeutung und somit gehen wir dem typischen Jagen-und-Sammeln-Prinzip nach. Ziel ist es, verschiedene Blumen zu sammeln, um Medizin herzustellen, Steine sowie Gräser zum Waffenbau einzusetzen und Tierfell zum Upgraden aller möglichen Ausrüstungsgegenstände zu verwenden. Neben dem Überlebensaspekt haben wir uns jedoch auch um ein eigenes Dorf zu kümmern, welches im Spielverlauf stetig wächst und sich auf eine Auseinandersetzung mit dem gegnerischen Clan vorbereitet. Eine liebevoll gestaltete Spielwelt, interessante Tiere aus der Megafauna sowie willkürlich umherstreifende Urzeitmenschen schaffen eine unglaubliche Atmosphäre, auch wenn es den ein oder anderen Kritikpunkt bezüglich des Erhalten von Tieren und Menschen gibt, sowie nicht ganz getreue Umweltbedingungen, welche Quartärforschern die Haare ausfallen lässt.

Vom Jagdunfall zum Urzeitsoldaten

Far Cry Primal (3)Das Spiel beginnt mit einer Jagd auf einem zu dieser Zeit häufig auftretenden Mammuts, welches unsere Gruppe zu erlegen versucht. Während dieser Jagd wird unsere Gruppe jedoch gespalten, da ein Säbelzahntiger sich in die Jagd einmischt und dafür sorgt, dass unser Protagonist, genannt Hakkar, letzten Endes komplett seine Orientierung verliert und somit auch seine Gruppe. Auf uns alleine gestellt lernen wir im Verlauf des Spiels neue Charaktere kennen und fangen an, unsere eigene Siedlung zu errichten. Während des Baus unserer Siedlung treffen wir auch auf eine andere primitive Lebensform, welche sich an den Neandertaler anzulehnen scheint und uns feindlich gesinnt ist – hier beginnt der erste Kampf der Kulturen und somit ein Aufrüsten der Siedlung gegen feindliche Angreifer. Wie für Far Cry üblich absolvieren wir jede Menge Quests, um neue Personen für unsere Sache zu gewinnen und sammeln Rohstoffe, wo auch immer wir welche finden, denn diese helfen uns beim Ausbau der Siedlung und der Herstellung neuer Waffen. Ein weiteres interessantes Feature ist, dass unser Protagonist in der Lage ist, Tiere zu zähmen und mithilfe dieser zu kämpfen. Im Verlauf des Spieles bekommen wir immer mächtigere Tiere wie Säbelzahntiger, Panther, Eulen und viele mehr zur Verfügung gestellt. Diese Tiere haben alle unterschiedliche Fähigkeiten und können uns im Kampf, aber auch bei der Jagd, unterstützen.

Tierisch gut drauf

Far Cry Primal (4)Jede Kreatur bietet eigene Vorteile im Kampf und somit können wir zum Beispiel mithilfe der Eule durch die Lüfte fliegen, um Gegner zu markieren und einen Todesstoß zu versetzen, welcher sich danach aber eine gewisse Zeit wieder aufladen muss. Natürlich sind wir in diesem Zeitraum selbst angreifbar, weswegen wir uns auch in Acht nehmen müssen und nicht wahllos auf ein offenes Feld stellen, auf dem wir selbst eine leichte Beute abgeben können. Andere Tiere wie Bären, dienen im Kampf als eine Art Tank und sorgen dafür, dass unsere Feinde primär das Tier angreifen, während kleine und schnellere Tiere wie Dachse eher zum Jagen benutzt werden, da diese flink sind und kleinen Tieren schnell hinterher sprinten können. Jedoch sollten wir stets auf unsere Tiere achtgeben, denn diese können im Kampf auch sterben und müssen mit viel Fleisch wiederbelebt werden. Mit Ausnahme einiger Tiere wie den Mammuts ist es möglich, fast alle Tiere zu domestizieren und für sich zu verwenden. Aber neben den Tieren sind wir ebenfalls eine gefährliche Waffe und verfügen über ein großes Waffenarsenal von Speeren über Bögen bis hin zu Steinkeulen und Schleudern. Jedoch nutzen sich auch unsere Waffen ab und müssen mithilfe unterschiedlichster Rohstoffe auch neu hergestellt oder repariert werden. Schlüsselfiguren im Spiel ermöglichen uns auch neue Waffen zu bekommen, bis wir schließlich Bienenhandgranaten bauen können, um unsere Feinde zu vertreiben – klingt komisch, ist auch so.

Trostloses Schweigen

Far Cry Primal (5)Die extrem wunderbar gestaltete offene Spielwelt bringt jedoch auch einige Schwächen mit sich. Somit wirken die Charaktere teilweise sehr leblos und die Konversationen sind zu einfach gehalten. Extra für das Spiel wurde eine Proto-Indogermanische Sprache entwickelt, welche sehr glaubhaft wirkt, jedoch zu wenig zum Einsatz kommt. Die Dialoge halten sich oft sehr kurz und sind auf rudimentäre Sätze beschränkt. Ebenso wird der Clankrieg viel zu grob behandelt und kaum vertieft, so dass wir stets das Gefühl hatten, dass es sich nur um ein Ausrotten einer anderen Spezies ohne großen Grund handelt – mit Ausnahme des eigenen Überlebens. Dabei würde die Spielwelt so viel mehr hergeben und auch mit diversen anderen Gründen auftischen können, wie etwa das Aussterben der Megafauna und dem damit verbundenen Nahrungsmangel oder eben die sich verändernden klimatischen Bedingungen zu jener Zeit. Auch die Tiere offenbaren teilweise starke Schwächen und haben katastrophale Aussetzer, die dem Spielgeschehen schaden. Während das Jagen der verschiedenen Tiere jedoch viel Spaß macht, verfällt die Story zunehmest in ein tiefes Loch und gerade die üppigen Dialoge sorgen dafür, dass wir immer mehr das Interesse an der Handlung verlieren und uns eher wichtig wird, große Tiere zu zähmen und unser Dorf wachsen zu sehen. Seltsamerweise ist im Dorfleben dann der abendliche Aufenthalt sehr unterhaltsam, wenn wir sehen können, wie sich die Urzeitmenschen paaren, singend um Feuer tanzen und allerlei unterhaltsame Faxen machen.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der Xbox-One-Fassung): Far Cry: Primal schafft es die Spielerseele zu spalten: Auf der einen Seite ist die Steinzeit ein unglaublich faszinierendes Setting und kann mit einer wunderbaren Umgebung in der Megafauna brillieren, Menschen darstellen wie man sie außerhalb der Wissenschaft kaum zu kennen vermag und verdeutlichen, wie schwer ein Leben zu jener Zeit gewesen sein mag und welchen Gefahren man in der Natur ausgesetzt war – geschweige wie der Naturraum damals überhaupt aussah im Vergleich zu unserem heutigen Kulturraum. Auf der anderen Seite hat Far Cry: Primal einen ersten und guten Schritt in die Richtung gemacht, jedoch viel zu wenig präsentiert und das in einer zu flachen Art. Es wurde somit viel Potenzial verschenkt, welches unmittelbar vor den Augen der Spieler liegt. Gerade in puncto Story wird einfach zu wenig geliefert und die ganze Geschichte zu trivial gehalten. Positiv ergänzend muss aber gesagt werden, dass sich das Waffenhandling stets gut angefühlt hat, obwohl ich anfangs voreingenommen war mit Keulen aus der First-Person-Perspektive zu spielen. Das Spiel hat mir somit viele spaßige Spielstunden beschert, jedoch nie aufgrund der Story, sondern mehr der Welt wegen und dank der Erkundungsmöglichkeiten – und genau das ist auch der Grund, warum Far Cry Primal spielen sollte.

Vielen Dank an Ubisoft für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Far Cry: Primal!

Review: NHL 17

nhl-17-1Wie wir aus Game of Thrones wissen, naht der Winter und auch in unseren Büros steigt die Lust auf Eissportspiele. Letztmals konnten wir 2013 Hand an die NHL-Reihe legen. Nachdem sich Björn schon an der Videospielserie versucht hat, traut sich nun auch Axel aufs dünne Eis.

nhl-17-2Im Hause Electronic Arts ist der September stets der Monat für neue Sportspiele. Neben Ablegern zum Fußball und American Football gibt es natürlich mit der National Hockey League auch einen Vertreter für Eishockey-Fans und deren Konsolen daheim. Wir haben die Schlittschuhe angezogen, die Helme übergestülpt, den Puck poliert und sind mit den Schlägern bewaffnet und dazu bereit, einen Aufstand gegen Chefredakteur Eric anzuzetteln – zumindest auf der Xbox One. Da die Sportart rund um den Puck sich auch in Deutschland großer Beliebtheit erfreut und eine überaus große Community mitbringt, verbieten wir uns mal die Erklärung der Sportart und gehen davon aus, dass der interessierte Leser und Fans des Sports bestens bewandert sind. Nachdem die Spieler vom letztjährigen Ableger nicht sonderlich begeistert waren, hieß es bei Entwickler Electronic Arts Canada umdenken und einen Versuch zu starten, die durchaus gelungene Basis beizubehalten und das im Vorjahr ungelungene Balancing anzupassen. Problem bei NHL 17 war dabei, dass der Sprung zwischen den Schwierigkeitsgraden so massiv ausfiel, dass Spieler zwischen zwei Stufen feststeckten. Auf der einen Seite war eine Einstellung zu leicht, die in ständigen Siegen resultierte; auf der anderen Seite sorgte der nächsthöhere Schwierigkeitsgrad für Frustration und hohe Niederlagen. Ein scheinbar leicht zu lösendes Problem, das wir in Hinblick auf NHL 17 genauer untersuchen.

Qual der Wahl

nhl-17-3Besonders auffallend und positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass es sich bei dem Spiel weder um eine Simulation handelt, noch um einen Arcade-Titel. Als Spieler haben wir nämlich die Wahl, das Spiel so anzupassen, wie wir es wollen und damit selbst zu entscheiden, ob wir eher ein Arcade-orientiertes Spiel wollen oder in einer Simulation unsere Herausforderung suchen. Neben Reglern, über die wir die Stärke der künstlichen Intelligenz einstellen können, gibt es einen vierstufigen Regler, um einen der beiden favorisierten Grundspieltypen einzustellen. In diesem Fall müssen wir uns nicht zwingend zwischen Arcade und Simulation entscheiden, sondern können auch eine Tendenz zu einer dieser Richtungen auswählen. Die Unterschiede zwischen den Einstellungen sind durchaus spürbar und sorgen vor allem im Bezug auf das Verhalten der künstlichen Intelligenz für Auswirkungen. Anbei lassen sich auch, wie in anderen Sportspielen gewohnt, adaptive Hilfen einschalten, die uns Passlinien, sowie gute Abschlusspositionen anzeigen. Anhand der vielen Möglichkeiten in den Einstellungen konnten selbst wir als Rookies einen komfortablen Einstieg bekommen. Mit ansteigender Spielzeit gewöhnt man sich an die Steuerung und traut sich an höhere Schwierigkeitsgrade heran. Neulinge brauchen den Eissport also nicht zu fürchten; Frustration gibt es hier nicht.

Vorfreude auf ein neues Jahr

nhl-17-4Da wir NHL 16 leider nicht einem Test unterzogen haben, können wir an dieser Stelle leider keinen direkten Vergleich zum Vorgänger in puncto Spielmechanik ziehen und verlassen uns daher auf Aussagen einiger NHL-Fans aus unserer Community, die wir auch privat kennen. Man sagte uns, dass die künstliche Intelligenz massiv verbessert wurde und im Vergleich zum Vorjahr wesentlich fairer wirkt. Wir hatten auch stets den Eindruck, dass die künstliche Intelligenz uns faire Chancen lässt, ohne dabei selbst zu schwach zu sein. Wie aus Fifa und Madden NFL bekannt, gibt es auch in NHL 17 ein Ultimate Team – hier Hockey Ultimate Team, kurz HUT. Wie aus den anderen Spielen gewohnt, ziehen wir hier Karten mit Spielern, die unsere Mannschaft bilden. Mit diesem Team messen wir uns online in einen Liga-System und bekommen so die Möglichkeit, weitere Spieler für unser Team zu verdienen. Allerdings gibt es auch im Einzelspielerdmodus, dem Franchise-Modus, gravierende Veränderungen. Somit sind wir jetzt nicht mehr nur noch der Teammanager, sondern sind auch für weitere Aufgaben verantwortlich, wie etwa das Festsetzen der Ticketpreise, Parktickets, Merchandising und dem Bauen von Imbissbuden und Konsorten. Gehen wir all diesen Aufgaben nicht nach, kann uns der Aufsichtsrat feuern, weshalb wir den Aufgaben aus der Chefetage nachgehen sollten. Das ist nur realistisch, denn auch der Autor dieser Zeilen muss auf den Chefredakteur hören.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der Xbox-One-Fassung): Wie man aus meinem Review vielleicht herauslesen kann, ist es das erste Mal, dass ich mich mit Eishockey in Videospielen auseinandersetze. Das Spiel baut auf einer gewissen Selbstverständlichkeit auf und so muss auch ich als Spieler im Vorfeld wissen, was ein Draft ist und wie eben dieses amerikanische Prinzip in der Sportwelt funktioniert – das Spiel an sich gibt nämlich keine grundlegenden Erklärungen und ist somit, wie Sportspiele aber grundsätzlich, eher für Fans des jeweiligen Franchises gedacht. Die Grafik in dem Spiel ist solide, hängt aber der neuen Grafikpracht von Fifa 17 hinterher. Jedoch war ich nie der Meinung, dass mir eine altbackene Grafik vorgesetzt wird und somit ist alles im Spiel optisch schön anzuschauen. Die Steuerung ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und muss natürlich erst einmal als Neuling erlernt werden, gerade da die Bewegungen auf dem Eis ungewöhnlich sind, aber sich zumindest realitätsnah anfühlen. Mit ein wenig Eingewöhnungszeit ist dies jedoch leicht zu meistern und ab da beginnt das Spiel eine Menge Spaß zu machen. Den Tiefgang im Karrieremodus wünsche ich mir auch für Fifa, da dem Fußballgenre mehr Managerfertigkeiten gut tun würden. Alles in allem lässt sich von meiner Seite festhalten, dass mich NHL 17 begeistert hat und ich wohl immer weiter in die Welt des Eishockeys eintauchen werde und mich auch nächstes Jahr auf einen neuen Ableger freue – und somit ist die Bahn frei für größere Tests mehr Vergleichen zum Vorgängerspiel.

Vielen Dank an Electronic Arts für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von NHL 17!

Review: Fifa 17

fifa-17-1Mit dem Wechsel zur Frostbite-Engine in Fifa 17 will Publisher Electronic Arts im Reich der Sportspiele grafisch eine Schippe obendrauf legen, um die Fußball-Matches realistischer und näher am Geschehen wirken lassen. Wir fragen uns, ob ein Grafik-Update alleine ausreicht.

fifa-17-2Zumindest möchten sich die Entwickler nicht nur auf die neue Grafikpracht des Titels verlassen und fügen prompt einen neuen Story-Modus in das Spiel ein, welcher frische Impulse setzen soll. Neben den üblichen Lizenzen und aktueller Musik im Menü, sowie die neuen Stadien aus dem letzten Jahr, sorgt die neue Engine durch Nebeleffekte und noch authentischere Spielergesichter für eine großartige Atmosphäre. Dies wirkt sich gerade im Story-Modus erheblich aus, wo die Stadien, Zuschauer und Spieler extrem in den Fokus rücken. Das große Vorbild ist hier die NBA2K-Serie, welche seit Jahren durch eine Geschichte in der Basketballwelt auftrumpft. In Fifa 17 schlüpfen wir in die Rolle eines jungen Talents und begeben uns auf den Weg, der nächste Star im Fußballhimmel zu werden. Doch gerade am Anfang ist alles schwer und so steht eine neue Verpflichtung auf unserer Position diesem Traum im Weg – melodramatisch, wie aus Sportfilmen gewohnt, steckt der Protagonist all seinen Frust ins Training, um sich stetig zu verbessern. Diese Dramatik wird immer weiter mit Szenen, in denen wir zum Beispiel auf der Bank sitzen und der direkte Konkurrent ein Tor erzielt, aufgebaut. Somit steigt der Druck, sich im Team zu behaupten und nagt an dem jungen Talent. Wahrlich ist dies zwar kein Stoff für große Kinofilme, doch bietet sich hier eine gelungene Abwechslung im oft so trostlosen Fifa-Genre.

Schnell ist die Luft aus dem Ball

fifa-17-3Was die Storyline angeht ist die Luft schnell verbraucht. Macht die besondere Darstellung gerade am Karrierebeginn einen sehr starken Eindruck, wird in der Mitte des Spiels das Leben des Protagonisten für uns als Spieler sehr eintönig. Immer im Wechsel werden Trainingseinheiten absolviert, Interviews gehalten und letztlich auf dem Fußballplatz vor ausverkauftem Stadion ein bisschen gekickt. Die Geschichte rund um unser junges Talent nimmt also keine Fahrt mehr auf und weiß nicht mit ungeahnten Ereignissen zu überraschen. Positiv ist die Idee in unseren Augen jedoch immer noch, sollte in den nächsten Jahren aber ausgebaut werden. Gelungen ist auch die Möglichkeit, nicht nur unseren Protagonisten im Spiel steuern zu können, sondern auch die Wahl zu haben, das ganze Team spielen zu dürfen – hier hat man sichtlich auch an die Spieler gedacht, die seither nichts mit dem Be-a-Pro-Modus gemein hatten. Jedoch vermissen wir gerade mitten in der Saison einen Wechsel zwischen Trainingseinheiten und Videos, die vielleicht an bestimmte Ereignisse gekoppelt sind. Gerade bei den Antwortmöglichkeiten in Interviews erkennen wir schnell die drei typischen Optionen zwischen nett, neutral oder flapsig – zumal unsere Antworten keinen erkennbaren Einfluss auf das Spielgeschehen haben und wir anscheinend bei keinem Team aufgrund von schlechten Charaktereigenschaften gekündigt werden.

Was du heute kannst besorgen…

fifa-17-4…kannst du im nächsten Jahr auch noch besorgen; behaupten wir an dieser Stelle. Leider gibt es keine wirklichen Neuerungen mit Ausnahme des Story-Modus und der neuen Engine. Fifa 17 ist somit eher zu einer Grafikpracht aufgestiegen, als zu einem spielerischen Wunder – wobei es das auch nicht muss, da die Steuerung auch im diesem Jahr das Beste ist, was der virtuelle Fußball zu bieten hat. Auf dieser Tatsache haben sich die Entwickler ausgeruht und das Spielgeschehen in keiner Weise verändert. Spieler des letztjährigen Serienablegers werden keine Eingewöhnungszeit brauchen und können sofort mit bekannter Mechanik weiterspielen. Einzig verbessert wurde das Abschirmen des Balls, sodass der Spieler jetzt die Arme weit ausstreckt, um auch bei höherem Tempo den Gegner vom Ball fernzuhalten. In Wiederholungen von Toren, Torjubel oder beim Einlauf sorgt die neue Grafik für hervorragend animierte Gesichter, die jedoch spätestens in der Hitze des Gefechts untergehen und von uns nicht mehr wahrgenommen werden. Unterm Strich merken wir, dass sich die Entwicklerstube dieses Jahr Zeit für etwas Neues genommen hat; sprich eine neue Engine implementiert und einen Story-Modus eingefügt. Beides birgt unglaubliches Potenzial für die nächsten Titel, sodass Fifa 17 vor allem als ein gelungenes Sprungbrett für künftige Teile anzusehen ist.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der Xbox-One-Fassung): Bezüglich Fifa 17 bin ich geteilter Meinung. Gefühlt hat sich in diesem Jahr trotz neuer Engine und neuem Spielmodus wenig getan. Ich habe das Spiel ins Laufwerk gelegt und es direkt so spielen können, wie es noch bei Fifa 16 der Fall war – was gänzlich ungewöhnlich ist da ich sonst immer ein paar Partien Eingewöhnungszeit brauchte. Hier fiel mir auch erstmals auf, wie sehr sich Fifa in den letzten Jahren in seiner Spielmechanik doch immer von Jahr zu Jahr verändert hat. Nichtsdestotrotz macht Fifa wie jedes Jahr viel Spaß und man spielt ein Match nach dem anderen und alles bleibt bei gewohnten Schemata. Die Grafik ist eine durchaus positive Änderung, wenn auch keine sonderlich auffallende. Der Story-Modus beginnt stark, lässt aber schnell nach und somit erhoffe ich mir für nächstes Jahr einen großen Ausbau der Handlung und vor allem überraschende Momente, die auch mal mitten in der Saison stattfinden. Der Trainer könnte mich zum Beispiel mal unsympathisch finden und verkaufen wollen, ein Nationaltrainer sich trotz guter Leistungen negativ über mein Verhalten äußern oder ich werde wegen nächtlichen Exzessen einfach mal gekündigt und muss mir einen neuen Verein suchen, sofern ich mich natürlich als Spieler dazu entscheiden sollte, abends lieber feiern zu gehen, als wie Sportler sonst zeitig ins Bett zu hüpfen.

