Auch dieses Jahr hatten wir die Möglichkeit, den neuen Fußball Manager von Electronic Arts zu testen und die Neuerungen genauer unter die Lupe zu nehmen. Bereits im Vorfeld versprach man uns Veränderungen vorzunehmen, auf welche wir sehr gespannt waren.
Bevor wir uns mit den Neuerungen beschäftigen, wollen wir einmal einen kurzen Blick auf die Dinge werfen, die im Vergleich zum Vorgänger gleich geblieben sind. Als Erstes wäre da das 3D-Spiel zu nennen, welches leider grafiktechnisch weiterhin auf dem Stand des Managers von 2011 geblieben ist. Auch in der Spieldynamik, sowie bei der Umsetzung der vorgegebenen Taktik, ist keine wirkliche Verbesserung zu erkennen. Ebenfalls nahezu identisch zu den Vorgängerversionen ist die Menüführung, welche immer noch weitgehend übersichtlich gestaltet und auch für Einsteiger relativ schnell zu verstehen ist. Leider sind jedoch auch dieses Jahr im Fußball Manager wieder einige Spielfehler zu finden. Darunter zum Beispiel Abstürze während des automatischen Speicherns oder auch die taktischen Einstellungen. Veränderungen für die Nationalmannschaft werden auch nicht übernommen und die Kommentatoren im 3D-Spiel, welche beispielsweise von einem wichtigen Sieg für Arsenal London reden, obwohl der FC Bayern gegen Borussia Dortmund gespielt hat, fallen somit auch schwach aus. Alles in Allem haben sich die Fehler im Spiel, im Gegensatz zum Vorgänger, ziemlich verringert und sollten mit einem Patch behoben werden können – eine Entschuldigung ist das aber nicht. Wie immer sehr erfreulich ist die sehr umfangreiche Datenbank, dank der wir auch dieses Jahr wieder mit sämtlichen (weniger) wichtigen Vereinen aus der ganzen Welt unsere Karriere starten können.
Team-Dynamik
Die wohl wichtigste und auch interessanteste Neuerung im Fußball Manager 13 ist die Team-Dynamik. Diese hilft dem Manager dabei, die Interessen und Wünsche der Spieler zu erkennen und zu berücksichtigen. Dies ist natürlich, wie auch in der Realität, nicht immer möglich. Es gibt eventuell viele Spieler die gerne Kapitän sein oder einen Elfmeter schießen möchten. Außerdem wird die Beziehung der Spieler zueinander angezeigt. Es handelt sich dabei zum Beispiel um Positionskämpfe, Freundschaften, Rivalitäten oder Verwandtschaften. Ebenfalls wird eine Team-Hierarchie angezeigt, die deutlich macht, welche Spieler als Führungsspieler geeignet sind und welche nur Mitläufer sind. Eine Bewertung des Co-Trainers über die Zusammenstellung der Mannschaft bietet nochmals eine Hilfestellung. Natürlich ist es auch im neuen Ableger der Reihe weiterhin möglich, Einzelgespräche mit den Spielern zu führen, wobei die Auswahl an Gesprächsthemen leider weiterhin sehr gering ist und wir daher manchmal einfach nicht wissen, was wir dem Spieler mitteilen sollen. Zudem hat jeder Fußballer auch persönliche Ziele, auf die man nach Möglichkeit eingehen sollte, da sonst die Moral sinken kann. Eine weitere wichtige Neuerung ist die Kaderplanung, mit deren Hilfe man zu verpflichtende Spieler sozusagen schon einmal in die Mannschaft einbauen kann. So können wir anschließend sehen, wie sich die Verpflichtung des Spielers auf die Mannschaftsstärke auswirkt.
Regelbarer Einsatz
Eine weitere Neuerung ist die Festlegung des Einsatzes mit dem die Mannschaft in ein Spiel gehen soll. Dies war bei früheren Fußball-Manager-Fassungen schon möglich, wurde dann aber zwischenzeitlich abgeschafft. Dass der Einsatz dann auch wirklich Einfluss auf das Spielergebnis hat, ist uns bis jetzt noch nicht aufgefallen. Eine weitere Änderung im Taktik-Bereich ist, dass die Konfigurationen für die Höhe der Abwehrreihe, des Pressings oder die Art des Passspiels jetzt stufenlos einstellbar sind. Vorher war dies nur in drei Stufen möglich. Allerdings ist auch hier, genau wie beim Einsatz, kaum ersichtlich, dass die Vorgaben im Spiel auch umgesetzt werden. Weniger wichtige, aber dennoch ganz nette Verbesserungen, ist die Möglichkeit einer Massage in der Halbzeit für drei Spieler, um deren Frische zu erhöhen. Auch spannend ist das Erforschen von neuen Merchandise-Artikeln. Diese werden allerdings automatisch vom Marketing-Manager vorgeschlagen. Man selbst hat nur die Entscheidung, ob sie auf den Markt gebracht werden sollen oder nicht. Eine unserer Meinung nach negative Änderung ist der Wegfall der C- und D-Jugend, da man nun nicht mehr so viel Einfluss auf die Entwicklung der Jugendspieler hat. Eine kleine Verbesserung in diesem Bereich ist allerdings, dass man nun einzelne Spieler in der ersten Mannschaft mittrainieren lassen kann, statt direkt das ganze Jugendteam. Man sollte aber darauf achten, dass der Spieler nicht zu schwach ist und somit das Trainingsniveau runterzieht.
Geschrieben von Dominik Grunow
Dominiks Fazit: Die meisten Spieler fragen sich wahrscheinlich nun, ob sich ein Kauf des Fußball Manager 13 lohnt, wenn man den Vorgänger bereits besitzt. Wer auf Neuerungen wie Team-Dynamik, Kaderplanung und ähnliches verzichten kann, der sollte meiner Meinung nach keine fünfzig Euro für ein Datenbank-Update ausgeben. Denn ansonsten hat sich gegenüber der Vorgängerversion nichts getan, was diesen Preis rechtfertigen würde. Vor allem das 3D-Spiel ist eher ein Rückschritt und hier warte ich vergebens Jahr für Jahr auf eine Veränderung beziehungsweise Neugestaltung. Eine atemberaubende Grafik mag beim Fußball Manager 13 nicht so wichtig sein, aber zumindest sollte die vorgegebene Taktik einigermaßen umgesetzt werden, was hier leider nur selten der Fall ist. Dabei ist die Taktik das wichtigste Spielelement in einer Simulation rund um die Welt des Fußballs. Ich frage mich, wann das Entwicklerteam endlich mal diese Veränderungen in die Hand nimmt und aufhört, Jahr für Jahr nur geringe und unwesentliche Verbesserungen in Kauf zu nehmen.
Vielen Dank an Electronic Arts für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Fußball Manager 13!