Review: Planet der Monster

Planet der Monster (1)Wenn ein Film schon einen Titel wie dieser hier erhält, dann sollte man sich nicht auf großes Kino freuen. Der Fernsehfilm hat es hierzulande dennoch auf Blu-ray geschafft und kann trotz zweier guter Schauspieler nicht annähernd überzeugen.

Planet der Monster (2)Eigentlich sollte die Vorführung eines Experiments in einem Laboratorium genau das bleiben: Die harmlose Vorstellung einer Möglichkeit, alternative Dimensionen zu bereisen und dabei Kontakt zu intelligentem Leben aufzunehmen. Es kommt jedoch wie es kommen musste. Die Maschine überhitzt sich und durch die Überladung wird das Tor zu einer fremden Dimension geöffnet. Die Reise in die Parallelwelt beginnt jedoch damit, dass alle Teilnehmer bewusstlos werden. Colonel Sam Synn wacht auf, als er das Schlürfen einer Kreatur vernimmt, die gerade an einer anderen Person nagt und beim ersten Schuss in den nächsten Gang verschwindet. Er nimmt die Verfolgung auf und durch die nächsten Schüsse wachen auch endlich die anderen Personen im Labor auf, die sich beim Anblick der toten kleinen Bestie allesamt fragen, wo sie sich denn jetzt eigentlich befinden. Senator Jackson Crenshaw fühlt sich von den anwesenden Wissenschaftlern beleidigt und will das Gebäude verlassen, was ihm nach einem recht kurzen Erdbeben auch gelingt. Er staunt jedoch nicht schlecht, als er nach dem Öffnen der Tür einen Urwald anstatt den Parkplatz vor seinen Augen entdeckt. Damit hat es sich aber auch schon, denn das nächste, was der Senator zu sehen bekommt, sind die Beißer einer fürchterlichen Bestie. Halb Insekt, halb Dinosaurier. Willkommen auf dem Planet der Monster!

Anderthalb Hauptdarsteller

Planet der Monster (3)Die Handlung von Planet der Monster, oder Ferocious Planet beziehungsweise The Other Side, wie der Film auch genannt wird, klingt für sich genommen spannend und bietet sich in den ersten Minuten auch hervorragend für den Aufhänger einer tollen Fernsehserie an, doch dafür war der Film niemals gedacht und kann es im Verlauf der Story auch niemals erreichen. Das beginnt schon damit, dass man einen der beiden Hauptdarsteller bereits nach einer guten Viertelstunde aus dem Drehbuch schreibt. Wir fragen uns, warum John Rhys-Davies sich für Planet der Monster begeistern konnte und ob er vielleicht zu wenige potentielle Job-Angebote bekommt. Nach seinen Auftritten in zwei Indiana-Jones-Filmen, als Professor Maximilian Arturo in der Fernsehserie Sliders und als Zwerg Gimli in der Der-Herr-der-Ringe-Trilogie sollte man doch meinen, dass er ein besseres Gespür für gute Produktionen besitzt. Ähnliches gilt auch für Joe Flanigan, den einige von euch sicherlich aus Stargate: Atlantis kennen, doch sind wir froh, den Darsteller nach dieser Science-Fiction-Serie endlich mal wieder in einem anderen Projekt zu sehen. Die schauspielerische Leistung der beiden ist ohnegleichen und sie hebt sich vom Rest der Darstellerriege sehr deutlich ab. Das fängt beim seltsamen Halten von Waffen an und endet in unüberlegten Bewegungen nach physischen Verletzungen.

Absprung ins Bodenlose

Planet der Monster (4)Wir verstehen nicht, dass das Regisseur Billy O’Brien beim Dreh nicht aufgefallen ist. Diese Unachtsamkeit fällt wohl ohnehin nur Filmfans auf, doch jedem Zuschauer werden die wohl seit langer Zeit miesesten Effekte ins Auge stechen. Die Monster werden einfach nur in Standbildern gezeigt. Eine bewegende Dynamik, wie es das Cover verspricht, gibt es in Planet der Monster nicht. Das ist sehr schade, denn Potential hätte der Action-Anteil des eher auf Science Fiction ausgelegten Films allemal. Auf technischer Ebene liegt der Film unter der Qualität der damals unter Fans sehr beliebten Fernsehserie Die Verlorene Welt. Von Effekten, die wir 1993 bereits in Jurassic Park gesehen haben, brauchen wir hier gar nicht reden. Neben dem Bild in 1080p liegen auf der Disc sowohl die deutsche, als auch die englische Tonspur vor. Während der Originalton noch authentisch klingt, sind die deutschen Synchronsprecher fehl am Platz. Selbst die beiden Hauptdarsteller haben nicht einmal ihre bekannten Sprecher, was Kennern bitter aufstoßen wird. Der Ton in DTS-HD 5.1 wird immerhin mit einem recht passablen Soundtrack unterstützt, doch kann das alleine den Film nicht retten. Monsterfans sollten sich also gut zweimal überlegen, ob sie Planet der Monster unbedingt sehen müssen.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Als ich damals erste Ausschnitte aus dem Film gesehen habe, habe ich noch gedacht, dass es sich dabei um einen Pilotfilm zu einer TV-Serie handelt. Die Qualität hat zwar auch da noch nicht so ganz gestimmt, aber zumindest hätte die Serie somit einen tollen Aufhänger zu einer spannenden Story. So fällt der Film nach den ersten interessanten Minuten und vor allem nach dem Ausscheiden von John Rhys-Davies ins Bodenlose. Die Charaktere haben allesamt ihre eigenen Motive, um auf dem Planet der Monster zu überleben, doch sind diese alles andere als löblich. Eine Wissenschaftlerin sucht nach einem Metallturm, der angeblich von intelligentem Leben gebaut worden sein soll und wird enttäuscht. Dann gibt es eine Person, die mit dem Ei eines Monsters in der echten Welt groß absahnen möchte und wird dabei natürlich getötet. Die gesamte Filmhandlung ist relativ vorhersehbar. Da das Cover mit den beiden Darstellern Joe Flanigan und John Rhys-Davies wirbt, kann man eigentlich durchaus mehr erwarten, doch meine Erwartungen hat der Film absolut nicht erfüllt. Eine lahme Handlung, dünne Effekte und dazu eine unpassende Synchronisation machen den Film für mich nahezu unansehbar. Wer hier zuschlägt, der braucht Sitzfleisch, denn 88 Minuten können manchmal doch sehr lang sein.

Vielen Dank an Splendid Film für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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