Im Anschluss zum Manga von The Legend of Zelda: Oracle of Seasons erscheint auch schon der Manga zu Oracle of Ages. Das macht Sinn, da beide Spiele im Jahr 2001 zeitgleich auf den Markt kamen und zueinander kompatibel sind, um spezielle Spielinhalte frei zuschalten. Der Mange zu Oracle of Seasons bewegt sich relativ frei abseits der wichtigen Inhalte, doch der vorliegende Manga fällt komplett aus den Bahnen. Anstatt sich an der eher rückständigen Handlung des Spiels zu orientieren, versucht uns der Manga eine Geschichtsmixtur bestehend aus Rebellenaufständen, Zeitreisen und dessen Probleme, sowie Intrigen und Mordkomplotte zu vermitteln. Ein Jahr nach den Ereignissen im Land Holodrum suchen Link und Impa im magischen Reich Labrynna nach Dins Gegenstück Nayru, dem Orakel der Zeit. Ihre Reise führt unseren Helden in die Vergangenheit Labyrinnas, wo bereits Veran, eine durchtriebene Magierin mit dunklen Kräften und zu seiner Überraschung sogar jemand seiner Altvorderen auf ihn wartet.
Packender Fantasy-Thriller
Die Geschichte ist durchweg spannend erzählt und geht auch auf wichtige Charaktere, wie der Nachkomme Königin Ambis, ein. Persönlichkeiten wie Links Ahne Raven sind allerdings frei erfunden (sprich in keinem der Spiele taucht dieser Charakter bisher auf), vermitteln aber die nötige Dramatik, damit Oracle of Ages funktioniert. Wie in den vorherigen Mangas war auch für diese Ausgabe Michael Ecke verantwortlich, der für die Übersetzung vom Japanischen ins Deutsche zuständig war und somit mal wieder eine gute Portion Humor in die Sprechblasen gefüllt hat. Der Zeichenstil vom Team Akira Himekawa, funktioniert auch in Oracle of Seasons wieder hervorragend. Wie schon beim Vorgänger ist es auch hier nicht möglich, den Stil spielgetreu einzufangen, doch das Ergebnis lässt sich durchaus sehen. Auf 191 Seiten wird uns die überaus spannende Geschichte mit wunderschön illustrierten Zeichnungen mit Schwarz-, Weiß- und Grautönen näher gebracht und ist ihren Preis von ungefähr sieben Euro definitiv wert!
Geschrieben von Eric Ebelt
Erics Fazit (basierend auf der ersten Auflage): Mit dem GameBoy-Color-Spiel konnte ich damals nicht wirklich etwas anfangen. Sicherlich habe ich es mehrmals durchgespielt und die verbrachte Zeit im Spiel hat mir durchaus Spaß gemacht, doch das Zeitreiseprinzip wurde in meinen Augen schon weitaus genug in Ocarina of Time verbraucht. Deshalb freue ich mich auch darüber, dass mit Oracle of Seasons ein innovativer Titel zeitgleich erhältlich war. Wenn ich allerdings die beiden Mangas der Spiele vergleiche, gefallen mir beide gleich gut. Oracle of Seasons ist noch etwas mehr darauf bedacht, die Spielmechanik zu erklären und in Oracle of Ages erhalte ich einfach den Abschluss einer so spannenden Geschichte, wie ich sie zum letzten Mal in einem Manga von Dragonball oder Yu-Gi-Oh! erfahren habe. Für den einen oder anderen beinharten The-Legend-of-Zelda-Fan ist das natürlich ärgerlich, mir persönlich hat es allerdings durchgehend gefallen. Wer The Legend of Zelda gerne mal in einem etwas anderen Licht sehen möchte, wird mit dem besprochenen Manga durchaus zufriedengestellt. Von mir gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung!
Vielen Dank an Tokyopop für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!