Vielen Dank an Electronic Arts für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Fifa 17!

Preview: Deus Ex: Mankind Divided

Deus Ex - Mankind Divided (1)Deus Ex entführte uns Spieler seit jeher in eine dystopische und futuristische Welt, in der Augmentationen die Fähigkeiten von Menschen verbessern oder erweitern. Doch wie so oft dienen wissenschaftliche Errungenschaften nicht nur puren dem Nutzen, sondern werden ausgenutzt.

Deus Ex - Mankind Divided (2)Augmentationen sollten Menschen dienen, welche stark beeinträchtigt sind. So können blinde Menschen anhand von maschinellen Augen wieder sehen oder Amputationen jeder Art ersetzt werden. Jedoch können Augmentationen auch Vorteile schaffen, die Sinne oder sogar physische Attribute verstärken. Es kommt in einer Welt wie in Deus Ex schnell zum Ausnutzen eben dieser Fähigkeiten und somit kommt das unvermeidbare – augmentierte Menschen werden zu Außenseitern und von den normalen Menschen gehasst. Andersherum versuchen jedoch auch die augmentierten Menschen sich als bessere Wesen darzustellen und bezeichnen sich als nächsten Schritt in der Evolution. Es entsteht also ein unausweichlicher Konflikt zwischen Cyborg und Mensch. Wie im Vorgänger spielen wir einen Augmentierten mit den Namen Adam Jensen. Dieser wurde in Deus Ex: Human Revolution als Sicherheitschef einer Firma bei einem Überfall so schwer verwundet, dass Augmentationen sein Leben retteten. In Deus Ex: Mankind Divided arbeitet Adam Jensen für ein Unternehmen gegen Terrorismus durch Augmentierte und kommt somit um die ganze Welt auf der Suche nach den mächtigen Männern hinter dem Terror. Dieser Terror ist jedoch scheinbar nicht ganz unbegründet, da die Augmentierten immer mehr an den Rand der Gesellschaft geschoben werden. Die Preise für Medikamente erhöhten sich um ein vielfaches und Augmentationen wurden unbezahlbar, was augmentierte Menschen immer mehr in Slums schob.

Internationale Verschwörung

Deus Ex - Mankind Divided (3)In Mankind Divided möchten die Entwickler aus den Fehlern der Vorgänger lernen. Es wurde stets bemängelt, dass man in Bosskämpfen nur mit purer Feuerkraft gewinnen konnte und eine Spezialisierung auf Schleichen damit überflüssig war. Dabei steht die individuelle Freiheit an oberster Stelle der Serie. Nun sollen die Bossgegner durch viele Wege besiegbar sein und es wurde sogar versprochen, dass man das Spiel ohne einen einzigen Schuss beenden kann – also das was sich Fans seit jeher erhofft haben. Adam Jensens Augmentationen sind frei variierbar und somit können wir Wert auf Tarn und Hackerfähigkeiten legen, oder eben in Panzerung und Nahkampffähigkeiten. Dabei gibt es viele neue Fähigkeiten, wie zum Beispiel den Klingensturm, mit welchen wir die bekannten Armklingen auf Feinde schießen können, was zugleich lautlos und effektiv ist. Neben dem Kampfsystem soll aber auch die Handlung nicht zu kurz kommen und somit gibt es durch Erkundung immer mehr Informationen zu finden, die eine globale Verschwörungstheorie auffassen. Ebenfalls soll es möglich sein, durch viele Spielaktionen den Handlungsverlauf aktiv zu beeinflussen. Entwickler Eidos Montréal hat an dieser Stelle auch nochmals bestätigt, dass die Geschichte unterschiedlich enden kann. Eine Reise um die Welt ist damit inbegriffen und somit bekommen wir Paris, Montreal, Hongkong und Prag zu sehen, wobei Prag eine ganz eigene und vor allem große Rolle als Ghetto der augmentierten Menschen einnehmen soll.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der Gamescom-Präsentation): Das düstere Szenario wurde in den Szenen, die ich zu Gesicht bekommen habe, wieder hervorragend präsentiert und das war auch mit einer der Punkte, die uns im Vorgänger gefallen haben. Da mir Deus Ex: Human Revolution mehr als gut gefallen hat, freue ich mich auf den nächsten Teil. Die Verbesserungen, die mir präsentiert wurden, waren wie für meinen Spielstil ausgelegt und ich bin sicher, dass ich mehr Spaß an meiner Rolle als lautloser Assassine haben werde. Auch hat mich die Story in allen Teilen sehr mitgenommen und zum Nachdenken angeregt, da verschiedene Ereignisse wirklich vorstellbar sind und nicht mal so realitätsfern sein könnten. Square Enix schafft in meinen Augen eine perfekte Mischung aus Atmosphäre, unglaublich packender Geschichte und gutem Gameplay. Mein Gamer-Herz kann gar nicht mehr verlangen.

Erics Fazit (basierend auf der Gamescom-Präsentation): Zu viele Spiele, zu wenig Zeit. So und nicht anders sieht meine Vergangenheit mit der Deus-Ex-Reihe aus. Trotzdem habe ich die Berichterstattung zur Serie in den letzten Jahren stetig verfolgt und weiß also, womit ich es auch in Deus Ex: Mankind Divided zu tun bekommen. Das Setting gefällt mir wirklich sehr gut und ergibt mit dem beklemmend wirkenden Farbfilter ein dystopisches Gesamtbild, welches in der Videospiellandschaft seinesgleichen sucht. Ich bin gespannt, wie die gezeigten Möglichkeiten in die Spielmechaniken des restlichen Spiels übergreifen. Vor allem gut finde ich dabei, dass man das Spiel anscheinend auch als Pazifist durchspielen kann, ohne ein einziges Mal einen Schuss abzugeben. Damit nähert sich die Serie wieder dem ursprünglichen Deus Ex an. Ein wirklich guter Schritt seitens Entwickler und Publisher.

Vielen Dank an Square Enix für die freundliche Einladung zur Gamescom-Präsentation!

Gewinnspiel (18. bis 30. April 2016)

FearZ-Gewinnspiel (1)Eine Welt voller Zombies, kaum eine Möglichkeit, eine ruhige Nacht zu verbringen und das beständige Wachen darauf, dass einem selbst nichts passiert – das Schema einer Zombie-Apokalypse ist stets dasselbe, egal ob in Büchern, Comics, Filmen oder Fernsehserien. Die Protagonisten leben in einer Welt, in der jeden Tag aufs Neue die Gefahr droht, auf der Suche nach Nahrung, Wasser und Waffen von einer Horde Zombies zerfleischt zu werden. Dabei sind nicht einmal Zombies die größte Gefahr, sondern die Gesellschaft selbst. Jeder kämpft ums Überleben und nicht allzu selten sind Menschen dazu bereit, andere umzubringen, um sich durch bessere Ausrüstung einen Vorteil zu erschleichen. Doch wie würdet ihr in solch einer Apokalypse reagieren? Würdet ihr andere Menschen ausrauben oder versuchen, euch mit den Überlebenden zu verbünden?

Wir bieten euch die Möglichkeit, in eine solche Welt einzutauchen und selbst herauszufinden, wie ihr reagieren würdet. Das Team von fearZ wird vom 17. bis zum 19. Juni 2016 ein Szenario auf die Beine stellen. Bei uns habt ihr die Chance, je eine Karte für einen Platz als Zombie und für eine Survivor-Rolle zu gewinnen. Gespielt wird auf einem alten Militärgelände in der Nähe von Koblenz, welches mit 200.000 Quadratmetern eine Fläche bietet, die ihresgleichen sucht. Bilder von der Location könnt ihr auf der Homepage von fearZ einsehen. Um an unserem Gewinnspiel teilnehmen zu können, habt ihr zwei Möglichkeiten, die ihr auch beide gleichzeitig nutzen könnt:

  1. Ihr hinterlasst unter unserem Gewinnspielbeitrag einen Kommentar, in welchem ihr eure favorisierte Rolle bekanntgebt. Verratet uns, warum ihr entweder als Zombie oder Survivor am Live-Action-Rollenspiel teilnehmen wollt. Im Falle eines Gewinns erhaltet ihr dann die Karte für die jeweilige Rolle.
  2. Ihr hinterlasst unter unserem Gewinnspielbild vom 18. April 2016 auf unserer Facebook-Seite einen Kommentar, in welchem ihr eure favorisierte Rolle bekanntgebt. Verratet uns, warum ihr entweder als Zombie oder als Survivor am Live-Action-Rollenspiel teilnehmen wollt. Im Falle eines Gewinns erhaltet ihr dann die Karte für die jeweilige Rolle.

Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die mindestens das achtzehnte Lebensjahr vollendet und ihren Erstwohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben. Minderjährige Nutzer sind von der Verlosung ausgeschlossen. Das Alter der Gewinner wird vom fearZ-Organisationsteam per Kopie eines gültigen Personalausweises vor dem Event überprüft. Mitarbeiter von Gameplay Gamers und fearZ sind von der Verlosung ausgeschlossen. An der Verlosung nehmen alle Personen teil, welche die gewünschten Anforderungen erfüllen. Erfüllt kein Teilnehmer die Anforderungen, werden die Gewinne unter allen Teilnehmern gleichermaßen verlost. Die Gewinner der Verlosung werden schriftlich per E-Mail nach Ablauf des Gewinnspiels ab dem 1. Mai 2016 informiert. Sie haben anschließend 72 Stunden, sich bei uns zu melden. Andernfalls erhalten nach denselben Gewinnspielregeln andere Teilnehmer die Chance auf den Gewinn. Aus Datenschutzgründen werden die Gewinner namentlich nicht auf Gameplay Gamers oder Facebook erwähnt. Sie dürfen sich dort aber sehr gerne selbst als solche zu erkennen geben. Teilnahmeschluss ist der 30. April 2016, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!

Review: XCOM 2

XCOM 2 (1)Kaum ein Strategie-Titel konnte im Jahr 2012 so begeistern wie die Wiedergeburt der Reihe mit XCOM: Enemy Unknown von Entwickler Firaxis Games. Das Remake zu UFO: Enemy Unknown sahnte einige Preise ab und wurde von einigen Medien zum Spiel des Jahres gekürt.

XCOM 2 (2)Auch das Expansions-Pack, welches 2014 erschien, wurde mit viel Lob überschüttet. Zwar gab es keine nennenswerte Änderungen hinsichtlich des Gameplays, jedoch sorgte eine erweiterte Charaktergestaltung für viel Freude bei den Fans. Mit XCOM 2 ist es nun das Ziel, auf alle Spielmechaniken eine große Schippe draufzulegen und ein Spiel zu schaffen, welches nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch einen großen Sprung nach vorne wagt. Vorweg können wir sagen, dass Firaxis Games dies gelungen ist und uns würde es nicht wundern, wenn auch XCOM 2 zum Spiel des Jahres gekürt werden wird. In XCOM 2 ist der Planet Erde von einer Alien-Invasion geplagt. In allen großen Ländern der Erde fällt eine Allianz, bestehend aus verschiedenen Alien-Rassen, ein, welche versuchen, den blauen Planeten zu erobern und die Menschen zu unterwerfen. Da kein Militär der Welt gegen eine solche Invasion vorbereitet war, liegt das Schicksal der Menschen nun in der Hand einer geheimen Organisation – der XCOM. Die Kommandeure, Wissenschaftler und Soldaten dieser Organisation haben sich jahrzehntelang in einer Untergrundanlage auf einen möglichen Erstkontakt vorbereitet und sind somit die letzte Hoffnung der Menschheit. Mit modernster Technologie und Strategie ist es an ihnen, also eher gesagt uns, die Invasion der feindlichen Aliens zu stoppen.

Gewonnener und verlorener Krieg

XCOM 2 (3)XCOM 2 ist im Jahre 2035 angesiedelt und spielt damit zwanzig Jahre nach den Erstkontaktereignissen von XCOM: Enemy Unknown. Während wir im Vorgänger die Invasion erfolgreich abwehren konnten, werden wir mit der Handlung von XCOM 2 ins kalte Wasser geworfen. Anscheinend haben wir die Invasion doch nicht vermeiden können und die Invasoren haben den Planeten erobert und die Menschheit unterjocht. Alle noch lebenden Menschen werden vom ADVENT-Marionettenregime unterdrückt und es wird uns in höchst politischer Manier vorgegaukelt, dass Aliens und Menschen in Frieden zusammen auf der Erde leben. Sicherlich ist dies gewagt, da die vorherigen Ereignisse untergraben wurden. Dennoch sehen wir den Einstieg weniger problematisch, da auch nicht genau erklärt wird, was in den zwanzig Jahren zwischen der Ereignissen passiert ist. Wo jedoch ein Regime ist, findet sich schnell ein Widerstand. Neben vielen aufständischen Gruppierungen überall in der Welt, gibt es auch wieder unsere Organisation, welche mithilfe vieler kleiner Gruppierungen versucht, die Aliens zu bekämpfen. Als Basis dient uns dabei die Avenger, ein Luftschiff, welches Dreh- und Angelpunkt der Kampagne ist. Die Räume in unserer Basis müssen wie schon im Vorgänger stets ausgebaut werden, um neue Forschung und somit Waffen herstellen zu können.

Alles wie im Vorgänger, nur besser

XCOM 2 (4)Die Funktionen sind dabei sehr dem Vorgänger ähnlich, mit dem Unterschied, dass die Inhaltsdichte stark zugenommen hat. Neben den üblichen Raumstrukturen wie Energiekraftwerken, Waffenkammer und Forschungsstation, gibt es nun auch eine Krankenstation welche wir mit Wissenschaftlern besetzen können, damit unsere Soldaten sich schneller nach Einsätzen regenerieren. Apropos Soldaten: Diese werden in vier Klassen eingeteilt, wobei jede Klasse quasi zwei Talentbäume hat. Der Ranger ist eine Klasse, welche besonders gut für den schnellen Nahkampf geeignet ist. Mit dieser Klasse können wir uns etwas weiter bewegen und können mit einem Schwert einen Nahkampfangriff ausführen, mit welchem wir zwar ordentlich Schaden austeilen, doch unseren Soldaten gefährlichen Situationen aussetzen. Eine weitere Klasse ist der Grenadier, welcher Granaten oder Panzerfäuste mitführen kann und zudem als Sanitäter eine gute Figur macht. Altbekannt ist zudem der Scharfschütze, welcher nun durch einen Revolver neue Fernkampfeigenschaften bekommt. Zu guter Letzt gibt es da noch den Spezialisten, eine Klasse, an der wohl am meisten herumgeschraubt wurde. Der Spezialist hat stets eine Drohne bei sich, welche angreifen, heilen oder ein Schild zur Sicherung eines Kameraden aufbauen kann – gerade hier bilden sich unglaublich strategisch wichtige Vorteile.

Ein Tod kommt selten allein

XCOM 2 (5)Sehr gelungen finden wir auch die Individualisierungsmöglichkeiten unserer Soldaten. Neben Namens- und Aussehensveränderung können wir auch eine eigene Biografie zu jedem Soldaten schreiben und die Rüstung optisch anpassen. Hier können wir zwischen einigen Outfits sowie deren Farbe auswählen, aber auch unsere Waffen mit Tarnfarbe bemalen. Dabei sollte jeder Spieler selber wissen, wie viel Zeit ihm das wert ist – denn eines ist sicher: Die Soldaten fallen in einigen Missionen wie die Fliegen. Wir geben zu, sehr viel Spaß daran gehabt zu haben, unsere Redaktion zu erstellen und gegen die Aliens zu schicken. Aber wenn der Chefredakteur schon nach dem ersten Einsatz das Zeitliche segnet, ist der Spaß vorbei. Der härtere Schwierigkeitsgrad (im Gegensatz zum Vorgänger) lässt uns das ein oder andere Mal frustriert zurück, insbesondere wenn ein Soldat gefallen ist, den wir vorher mit viel Mühe gestaltet haben. Die einfache Lösung ist es, regelmäßig vor und während jedem Einsatz das Spiel zu speichern um möglichst auf falsche Züge reagieren zu können und uns eine bessere Strategie zu überlegen. Auf der anderen Seite kann man sich dies sparen, indem man einfach einen Soldaten nach dem anderen in den Tod schickt und erst keine Verbindung zu den virtuellen Kollegen aufbaut – aber sind wir ehrlich: Dann geht doch auch ein bisschen Spielspaß verloren.

Strategie auf Zeit

XCOM 2 (6)Die Serie ist seit jeher ein rundenbasiert aufgebaut und genau diese Eigenschaft macht das Spiel zum Meister seiner Klasse. Wenn wir unsere Soldaten durch das Schlachtfeld dirigieren, müssen wir uns gut überlegen, ob wir viele Meter durch einen Sprint machen wollen und der Charakter alle Aktionen für die Runde verliert, oder ob wir langsam vorgehen und uns von Deckung zu Deckung in Feldposten schwingen, damit unsere Soldaten automatisch bei Feindkontakt außerhalb unserer Runde schießen. Manche Missionen machen uns in diesem Punkt einen Strich durch die Rechnung, indem Rundenanzahlen vorgegeben werden. Somit gibt es Aufträge, in denen wir in acht bis zehn Runden Objekte bergen, Geiseln befreien oder ein Ziel ausschalten müssen. Die Missionen sind zwar absolut machbar, können den einen oder anderen Perfektionisten sicherlich ärgern. Dies ist eigentlich auch unser größter Kritikpunkt, obwohl es auf dem PC noch einige Performance-Probleme gibt, die aber mit zeitnahen Updates verschwinden könnten. Für Freunde des gepflegten Gegeneinanders ist der Mehrspielermodus von großem Wert. Hier können wir in der Rolle von Soldaten oder Aliens stundenlang gegeneinander auf vielen verschiedenen Karten antreten – denn nichts ist fordernder, als reale Kontrahenten und es ist auch immer witzig anzusehen, wie oft man aneinander vorbeilaufen kann.

