Shoot ’em ups sprechen selten ein bunt gemischtes Publikum an. Das von Kimmo Lahtinen entwickelte Sektori richtet sich allerdings eindeutig an Profis und all jene, die sich in das anstrengende wie fordernde Gameplay des bunten Twin-Stick-Shooters einarbeiten wollen.
Kimmo Lahtinen selbst bezeichnet das im November 2025 veröffentlichte Sektori als Shoot ’em up, wobei er zuweilen recht behält. Trotz des nicht von der Hand zuweisenden Actionanteils des Twin-Stick-Shooters würden wir das Gameplay zumindest teilweise dem Geschicklichkeitsgenre zuordnen, da wir nicht nur schießen, sondern feindlichen Projektilen auch ausweichen müssen. In Sektori übernehmen wir die Rolle über eine geometrische Figur, die sich auf polygonalen Flächen im Raum bewegt. Nach und nach tauchen feindliche Projektile auf dieser Fläche auf. Hauptsächlich besteht unsere Aufgabe darin, diese Gegner abzuschießen. Sie hinterlassen Elemente, die wir einsammeln müssen. Haben wir genügend Elemente aufgenommen, erscheinen auf dem Spielfeld Aufwertungssymbole. Klauben wir auch diese auf, so können wir ähnlich wie in den Genreklassikern Gradius, R-Type und Co unsere Ausrüstung verbessern. Je nachdem wie viele Aufwertungen wie hintereinander aufnehmen, desto eher kommen wir in den Genuss von neuen Waffensystemen oder Schilden. Letztere dienen des Weiteren als Leben. Sind unsere Leben allesamt ausgehaucht, blicken wir mal mehr oder weniger zufrieden auf den aufgestellten Highscore zurück und starten anschließend direkt den nächsten Durchlauf. Ja, Sektori kann trotz des minimalistischen Gameplays süchtig machen.
Bunte Farben und Technomusik
Wie eingangs bereits erwähnt, ist Sektori kein Spaziergang. Der Schwierigkeitsgrad ist ordentlich und fordert uns stets heraus, indem beispielsweise immer mehr Gegner gleichzeitig auf dem Bildschirm erscheinen. Regelmäßig können wir zwar Symbole aufnehmen, die eine Explosion auslösen und im Umkreis kurzfristig Platz schaffen, doch müssen wir uns auch zu diesen Stellen erst einmal durchkämpfen. Dazu nutzen wir unter anderem einen besonderen Angriff, um durch die Gegnerhorden zu preschen, doch muss dieser sicht erst aufladen. Mit der Zeit kommen auch Spezialverbesserungen hinzu, die uns weitere Vorteile verschaffen. Wäre das noch nicht gut, sollten wir erwähnen, dass sich die polygonale Raumstruktur in unterschiedlichen Intervallen verändert. Dies wird zum Glück mit leuchtenden Farben angekündigt, sodass wir uns rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Haben wir es in einer Spielwelt bis zum Bossgegner geschafft, der bestimmte Schwachpunkte aufweist, fährt der Titel nochmals große Geschütze auf. Hier wird der Spieler spätestens abgefragt, ob er Sektori verstanden hat. Inszeniert ist das Shoot ’em up durchweg farbenfroh und mit vielen leuchtenden wie blinkenden Lichtern, weshalb Epileptiker eventuell Vorsicht walten lassen sollten. Unterlegt ist das Spektakel mit Technomusik, welche zusätzlich für einen guten Adrenalinschub sorgt.
Geschrieben von Eric Ebelt
Erics Fazit (basierend auf der PC-Fassung): Für stilsichere Videospiele bin ich immer zu haben – und Sektori beweist ab der ersten Minute auf einer audiovisuellen Ebene, wie es mich über Tage hinweg immer mal wieder zwischendurch in denn Bann ziehen kann! Der zielgerichtet mit Technomusik unterlegte Titel unterhält mitsamt seinen vielen bunten, leuchtenden und blinkenden Lichtern durchgehend. Ob der Spieler mit Sektori jedoch Spaß haben wird, hängt in meinen Augen ganz klar davon ab, wie gut oder wie schlecht er sich in Shoot ’em ups anstellt. Der Schwierigkeitsgrad ist aufgrund einer hohen Anzahl an feindlichen Projektilen und der sich mitunter schnell einstellenden Reizüberflutung alles andere als niedrig. Es kommt durchweg auf gute Reflexe oder zumindest viel Übung im Genre an, um sich nicht nach zwei Minuten auf dem Titelbildschirm wiederzufinden. Wer diese Einstiegshürde überwindet oder gleich mit Vorwissen antritt, wird den Twin-Stick-Shooter Sektori sehr mögen.
Vielen Dank an Kimmo Factory Oy für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Sektori!