2007 erschien Uncharted: Drakes Schicksal exklusiv für die PlayStation 3. Anfangs waren viele der Meinung, dass es sich bei diesem Spiel nur um einen Tomb-Raider-Klon handelt. Viele Kletterpassagen, das Bereisen der weiten Welt und die Suche nach einem wertvollen Schatz erinnerten bereits vor Release sehr an die Abenteuer von Schatzjägerin Lara Croft. Dennoch konnte Drakes Schicksal Spieler auf der ganzen Welt begeistern und katapultierte sich damit ins Rampenlicht der Hobby-Abenteurer.
Entwicklerteam Naughty Dog schickt Protagonist Nathan in Uncharted 3: Drake’s Deception ein weiteres Mal um die Erdkugel. Nachdem wir uns in den ersten beiden Teilen durch einen dicht bewachsenen Dschungel und verschneite Pfade im Himalaja kämpfen durften, geht es im dritten Abenteuer unter anderem in die Wüste. Dort will unser Protagonist eines der letzten Geheimnisse der Menschheit lüften und macht sich auf die Suche nach der verschollenen Stadt Iram. Das geheimnisvolle Atlantis der Wüste soll der Eingang zum Paradies des ewigen Lebens sein, doch der Weg dorthin soll kein leichter werden und verspricht schon jetzt ein großes Abenteuer. Während der Entdeckungstour treffen wir auf viele bekannte Gesichter. So gibt es unter anderem ein Wiedersehen mit dem Kunsthändler Victor „Sully“ Sullivan, den wir noch aus dem ersten Teil als Mentor und Vaterfigur kennen. Ein Auftritt der süßen Reporterin Elena Fisher, mit welcher wir im zweiten Teil – für eine Reality-TV-Show – den Sarg des englischen Piraten Sir Francis Drake, dem Vorfahren des Protagonisten bergen, ist ebenfalls vorprogrammiert.
Actionreiche Weltreise
Im dritten Teil untersucht Sully ein Buch von Thomas Edward Lawrence, einem großen General und Strategen. Dieser war jedoch kein Offizier, sondern ein Archäologe, der durch Europa mit dem Ziel zog, die Wüste Rub al-Khali zu finden, die von Sully in einer Zwischensequenz als einen der gefährlichsten Orte der Welt beschrieben wird. Auf der Suche nach neuen Hinweisen, müssen wir die die halbe Welt bereisen. So führt uns unser Weg zum Beispiel zu einem Château in Südfrankreich, um einen Schlüssel zu suchen, der das Tor zur versunkenen Stadt Iram öffnen soll. Wir sind allerdings nicht die einzigen, die den Türöffner finden wollen. Während unseres Abenteuers werden wir immer wieder mit einer mysteriösen Sekte konfrontiert. Jene Organisation hat es wirklich in sich, denn neben Spezialeinheiten setzen sie ebenfalls Panzer und Kampfhubschrauber ein, um Nathan zu jagen. Ein weiterer Schauplatz ist Los Angeles. In der Stadt der Engel suchen wir ein altes Anwesen auf, welches von Pflanzen überwuchert ist und selbst hier werden wir vor Feinden keine Ruhe finden. Von überall wird geschossen und es gibt kaum Zeit zum Verschnaufen. Die Gegner machen dem Spieler das Leben um einiges schwerer, als in den ersten beiden Teilen. Sie gruppieren sich, greifen über die Flanken an und geben sich sogar gegenseitig Feuerschutz. Der höhere Schwierigkeitsgrad soll mehr fordern und uns dazu motivieren, die Sache geschickter anzupacken. Eine Option wäre dabei das langsame Schleichen, um den Feind unbemerkt auszuschalten. Dabei helfen neue Aktionen des Protagonisten, wie Schulterwürfe und Rundum-Tritte. Diese Fähigkeiten eröffnen bereits jetzt viele neue Möglichkeiten, Feinde unbemerkt im Nahkampf zu bezwingen.
Brandgefährliches und atmosphärisches Abenteuer
Optisch gibt es in Uncharted 3 nichts zu meckern – im Gegenteil! Das Spiel sieht für eine Konsole einfach nur atemberaubend aus. Selten haben wir so schöne Regen- und Feuer- Effekte gesehen, ebenso gut kommen aber auch die verschiedensten Animationen der Charaktere daher. So sieht das Gesicht des Protagonisten, in verschiedensten Konversationen, ziemlich glaubwürdig aus und wenn wir gefährlichen Feuerstellen nahe sind, reißt Nathan instinktiv die Arme hoch, um sich vor den Flammen zu schützen. Emotionen werden ebenso genial wiedergegeben, wie man es sonst nur sehr selten in Spielen sieht. Wird Nathan aus dem Hinterhalt angegriffen, reißt er die Augen weit auf und schaut im Angesicht seiner Feinde verwirrt umher. Besucht er hingegen furchteinflößende Orte, sehen wir sofort, wie er seine Angst unmittelbar an der geduckten Körperhaltung ausdrückt. Für große Augen sorgte bei uns auch der Wüstenabschnitt – der Sand ist so gut animiert, dass wir den Eindruck haben, dass dieser ständig in Bewegung ist. Ein glaubwürdiges und fantastisches Umfeld für ein ebenso geniales Spiel, denn wenn der Titel die gezeigte Qualität durchweg halten wird, erwartet uns hier eines der besten PlayStation-3-Spiele, die wir je gesehen haben werden und wenn wir ganz ehrlich sind: Etwas anderes haben wir nach zwei tollen Spielen auch gar nicht anders erwartet.
Geschrieben von Axel Gutsmiedl
Axels Prognose (basierend auf der Event-Präsentation): Schon die ersten beiden Teile zeigten mir eindeutig, dass die Uncharted-Serie keinen verkorksten Tomb-Raider-Klon darstellt – im Gegenteil! In meinen Augen ist Uncharted sogar das bessere Tomb Raider. Uncharted 3: Drake’s Deception ist ein erstklassig inszenierter Spielspaß für die PlayStation 3 und weiß, wie schon seine beiden Vorgänger, mit einer guten Kombination aus Action-Einlagen und Kletterpassagen zu glänzen. Die Spielumgebung ist für ein Konsolenspiel traumhaft dargestellt und setzt neue Maßstäbe. Nie habe ich in einem Spiel für irgendeine Konsole solche Feuer- und Regeneffekte, sowie traumhaft schöne und atmosphärische Umgebungen gesehen. Naughty Dog setzt die Latte für die Konkurrenz sehr hoch und lässt sich in meinen Augen auch nicht vom Thron stoßen. Abenteuer-Fans dürfen ab November unbesorgt zuschlagen und bekommen mit Uncharted 3 ein Spiel serviert, welches durch Detailtiefe, gelungene Charaktere und einer guten Story zu beeindrucken weiß.
Vielen Dank an Sony Computer Entertainment für die freundliche Einladung zum Event in Köln!