Die richtige Mischung

XCOM 2 (7)Übermäßige Innovationen gibt es diesmal nicht. Jedoch wurde jedes Detail in sich verbessert und ausgearbeitet. Die Grafik wurde verschönert, die Spielmechanik ist nun viel umfangreicher und lässt neue Strategien zu und vor allem bei der Individualisierung unseres Charakters haben die Entwickler alles richtig gemacht. Das Spiel wirkt zu keiner Zeit wie ein Aufguss des großartigen Vorgängers und ebenso wenig können wir behaupten, dass es an Fortschritt fehlt. Es wurde jedes Detail neu bearbeitet, eine sehr spannende Geschichte geschrieben, bessere Synchronsprecher engagiert (Commander Shepard aus der Mass-Effect-Trilogie lässt grüßen) und gleichzeitig blieb man dem Grundkonzept treu. Die Neuerungen, wie das Erbauen von Funkstationen auf der Weltkarte, um mit dem Widerstand im Kontakt zu bleiben oder das Fliegen zu Alien-Angriffen oder Rohstoffen hinterlassen den Eindruck, dass sie sich nahtlos in das Spielgefüge einfügen und immer selbstverständlich gewesen zu sein. Somit hat sich vier Jahre nach dem letzten großen Wurf mit XCOM: Enemy Unknown auf dem Papier vielleicht nicht viel geändert, aber spielerisch können wir durchaus festhalten, dass sich sehr wohl einiges verändert hat und das Spiel durchaus frischer wirkt, als es auf Screenshots vermuten lässt. Wir sind uns jetzt schon sicher, dass das Spiel sehr in der Beliebtheitsskala steigen wird.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit: Es ist heutzutage selten, dass mich Videospielserien noch begeistern können. Diverse Entwickler bestätigen Jahr für Jahr, dass Serien scheinbar mehr mit Zwang, als mit neuen Innovationen oder großen Verbesserungen auf den Markt geworfen werden müssen. Umso mehr freue ich mich auf das Jahr 2016, in welchem schon viele Titel angekündigt wurden, welche keinen Vorgänger besitzen und somit Spielraum für viele neue Ideen haben. Entsprechend bin ich auch umso mehr bin begeistert, wenn ein Entwickler wie Firaxis Games ein Spiel auf die Beine stellt, welches zwar in einem bekannten Universum spielt und die gleichen spielerischen Grundelemente mitbringt, jedoch im Gegenzug so erfrischend wirkt. Außerdem ist die Liebe zum Detail unverkennbar. Ich muss auch gestehen, dass ich lange Zeit kein Spiel mehr so lange am Stück gespielt habe wie XCOM 2 und sogar noch nach Beenden aller Missionen die Kampagne von vorne begonnen habe. Das Strategieherz in mir ist befriedigt, Kritik gibt es so wenig, dass ich sie an einer Hand abzählen könnte. Außerdem wirkt das Setting trotz des erfolgreichen Vorgängers keineswegs verbraucht, weshalb XCOM 2 für mich eine sehr frische Videospiel-Erfahrung darstellt, mit dieser das Jahr 2016 gut begonnen hat.

Vielen Dank an 2K Games für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars vom XCOM 2!

Review: Fallout 4

Fallout 4 (1)Nicht nur auf den Fallout-New-Vegas-Nachfolger mussten die Fans lange warten, sondern auch auf unser Review zu dem neuen Endzeitableger von Bethesda. Der Grund ist ganz einfach – selten gibt es Spiele mit solch gigantischem Umfang und überdurchschnittlich langer Spielzeit.

Fallout 4 (2)Für ein Spiel wie Fallout 4 lassen wir uns auch gerne mal etwas mehr Zeit, um eine umfangreiche Meinung in unser Review einfließen zu lassen. Weder wollen wir das Spiel möglichst schnell durchspielen, um die Haupthandlung in wenigen Punkten aufgreifen zu können, noch möchten wir die Ersten sein, die das Spiel vielleicht zu vorschnell bewerten. Für uns ist die Glaubwürdigkeit das entscheidende Merkmal und dieses möchten wir euch in unserem Review näherbringen. Dazu gehören neben vielen Spielstunden auch das Erkunden der Spielwelt und das Absolvieren möglicher Nebenquests –Fans der Serie wissen genau, wie lange man sich mit denen beschäftigen kann. Ein sehnsüchtig erwartetes Spiel wie Fallout 4 ist in seinem Umfang so immens, das wir selbst zum jetzigen Zeitpunkt und nach etlichen Spielstunden immer noch nicht alles erleben konnten. Nachdem es Bethesda jahrelang geschafft hat, die Entwicklung zu verschweigen und ein Mysterium daraus zu machen, haben die ersten Bilder die Fans sauer aufstoßen lassen. Zu bunt, zu wenig Zerstörung und anscheinend eine schlechte Grafik waren der Kontext in vielen Foren. Doch davon ließen sich die Entwickler nicht einschüchtern und blieben ihrer Linie treu. Jetzt stell sich einmal mehr die Frage, ob sich dies gelohnt hat und ob Fallout 4 das Spiel ist, welches Fans jahrelang sehnsüchtig erwartet haben.

I don’t want to set the world on fire

Fallout 4 (3)Seit jeher ist die Atmosphäre des Fallout-Universums das Aushängeschild der Serie. Dabei ist es sicherlich nicht einfach, eine postapokalyptische Welt zu simulieren und sich eine Gesellschaft auszumalen, die schon in den vermeintlich Sechziger Jahren untergegangen ist. Genau dort setzt Fallout wie schon gehabt an – nur etwas futuristischer gestaltet. Stilistisch ist die Welt stehengeblieben, technisch jedoch beginnt sie sich immer stärker von unserer Welt zu unterscheiden. Statt der Miniaturisierung der Elektrogeräte und Ressourcenmanagement, setzt das Fallout-Universum auf eine höchst mögliche Verschwendung aller Ressourcen, was unweigerlich zu einer Rohstoffkrise und dem nächsten Krieg führt. Dieser atomare Krieg vernichtet die Erde wie sie einst war und verwandelte den blauen Planeten in ein Ödland – zugegebenermaßen so wie in fast jedem postapokalyptischen Spiel, aber zur Zeit des ersten Serienteils war die Idee noch nicht so ausgelutscht wie heute. Nur wenige Menschen überlebten und viele, die zu dem Zeitpunkt der atomaren Explosion an der Erdoberfläche waren, mutierten zu vielerlei Kreaturen wie Supermutanten oder Ghulen. Jedoch gibt es auch Menschen, welche die Katastrophe unbeschadet überstanden haben, da diese sich in einem der vielen Tunnelsysteme, einer sogenannten Vault, verstecken durften.

War, War never changes

Fallout 4 (4)Um in einer Vault unterkommen zu dürfen, mussten die Einwohner eine beachtliche Summe zahlen. So beginnt auch das Spiel in aller Ruhe damit, dass sich unser selbst gestalteter Protagonist und seine Familie von einem Vault-Werbevertreter einen solchen Vertrag zum eigenen Schutz aufschwatzen lässt. Wir bekommen damit in der Einleitung einen kurzen Einblick geliefert, wie die Welt vor der nuklearen Vernichtung ausgesehen hat – in all seiner Pracht und im wunderschönen Retrostil. Wie zu erwarten kommt das Unheil jedoch schneller als gedacht und schon finden wir uns von einem Moment in den anderen in der Vault wieder, in einer Art Eisschlaf. Aus diesem Eisschlaf werden wir plötzlich für kurze Zeit erweckt, um mit anzusehen, wie vermeintliche Ärzte unsere Familie ebenso aufwecken, um vor unseren Augen unser Kind zu entführen und unsere Frau zu erschießen. Nach diesem Szenario schlafen wir erneut ein und wachen aufgrund eines technischen Defektes erst 210 Jahre später auf. Immer noch schockiert von der Tat, macht sich unser Protagonist auf, um seinen Sohn zu suchen und die Männer zu finden, welche sich verantwortlich für das Geschehene zeigen. Von diesem Moment an wird es uns überlassen, wie wir in der Spielwelt agieren wollen und welchen Zielen wir nachjagen. Wie in The Elder Scrolls V: Skyrim geschieht alles in Open-World Manier.

Du bist S.P.E.C.I.A.L

Fallout 4 (5)Wie in jedem guten Rollenspiel entwickelt sich unser Charakter mit jedem Stufenaufstieg weiter und wir bekommen die Möglichkeit, seine Fähigkeiten individuell anzupassen. Dazu dient im ersten Schritt das S.P.E.C.I.A.L.-Attributsystem, im Englischen ein Akronym, welches für die Attribute Strength (Stärke), Perception (Wahrnehmung), Endurance (Ausdauer), Charisma (übersetzt sich von selbst), Intelligence (Intelligenz), Agility (Beweglichkeit) und Luck (Glück) steht. Innerhalb dieser Attribute gibt es dann Fähigkeiten, welche wir je nach Attributlevel erlernen können, zum Beispiel Kannibalismus: Diese Fähigkeit regeneriert unsere Lebenspunkte immer dann, wenn wir einen anderen Ödländer essen werden – klingt absurd, ist es auch. Jeder Spieler hat somit seine individuellen Möglichkeiten, den Charakter auf seine Spielweise anzupassen. Eine nette Änderung haben wir im Vault-Tec-Assisted-Targeting-System gefunden. Dieses dient dazu, die Zeit anzuhalten, um Feinde gezielt und automatisch unter Beschuss zu nehmen. Nun hält jedoch nicht mehr die Zeit an, sondern sie verlangsamt sich nur. Damit sind die Kämpfe packender und aggressiver gestaltet und durch die verlangsamte Zeit können wir in aller Ruhe warten, bis sich Gegner richtig positionieren, um eine noch höhere Trefferwahrscheinlichkeit zu erhalten. In unserem Auge ist die Umgestaltung der Attributverteilung und die Veränderung des Kampfsystems eine sinnvolle Veränderung.

Im Ödland bist du nie allein

Fallout 4 (6)Langweilig wird es im Ödland nie! Dazu gibt es zu viele Quests und auch neben den Aufgaben, welche man hinter jeder Ecke findet, gibt es genug skurrile Geschehnisse, die rein zufällig in der großen Spielwelt geschehen. Somit kämpfen verschiedene Fraktionen an unterschiedlichen und zufallsbestimmten Orten gegeneinander oder man sieht live, wie ein Bandit jemandem etwas aus der Tasche klaut und dafür erschossen wird. Einige mal mussten wir uns, aufgrund der absurden Aktionen, die Tränen vor Lachen aus dem Gesicht wischen. Das beste Beispiel war ein Kampf zwischen einem Supermutanten und den humanoiden Robotern des Instituts – in diesem benutzt der Supermutant eine Mini-Atombombe und löschte sich mitsamt allen Gegner einfach selber aus und die Explosion erwischte selbst uns noch leicht, obwohl wir aus der Ferne zuschauten. Aber genau diese Momente sind es, die uns in Erinnerung bleiben und die Welt in Fallout so lebendig gestalten. Hinzu kommen auch noch viele Charaktere, die uns als Begleiter zur Seite stehen können und entweder über unsere Entscheidungen in Dialogen nörgeln oder unsere Antworten für gut heißen. Beleidigen wir dabei einen Mitstreiter, so kann er uns einfach verlassen oder direkt anschießen. Zudem können wir uns einen der vier im Spiel vorhandenen Fraktionen anschließen, um deren Werte in der Welt durchzusetzen.

Vier Fraktionen und Siedlungsbau ohne großen Sinn

Fallout 4 (7)Die Minutemen stellen eine Bürgermiliz dar, die sich für Gerechtigkeit einsetzt und die Siedler des Ödlandes beschützen will. Hinzu kommt die bekannte Stählerne Bruderschaft, die wie in jedem Teil nach militärischer Macht strebt. Als dritte Funktion gibt es die Railroad, welche sich für die Rechte der Synths einsetzt und in jedem humanoiden Roboter eine Seele sieht, die gerettet werden will. Dabei haben alle drei Fraktionen eines gemeinsam: Sie hassen das Institut, die relativ unbekannte vierte Fraktion in Fallout 4. Diese Gruppierung besteht aus den klügsten Köpfen des Landes und ist verantwortlich für die Entwicklung der Synths, welche Menschengestalt annehmen können und echte Menschen eliminieren wollen, um ihren Platz einzunehmen. Die Motive des Instituts sind ein Geheimnis, welches es im Spiel zu entdecken gilt. Eine letzte, jedoch in unserem Auge sinnlose Neuerung, ist das Aufbauen einer Siedlung. Unabhängig von der Fraktion, welcher wir uns anschließen, können wir Siedlungen errichten und müssen diese gegen Überfälle, welche selten geschehen, verteidigen. Zu unserem Schutz können wir Zäune hochziehen und immer, wenn ein Angriff stattfindet, müssen wir zur Siedlung eilen oder es sterben alle. Dies ist recht einfallslos und hat uns am wenigsten Spaß bereitet, da wir stets den Zwang verspürten, uns um unsere Siedlung kümmern zu müssen.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PC-Fassung): Auch wenn Fallout 4 im Vorfeld sehr kritisiert wurde, so wurde es im Nachhinein mit viel Lob überschüttet. Dem kann ich mich nur anschließen und aufrichtig sagen, dass mich das Ödland immer begeistern kann und ich viele Spielstunden noch in der Welt verbringen werde – sofern es die immer eng bemessene Zeit zumindest zulässt. Voller Zufriedenheit wurden all meine Erwartungen übertroffen und es gibt keine großen Kritikpunkte. Einzig und allein sind die Fraktionen etwas zu unkreativ und hätten mehr Tiefgang gebrauchen können, ebenso wie der Siedlungsbau welcher kaum einen tieferen Sinn hat nur eine Art Live-Tower-Defense-Spiel ist. Aber es sind die einzigartigen Momente, die jeden Augenblick vor mir passieren können, welche so unglaublich viel Spaß machen. Da zurzeit die Inhalte des Season Passes noch nicht bekannt sind, kann auch abgewartet werden, was an Inhalt noch alles dazu kommt. Selbst was die Politik um die Download-Inhalte angeht, hüllt sich Bethesda weiterhin in Stillschweigen und heizt wie gewohnt das Ratespiel in der Fangemeinde an.

Vielen Dank an Bethesda für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Fallout 4!

Review: Fifa 16

Fifa 16 (1)Der ewige Konkurrenzkampf zwischen Fifa und der Pro Evolution Soccer aus dem Hause Konami geht in die nächste Runde. Wir nehmen dabei das Spiel aus dem Hause Electronic Arts genauer unter die Lupe und schauen, was sich alles im neuen Jahr geändert hat.

Fifa 16 (2)In den Vereinigten Staaten hat bekannterweise der Fußball neben American Football, Basketball, Eishockey sowie Baseball keinen besonders hohen Stellenwert, erfreut sich jedoch immer größerer Beliebtheit. Besonders jetzt, wo die Nationalmannschaft der USA die Weltmeisterschaft gewonnen hat – halt, Weltmeister USA? Genau, die Frauen der Vereinigten Staaten holten sich den Titel im Endspiel gegen Japan. Die Mannschaft rund um Captain Hope Solo gehört nämlich zu den alljährlichen Favoriten im Damenfußball und auch in den Staaten genießt die Frauennationalmannschaft ein hohes Ansehen. Da stellt sich die Frage, warum wir in solch Euphorie vom Frauenfußball im Review zu Fifa 16 reden. Die Antwort wiederum ist sehr simpel: Endlich haben wir die Möglichkeit mit den Damen ein Spiel zu bestreiten und dabei können wir uns zwischen zwölf Mannschaften entscheiden. Wer denkt, dass es sich dabei um einen Marketing-Gag handelt, wird enttäuscht sein. Sowie die Männer sind auch die Frauen detailliert abgebildet und animiert worden, was sich in den Bewegungsabläufen deutlich sehen lässt – sogar die Haare bewegen sich sehr realistisch mit. Das Spieltempo ist etwas langsamer, die Räume auf dem Platz größer und das Zweikampfverhalten ein anderes. Nichtsdestotrotz können wir vorab unsere Begeisterung über das neue Element in Fifa 16 aussprechen und zugestandenermaßen sagen, wie viel Spaß wir doch mit den Frauen haben.

Frauenpower

Fifa 16 (3)Um das Spiel möglichst real zu gestalten, haben sich die Entwickler natürlich intensiv mit dem Frauenfußball auseinandergesetzt und deren Schwächen sowie Stärken hervorragend ins Spiel implementiert. Erstmal gilt zu erwähnen, dass die Frauennationalmannschaften nur gegeneinander spielen können, ein Match zwischen Männern und Frauen wird somit kategorisch ausgeschlossen. Auffallend und zugleich amüsant ist, dass sich die Frauen im Spiel nach einem Foul nicht so ewig und theatralisch wie die Männer auf dem Boden herumwälzen. Ein Thema, welches im Übrigen während der Weltmeisterschaft in Kanada ausführlich diskutiert wurde. Auch wenn das Aufbauspiel ein wenig langsamer vonstatten geht, die Torhüterinnen das ein oder andere mal unter dem Ball herfliegen und die Zweikämpfe ungeschickter, dafür aber aggressiver, aussehen, gibt es viel Positives herauszuheben. Als wahre Fans des gepflegten Ballsports bleibt uns in den letzten Jahren immer zu sagen, dass die Frauen schönere Tore schießen – und das auch in Fifa. Durch den Gewinn an Raum lässt sich der Ball zurechtlegen für grandiose Fernschüsse, was nicht nur anschaulich ist, sondern auch sehr gefährlich. Die Spiele wirken durch den größeren Platz auf dem Spielfeld taktischer und das Passspiel bekommt eine höhere Bedeutung zugeschrieben. Es lassen sich viel schöner Möglichkeiten erarbeiten und effektiv nutzen, als bei den Männern, wo es durchaus schneller zustatten geht.

Mit viel Training zum Erfolg

Fifa 16 (4)Bei den Männern hat sich rund um das Spielgeschehen eigentlich wenig geändert. Das Spiel wurde ein bisschen langsamer gestaltet, was aber nur in den seltensten Fällen auffällt. Ein bisschen verbessert wurden hingegen die Verteidiger, welche nun etwas reaktionsschneller zu sein scheinen und auch etwas überlegter in die Zweikämpfe gehen. Vor allem wird eine scharfe Flanke auch mal von einem Verteidiger geklärt, welchen wir nicht ausgewählt hatten. Somit sind auch die computergesteuerten Charaktere etwas besser geworden, was die eigene Unterstützung auf dem Spielfeld anbelangt. Die wahren Veränderungen lassen sich jedoch im Karrieremodus finden. Das erste, was mit dem Beginn einer Karriere auffällt, ist, dass wir uns zur Saisonvorbereitung an einem Turnier anmelden können und mit Gewinn sogar ein Preisgeld abstauben. Dies dient natürlich dazu neu eingekaufte Spieler zu testen, wie in Freundschaftsspielen, aber auch um das Transferbudget ein wenig hochzuschrauben für mögliche neue Transfers. Dabei haben wir die Auswahl zwischen drei Turnieren, wobei die schwächere Besatzung natürlich ein geringeres Preisgeld anbietet. Die zweite große Neuerung finden wir ebenfalls im Karrieremodus, in welchem wir nun auch einzelne Spieler trainieren lassen können. Dabei haben wir die Möglichkeit aus unserem Kader fünf Spieler zu wählen und diese mit einer Trainingseinheit auf den Platz zu schicken.

Der neue Draft-Modus

Fifa 16 (5)Wir können das Ergebnis, welches benotet wird, entweder simulieren oder das Training selbst ausspielen, um selber Einfluss auf unsere Benotung zu haben. Es gibt sowohl leichte, als auch mittelschwere und eben sehr schwere Trainingseinheiten. Als Vorlage dienen dazu die Minispiele, die seit geraumer Zeit in jedem Fifa-Ableger vor dem Anpfiff als Ladebildschirm dienen. Erfolgreich abgeschlossene Trainingseinheiten geben den Spielern eine Aufbesserung ihrer Attribute und somit ist es sogar möglich, die Leistung seiner Spieler individuell anzupassen. Für den Mehrspielerpart ist hingegen die Draft-Variante die größte Neuerung, wobei man sich hier die Inspiration bei Madden NFL 16 abschaute. Hier werden wir in ein Losverfahren geschickt, in welchen wir für jede Position im Kader aus fünf teilweise guten Spielern wählen dürfen. Was zunächst sehr interessant klingt, trägt zugleich aber auch den größten Kritikpunkt mit sich. Diese Auswahl an Spielern hält sich nämlich nur für vier Partien – danach brauchen wir 15.000 Münzen oder 300 Fifa-Points, welche Echtgeld kosten, für einen weiteren Draft-Versuch. Wenn wir schon bei den negativen Punkten stehen bleiben, müssen wir auch hervorheben, dass wir den Eindruck haben, dass Fifa in Sachen Grafik, Animation und Fangesänge dieses Jahr auf der Stelle tritt und es keine auffälligen Neuerungen gibt. Somit müssen wir Punkte dafür abziehen, dass sich in diesem Jahr technisch einfach nicht viel getan hat und der Fokus des Entwicklerstudios wohl auf dem Karrieremodus lag.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der Xbox-One-Fassung): Viele haben im Voraus kritisiert, dass Fifa 16 mit Frauenfußball auf den Markt geschmissen wird. Ich hingegen spiele mit Freunden eigentlich fast nur noch mit den Damenmannschaften, da diese im neuen Fifa mir am meisten Spaß bereiten. Es ist einfach etwas Neues, mit eigener Dynamik auf den Platz zu treten und überraschenderweise wohl die Innovation, die ich viele Jahre unbewusst vermisst habe. Aber Fifa ist und bleibt eben eine klasse Fußballsimulation, mit der ich seit Jahren viel Spaß habe. Gerade die Veränderungen im Karrieremodus sind auf mich zugeschnitten, da ich mit diesem Spielmodus die meiste Zeit verbringe. Die Trainingseinheiten geben mir das Gefühl, meine Spieler besser auf mein Spielbedürfnis entwickeln zu können und auch die Turniere machen mir viel Spaß, wohingegen ich die alten Freundschaftsspiele nur übersprungen habe. Für das nächste Jahr wünsche ich mir schließlich nur noch eine Verbesserung am Scouting und ein überarbeitetes Transferfenster, um wunschlos glücklich zu sein. Wobei mehr Frauenfußball-Lizenzen ebenso eine feine Sache wären. Electronic Arts, denkt bitte darüber nach!

