Erst vor kurzem hat Nintendo enthüllt, dass das von vielen lang erwartete Rollenspiel aus dem Hause Mistwalker auch in Europa erscheinen wird. Wir waren daher überrascht, den Titel auf der Gamescom hinter verschlossenen Türen anspielen zu können.
The Last Story erzählt die Geschichte einer kleinen Gruppe von Kriegern, auf die wir mangels fehlender Japanisch-Kenntnisse natürlich nicht weiter eingehen können. In unserem Preview möchten wir nachfolgend verstärkt auf das Kampfsystem und Gameplay-Elemente eingehen. Wie aktuell im Monolith-Soft-Rollenspiel greifen unsere Recken automatisch mit Standard-Angriffen an, wenn wir sie auf das Ziel hinbewegen. Erst wenn wir unsere Widersacher mit Spezialangriffen vermöbeln wollen, müssen wir selbst tätig werden und die Fähigkeit mitten im Kampf auswählen. Ähnliches gilt auch für Heil-Aktionen und Angriffe mit Fernwaffen aus der Distanz. Bei letzteren wählen wir den Feind aus der Ferne aus und schießen dann mit der Armbrust oder ähnlichen Geschosswaffen auf die Feinde – inklusive unlimitierter Munition, wie uns ein Mitarbeiter von Nintendo bei der Präsentation erzählte.
Taktisches Vorgehen
Wie aus Online-Rollenspielen (Der Herr der Ringe Online und Co. lassen grüßen) bekannt, gibt es in The Last Story ebenfalls Spezialtechniken, um aggressive Gegner auf uns zu locken, um diese wiederum von unseren Team-Kameraden abzulenken. Währenddessen geben wir unseren Gefährten die Option, ihre Wunden heilen zu lassen. The Last Story bedient sich an vielerlei Elementen anderer Spiele, auch das Shooter-Genre wurde von Eingriffen nicht verschont. So können wir hinter Mauern oder Felsen Schutz suchen oder sie gar mit einem Doppeldruck auf die A-Taste der Wii Remote überspringen und uns einen Vorteil im Kampf sichern. Zerstörbare Objekte, wie etwa eine Steinbrücke lassen sich ebenfalls angreifen, sofern es das Spiel optional ermöglicht. Ist die Brücke erst einmal beschossen worden, fällt sie zusammen und begräbt im besten Falle gleich ein paar überschüssige Gegner unter sich. Getötete Feinde hinterlassen rollenspieltypisch selbstverständlich wieder Erfahrungspunkte, um unsere Charakterwerte zu verbessern.
Schon jetzt ein Meisterwerk
Im Verlauf der Geschichte trennt sich die Gruppe mehrmals, wie wir es zu letzt auch schon in Final Fantasy XIII gesehen haben, um die Handlung facettenreich voranzutreiben. Da das Spiel auch über einen Online-Modus verfügen wird (eine Wii-Speak-Unterstützung konnte man uns vor Ort leider nicht bestätigen), dürfen sich Fans allem Anschein nach auf ein mehr als nur abwechslungsreiches Langzeit-Rollenspiel freuen. Optisch gehört das Spiel zu den schöneren Wii-Spielen, auch wenn hier und da ein paar Verunreinigungen in den Texturen zu sehen sind. Fans der ersten Final-Fantasy-Spiele oder des von vielen hochgelobte Lost Odyssey werden sicherlich ihre Freude mit dem Spiel haben, da sich Final-Fantasy-Komponist Nobuo Uematsu für den Soundtrack von The Last Story verantwortlich zeigt – genial! Jetzt bleibt uns nur zu hoffen, dass The Last Story nicht die titelgebende letzte Geschichte bleibt, die Hironobu Sakaguchi in einem Spiel erzählen wird, denn bisher macht der Titel einen durchweg positiven Eindruck und es wäre doch wirklich schade, wenn sich der Schöpfer von Final Fantasy früher als uns lieb ist, sein Amt niederlegen würde. Aber vielleicht wird bis 2012 auch schon ein Nachfolger angekündigt, denn erst dann wird The Last Story auch bei uns in den Läden stehen.
Geschrieben von Eric Ebelt
Erics Prognose (basierend auf der Wii-Fassung und der Gamescom-Präsentation): Ich habe mich sehr gefreut, als Nintendo das Spiel für Europa offiziell angekündigt hat und einen Tag später konnte ich es auf der Gamescom bereits anspielen. Aus diesem Grund war The Last Story auch mein absolutes Highlight auf der Messe, abseits der üblichen Kandidaten wie Mario, Kirby und Co. Das Kampfsystem spielt sich schön flott, überzeugend mit tollen Ideen, die ich zwar bereits aus anderen Genres kenne, aber anscheinend auch wunderbar in ein Rollenspiel passen. Da der Titel über einen Online-Modus verfügen soll, kann eigentlich gar nichts mehr schiefgehen. Na gut, da ich von der Story aufgrund fehlender Japanisch-Kenntnisse nichts verstanden habe, könnte sich diese natürlich als Totalausfall entpuppen. Aber das glaube ich nicht – Hironobu Sakaguchi hat schon so viele gute Rollenspiele, wie ein Großteil der Final-Fantasy-Reihe und auch das wunderbare Lost Odyssey auf der Xbox 360 entwickelt und ich denke nicht, dass The Last Story in eine andere Schublade passen wird. Das Jahr 2012 wird großartig und dann brauche ich sehr viel Freizeit, um The Last Story uneingeschränkt genießen zu können.