Vielen Dank an Electronic Arts für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Fifa 16!

Review: Madden NFL 16

Madden NFL 16 (1)Der Fernsehsender ProSieben Maxx zeigt jeden Sonntag zwei Spiele der National Football League und auch im Internet werden Football-Spiele mittlerweile in Deutschland kostenlos verfügbar gemacht. American Football erfreut sich hierzulande stetig größerer Beliebtheit.

Madden NFL 16 (2)Somit ist es nicht verwunderlich, dass die Verkaufszahlen für Madden NFL jährlich steigen, was im Fernsehen immer beliebter wird, erhält auch gerne mal den Einzug auf den heimischen Konsolen. Vor allem Sportspiele sind in Deutschland sehr beliebt und dazu gehört seit einigen Jahren auch Madden NFL. Nachdem das letztjährige Update eine neue Engine sowie die Quick-Time-Features für die Defense bekommen hat, ist in diesem Jahr die Offense an der Reihe. Im Mittelpunkt der stark überarbeiteten Offensive stehen die Wide Receiver – für die meisten Deutschen besser bekannt als die Passempfänger. Mit diesen haben wir nun anhand von drei Tasten die Möglichkeit, den Ball auf verschiedene Arten zu verarbeiten. Mit der ersten Variante fangen wir einen Pass aggressiv, was zu einem spektakulären Catch führen kann, aber auch zu einem schnellen Ballverlust, da der Ball im Fallen schwer zu kontrollieren ist. Die zweite Möglichkeit wäre, den Ball konservativ zu fangen, wobei sich der Passempfänger nach dem Fang sofort zu Boden wirft, um sicheren Raumgewinn zu machen, was gerade bei wenig Platz sehr sinnvoll ist. Die letzte Variante ist der Catch im Lauf: Hier versucht der Receiver den Ball sofort zu verarbeiten, um sich schnell auf mehr Yards Raumgewinn einzustellen. Dem Spieler wird also mehr abverlangt, was dem Spielgefühl aber keineswegs schadet.

Klappe zu: Action

Madden NFL 16 (3)Das Spiel startet im Super Bowl, um uns ein Gefühl zu vermitteln, wie wir mit den neuen Spieltechniken umzugehen haben. Wir spielen die Pittsburgh Steelers gegen Arizona Cardinals und werden direkt ins Geschehen geworfen – inklusive Rückstand und wenig Spielzeit. Natürlich ist hier alles gescriptet und daher ist die Einführung in die neue Steuerung angenehmer gestaltet als es zuerst den Eindruck macht. Erfahrene Spieler werden so oder so wenige Probleme haben, sich zurecht zu finden. Direkt nach dem Spiel haben wir auch noch die Möglichkeit, die Neuerungen beim Skill-Trainer genauer anzuschauen und präzise zu üben. Ansonsten heißt es so schnell wie möglich ein Online-Spiel starten oder die Karriere beginnen. Hier haben wir die Möglichkeit, uns für unser Lieblingsteam zu entscheiden oder ein eigenes Team zu draften. Das Draften ist eines der wichtigsten Elemente im American Football. Die besten College-Spieler werden Jahr für Jahr in einem Topf geworfen, in welchem sich die Clubs der National Football League bedienen können. Je nach Leistung in der Vorsaison wird die Platzierung der Clubs festgelegt und wann sie einen Spieler wählen dürfen. Nun geht es der Reihe nach und jeder Club wählt seinen Favoriten. Haben alle Vereine einen Spieler gewählt, so geht es in die nächste Runde, wo die Platzierungen auch wieder anders aussehen.

Training als altbewährte Methode

Madden NFL 16 (4)Natürlich ist das nur eine schnelle Erklärung, denn das Ganze ist in Wahrheit noch ein wenig komplizierter, da sich auch Tauschgeschäfte um bessere Platzierungen aushandeln lassen können. In Madden NFL 16 greifen wir jedoch nicht auf neue Spieler aus dem College zurück. Stattdessen wählen wir ein Team und können auf alle Spieler zugreifen, da kein Team mit einem festen Roster in die Saison startet. Dabei werden im Draft-Champions-Modus per Zufall in 15 Runden je drei Spieler für unseren Pick ausgewählt und für einen von den Dreien müssen wir uns entscheiden – bis das Roster gefüllt ist. Ziel dabei ist es, eine schlagfertige Truppe auf die Beine zu stellen, um ein gutes Abschneiden garantieren zu können. Kommen wir aber zu der größten Neuerung im Karrieremodus, den Trainingstagen. Hier können wir beliebige Spieler oder individuelle Positionen Trainingseinheiten zuteilen, um die Attribute von Spielern zu verbessern. Gewonnene Erfahrung kann dann auf verschiedene Fähigkeiten wie Geschwindigkeit, Passsicherheit oder Tackling zugeteilt werden. Erstaunlich ist hier die große Auswahl und die Möglichkeit, unsere Spieler so zu trainieren, wie es in unser Spielsystem, oder besser gesagt ins Playbook, passen. Gerade die Karriere wurde bereichert und bietet dadurch mehr Langzeitmotivation, in der es möglich ist, seine Spieler gezielt zu entwickeln.

Das Playbook – der Weg zum Erfolg

Madden NFL 16 (5)Wie im letzten Ableger gibt es auch in Madden NFL 16 das sogenannte Gameflow-System, welches den Einstieg etwas leichter gestaltet und somit für Neulinge in der Football-Welt gedacht ist. Dadurch ist es nicht mehr zwingend notwendig, sich mit dem Playbook des Vereins auseinanderzusetzen. Die Änderung dabei ist, dass wir im Angriff nun zwischen Pass- oder Laufspielzug wählen dürfen. Dies gilt auch für die Defensive! So können wir zwischen aggressiver oder zurückhaltender Spielweise auswählen. Für Einsteiger ist diese Hilfestellung sicherlich eine Bereicherung, für erfahrene Spieler aber nicht zu empfehlen. Eine Sache ist uns jedoch negativ aufgefallen und somit fehlen einigen Teams gerne mal Spielzüge im Playbook, die wir in Wirklichkeit aber sehr häufig sehen. Gerade Speed-Option-Spielzüge oder Rollouts fehlen häufig, sodass man diese manuell durchführen muss. Das hat den Nachteil, dass wir uns bei diesen Zügen mehr auf den Quarterback konzentrieren müssen, als auf die Receiver. In puncto Grafik hat sich nicht sonderlich viel geändert – nur die Inszenierung wurde etwas in den Vordergrund gestellt, was uns aber ehrlich gesagt sehr zusagt. Somit bleibt zu sagen, dass es optisch wenige Veränderungen gibt, die Spielmechanik jedoch um ein weiteres Element ausgebaut worden ist, was ein besseres Spielgefühl auf die heimische Konsole bringt.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der Xbox-One-Fassung): Ich muss zugeben, dass ich am Anfang meine Probleme mit der neuen Offensive hatte und die Möglichkeiten nicht gescheit ausnutzen konnte, die mir das Spiel nun bietet. Es bleibt für mich also der Eindruck im Raum stehen, dass für Einsteiger der Start etwas schwieriger gestaltet wurde, aber Veteranen etwas neues geboten wird. Wenn ich aber ehrlich zu mir selber bin, werden sich auch nur richtige Fans mit dem Spiel auseinandersetzen. Personen, die nur nebenbei American Football gucken und auch das Spielprinzip nur so halb verstehen, werden schon an den Begriffen in diesem Review verzweifeln und dabei habe ich mich noch so zurückhalten müssen, um nicht nur mit Fachwörtern um mich zu werfen. Daher der Entschluss: Feindes des gepflegten Kontaktsportes werden vielleicht auch ein kleines bisschen Eingewöhnungszeit brauchen, sich jedoch schnell zurecht finden und die Neuerungen als absolute Verbesserung ansehen.

Vielen Dank an Electronic Arts für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Madden NFL 16!

Special: Sony auf der E3 2015

Sony auf der E3 2015 (1)Ein weiteres Jahr ist im Eiltempo an uns vorbei geflogen und gerade im letzten Jahr waren wir in puncto Spieltitel etwas enttäuscht. Umso größer waren unsere Hoffnungen auf die diesjährige Sony-Pressekonferenz, welche unsere Erwartungen weit übertreffen sollte.

Sony auf der E3 2015 (2)Sony eröffnete die Show traditionell mit einem bombastischen Trailer, zusammengeschnitten aus Spielen, die demnächst erscheinen werden. Nach dem Trailer betrat Shawn Layden, seinerseits Chief Executive Officer von Sony Computer Entertainment America, die Bühne und saget das, was wohl alle seine Kollegen beteuern – es wird ein gutes Jahr für Spieler mit vielen Neuerungen im Bereich Gaming. Zudem war die Rede davon, dass die Spiele immer realer werden und diese Entwicklung das Gaming auf eine neue Ebene hieven wird. Wie so häufig bei Sony, ist viel Selbstbeweihräucherung dabei gewesen und wir waren gespannt, wie viele Spiele uns an diesem Abend wirklich den Atem rauben können. Schon der erste Trailer konnte jedoch den einen oder anderen Spieler aus seinem Traumland gezogen haben. Wir erinnern uns an die Zeit zurück, als Sony im Jahr 2009 The Last Guardian von Team Ico angekündigt hat und damals viele Leute hellauf begeistert waren. Lange galt das Spiel als ein Mythos, verschollen in den dunklen Kellern von Sony – doch plötzlich Spielszenen auf der E3 2015! Das Spielt bietet schon jetzt eine sehr ausdrucksstarke Atmosphäre, auch wenn uns das Katzen-Huhn-Vogel-Misch-Monster ein wenig abschreckt. Voll und ganz begeistert hat uns das Spiel aber noch nicht, da weder knifflige Rätsel noch spannende Szenen gezeigt wurden.

Trailer über Trailer

Sony auf der E3 2015 (3)Als nächstes betrat Hermen Hulst von Guerilla Games die Bühne und stellte ein neues Spiel vor. Der Titel hört auf den Namen Horizon und behandelt ein Szenario nach dem Untergang der Menschheit. Anscheinend haben wenige Menschen eine noch unbekannte Katastrophe überlebt und wurden technologisch in die Steinzeit zurückversetzt. Jedoch gibt es noch Überbleibsel aus der alten Zeit – riesige Roboter-Dinosaurier, welche jagt auf die Menschen machen. Das Gameplay sieht sehr abgedreht aus und überall fliegt Blech um die Gegend. Das Szenario Mech-Dinosaurier gegen Menschen wirkt in unseren Augen interessant und sehr fantasievoll. Ohne Pause geht es direkt mit einem neuen Spiel der Hitman-Reihe weiter. Auch wenn es nur ein Render-Trailer ist, macht er Lust auf mehr. Aber als große Fans des Franchise sind wir vielleicht auch etwas voreingenommen. Das Spiel soll uns diesmal quer durch die Welt schicken und völlig neue Erfahrungen bieten. Wie von Sony dann nicht anders gewohnt fallen Trailer über Trailer ein und wir bekommen Einblicke ins neue Street Fighter, No Man´s Sky, Dreams und Firewatch. Herausragen unter den vielen Trailern konnte No Man´s Sky, das mit einem offenen Universum glänzt und sich ums Überleben, Handeln und Entdecken drehen soll, indem wir neue Planeten bereisen und im Weltraum forschen – aus der Ego Perspektive.

Hype Train fährt auf Gleis 7

Sony auf der E3 2015 (4)Nach einigen weiteren Trailern zu Indie-Spielen und Informationen zu Destiny, konnte uns als nächstes Spiel erst Assassins Creed: Syndicate begeistern. Der neue Ableger führt uns in das viktorianische Zeitalter, das zugegebenermaßen super in das Universum passt. Wie gewohnt wird schnell gemeuchelt, die Bewegungen wirken elegant und wir dürfen gespannt sein, was Ubisoft mit ihrer jährlichen Release-Politik diesmal auf den Tisch legt. Großen Jubel gab es jedoch, als der Begriff Final Fantasy fiel. Neben der Präsentation eines Titels im Chibi-Look, wurden unsere Augen besonders groß, als ein Trailer zum Remake des wohl bekanntesten Final-Fantasy-Spiels mit der Zahl Sieben im Titel angekündigt wurde. Hier müssen auch wir auf den Hype Train aufspringen und sagen, dass wir uns auf das überfällige Remake von Final Fantasy VII verdammt freuen! Der präsentierte Trailer gibt zwar wenig an Inhalt wieder, zeigt aber eine schicke CGI-Grafik und lässt uns von mehr träumen. Der Jubel auf der Messe war unglaublich groß und hielt länger an, als selten zuvor gesehen. Nach ein paar Trailern zu den typischen Indie-Titeln, geschah das Unglaubliche. Nach vierzehn langen Jahren des Wartens trat Suzuki Yū auf die Bühne und präsentierte die Kickstarter-Kampagne von Shenmue III, welches inzwischen von den Fans mitfinanziert ist und Sony tritt als Publisher in Erscheinung.

Ernüchterung des Abends

Sony auf der E3 2015 (5)Das nächste durchaus ambitionierte Spiel welches vorgestellt wurde, war Batman: Arkham Knight, welches mit einem netten Trailer und Spielszenen eingefangen wird. Der Titel macht einen durchaus düsteren Eindruck und vermittelt in der dargestellten Szene schon eher den Eindruck eines Horrorspiels – Scarecrow lässt grüßen. Im Anschluss wurden die Virtual-Reality-Brille Projekt Morpheus vorgestellt und das dazugehörige Spiel Eve: Valkyrie. Zugegebenermaßen sieht alles, was zur Brille vorgestellt wurde, sehr gut aus und wir sind gespannt, ob und wie sich die neue Technik auf dem Markt durchsetzen kann. Als nächstes betrat Mark Lamia die Bühne um das neue Call of Duty: Black Ops 3 vorzustellen – wobei neu relativ ist. An dieser Stelle müssen wir mal wieder kritisieren, was aus der Call-of-Duty-Reihe geworden ist. Auch im neuen Trailer sieht man das, was die Entwickler rund um das Call-of-Duty-Franchise seit vielen Jahren präsentieren. Auf der Bühne wurden wieder viele Neuerungen angekündigt, die Spielszenen hingegen ähneln hingegen den Vorgängern – es fehlen schlicht und einfach die Innovation. Auch merkte der Zuschauer schnell, dass sich der Entwickler fleißig an dem Spiel Titanfall, gerade was die Bewegungsmechanik betrifft, bedient hat. Auch im Saal bleibt der große Jubel aus; das Publikum wirkte sehr gelangweilt.

Ein gutes Jahr für Videospieler

Sony auf der E3 2015 (6)Gegen Ende der Präsentation gab es noch einige schnelle Einblicke auf wenige Spiele – fast so, als ob Sony zu wenig Zeit gehabt hätte. Einleitend mit der markanten Titelmelodie zu Star Wars, wurden Ingame-Szenen zu Star Wars: Battlefront gezeigt, welche uns mit offenem Mund haben dastehen lassen. Sogar das Remake zu Final Fantasy 7 haben wir kurzzeitig vergessen. Die Grafik wirkt hervorragend und es werden uns wohl Gefechte bevorstehen, die keine Zeit zum Atmen lassen. Zu guter Letzt gab es einen exklusiven PlayStation-4-Titel als Leckerbissen und dabei handelt es sich natürlich um Uncharted 4: A Thief’s End. Die Grafik sieht auch hier richtig gut aus, jedoch kann uns das Spiel bislang nicht begeistern. Das Spiel ruckelt stark und musste während der Präsentation sogar neu gestartet werden. Wir fragen uns, ob die PlayStation 4 hier ihr Limit erreicht. Das was man sieht, ist allerdings gut umgesetzt und zeigt das typische Uncharted-Feeling, mit dem die Serie groß geworden ist. Wenn jetzt noch die Performance bearbeitet wird, hat das Spiel Potenzial, ein Systemseller für die Konsole zu werden. Mit Uncharted 4 wurde die Präsentation auch beendet. Viele der Spiele haben uns begeistert und besonders auf das Remake von Final Fantasy 7 und Shenmue 3 freuen wir uns ganz besonders. Diese Pressekonferenz werden wir wohl nie vergessen!

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Meinung: Die PlayStation 4 hat mittlerweile zwei Jahre auf dem Buckel und es gibt für mich leider immer noch zu wenig Spiele, die einen Kauf in meinen Augen gerechtfertigt hätten. Der Markt wurde in den letzten Jahren nicht gerade von Spielen überschwemmt, die uns die Kinnlade haben zufallen lassen und somit wurde es zumindest für mich ein bisschen langweilig. Die Jahre 2015 und 2016 versprechen aber wieder viele Titel und so einige scheinen richtig ambitioniert und interessant zu werden. Gerade auf Star Wars: Battlefront, das Remake von Final Fantasy VII , Uncharted 4: A Thief’s End und Konsorten bin ich schon sehr gespannt. Trotzdem möchte ich die durchaus gute Vorstellung genießen und mit aller Ruhe abwarten, was uns die nächsten Monate und Jahre bringen werden – ich bin zumindest zuversichtlich.

Erics Meinung: Früher fand ich die Pressekonferenzen von Sony Computer Entertainment nicht sonderlich spannend und war bei der Konkurrenz besser bedient. Nintendo hatte meist ein Händchen dafür, in welcher Dosis man neue Spiele ankündigen muss. Mittlerweile hat sich dieses Blatt aber gewendet. Nintendo verschwindet für mich, zumindest mit Auftritten auf Videospielmessen, immer mehr in der Bedeutungslosigkeit. Sony hingegen hat mir in diesem Jahr gleich drei tolle Spiele beschert. Da wäre zum einen Uncharted 4: A Thief’s End. Bisher habe ich zwar noch keinen Teil der Reihe gespielt, doch das wird sich bis zum Release des vierten Teils hoffentlich noch ändern. Außerdem bin ich gespannt auf das Remake von Final Fantasy VII, wobei ich mich hier noch nicht so weit aus dem Fenster lehnen will. Das Spiel wird sich, bis auf die grundlegende Story, sicherlich sehr vom Ursprungstitel unterscheiden. Das ist mir im Moment aber herzlich egal und hoffe nur darauf, dass Square Enix neben den beiden anderen Mammutprojekten (Final Fantasy XV und Kingdom Hearts III) genauso viel Zeit und Liebe investieren wird. Das Beste, was auf der E3 in diesem Jahr passieren konnte, war aber sicherlich die Ankündigung von Shenmue III. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich diese Zeilen tippe. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass nach vierzehn langen Jahren des Warten endlich ein dritter Teil ermöglicht wird. Herr Suzuki darf sich jedenfalls über eine dreistellige Summe von mir freuen, die ich in das Projekt einfließen lasse. Es ist einfach unglaublich: Shenmue III wird endlich Realität!

Jonas’ Meinung: Wie schon letztes Jahr, veranstaltete Sony ihre Pressekonferenz tief in der Nacht deutscher Zeit. Glücklicherweise lohnte sich das Aufbleiben allemal. Genauso wie bei Microsoft feuerte der japanische Konzern Spiel um Spiel auf die Zuschauer ab, eines interessanter als das andere. Der neue Ableger der Hitman-Reihe oder das angekündigte Horizon wäre schon Grund genug gewesen, in dieser Nacht wach zu bleiben. Sony ließ es sich allerdings nicht nehmen, mit einigen weiteren Ankündigungen in die Geschichte der E3 einzugehen. Sowohl das Remake zu Final Fantasy VII, die Wiederauferstehung von The Last Guardian, als auch die überraschende Kickstarter-Kampagne zu Shenmue III rissen vielen Videospielsympathisanten förmlich den Boden unter den Füßen weg. Erst recht, da für diese Projekte kaum bis gar keine Leaks durchgesickert waren und wir tatsächlich überrascht wurden, was leider immer seltener wird. Besonders die Neuauflage zum wohl beliebtesten Final Fantasy hat mich tatsächlich gefreut. Daran ist aber auch Square Enix’ positiver Werdegang der letzten Zeit abzulesen. Auch wenn die ganzen Spiele sicherlich noch einige Zeit auf sich warten lassen, gab es auf er Sony-Konferenz viele Gründe, die mich als Spieler positiv in die Zukunft blicken lässt.

Review: Dragonball Xenoverse

Dragonball Xenoverse (1)Bis jetzt mussten PlayStation 3 und Xbox 360 ohne vernünftige und neue Dragonball-Spiele auskommen. Magere Lizenzsoftware hat die Gemüter erhitzt, doch mit Dragonball Xenoverse hat das Warten ein Ende. Sowohl auf der letzten, als auch auf der neuen Konsolengeneration.

Dragonball Xenoverse (2)Publisher Bandai Namco hat sich um das Entwicklerstudio Dimps bemüht, welches mit der Budokai-Tenkaichi-Reihe für PlayStation 2 und Wii schon Erfolge und Erfahrung mit dem beliebten Anime-und-Manga-Franchise feiern konnte. Die Entwickler wollten sich jedoch nicht auf den alten Lorbeeren ausruhen und ein völlig neues Szenario in Angriff nehmen. Die Story behandelt drei Bösewichte, welche es geschafft haben, die Zeit zu manipulieren und so die Geschichte zu verändern. Was-wäre-wenn-Szenarien, in denen beispielsweise Son Gokū seinem Kontrahenten Freezer unterlegen oder unser Held zu spät in den Kampf gegen Vegeta und Nappa eingegriffen und sich beiden Gegnern in den Weg gestellt hätte, können wir durch die neu geschaffene Story ausleben und erleben dabei eine spielerische Variation, wie wir sie aus dem von Toriyama Akira geschaffenen Universum nicht kennen. Dabei schlüpfen wir in die Rolle eines Charakters, welchen wir erstmalig in einem Spiel der Reihe selbst erstellen dürfen und schließen uns der sogenannten Zeitpolizei an, welche vom Kaiōshin der Zeit und Trunks (aus der Zukunft) geführt wird. Unser Ziel ist es, durch die Zeit zu reisen und die Anomalien, welche die Geschichte ändern, aufzuspüren und in den aus Anime und Manga bekannten Kämpfen einzugreifen, um so unsere Freunde der Z-Truppe zu unterstützen.

Individuelle Charakter-Erstellung

Dragonball Xenoverse (3)Wie bereits erwähnt, ist die wahrscheinlich größte Neuerung die Charakter-Erstellung. Dabei stehen uns fünf Rassen zur Auswahl, welche verschiedene Eigenschaften mitbringen. Wählen wir einen Menschen, so verfügen wir über ein ausgewogenes Werte in Angriff, Verteidigung und Ki, welche sich bei den Erdbewohnern automatisch auflädt. Die wohl beliebteste Rasse, die Saiyajins, haben einen sehr starken Grundangriff, welcher sich mit Abnahme des Lebens immer weiter erhöht, jedoch müssen die Krieger vom Planeten Vegeta dabei besonders auf ihre Verteidigung achten, welche den Schwachpunkt markiert. Namekianer haben hingegen sehr viel Leben und sind stark in Ki-Angriffen, sind aber nicht so flink wie andere Rassen. Anders ist der Freezer-Klan, welcher mit hoher Geschwindigkeit und starken Ki-Angriffen aufwarten kann, doch dafür im Grundangriff recht schwach ausfällt. Zu guter Letzt steht uns noch die Majin-Rasse zur Auswahl, welche ähnlich wie die Namekianer recht langsam sind, dafür aber einen starken Grundangriff und viel Verteidigung haben. Wenn wir uns für eine dieser Rassen entschieden haben, können wir das Geschlecht wählen und unseren Charakter schließlich optisch so gestalten, wie wir es gerne hätten. Dabei stehen uns sämtliche Frisuren der bekannten Charaktere aus dem Dragonball-Universum zur Auswahl. Toller Frisörsalon!

Eine Sache des Trainings

Dragonball Xenoverse (4)Endlich in der Welt der Zeitpolizei angekommen, erlernen wir durch ein paar Tutorien die Grundsteuerung. Diese erinnert dabei sehr an die alte Budokai-Tenkaichi-Reihe, was wir als durchweg positiv betrachten. Haben wir erst einmal die Kniffe raus, wie wir uns im Kampf zur Verteidigung hinter den Gegner teleportieren, Angriffe effektiv abwehren und selber starke Kombinationen austeilen, können wir unseren Charakter ganz nach unserem Belieben anpassen und trainieren. Dazu haben wir die Möglichkeit, ganz im Stile eines Rollenspiels Level aufzusteigen, Fähigkeitspunkte in Attribute wie Angriff, Leben oder Ki zu investieren, neue Angriffsstechnicken zu erlernen, sowie bessere Kleidungsstücke erwerben und anziehen zu können. Neue Techniken bringen uns bekannte Trainer wie Kuririn oder Vegeta bei, bei welchen wir im Verlauf des Spiels in den Unterricht gehen können. Neue Kleidungsstücke erhalten wir bei sogenannten Parallel-Quests oder den Hauptmissionen. Haben wir keine Lust, uns einem Trainer zu unterstellen, können wir viele Fähigkeiten auch im Shop erwerben, was uns jedoch die imaginäre Währung namens Zen kostet. Trainer bringen uns hingegen je nach Verlauf der Story ihre Hauptfähigkeiten bei, wenn wir diese im Einzelkampf besiegen. Somit können wir von Vegeta zum Beispiel den Angriff Final Flash kostenlos verinnerlichen.

Eingriff in die Zeit

Dragonball Xenoverse (5)Wie bereits erwähnt, reisen wir in der Hauptstory durch die Zeit um Unregelmäßigkeiten zu beseitigen. Dabei weißt uns Trunks stets auf Ereignisse hin, welche die Geschichtsschreibung durcheinander bringen. So kommen wir zum Beispiel in ein Szenario, in welchem Son Gokū zu spät in den Kampf gegen die Saiyajins eingreift und deswegen kurz vor dem Exitus steht. Unsere Aufgabe ist es, Son Gokū zu unterstützen und das Gefüge der Zeit wiederherzustellen. Im Verlauf der Story erfahren wir jedoch, wer für diese Veränderungen verantwortlich und unser Hauptfeind und damit potenzieller Endgegner ist. Neben der Hauptstory können wir uns durch die bereits genannten Parallel-Quests kämpfen. In diesem kämpfen wir auf diversen Ebenen gegen verschiedene Feinde und haben auch meist Unterstützung in den eigenen Reihen. So kommt es in den meisten Fällen dazu, dass wir zu dritt gegen mindestens genauso viele oder eben noch mehr Gegner kämpfen. Dabei ist es uns überlassen, ob wir mit Freunden oder mit vom Computer gesteuerten Helfern antreten wollen. In den Parallel-Quest haben wir die Möglichkeit, Dragonballs zu finden oder neue Ausrüstungsgegenstände zu erkämpfen. Mit den Drachenkugeln können wir uns Wünsche erfüllen, wie zum Beispiel die Erstellung eines neuen Charakters, Geld oder seltene Angriffstechniken – die Motivation ist mehr als gegeben.

Gemeinsam mehr erreichen

Dragonball Xenoverse (6)Die Welt der Zeitpolizei kann nicht nur offline betrachtet werden, sondern hat seine Stärken besonders im Online-Modus. Überall sehen wir genial gestaltete und vor allem viele witzig aussehende Charaktere anderer Spieler, mit denen wir uns auch nach Belieben im Zweikampf, Vierkampf oder Sechskampf messen können. Haben wir keine Lust gegen andere Spieler zu spielen, können wir es auch gemeinsam in den Parallel-Quests versuchen und mögliche Beute untereinander aufteilen. Besonders online macht das Spielen sehr viel Spaß und bietet dabei große Herausforderungen. Hier möchten wir unser ganz besonderes Lob an die Entwickler aussprechen. Mit dem nahezu alten Kampfkonzept der Budokai-Tenkaichi-Reihe und den Elementen der aktuelleren Titel hat man ein Spiel im Dragonball-Universum geschaffen, welches die ganze letzte Konsolengeneration über fast vermisst wurde. Da Interagieren mit Freunden macht dabei wirklich viel Spaß und es lässt sich viel in den Quests erleben. Auch die Gegner sind nie zu schwach und fordern stets. Das ein oder andere mal mussten wir schließlich aus Frust die Konsole abschalten und an einem anderen Tag nochmals unser Glück probieren. An diesem Punkt wird deutlich, wie wichtig das Skillen der Fähigkeiten und das Ausrüsten richtiger Gegenstände ist. Wer das beachtet, wird sich aber schnell zurechtfinden.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PlayStation-4-Fassung): In meinem Test habe ich bereits das Lob der Redaktion an die Entwickler ausgesprochen. Das nahezu alte Kampfkonzept der Budokai-Tenkaichi-Reihe paart sich hier mit den Elementen neuerer Titel des Franchises. So hat man ein Spiel im Dragonball-Universum geschaffen, welches über die gesamte letzte Konsolengeneration von mir schmerzlich vermisst wurde. Anders kann ich es kaum beschreiben, wie sehr mir der Titel genau deswegen so gut gefallen hat. Es ist erstaunlich, dass geringfügige Änderungen eines uralten Kampfsystems eines PlayStation-2-Spiels ein modernes Spiel so dermaßen erfolgreich konzeptionieren können. Ich war vor allem sehr skeptisch, da ich als wahrer Dragonball-Fan schließlich eine ganze Konsolengeneration lang mit Titeln bedient wurde, die den Namen Dragonball nicht unbedingt würdig waren. Endlich ist mit den neuen Konsolen und dem alten Entwicklerstudio Dimps der Messias der Dragonball-Spiele wieder irdisch geworden und wahre Fans werden einen Kauf von Dragonball Xenoverse definitiv nicht bereuen.

Vielen Dank an Bandai Namco für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Dragonball Xenoverse!

Review: The Last of Us: Remastered

The Last of Us - Remastered (1)Als The Last of Us: Remastered bei uns endlich im Briefkasten lag, haben wir uns gefreut. Die Grafik des Spiels wurde angepasst und das Ergebnis ist eine verbesserte Atmosphäre, in die wir bei gleicher Handlung in die postapokalyptische Welt eintauchen können.

The Last of Us - Remastered (2)Eigentlich stehen wir Neuauflagen ein wenig skeptisch gegenüber. Schließlich soll ein schon bekanntes Spiel einfach nur ein bisschen bearbeitet werden, um mit altem Inhalt auch auf der neuen Konsolen zu laufen. Ein bisschen Aufschrauben der Grafik hier, ein wenig Anpassung an den neuen Controllern da, und fertig ist das scheinbar neue Spiel. Zudem scheint dies auch ein Kult der Spielindustrie zu werden, da neben The Last of Us auch Games wie Uncharted oder Halo in naher Zukunft neu aufbereitet erscheinen (sollen). In unserem Review gehen wir der Frage nach, ob das Ziel eine lieblose Portierung ist, um erneut den Kunden das Geld aus der Tasche ziehen zu können oder ob mehr hinter der neuen Version steckt, als ursprünglich angenommen. Wir haben uns mit viel Skepsis, aber auch mit sehr viel Freude und Spannung Naughty Dogs Meisterwerk der letzten Konsolengeneration angeschaut und können die neue Remastered-Version nun in dieses Schema einordnen. Zweifelsohne ist das Spiel in unseren Augen eines der besten Spiele, die für die alten Konsolen jemals erschienen sind und gerade deswegen ist die Freude groß, den Titel nochmals erleben zu können – mit einer, von den Entwicklern, groß umworbenen Grafik. Es wurde aber nicht nur an der Grafik geschraubt. Inhaltliche Anpassungen und weitere zusätzliche Elemente sollen die Spieler erfreuen.

Frischzellenkur

The Last of Us - Remastered (3)Zusätzlich gibt es nämlich alle Download-Inhalte in der überarbeiteten Version kostenlos obendrauf. Auf die ganzen Details des Hauptspiels möchten wir an dieser Stelle aber nicht eingehen, denn das haben wir in unserem Test Mitte 2013 bereits zugenüge getan. An dem ursprünglichen Inhalt hat sich nämlich so gut wie nichts verändert. Das wäre auch schade, da unser Test bereits gezeigt, wie uns der Titel bezaubert hat. So sind auch die Charaktere von The Last of Us: Remastered altbekannt; mit Ausnahme jener, die durch den herunterladbaren Zusatzinhalt einen neuen Auftritt im Spiel genießen dürfen. Während gleich zwei der drei Erweiterungen eher für den Mehrspielermodus gedacht sind, liegt für den Einzelspieler Left Behind auf der Disc dabei. In dieser Episode wird die Vorgeschichte zum Hauptspiel und das Überleben Ellies und des schwer verletzten Joels gespielt. Die erste Handlung befasst sich mit einem Ereignis zwischen Ellie und ihrer Freundin Riley und schildert ihr Überleben in einer Welt voller Infizierten. Im zweiten Part durchsucht Ellie das Einkaufszentrum, in welchem sich Joel im Hauptspiel verletzt hat und um sein Leben kämpft. Hier machen wir uns mit der Protagonistin auf die Suche nach Materialien für die erste Hilfe, was sich jedoch schwerer als gedacht herausstellt. Left Behind kann uns circa zwei zusätzliche Stunden bei Laune halten.

Stimmiges Gesamtpaket

The Last of Us - Remastered (4)Wir können es nur noch einmal betonen: Inhaltlich hat sich in The Last of Us: Remastered nichts verändert und somit sind gescriptete Szene identisch mit denen, die wir schon von der PlayStation 3 kennen. Trotzdem wurde die Grafik mit hochauflösenden Texturen ausgestattet, die in butterweichen sechzig Bildern pro Sekunden dargestellt werden können. Individuell dürfen wir die Bildwiederholungsrate auf die Hälfte drosseln. Für PlayStation-3-Verhältnisse war die Grafik von The Last of Us atemberaubend und daran hat sich auch in der Remastered-Version nichts geändert. Wir müssen zugeben, dass wir noch kein Spiel mit solch detaillierter Grafik und Lichteffekten gesehen haben und wir noch tiefer in die Spielwelt eindringen als zuvor. Licht- und Schatteneffekte sorgen für eine bedrückende Stimmung, wohingegen eine stärkere Vegetation in den Städten uns den Zerfall einer Stadt wesentlich besser verdeutlichen soll. Die Steuerung wurde ebenfalls an den neuen DualShock-4-Controller angepasst und macht von dessen Features Gebrauch. Hin und wieder kommen Touchpad und Lautsprecher zum Einsatz. Für viele Spieler sind das nur marginale Punkt im Gesamtpaket, welches vor allem mit seiner tollen Story unterhält. Verbindet man eine wunderbare Optik und eine tolle Story aber so wie in The Last of Us: Remastered, erhält man ein unvergessliches Spiel.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PlayStation-3- und PlayStation-4-Fassung): Inhaltlich kann ich mich meinem vorherigen Fazit im ursprünglichen Review nur anschließen und hinzufügen, dass sich Spieler, die den Titel schon gespielt haben, bei der Remastered-Version beruhigt zuschlagen können, da die verbesserte Grafik wirklich sehenswert ist und ein zweiter oder sogar dritter Durchlauf der Story wieder in Angriff genommen werden darf. Für Spieler die bisher um den Titel herum gekommen sind, lässt sich meinerseits nur eine Empfehlung aussprechen und das Spiel als absoluten Must-Have-Titel krönen. Das Entwicklerteam hat es mit der Story geschafft, mich in den Bann der Geschichte zu ziehen und mit den Charakteren zu fühlen. Obwohl ich das Spiel schon letztes Jahr einmal durchgespielt hatte, haben mich einige nostalgische Momente auch bei diesem Durchlauf noch immer schwer getroffen.

Vielen Dank an Sony Computer Entertainment für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von The Last of Us: Remastered!

Review: Dragon Age: Inquisition

Dragon Age Inquisition (1)Das zu Electronic Arts gehörende Entwicklerstudio Bioware steht schon seit sehr langer Zeit für qualitativ äußerst hochwertige Spiele. Mit Dragon Age: Inquisition stellt Electronic Arts den nunmehr dritten Teil der berühmtberüchtigten Rollenspielreihe in die Ladenregale.

Dragon Age Inquisition (2)Wie vor zwei Jahren versprochen, setzen die Entwickler bei ihren neuen Rollenspielen auf die Frostbite-Engine von Dice, um den Spielwelten einen neuen Glanz zu verleihen. Dabei möchte man sich The Elder Scrolls V: Skyrim zum Vorbild nehmen und eine Welt randvoll mit Nebenmissionen, Weitläufigkeit und einer Atmosphäre füllen, die kein Spieler vermissen möchte. In der Tat gibt es dabei insgesamt zehn Gebiete, die wir erkunden dürfen und welche sich auch stark unterscheiden. So sehen wir an der Sturmküste ein Gebiet mit vielen schroffen Felskanten und nur wenig Vegetation, im Westgrate eine Wüste mit nichts außer Sand, im Fahlbruch eine eher unheimlich wirkende Landschaft, welche nicht gerade einladend aussieht, und die Smaragdgräber, welche nur so vor Flora strahlen. Somit entpuppt sich der neue Teil weit mehr als sein Vorgänger als ein Rollenspiel für Entdecker mit einer abwechslungsreichen und vor allem weitläufigen Spielwelt. Die Spielgebiete sind übrigens im bekannten Ferelden und im benachbarten Kaiserreich Orlais angesiedelt. Die zehn Landschaften werden nach und nach freigeschaltet und somit haben wir am Ende auch tatsächlich die Möglichkeit, sämtliche Gebiete zu erkunden. Hier können wir an dieser Stelle schon sagen, dass die Entwickler in puncto Abwechslungsreichtum und Atmosphäre ihrem großen Vorbild sehr nahekommen.

Epischer Einstieg

Dragon Age Inquisition (3)Schon bei der Mass-Effect-Trilogie wusste Bioware, wie man den Spieleinstieg durchaus episch gestalten kann. Hier hat man auf das geschickte Händchen vertraut und einen durchaus gelungenen Einstand gefunden. Zu Beginn des Spiels findet ein Attentat auf eine Konklave statt, auf welcher sich viele wichtige Anführer des Krieges zwischen Magiern und Templern, sowie der Kirche, aufgehalten haben. Dabei werden Führungspersonen aller Parteien ausgelöscht. Unser Charakter überlebt natürlich den Hinterhalt und wird ohne Erinnerungen an diesen ins Spiel geworfen. Der Anschlag auf die Konklave hat den Waffenstillstand zwischen Templern und Magiern beendet und der Krieg eskaliert endgültig. Negativ müssen wir hervorheben, dass der Einstieg nichts für Einsteiger ist. In den vorherigen Teilen wird der Krieg zwischen den Parteien langsam aufgebaut und wir erfahren Schritt für Schritt, wie es zu den Ereignissen am Spielanfang kommt. Neulingen wird einfach eine Story vorgesetzt und können mit bekannten Charakteren aus den ersten Spielen nichts anfangen. Hier empfiehlt sich natürlich, die Serie von Anfang an zu erleben oder auf Dragon Age Keep zurückzugreifen. Dieses Feature erlaubt uns, die Geschichte der ersten beiden Teile in einer kurzen Zusammenfassung zu erleben und wichtige Entscheidungen nach unseren eigenen Wünschen zu beeinflussen.

In und neben der Handlung

Dragon Age Inquisition (4)Wie für Bioware typisch, ist nicht nur die Handlung der elementare Punkt, sondern auch die Nebenmissionen tragen zum Spielerlebnis bei. Da gibt es zum Beispiel unsere Begleiter, von denen einige von Beginn an mit uns zu Felde ziehen, während andere optional rekrutiert werden können. Jeder einzelne Charakter hat seine eigene Geschichte zu erzählen, wie er sich der Inquisition anschloss. Dabei erfahren wir so manch interessantes Detail über sie und erwecken die Welt immer mehr zum leben. Das ein oder andere mal machen es uns unsere Kameraden nicht einfach bei der Wahl, welchen wir mitnehmen wollen. Auch hier fällt uns eine kleine Schwäche auf: Nicht alle Charaktere wurden mit gleich viel Liebe und Umfang gestaltet, wie es noch im Vorgänger der Fall war. Somit hat uns zum Beispiel Sera wesentlich mehr zu erzählen als der grimmige Zwerg Varric. Hier bleiben uns also einige Charaktere mehr, andere wiederum weniger in Erinnerung. Gerade Mass Effekt zeigt doch, wie jeder Charakter einen denkwürdigen Auftritt hat. Auf der anderen Seite gibt es die Nebenmissionen, welche aber kaum erwähnenswert sind. Die Hauptstory behandelt die Bedrohung eines Dimensionsrisses am Himmel, der Dämonen in die Spielwelt schickt. Jeder der Parteien will sich dafür die Schuld in die Schuhe schieben; die Spannung dementsprechend aufgerieben.

Der Held und seine Basis

Dragon Age Inquisition (5)Wie bereits erwähnt, überleben wir das Attentat knapp und haben keine Erinnerung, haben uns aber ein Souvenir eingepackt – ein geheimnisvoller Splitter in unserer Hand, mit welchem wir die Dimensionsrisse schließen können. Mehr gibt es nicht zu sagen, da unser Charakter blass bleibt. Wir haben nie die Möglichkeit, richtig böse zu sein, da alle Entscheidungen, die in diese Richtung gehen, eher hart und gerecht, als wirklich grausam sind. Im Allgemeinen ist Inquisition im Gegensatz zu Dragon Age: Origins lieber und netter und nicht mehr so düster und tragisch. Bei der Charaktererstellung haben wir die Wahl zwischen den Klassen Krieger, Magier und Schurke. Bei den Völkern stehen Menschen, Elfen, Zwerge und Qunari zur Auswahl. Die Möglichkeit eines Zwergenmagiers bleibt uns verweht, da Zwerge immun gegen Magie sind. Unterschiede gibt es nicht nur im Kampf, sondern auch in verschiedenen Dialogen. Somit können wir als Magier in einem Gerichtsverfahren gegen einen anderen Zauberer entscheiden, dass dieser milde davonkommt und nur die magischen Fähigkeiten als Strafe verliert. Wollen wir uns zurückziehen, können wir uns in unsere Basis verkriechen. In dieser können wir Aufträge erledigen ohne einen Finger zu krümmen, Waffen und Rüstungen schmieden lassen, Machtpunkte für neue Gebiete ausgeben und unsere Burg ausbauen.

Mitten im Kampf

Dragon Age Inquisition (6)Im Kampf müssen wir selten auf die Taktikansicht zurückgreifen, da unsere Kameraden klug agieren. Fällt ein Mitstreiter, wird er vom Magier wiederbelebt, falls dieser Wiederbelebung gelernt hat. Das geschieht, ohne dass wir Befehle geben müssten. Auch werden Verbündete automatisch, falls gelernt, mit speziellen Zaubern belegt, um den Widerstand zu erhöhen. Es gibt keine Heilungsmagie mehr, was die Relevanz von Tränken erhöht. Die Gefechte an sich sind einfacher gestrickt, als noch in Origins. So halten wir die linke Maustaste gedrückt und der Held schlägt durchgehend auf seinen Gegner ein. Die neue Grafik sorgt dafür, dass das Spiel dynamischer ist und Feinde eine gewisse Vielfalt hergeben. Jeder Gegner wird frontal angegriffen und nach einer gewissen Zeit fällt dieser schon um. Das klingt zwar langweilig, ist es aber absolut nicht! Gerade die Kämpfe gegen Drachen sind hammerhart und wir müssen dabei oft pausieren, um uns eine neue Taktik einfallen zu lassen. Fernkämpfer sollten einen großen Abstand halten, was sie nicht automatisch akzeptieren wollen. Mit im Spiel ist auch ein Mehrspielermodus, in welchem wir mit vier menschlichen Spielern gegen Gegnerwellen antreten müssen. Hier hat man sich ein wenig an Mass Effect 3 bedient. Die Kämpfe machen zwar sehr viel Spaß, lassen jedoch auch etwas Abwechslung vermissen.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PC-Fassung): Wie wohl jedes Open-World-Rollenspiel hat auch Dragon Age: Inquisition seine Stärken und Schwächen. Ich bekomme eine wunderbare Spielwelt mit einem knackigen Kampfsystem serviert und komme dazu noch in den Genuss einer wunderschönen Grafik und einer absolut überzeugenden Story. Schwächen findet man hingegen nur im Detail und somit finde ich den Mehrspielermodus etwas zu unattraktiv, um mich langfristig daran zu fesseln. Die Begleiter sind in wenigen Fällen etwas öde und das Kampfsystem hier und da mal etwas eintönig. Im Großen und Ganzen ist das Spiel jedoch eines der besten Titel, die ich in letzter Zeit getestet habe und zeigt mir erneut, dass Bioware nicht umsonst meine aktuelle Lieblingsvideospielschmiede ist. Die Story hat ihren absoluten Reiz und wird wunderbar dargestellt, manche Gegner sind wirklich knackig und rauben das ein oder andere mal meinen letzten Nerv (vielleicht liegt es auch am Schwierigkeitsgrad) und gerade die einzelnen Interaktionen zwischen Nichtspielercharakteren und meinem Helden sind absolut klasse und lassen die Spielwelt sehr lebendig wirken.

Vielen Dank an Electronic Arts für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Dragon Age: Inquisition!

Review: Destiny

Destiny (1)Bungie ist ein Name, der keinen Erklärungsbedarf benötigt. Nach dem das Entwicklerstudio mit der Halo-Reihe einen Meilenstein der Videospielgeschichte erschaffen hatte, war es lange Zeit still um das Entwicklerteam in Kirkland an der Westküste der Vereinigten Staaten.

Destiny (2)2010 hat Bungie ihr letztes Meisterwerk, Halo: Reach, fertiggestellt und arbeitet nun seit vier Jahren an der Marke Destiny unter der Flagge von Activision. Das Projekt ist in einem neuen Universum, in einer post-apokalyptischen Zukunft des Jahres 2700, angesiedelt. Das Design ist hingegen eine Mischung aus Science-Fiction- und Fantasy-Elementen, so dass der Ort der Handlung zwar eine entfernte Zukunft ist, die Charaktere jedoch in modernen Ritterrüstungen stecken. Alles fängt mit einer Kugel an, die über der Erde erscheint. Diese wird als Reisender betitelt und ist verantwortlich für das Goldene Zeitalter der Menschen. Diese Kugel bringt uns die Technologie, andere Planeten zu bereisen und zu besiedeln. Allerdings bringt eben jene auch die Dunkelheit mit sich und so kommen einige Aliens zur Erde, um den Reisenden zu zerstören. Die Aliens beginnen damit, die Menschheit auf der Erde auszurotten, was infolge dessen auch dem Goldenen Zeitalter ein Ende setzt. Der Reisende setzt sich für die Rettung der Menschen ein und bleibt sehr nahe im Orbit der Erde, von wo er eine einzige, von den letzten Menschen errichtete, Stadt vor den Außerirdischen beschützt. Diese letzte Festung ist der Rückzugsort der Hüter, welche durch den Reisenden eine mysteriöse Kraft bekommen, sowie einen kleinen Roboter den man liebevoll Geist nennt und die Kraft des Lichtes trägt.

Widerstand gegen die Bedrohung

Destiny (3)Wir spielen so einen Hüter, welcher die Erde vor einer dunklen Bedrohung aus dem All retten muss. Ein umherirrender Geist nutzte das Licht, um uns zum Leben zu erwecken und brachte uns in die Festung, damit wir als einer der Auserwählten gegen die Aliens ankämpfen. Wir haben dabei Zugriff auf drei Rassen sowie drei unterschiedliche Klassen. Als Rasse können wir uns für die Menschen, Exos und Erwachten entscheiden. Während jedem klar sein sollte, was ein Mensch ist, sind die anderen Rassen eher mysteriöse und geheimnisvolle Wesen. Die Exos sind Maschinen, welche von Menschen erschaffen wurden, um sie bei der Verteidigung der Welt zu unterstützen. Jedoch haben diese im Lauf der Zeit ein eigenständiges Bewusstsein entwickelt und kämpfen nun als Hüter für den Reisenden. Dann gibt es noch die Erwachten, welche die Nachkommen der Menschen und bei dem letzten Überfall der Dunkelheit an den Rand des Sonnensystems geflohen sind. Irgendetwas geschah mit ihnen draußen im All, das sie für immer veränderte. Die Erwachten leben überwiegend im Riff und nur wenige kehren zurück, um für die Erde zu kämpfen. Es gibt zwar nur drei Rassen, jedoch wurden diese von Bungie mit schönen und mysteriösen Geschichten ausgeschmückt. Haben wir uns für eine der drei Rassen entschieden, können wir auch schon zwischen den drei Klassen entscheiden.

Altbekanntes Klassenprinzip

Destiny (4)Da gibt es den Warlock, der als Magier gesehen werden darf, da dieser mit arkaner Energie den Gegner schweren Schaden zufügt, im Gegenzug aber sehr wenig aushält. Der Titan ist hingegen der klassische Tank, welcher sich immer im Nahkampf befindet und das Feuer der Feinde auf sich zieht. Verbündete kann der Titan auch mit seinem Schild beschützen und damit als Unterstützung für andere dienen. Die dritte und damit letzte Klasse ist der Jäger, welcher als Scharfschütze eine Daseinsberechtigung führt, aber auch einen mörderischen Nahkampf mit seinen Klingen ausführen kann. Das Spielprinzip auf welches zurückgegriffen wird, ist kein neues, aber ein sehr schön bedachtes und ausgeschmücktes, welches absolut zur Spielwelt passt. In der Realität gibt es jedoch einige Auffälligkeiten. Zum Beispiel, dass der Titan nicht wesentlich mehr aushält als der Jäger und gerade gegen sehr große Gegnerhorden auch nicht lange an vorderster Front überlebt. Viel eher heißt es, in Deckung zu gehen wenn man beschossen wird und den richtigen Moment mit egal welcher Klasse abzupassen. Zudem sollte man möglichst mit Freunden in einer Gruppe spielen, da alleine die Herausforderung zwar machbar ist, jedoch einiges an Frust und neuen Versuchen mit sich bringt. Dadurch wird die Spielzeit auch drastisch angehoben, da man alleine wesentlich länger für ein Level braucht.

Individualisierungsprobleme

Destiny (5)Ein wichtiger Aspekt ist die Individualisierung der Klassen und deren Fähigkeiten. Durch besiegte Bossgegner, nach Levelabschluss oder in Kisten finden wir neue Gegenstände wie Waffen, Helme oder Armschützer für unseren Charakter. Neue Objekte sind meist stärker und geben uns einen höheren Verteidigungswert. Negativ fällt auf, dass Rüstungsgegenstände für jede Klasse gleich aussehen und sich nur die Farben ändern – eine richtige Individualisierung gegenüber anderen Spielern gibt es bisher also nicht wirklich und somit sehen die Klassen alle relativ gleich aus. Hier hoffen wir uns Abhilfe durch Zusatzinhalte oder Updates, die ebenso kostenlos die Spielwelt erweitern werden. Netter sind hingegen die Fähigkeiten anzusehen, welche jede Klasse mit sich bringt. Somit kann der Warlock durch seine Hände einen Kraftstoß erzeugen, der Gegnern die Energie absaugt um die Abklingzeit seiner Granaten zu verkürzen. Zudem ist es möglich Energiebälle abzufeuern und großen Flächenschaden damit zu verursachen, sowie sich auf kurze Distanz im Sprung zu teleportieren. Optional kann sich der Warlock auch in Flammen hüllen und dem Gegner im Nahkampf so Schaden zufügen oder seine Waffen mit einem Feuer-Buff belegen. Der Jäger kann hingegen mehr Kraft in seine Klingenangriffe investieren, um tödliche Kombinationen an den Tag legen zu können.

Abwechslungsreiche Gegner

Destiny (6)Der Titan kann einen Sprung ausführen und mit der Faust eine Druckwelle auf dem Boden verursachen, die für Feinde in der Umgebung tödlich ist. Optional kann er ein großes Schild erzeugen, um sich selbst oder Verbündete vor Feinden zu schützen. Da kein Gegner dem anderen gleicht, haben wir es mit diversen Herausforderungen zu tun. Diese bestehen aus vier Rassen: Gefallene, Kabale, Schar und Vex. Die Gefallenen sind vierarmige Wesen, welche in großen Mengen antanzen und kaum gepanzert sind. Die Schar, welche sehr an die Flood aus Halo erinnern, treffen wir meist auf dem Mond, wo aus jedem Loch kriechen. Komplizierter und technisch hoch entwickelter sind die letzten beiden Fraktionen; Kabale und Vex. Die Kabale haben einen massigen Körper, dicke Waffen und große Schilde. Diese Gegner sind im Nah- wie im Fernkampf gleich tödlich. Hier müssen wir gerade die Soldaten mit Schildern clever umgehen, um diese in den Rücken schießen zu können. Die Vex hingegen sind Roboter, welche im Einklang funktionieren und auch dann noch kämpfen, wenn man ihnen den Kopf weg geschossen hat. Diese erinnern entfernt an die Zylonen aus Battlestar Galactica. Die Gegner sind allesamt sehr schön gestaltet und abwechslungsreich. Jedoch würden wir uns auch hier über mehr Tiefgang freuen und mehr Geschichten zu den einzelnen Rassen erfahren.

Kampf um die Planeten

Destiny (7)Destiny spielt sich von der Steuerung her genau so gut wie Halo und es lässt sich absolut nicht verschweigen, dass die Jungs und Mädels bei Bungie Elemente aus ihrer alten Serie genutzt haben. Das ist jedoch keineswegs negativ anzusehen, da sich Destiny auf den Konsolen sehr flüssig spielen lässt. Probleme mit der Internetverbindung oder Bugs gibt es kaum. Hier liefert man ein technisch einwandfreies Spiel ab. Einziges Manko ist bisher in unseren Augen der Player-versus-Player-Modus sowie die Vielfalt der einzelnen Level. Der Versus-Modus wirkt noch sehr stark unausbalanciert und gerade Gegner mit sehr starken Waffen machen uns mit wenigen Schüssen den Garaus. Ein Matchmarketing wäre hier sicherlich von Vorteil – gerade für Spieler mit geringerem Level. Zudem ist es unglaublich störend, dass wir Missionen immer an denselben Orten spielen. Sind wir in Altrussland unterwegs, so gehen wir immer durch dieselbe Architektur und finden in denselben Tunnelsystemen immer wieder etwas Neues für eine Mission, obwohl wir diesen Tunnel schon gefühlte hunderte Male abgegrast haben. Hier hätten wir uns ein wenig mehr Vielfalt gewünscht und mehr Areale, die man auf einem Planeten besuchen kann. Es ist wirklich nervig wenn man ans andere Ende eines Planeten reist, das Level jedoch genau so aussieht wie zuvor. Wir hoffen auf neue Inhalte.

Hübsche Idylle

Destiny (8)Ein großes Lob gilt noch Grafik und Atmosphäre auszusprechen. Wir haben uns wiederholt dabei ertappt, gerade bei neuen Planeten, einfach mal stehenzubleiben und in aller Ruhe die Landschaft zu begutachten. Auch wenn wir mit Freunden spielen, kommt es häufig vor, dass wir warten mussten, weil jemand sich die Zeit nimmt, um die Atmosphäre zu genießen. Die Weitsicht ist absolut atemberaubend, so dass wir auf dem Mars zum Beispiel einfach in das weite Universum schauen, aber auch das hervorragend gestaltete Terrain beobachten können. Der Mond glänzt mit seinen vielen Kratern und seiner weiß leuchtenden Umgebung. Sogar die Erde kann man wunderbar sehen, wenn man in ihre Richtung schaut. Das Riff, dem Ort der Erleuchteten, ist ein wirklich abgewrackt aussehender Teil im Universum und auch der Erde merkt man den Verfall an. Zudem sind Gegner und Charaktere sehr detailreich gestaltet. Gerade die Waffen haben eine Menge an Details und sehen sehr gut aus. Die Gegner sehen sehr liebevoll gezeichnet aus und wir erkennen wirklich marginale Auffälligkeiten bei jedem Gegnertyp. Es lässt sich zusammenfassen, dass die Entwickler bei Bungie wirklich viel Wert auf eine authentische Umgebung gelegt haben und mit viel Liebe zum Detail die einzelnen Planeten ausgebaut haben. Deshalb ist es so schade, dass es nur wenige Levels pro Planet gibt.

Kritikpunkt: Story

Destiny (9)Ein wichtiger Kritikpunkt des Spiels ist in jedem Falle die Story. Diese fängt stark an, erklärt direkt zu Anfang wunderbar die Geschehnisse der damaligen Zeit und führt uns somit sehr stark in das Spiel ein. Jedoch lässt diese Erzählweise genau so schnell wieder nach und jede angenommene Mission wird nur noch mit einem kleinen und unbedeutendem Text begleitet. Wir hätten uns wesentlich mehr Geschichten über die anderen Rassen und Gegner gewünscht. Würde das Spiel hier so in seiner Veranschaulichung über die einzelnen Rassen nachlegen wie es zum Beispiel Mass Effect 3 macht, hätte das Spiel wirkliches Potential zehn Jahre zu halten. Bungie ließ schon verlauten, dass man einen Plan über eine ganze Dekade verfolgt und dies lässt sich nur bewerkstelligen, wenn die Rassen mit Informationen gefüttert werden, unerwartete Wendungen hinzukommen um den Spieler tiefer in die Geschehnisse eintauchen dürfen. Zur Zeit fühlt sich die Story unvollständig und nur oberflächlich an. Hier sollte man wesentlich mehr von einem Vollpreistitel erwarten dürfen und nicht nur darauf hoffen, dass teure Zusatzinhalte mehr Content zur Geschichte liefern. Diese sollten zudem kostenlos allen Käufern zur Verfügung gestellt werden. Hier appellieren wir an Bungie Inhalt nachzuschieben und ein bisher grandioses Spiel in Richtung Perfektion voranzutreiben.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PlayStation-4-Fassung): Wie man diesem Test entziehen kann, bin ich voller Lob für das Spiel. Jedoch gibt es auch einige Schwächen, über die ich zwar hinwegsehen kann, mich aber doch ärgern. Das Spiel ist sehr schön gestaltet, lässt sich flüssig spielen und glänzt vor vielen verschiedenen Gegnertypen und dem größten Pluspunkt, dass man mit Freunden einen unvergleichlichen Spielspaß erleben kann. Jedoch sind es einfach viel zu wenige Levels auf den Planeten und die Aussicht ist auch nicht wirklich besser, da anscheinend nur die Zusatzinhalte neue Areale einfügen werden. Hier sollte Bungie seine Strategie noch einmal überdenken und auch Inhalte kostenlos nachliefern, um die aktuelle Spielerzahl aufrecht zu erhalten. Auch fände ich es interessant, mal eine der gegnerischen Rassen spielen zu können – vielleicht als eine Art Überläufer, denn die Gegner sind wirklich absolut genial dargestellt und passen wie die Faust aufs Auge in das frische Destiny-Universum, in dem ich noch viele Abenteuer erleben möchte.

Vielen Dank an Activision für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Destiny!

Review: Fifa 15

Fifa 15 (1)Derzeit versorgt Electronic Arts die Fans mit den alljährlichen Sportspielupdates. Kurz nach Madden NFL 15 folgt nun auch noch Fifa 15. Diesmal lag der Fokus für die Entwickler auf einer verbesserten Stadionatmosphäre, um dem Spiel dadurch mehr Authentizität zu verleihen.

Fifa 15 (2)Im Vorfeld wurde viel versprochen. So sollten bekannte Teams ihre Stadionhymnen erhalten, Fangesänge integriert und sogar Choreographien der Fans bei Heimspielen auftauchen. Was von den ganzen Versprechungen eingehalten wurde, bekommen wir direkt zu Spielbeginn gezeigt. Beim Starten des Spiels werden wir in den Finalspieltag der englischen Premier League geworfen. An einem der bekanntesten Fußballschauplätze, der Anfield Road, begegnen sich die Titelaspiranten Liverpool und Manchester City. Es ist das finale Spiel um die Meisterschaft und somit kann es am Ende des Matches nur einen Gewinner geben. Auch die Fans fiebern fleißig mit und lautstark hören wir aus den Rängen You´ll Never Walk Alone, die wohl bekannteste Hymne im Fußball an dem wohl bekanntesten Schauplatz – Gänsehaut ist damit absolut garantiert und besser hätten wir einen Einstand in das Spielgeschehen sicher nicht erwarten können. Als das Spiel beginnt, fühlen wir uns nahezu entfremdet. Das Spiel ist um einiges anders als sein Vorgänger und das merken wir an der Spielgeschwindigkeit, dem schnellen Aufbauspiel und der Optik, welche sich hin zu einer TV-Übertragung entwickelt. Die Torhüter legen sich langsam den Ball hin, wir sehen die Schrittfolge zum Abstoß und auch bei Ecken legen sich die Spieler den Ball penibel auf die Linie oder dem Viertelkreis.

Der Schein trügt Fifa 15 (3)Allerdings weiß die Optik auch ein bisschen zu trügen. Keine Frage: Die Choreographien sind der Wahnsinn und werden schön eingefangen und bei den wichtigsten Mannschaften hört man aus dem Stadion das ein und andere Mal einen Fangesang, aber so sensationell wie beim ersten Spiel wird es nie mehr. Hier haben die Entwickler bei ein bisschen nachgeholfen, um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, welcher nachher etwas verschwindet. Spielen wir die Partie zwischen Liverpool und Manchester City noch einmal an der Anfield Road nach, so ist der Gesang zu You´ll Never Walk Alone nicht mehr so laut und impulsiv wie noch beim Einstiegsspiel. Dies ist aber alles nur halb so wild, da wirklich eine sehr gute Atmosphäre in jedem Spiel zu erkennen ist und die vereinsspezifischen Choreographien uns ein Mittendrin-Gefühl vermitteln. Ein bisschen Enttäuschung macht sich aber trotzdem breit, da es noch viele mittelklassige Vereine gibt, die auf eben eine solche Fanperformance verzichten müssen und sich bei einigen Traditionsclubs wie dem VFB Stuttgart oder SV Werder Bremen die Stadiongesänge ständig wiederholen. Zudem kommen wir nicht herum, die Polygonzuschauer zu kritisieren – sobald die Kamera in die Zuschauerränge schwenkt, bekommen wir Gestalten zu sehen, die Kindern wahrscheinlich mehr Angst machen, anstatt Fans zu identifizieren.

Mit Tempo übers Spielfeld

Fifa 15 (4)Wie bereits in der Einleitung erwähnt, waren wir vom schnellen Tempo überrascht. Lobten wir letztes Jahr noch den langsamen Spielaufbau und seine Nähe zum Realismus, wurde das Konzept anscheinend über Bord geworfen, die Schraube für Tempo angedreht. Somit lässt sich Fifa 15 wieder ein bisschen arcade-mäßiger spielen. Uns gefiel dies überraschend gut und ist eine gelungene Abwechslung zum letzten Serienableger. Auffällig ist auch, dass nun die Dribblings wieder etwas leichter als im Vorgänger sind. Die Spieler wirken dynamischer am Ball und können viel stärkere Haken im Lauf schlagen, um so die Abwehrspieler stehen zu lassen – Grundvoraussetzung sind natürlich Spieler mit einer starken Technik, Ballkontrolle und hoher Geschwindigkeit. Natürlich bringt der bessere Angriff auch ein, in unseren Augen großes, Problem mit. Die Abwehrreihen haben nun deutlich mehr Probleme, einen Angriff zu halten und tappen dadurch oft mal ins Leere. Der Spielablauf ist auf die Offensive ausgelegt und es gibt viel mehr Torchancen, da die Abwehr sich recht leicht durch Einzelaktionen austricksen lässt. Zudem ist die künstliche Intelligenz derzeit noch verbesserungswürdig. Unter hohem Druck schickt der Computer den Ball ins Aus und ermöglicht uns so wieder in Ballbesitz zu kommen –hier muss Electronic Arts in den nächsten Wochen nachbessern!

Menü-Wirrwarr und ein bekanntes Problem

Fifa 15 (5)Als positiv, aber auf den ersten Blick verwirrend, stellt sich das Menü vor. Dieses wirkt auf uns recht modern und scheint mit seiner Ausstrahlung neue Reize setzen zu wollen. Wie im Vorgänger lässt sich alles über die Schultertasten umblättern und mit dem Analog-Stick dann auswählen. Sehr schön gestaltet finden wir das Team-Managment, in dem wir die Aufstellung unseres Vereines vor dem Spiel festlegen. Hier werden Werte der Spieler in einem Graphen angezeigt und so können wir wesentlich schneller und überlegter einen Wechsel vornehmen und das Spiel so nach unseren Stärken anpassen. Das funktioniert außerordentlich gut und so können wir das manuelles Durchschauen der Spielerwerte schneller durchführen. Eine kleine und bescheidene, weil in den letzten Jahren immer wiederkehrende, Kritik bekommen die deutschen Kommentatoren Frank „Buschi“ Buschmann und Manfred „Manni“ Breuckmann von uns. Es wirkt so langsam wie eine CD der Greatest Hits, was die Beiden da abliefern und nach einigen Jahren können wir alle Sprüche auswendig vorsagen. Vor allem sind immer noch Fehler enthalten, wie einen Abschluss als Pass zu degradieren oder dass ein Schuss, der gefühlte hundert Meter über das Tor ging, als knappe Chance wahrgenommen wird. Aber wir müssen uns tatsächlich selber eingestehen, dass dies Meckern auf hohem Niveau ist.

Ärger mit Torhütern

Fifa 15 (6)Die Grafik wurde noch einmal überarbeitet und so sieht Fifa wirklich von Jahr zu Jahr besser aus. Die Spielermodelle wirken realistischer und gerade die Animationen bei Torschüssen sind sehr flüssig und glaubhaft dargestellt. Absolut schön anzusehen ist auch, wenn die Kamera nach guten oder schlechten Szenen auf die Gesichter der Spieler hält und wir dabei Emotionen erleben. Hier können wir ein lautstarkes Meckern oder das Verziehen einiger Gesichtsmuskeln bemerken, wodurch wir uns wie in einer TV-Übertragung fühlen. Nach dem Zuckerbrot kommt ein Letztes mal die Peitsche und wir kritisieren Torhüter, welche alle an einen Manuel-Neuer-Klon erinnern. Diese rennen vermehrt eigenständig aus dem Strafraum, um einen etwas zu weit geratenen Pass in Neuer-Gedächtnis-Manier zu klären. Dabei kommt es dann auch gerne mal vor, dass ein guter Gegner den Torhüter einfach umrundet und ins leere Tor einschieben kann. Eine nette Neuerung, welche sich als Schwachstelle herausstellt, ist das Abprallen von Bällen bei den Torhütern. Diese fausten nun Bälle auch gerne mal blind nach vorne aus dem Strafraum, welche die Gegner dann als Volley auf das Tor ziehen können. Dies ist an sich eine nette Sache, die das Spielgeschehen spannender macht durch – jedoch findet dies zu häufig statt und wird so mehr zur Frustration als zur dynamischen Neuerung.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PlayStation-4-Fassung): Kurz und knapp – auch wenn in diesem Review viel Kritik zu lesen ist, ist das neue Fifa in meinen Augen das Beste seit sehr langer Zeit. Fifa 14 hat mir in weiten Teilen nicht gefallen und alles, was in diesem Spiel von mir kritisiert wurde, hat sich in Fifa 15 geändert. Einzig die defensiven Zweikämpfe sind doch ein wenig verbesserungswürdig, da bisher nur der bessere Angriff das Spiel gewinnt und die Verteidigung nur ein unbedeutendes Nebenelement zu sein scheint. Sehr positiv sind die Bemühung und die Umsetzung der Entwickler bezüglich der Atmosphäre, welche in den letzten Jahren stark gelitten hat beziehungsweise einfach nur ignoriert wurde. Nun bekommt der Spieler auch viel von der Stimmung im Stadion mit und die Anfeuerungen motivieren immer weiter nach vorne zu kämpfen. Alles in allem ist das neue Fifa ein absolut rundes Spiel mit nur kleinen Ecken und Kanten, welche aber hoffentlich mit den nächsten Updates ausgemerzt werden.

Vielen Dank an Electronic Arts für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Fifa 15!

Review: Madden NFL 15

Madden NFL 15 (1)Wir kommen nicht umher, bei den dauerhaften Fortsetzungen von Fifa, Madden und Co. eine Phrase zu schreiben, die sich auf ein neues Jahr bezieht – aber wieder ist es ein Jahr rum und ein neues Madden erhältlich. Wir sind gespannt, welche Neuerungen das Spiel mit sich bringt.

Madden NFL 15 (2)Es ist nicht verwunderlich, dass Jahr für Jahr die Verkaufszahlen der Madden-NFL-Serie in Deutschland steigen. American Football erhält immer mehr Einzug in unsere Gesellschaft und somit ist nicht nur der Super Bowl das einzige Highlight, welches im deutschen Fernsehen übertragen wird, sondern auch die Rechte für die Play-offs wurden letztes Jahr gesichert. Und was im Fernsehen immer beliebter wird, erhält auch gerne mal den Einzug auf die heimischen Konsolen. Vor allem Sportspiele sind in Deutschland sehr beliebt und dazu gehört seit einigen Jahren schon Madden NFL. Zwar gibt es immer noch kein deutsches Menü im Spiel, aber es ist überall hier im Handel erhältlich, was vor einigen Jahre leider noch nicht der Fall war. Mit steigenden Absatzzahlen werden jedoch auch die Erwartungen der Fangemeinde viel höher geschraubt und somit haben sich die Entwickler etwas Neues einfallen lassen. Der Fokus liegt dieses Jahr auf der Defensive und deren Möglichkeit über Quick-Time-Events mehr Druck auf die gegnerischen Angriffsformationen ausüben zu können. Somit sollte das Problem behoben sein, dass jedes Spiel nur noch ein ständiger Schlagabtausch in der Offensive ist und die Ergebnisse dementsprechend hoch ausfallen. Zu recht fragt ihr euch jetzt, ob die neue Defensiv-Mechanik den Schlagabtausch verhindern und Partien spannender gestalten kann.

Abgemagerter Spielbeginn

Madden NFL 15 (3)Während wir letztes Jahr noch die Aufmachung der Spiele und den Einzug der Moderatoren in das Spiel lobend erwähnt haben, sind wir dieses Jahr etwas enttäuscht gewesen. So haben die Entwickler die gut inszenierten Vereinslogos mit metallischem Sound sowie die Ansicht der gegeneinander antretenden Städte wieder entfernt und durch eine einfache Ansicht des Spielfelds ersetzt. Zudem wurde die nette Moderatorin am Spielfeldrand und der Münzwurf entfernt. Wer nun zuerst mit dem Kick oder Return anfangen darf, entscheidet das System per Zufall. In unseren Augen schadet dies etwas dem Spielgefühl und das wunderbare Mittendrin-Gefühl, welches wir im letzten Jahr noch freudig begrüßt haben, geht dieses Jahr vollends verloren. Einzig sieht man die Quarterbacks beim Einlauf in einem kleinen Video präsentiert. Positiv hervorheben müssen wir hingegen abermals die Engine, die Electronic Arts für seine Sportspiele benutzt. Die Kollisionen sehen wirklich fantastisch aus und jeder noch so kleine Hit wirkt so authentisch, dass man selbst als Spieler das Gesicht vor Schmerz verziehen oder durch einen Aufschrei zeigen muss, wie schmerzhaft die Szene im Spiel gerade aussah. Diese realistisch wirkenden Animationen tragen wesentlich zum Spielgenuss bei und zeigen uns deutlich die verschiedensten Konsequenzen eines Zweikampfs in einem Football-Match.

Das Playbook – der Weg zum Erfolg

Madden NFL 15 (4)Für Neulinge der Serie wurde das sogenannte Game-Flow-System einsteigerfreundlicher gestaltet. Somit ist es nicht mehr zwingend notwendig, sich mit dem Playbook des Vereins auseinander zu setzen. Die Änderung dabei ist, dass wir im Angriff nun zwischen Pass- oder Laufspielzug wählen dürfen. Dies gilt im Übrigen auch für die Defensive, so können wir zwischen aggressiver oder zurückhaltender Spielweise wählen. Für Einsteiger ist diese Hilfe sicherlich eine Bereicherung, für erfahrene Spieler jedoch nicht zu empfehlen. Neu ist, dass man im Game-Flow-System auch die beliebtesten Spielzüge der Community einsehen kann und diese auch sofort zur Auswahl hat – dies bringt einiges an Abwechslung auf das Spielfeld. Die größte Neuerung jedoch die Defensivstruktur. Anhand von Quick-Time-Events können wir schneller Vorblocker wegschieben, um uns den Weg zum Ballträger zu ebnen oder gezielt mit risikoreichen Tacklings Runningbacks oder Receiver umhauen. Dabei hilft auch, dass wir die Spielfeldansicht ändern können und nun das Spiel nicht mehr zwingend aus der offensiven Perspektive anschauen müssen, sondern eine Hinteransicht der eigenen Defensive auswählen können. Hier gibt es von unserer Seite aus ein großes Lob an den Entwickler, da unsere Defensive viel variantenreicher genutzt werden kann, als in allen bisherigen Spielen der Serie.

Wenig neu, aber neu genug

Madden NFL 15 (5)Spielerisch liegt die einzige Neuerung in der Defensive und selbst diese konnten wir innerhalb von sieben Zeilen erklären. Es mag nicht zwar viel klingen, gestaltet Madden NFL 15 aber um einiges dynamischer als die Vorgänger. Die anderen Bereiche sind nahezu identisch geblieben, aber Bewährtes möchten die Entwickler wohl auch nicht gerne ändern. Der Karrieremodus hat sich über mehrere Jahre kaum geändert. Die Karriere können wir als Spieler, Manager oder Club-Besitzer hinlegen und in allen drei Positionen nach der schönsten Trophäe im Football streben – dem Super Bowl. Eine kleine Neuerung ist jedoch schon gegeben, welche unserer Meinung nach aber kaum eine Erwähnung findet. So können wir in der Spielvorbereitung ein Zeitbudget benutzen, mit welchem wir Trainings- und Motivationsmaßnahmen auswählen können, um die Leistung unserer Spieler zu steigern. Nach einigen Seasons konnten wir aber keinen wirklichen Effekt feststellen. Madden NFL bleibt ein solides Spiel, an dem Football-Legionäre und Neulinge ihren Spaß finden werden. Gerade für Anfänger bleibt das Spiel einsteigerfreundlich und gibt einen Einblick, wie der Sport funktioniert und auf was Neulinge zu achten haben. Es lehrt die Grundverständnisse der wichtigsten Regeln. Es werden aber gute Englisch-Kenntnisse vorausgesetzt – der Titel ist leider nur in englischer Sprache erhältlich.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PlayStation-4-Fassung): Ich bin wieder einmal voll zufrieden mit dem, was Electronic Arts hier präsentiert. Viele mögen sich beschweren, dass sich die Sportspiele Jahr für Jahr kaum weiter entwickeln und wollen eine überwerfende Veränderung des Genres. In meinen Augen funktioniert das Spiel flüssig, gibt ein hohes Grad an Details wieder und macht Spiel für Spiel aufs neue Spaß. Jedes Tackling fühlt sich anders an, Spielzüge können immer neu gestaltet werden und jeder Gegner lässt sich anders spielen und passt sich nach der Zeit auch der eigenen Spielweise an. So stehe ich immer wieder vor der Herausforderung auch meine Spielweise zu ändern, abzuwarten wie der Gegner reagiert, um dann eventuell auf eine neue Taktik zu setzen – das hört sich an, als ob man ein Team wirklich coachen müsste und genau so erlebe ich das Spiel auch und gerade deswegen bin ich so begeistert von Madden NFL 15. Der letzte Kritikpunkt meinerseits über die letzten Jahre, die Defensive, wurde überarbeitet und nun habe ich auch Spaß daran, gegen den Ball spielen zu müssen und gegebenenfalls durch meine Verteidigung einen Sieg zu erkämpfen. Für die nächsten Jahre können dann die Fans und Stadionatmosphäre in Angriff genommen werden. Schließlich kommt man nur so Schritt für Schritt an die Perfektion heran!

Vielen Dank an Electronic Arts für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Madden NFL 15!

Review: ArmA III

ArmA III (1)Ein Sprichwort besagt, dass manche Sachen lieber zu spät als nie eintreffen sollten. ArmA III aus dem Haus Bohemia Interactive fällt genau in diese Sparte. Grund warum der Titel an Beliebtheit gewinnt, sind wohl die vielen kostenlosen Modifikationen für das Hauptspiel.

ArmA III (2)Mit etwas Verzögerung hat es die berühmte Militärsimulation des tschechischen Entwicklers endlich auch in unsere Redaktion geschafft. Jedoch hat es auch ein gutes halbes Jahr gedauert, bis ArmA III wirklich ein fertiges Produkt war. Im September 2013 wurde der Titel ohne eine wirkliche Einzelspielerkampagne veröffentlicht. Einen Monat später folgte dann der erste Akt, namentlich Survive. Anfang dieses Jahres folgte der zweite Abschnitt des Einzelspielermodus unter dem Namen Adapt. Mit Win hat die Trilogie dann ihr Ende gefunden. In ArmA III steht das Jahr 2035 auf der Insel Altis unter keinem guten Stern. Es herrscht ein neuer Bürgerkrieg, nachdem ein bewaffneter Konflikt mit der separationswilligen Nachbarinsel Stratis kaum fünf Jahre her ist. In diesem Konflikt wurden bereits North-Atlantic-Treaty-Organization-Truppen entsandt, welche den Frieden wahren sollen. Nun ist die Führungsetage der Meinung, dass die Fortsetzung der Friedensmission überflüssig sei und ein Abzug der Einheiten befehligt wird. Mit dem Abzug der Truppen entfacht der Konflikt neu und die Region befindet sich abermals in Kämpfen um das Territorium des Landes. Wir schlüpfen dabei in die Rolle des Corporal Ben Kerry und gehören zu den letzten Truppen der NATO auf Altis, welche gerade die Koffer packen, doch werden wir unerwartet angegriffen und müssen uns mit allen Mitteln verteidigen.

Drei Kampagnen

ArmA III (3)Die Kampagne gliedert sich in drei Teile. Nach dem überraschendem Angriff beginnt für uns die erste Kampagne mit dem Sammeln der verbliebenen NATO-Einheiten, doch die NATO-Truppen sind über die Insel verstreut und Gerätschaften weitestgehend schon abtransportiert. Es bleiben uns nur wenige Handfeuerwaffen, um unseren Weg über die Insel zu bewältigen. Dabei überfallen wir als eine Art Guerillatruppe feindliche Kommunikationseinrichtungen, schalten hochrangige Offiziere aus und müssen uns gegen allerlei Soldaten verteidigen. Wir schließen uns sogar dem einheimischen Widerstand an, um unsere Kräfte zu bündeln. Der zweite Spielabschnitt beschäftigt sich in Folge damit, dass wir mit dem Widerstand gewisse Missionen erfüllen, die hauptsächlich darin bestehen, Offiziere auszuschalten und Stützpunkte einzunehmen. Erst die dritte und damit letzte Kampagne eröffnet uns wieder etwas größere Schlachten. Infanterie, Panzer- und Luftstreitkräfte lassen grüßen. Allerdings müssen wir dabei bemängeln, dass wir weiterhin überwiegend zu Fuß unterwegs sind und nur selten Vehikel benutzen dürfen. Kooperativ mit Mitspielern dürfen wir ebenfalls nicht spielen. Da boten uns die älteren Teile größere Freiheiten. Die Spielzeit des letzten Zusatzinhalts bietet gerade einmal nur sechs Stunden. Das ist im Vergleich zu den vorherigen Inhalten sehr dünn.

Modifikationen als Wunderwaffe

ArmA III (4)Viele verschiedene Modifikationen halten die Community stets auf Trab und sorgen für viel Abwechslung. Die wohl beliebteste ist Ende Juni 2014 Altis Life, in der das alltägliche Leben simuliert werden soll. So haben wir die Wahl, ob wir als Polizist oder als Bürger im Spiel starten möchten und dementsprechend sind auch unsere Aufgaben zugeteilt. Als Bürger agieren wir frei, können Obst pflücken und verkaufen, bekommen einen Stundenlohn und können von diesem dann Fahrlizenzen, Autos oder sogar Waffen kaufen. Mit Waffen können wir dann auf die kriminelle Bahn geraten und andere Spieler überfallen, mit Obst beladene Trucks klauen oder sogar Drogen herstellen und verkaufen. Als Polizist gilt es dann, die Straftäter zu finden und diese festzunehmen, um den Frieden auf Altis zu wahren. Eigentlich ein ganz einfaches System, welches hervorragend funktioniert – vor allem da die Server wie Rollenspielserver aufgebaut sind und die Spieler ebenso handeln, sich geschickte Ausreden ausdenken, wenn sie verhaftet werden, und untereinander über alles mögliche kommunizieren. Des Weiteren gibt es viele andere Modifikationen, wovon die meisten wiederum DayZ ähneln wollen, welches ja mittlerweile als Stand-alone-Version gekauft werden kann. Das Thema Zombies wirkt dabei allerdings ausgelutscht und somit sind die Server hier eher leer als voll.

Muskelkraft unter der Haube

ArmA III (5)Das Besondere an der ArmA-Reihe war immer die Weitsicht, welche die Serie bot. Selbst mit dem neuen Teil der Serie bekommen wir erstaunliche Grafikeffekte geboten, die unserer PC-Hardware natürlich fleißig Leistung entlocken. Das Panorama ist nämlich wirklich herrlich und die Weitsicht scheint grenzenlos zu sein. So können wir aus mehreren Kilometern noch Bäume erkennen und minimale Bewegungen auf den Straßen. Dementsprechend ist die Kampfweite von zwei- bis fünfhundert Metern mit Sturmgewehren normal, was in kaum einem anderen Taktik-Shooter denkbar wäre. Wer aber eine solche Weitsicht genießen und Bäume sowie Büsche aus mehreren Kilometern Entfernung sehen will, muss einen High-End-PC besitzen, doch auch dieser wird mit Einbrüchen in der Bildwiederholungsrate zu kämpfen haben. Abstriche müssen wohl oder über gemacht werden, doch wird man auch auf mittleren Einstellungen mit einer Grafik belohnt, die kaum ein Spiel an den Tag legt. Leider ist das Spiel auch heute noch von einigen Bugs geplagt. Die Entwickler versprechen jedoch, dass sie auch weiterhin darum bemüht sind, diese auszumerzen. Wir wünschen uns jedoch neben den versprochenen Bugfixes vernünftige Coop-Missionen und am liebsten auch eine Multiplayer-Kampagne und genau dann wären wir mit dem Spiel auch wirklich rundum zufrieden!

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit: ArmA III ist serientypisch und bietet mir alles in verbesserter Form, was ich von vorherigen Serienteilen kenne: Eine wunderbare Weitsicht, ein schwer zu erlernendes, aber hoch realistisches Setting (inklusive Steuerung) und spannende Kämpfe, in denen ich auf mein virtuelles Leben achtgebe. Gerade der Grad an Realismus macht das Spiel spannend und somit halte ich große Distanzen und Deckung, um gegen Feinde vorzugehen. Dies macht allerdings auch das Treffen der Gegner schwieriger und somit gehe ich mit meiner Munition auch sorgfältig um und schieße ausschließlich nur im Einzelschuss. Leider stört die gewaltige Hardwareleistung genauso wie die künstliche Intelligenz, welche aber auch in den vorherigen Spielen nie zu begeistern wusste. Am meisten Spaß machen jedoch die unterschiedlichen Modifikationen, die erst ein wahres Rollenspiel-Feeling erschaffen können. Hier geht es nicht mehr stumpf um das Militär, sondern schickt mich in allerlei Welten, welche mich auf ihre eigene Art und Weise zu faszinieren wissen. Gerade Altis Life ist mit guter Erinnerung in meinem Gedächtnis geblieben und wird sicherlich noch einige Male angespielt werden.

Vielen Dank an Peter Games für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von ArmA III!

Review: EA Sports UFC

EA Sports UFC (1)Wie so oft ist ein in den Vereinigten Staaten beliebter Sport in Deutschland ein Reizthema. Der Ultimate Fighting Championship ist eine Kampfsportveranstaltung, bei dem die wichtigsten Kernelemente des Mixed-Martial-Arts zusammen kommen.

EA Sports UFC (2)Die Kämpfer stehen sich im Octagon, einem achteckigen Käfig, gegenüber und kämpfen bis zur Bewusstlosigkeit gegeneinander. Weil das Einschlagen auf am Boden liegende Gegner der Bayerischen Landeszentrale für Medien zu viel war, gab es kurzerhand ein Fernsehverbot für die Übertragung der Kämpfe in Deutschland. Daher ist der Sport hier eher unbekannt und trifft nur auf eine kleinere Gruppe an Fans – aber es gibt sie! Als Nachfolger von THQs UFC-Reihe hält EA Sports UFC Einzug in unserem Regal – und das unzensiert! Die große Frage ist jedoch, ob die Mixed-Martial-Arts-Simulation an die sehr gute UFC-Undisputed-Reihe von THQ anknüpfen kann oder ob es ein eher durchwachsenes Spiel sein wird, wie Electronic Arts erstes MMA-Spiel. Durch die Pleite des Publishers THQ ging die Lizenz an Electronic Arts über und seit diesem Moment sind die Fans eher skeptisch. Leider müssen wir jetzt schon eingestehen, dass diese Skepsis zu Recht besteht und das neue Spiel leider nicht an die UFC-Undisputed-Reihe anknüpfen kann. Angefangen mit dem Tutorial, welches schon so schlecht gestaltet wurde, dass wir gerne den Controller in Richtung Wand geschleudert hätten, statt den Gegner im Ring. Zwar werden die Grundlagen erläutert, doch sind diese dermaßen umfangreich, dass es einige Zeit in Anspruch nimmt, bis man mal selber frei im Octagon steht.

Kampfkunst

EA Sports UFC (3)Die vier elementaren Kernbegriffe, die jeder Kämpfer kennen muss, lauten Striking, Clinch, Boden und Submission. Ersteres ist der klassische Kampf im Stand, in dem es darum geht, so viele Tritte und Schläge wie möglich auszuteilen. Dabei können Höhe der Tritte variieren. Geht es dann in den Clinch, müssen wir uns befreien oder zumindest in eine günstige Position gelangen, um weiterkämpfen zu können. Ein Clinch führt schnell zu unserem nächsten Punkt, dem Bodenkampf. Dabei ist es enorm wichtig, uns eine vorteilhafte Ausgangslage zu schaffen. Sitzt unser Gegner zum Beispiel auf uns, so lassen sich seine Schläge nur schwer blocken und wir müssen alles daran setzen, uns so schnell wie möglich zu befreien. Schaffen wir dies nicht, so kann es schnell zur Submission kommen; ein erzwungenes Abklopfen des Gegenspielers. Dies wird durch ein Minispiel realisiert, bei dem es auf die Reaktionszeit sowie Antizipation der Spieler hinter dem Controller ankommt. So muss der rechte Stick in dieselbe Richtung gedreht werden, wie unser Gegner, um den Versuchen sich, zu befreien im Sand zu versenken. Wir bekommen mit EA Sports UFC also ein Spiel, welches taktisches Danken fordert und unsere Reaktionszeit testen möchte, denn wie in einem echten Kampf ist jede Sekunde enorm wichtig und jeder kleine Fehler wird sofort bestraft – sofern unser Gegner diesen erkennt.

Spuren des Kampfes

EA Sports UFC (4)Großes Kino ist, egal wie der Kampf verläuft, dass jeder Gegner seine Spuren hinterlässt. So sind die Kämpfer von Blessuren, erröteten Hautpartien oder Schnittwunden bedeckt und man sieht ihnen je nach Kampfdauer die Erschöpfung in den Gesichtern an. Platzwunden und deformierte Körperpartien sind an der Tagesordnung und gehören zum Geschäft wie Zucker zur Zuckerwatte. Wichtig ist den Entwicklern auch der Fokus auf Realismus. Nicht nur was die optischen Wunden betrifft, sondern auch die Varianz, die hinter den Kämpfen steckt. So haben die wählbaren Kämpfer spezielle, ihnen zugeschriebene, Fähigkeiten. Forrest Griffin ist ein sehr agiler Kämpfer, welcher durch hohe Geschwindigkeit auf sich aufmerksam macht, während Cain Velasquez durch Körpermasse und seinem harten Schlag auffällt. Interessant ist dabei, dass wir die Möglichkeit besitzen, mit Bruce Lee zu spielen – dem Vorbild aller Kämpfer. Bruce Lee gilt als Vater des Mixed-Martial-Arts und die Idee, diverse Fähigkeiten der Kampfkunst in einer zu perfektionieren, ist der Grundgedanke, aus dem die UFC geschaffen wurde. So wird der verstorbene Chinese gewürdigt und jüngeren Generationen ans Herz gelegt. Lee alleine ist aber kein Garant für den Sieg, da er nie der bekannte Ringer war und im Grappling-Kampf schlechte Karten hat – hier wurde nicht an Realismus gespart.

Der Start einer Karriere

EA Sports UFC (5)Der Kern von EA Sports UFC ist klar der Karriere-Modus, in dem wir zum Champion werden können. Wir fangen an, für eine kleine Fernsehshow zu kämpfen, um uns so einen Vertrag für die UFC zu qualifizieren. Ganz besonders ist dabei, dass die Aufmachung des Spiels wirklich wie eine Fernsehübertragung wirkt und detailgetreu umgesetzt wurde. Die Schauplätze sowie die Einmärsche der Kämpfer sind realitätsnah dargestellt und sorgen für ein vertrautes Feeling unter den Kennern. Unser Kämpfer ist am Anfang ein Frischling, der sehr unbeholfen wirkt. Sind wir am Anfang noch langsam und unbeweglich, verbessern sich unsere Fähigkeiten von Sieg zu Sieg, indem wir in Kämpfen und Trainingseinheiten Erfahrungspunkte sammeln, um durch diese neue Angriffe zu erlernen. Negativ fallen dabei die Trainingseinheiten auf, die sich einseitig anfühlen. Hier müssen wir nur angezeigte Tastenkombinationen drücken, um weitere Erfahrungspunkte zu gewinnen – dies wirkt sehr einschläfernd und deplatziert. Zum Glück reichen die durch Kämpfe verdienten Erfahrungspunkte aus, um auf das Training ganz zu verzichten beziehungsweise das Training manuell zu überspringen. Jedoch wirken die Kämpfe nach ein paar Runden leider eher monoton und wir merken, dass sich EA Sports UFC nicht so griffig anfühlt, wie noch die alte UFC-Undisputed-Reihe von THQ.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PlayStation-4-Fassung): Electronic Arts macht nichts falsch, aber auch nichts richtig – und genau hier liegt die Schwäche des ersten lizenzierten UFC-Ablegers aus dem Hause Electronic Arts. Man hat mal wieder sehr viel versprochen, aber im Endeffekt kommt man mit EA Sports UFC nicht an die Undisputed-Reihe vom bereits zerschlagenen Unternehmen THQ heran. Die Steuerung ist zwar gleich, vermittelt aber kein neues Gefühl und somit kann man getrost auf die älteren Ableger zurück greifen. Für EA Sport UFC sprechen eigentlich nur die Lizenzen, sowie die durchaus gelungene Grafik, welche mit vielen Details punkten kann. Mit Bruce Lee gibt es außerdem einen Kämpfer, den wirklich jeder einmal gespielt haben sollte, um in Nostalgie zu versenken und ihn nicht nur in einem seiner (wenigen) Filme zu bewundern!

Vielen Dank an Electronic Arts für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von EA Sports UFC!

Review: Wolfenstein: The New Order

Wolfenstein - The New Order (1)Die Nationalsozialisten sind zurück! Besser gesagt, waren sie niemals weg, denn Wolfenstein: The New Order schickt uns in die guten alten Sechziger Jahre – mit der Besonderheit, dass die Nazis die Weltherrschaft an sich reißen konnten und dementsprechend überall präsent sind.

Wolfenstein - The New Order (2)Das so genannte Totenkopf-Regime hat den Zweiten Krieg gewonnen und die komplette Welt besiedelt. Die nationalsozialistische Diktatur verbreitet Angst und Schrecken um den Globus und besonders die futuristischen Waffen tragen ihren Teil dazu bei. Die Alliierten haben den Krieg gegen gigantische Stampfmaschinen und Roboterhunde verloren. Das Besondere ist aber, dass nicht Adolf Hitler die Kontrolle über diese Waffen hat, sondern die Befehle von General Totenkopf in Auftrag gegeben werden. Für uns geht die Geschichte schon vierzehn Jahre früher los. Genauer gesagt mit dem letzten verzweifelten Angriff der Amerikaner auf General Totenkopf und seine Schergen. Wir treten dabei in die Fußstapfen von William B.J. Blazkowicz und sehen, wie dieser Angriff fehlschlägt und B.J. sich dabei eine Kopfverletzung einfängt. Von nun an befindet sich der Protagonist über Jahre hinweg in einer Art Wachkoma, aus dem er sich nicht zu erholen scheint. Er verpasst die Kapitulation der Vereinigten Staaten nach einem Atomangriff und erlebt nicht mit, wie sich London zu einem zweiten Berlin formt. Erst als Totenkopf-Soldaten die Nervenklinik überfallen, erwacht B.J. aus seinem Koma und erledigt, was er vor vierzehn Jahren angefangen hat. Zunächst gilt es jedoch, an die Steuerung herangeführt zu werden und die schlauchartigen Spielabschnitte beherrschen zu lernen.

Old-School-Feeling

Wolfenstein - The New Order (3)Das Ziel der Entwickler war von Anfang an einen Ego-Shooter erschaffen zu wollen, der alte Erinnerungen mit neuer Grafik wieder aufleben lassen soll. Somit ähnelt das Spiel eigentlich den meisten Genrekollegen: Schlauchartiges Leveldesign, Gegnerhorden und viel gescriptete Action! Irgendwie ist es dann aber doch ein wenig anders. The New Order orientiert sich ganz an Spielen, die in den Neunziger Jahren und Anfang des 21. Jahrhunderts erschienen sind. Wenn wir von Kugeln getroffen, so können wir uns nicht hinter irgendwelchen Gegenständen verstecken und darauf warten, dass sich die Gesundheitsanzeige von selbst auffüllt. Health-Pakete und Panzerungsboni müssen mühsam in den einzelnen Levels gesucht werden. Auch finden wir Items ganz klassisch in Kisten, welche wir zerstören müssen. Hier bekommen wir wirklich ein anderes Spielgefühl zu Gesicht, in dem wir viel schneller agieren müssen, um zu viel Gesundheit zu verlieren. Verschanzen hilft niemanden. Einzig negativ ist uns aufgefallen, dass wir aufblinkende Gegenstände wie Waffen oder Gesundheitspackungen manuell durch Knöpfchendrücken aufsammeln müssen. Automatisch passiert hier nichts. Somit verbringen wir im Endeffekt doch viel zu viel Zeit damit, auf den Boden zu starren, um irgendwelche Gegenstände einzusammeln – dies stört den Spielfluss an vielen Ecken und Kanten!

Höhen und Tiefen

Wolfenstein - The New Order (4)The New Order ist ein klassischer und schneller Ego-Shooter mit einer präzisen Steuerung, geballter Action und einem rudimentären Deckungssystem. Da Deckungen aber zerschossen werden können, bleiben uns eigentlich nur zwei Optionen: Schleichen oder Sturmangriff. Hier ist es häufig klüger, Munition zu sparen und Gegner lautlos auszuschalten. Empfehlenswert ist die Option bei Offizieren, da diese durch Funk Verstärkung rufen können. Da die Soldaten immer feste Routen laufen, kann man sich in aller Ruhe dabei eine gewinnbringende Taktik ausdenken. Jedoch bringt das Schleichen gewisse Schwächen mit sich. Wir können es meist nie sonderlich abschätzen, ob wir von unseren Feinden nun gehört oder gesehen werden oder ob wir wirklich in jeder Position vor den Augen der Nationalsozialisten verborgen sind. The New Order erfindet das Rad somit nicht neu und bietet keine Besonderheiten, die das Genre revolutionieren. Auch storytechnisch gibt es Höhen und Tiefen. So bekommen wir sehr viel geballte Waffenkraft zu sehen, aber auch einige sehr ruhige Passagen, während man immer wieder ins Berliner Hauptquartier des Widerstandes zurückkehrt. Auf unserem Weg treffen wir auf viele interessante Charaktere, erforschen die Umgebung genau und erledigen einige Botengänge. Mit zwölf bis fünfzehn Spielstunden bekommen wir durchaus Vielfalt geboten.

Technische Abstriche

Wolfenstein - The New Order (5)Wieder einmal ist ein Spiel nicht so in der neuen Konsolengeneration angekommen, wie sich das so mancher von uns wünscht. Viele der Texturen wirken verwaschen und der Großteil der Animationen macht einen Eindruck, als ob die Spielcharaktere unter einer Bewegungsasthenie leiden. Die Animationen schwelgen viel zu sehr in der Vergangenheit. Im Jahr 2014 erwarten wir von einem Spiel in diesem Punkt mehr, da dies ganz besonders im Vergleich zwischen der Spielgrafik und den Zwischensequenzen auffällt. The Last of Us für die PlayStation 3 hat da schon im letzten Jahr gezeigt, was in der letzten Konsolengeneration technisch machbar war. Zudem gibt es in The New Order nur wenige Handlungsorte, die auch wirklich detailreich ausgestattet sind. Dazu gehört das Hauptquartier des Widerstandes, welches mit sehr schönen Lichteffekten und vielen Details durchdrungen ist. Im Gegenzug landen wir dann zu oft in irgendwelchen Gegenden wo tatsächlich fast alle Texturen wie ein Haufen aus Matsch zu sein scheinen. Dafür stemmt die PlayStation 4 die volle Full-HD-Auflösung bei fast konstant sechzig Bildern pro Sekunde; nur gelegentlich haben wir mit kleinen Rucklern zu kämpfen. Größere Fehler fallen uns in der optischen Gestaltung jedoch nicht auf. Abschließend lässt sich noch festhalten, dass die künstliche Intelligenz ihren üblichen Zweck erfüllt.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf der PlayStation-4-Fassung): Beim Spielen von Wolfenstein: The New Order stellt sich eigentlich nur die Frage, was man sich von diesem Spiel erhofft. Die Entwickler waren bedacht darauf, ein Spiel der alten Generation zu entwerfen und ein gewisses Feeling der Vergangenheit in die Gegenwart zu transportieren. Wer diese Zeit und vor allem die Spiele gemocht hat, kann bei The New Order getrost zuschlagen und sich den Titel ins Regal stellen. Erwartet man jedoch Innovationen, bahnbrechende Neuerungen oder zumindest eine monströse Grafik, wie sie auf PlayStation 4 und Xbox One in der Theorie möglich ist, sollte lieber die Finger vom Spiel lassen. Der Titel möchte einfach eine spezielle Zielgruppe ansprechen und hier haben die Entwickler alle Aufgaben erfüllt. Das Spiel bietet viele Momente, um mich in Nostalgie der alten Tage versenken zu lassen und für die Zukunft wünsche ich mir jetzt tatsächlich mehr solcher Spiele. Endlich wieder auf die Gesundheit meines Protagonisten zu achten, übertriebene Waffen benutzen und ebenso übertrieben starke Gegner zu bekämpfen, möchte ich in dieser Form gerne ein weiteres Mal erleben!

Vielen Dank an Bethesda für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Wolfenstein: The New Order!