Review: Demon Warriors

In Demon Warriors wird der Kampf der Unsterblichen geschildert – in thailändischer Art. Der Film wird auf dem Cover als eine dunkle und brutale Version von X-Men beschrieben, doch mehr als ein durchschnittlicher Action-Film mit Fantasy-Elementen ist Demon Warriors definitiv nicht geworden, leider.

Die Handlung des Films hätte durchaus Potential zu einem Mega-Hit des asiatischen Kinos, doch anstatt dass eine spannende Geschichte durch tiefgründige Dialoge erzählt wird, möchte sich Regisseur Thanakorn Pongsuwan stattdessen lieber auf die Action-Szenen konzentrieren. Daran ist im Grunde auch nichts auszusetzen, doch leider werden nur wenige Zuschauer beim ersten Anschauen verstehen, worum es in Demon Warriors überhaupt geht. Viele Religionen auf dieser Welt glauben an die Wiedergeburt nach dem Tod, so auch unsere Charaktere in diesem Film. Wer sich allerdings in der Welt von Demon Warriors selbst tötet, wird als so genannter Opapatika erneut das Licht der Welt erblicken und unsterblich auf dieser Welt verdammt sein, heißt es. Es geht in Demon Warriors um die Zusammenkunft dieser Persönlichkeiten, die sich daraufhin einen unerbitterten Kampf liefern – nicht mehr und nicht weniger. Die Erkenntnisse der jeweiligen Charaktere am Ende des Films, mögen zwar einleuchtend sein, doch kommt das Finale für uns einfach zu plötzlich – ein Aufbau der Rahmenhandlung findet nur geringfügig statt, so dass sehr viele Fragen unbeantwortet bleiben.

Unsaubere Schnitte

Wie eingangs erwähnt, setzt der Film auf actionreiche Kampfeinlagen, die in einem schnellen Tempo aneinander gekettet werden und dazwischen nur wenig Spielraum für die Handlung lassen, die durchweg vernachlässigt wird. Eingestehen müssen wir uns allerdings, dass einige der Kampfszenen durchaus gut gelungen sind und einen positiven Mix aus Schießerei und auch thailändischen Kampfkünsten bietet. Die Schauspieler wurden für ihre Rollen ebenfalls gut ausgewählt, da sie einfach in das düstere und eher jugendliche Setting hineinpassen. Leider kommen ihre Künste kaum zur Geltung, da es – wir können es nur noch einmal erwähnen – viel zu wenige Szenen gibt, in denen sich die Charaktere miteinander unterhalten und sich ausnahmsweise mal nicht die Köpfe einschlagen oder sich blaue Bohnen um die Ohren ballern. Es liegt uns zwar die Black Edition vor, die laut Cover ungeschnitten sein soll, doch so manche Szene macht uns diesbezüglich stutzig. In einer Szene gegen Ende des Films hält ein Mann seinem Gegner ein Schwert an den Hals – eine Möglichkeit in dieser Szene zu entkommen, erkennen wir nicht. In der nächsten Kameraeinstellung rollt auf einmal der Kopf des Mannes über den Boden, sein Gegner kommt lebend davon.

Action! Action! Action!

Dieser merkwürdige Umstand zeigt die schlechten Schnitte des Films – auch an der einen oder anderen Stelle von Thanakorn Pongsuwans Werk bemerken wir unsaubere Arbeiten, die das Wechseln der unterschiedlichen Kameraeinstellungen zu hektisch ausfallen lassen. Zwar liegt der im Jahr 2007 entstandene Film in 1080p und im 16:9-Format vor und überwiegend macht das Bild auch eine gute Figur, doch unsäuberliche Bildfehler trüben hier und da das Geschehen. Die deutsche Synchronfassung ist mittelprächtig ausgefallen – die eine Hälfte passt zu den zu geteilten Rollen, die andere ist eindeutig fehl am Platz. Wir empfehlen hier, den Film ganz klar auf Thailändisch anzuschauen – da tiefgründige Dialoge in diesem Film eh rar gesät sind, die Action-Szenen ganz klar im Vordergrund stehen und deutsche Untertitel jederzeit zuschaltbar sind, lenkt das in diesem Falle nicht wirklich vom Film ab. Beide Tonformate liegen im Übrigen in DTS-HD 5.1 vor. Bonusmaterial in SD-Qualität befindet sich ebenfalls mit auf der Disc. Das Making-Of bietet Einblicke in den Dreh, was durchaus noch akzeptabel ist. In den Interviews erkennen wir aber, dass die Darsteller den Film einzig und allein nur noch promoten möchten, sie stellen Tatsachen falsch dar und wir raten euch, einmal mitzuzählen, wie oft hier das Wort Action fällt. Demon Warriors ist ein Film für die hartgesottenen Action-Fans unter euch, die auf eine durchdachte Story auch mal sehr gut verzichten können.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Black Edition der Blu-Ray-Fassung): Meine Befürchtungen haben sich mal wieder bewahrheitet. In der Vergangenheit habe ich ein paar thailändische Filme gesehen, allesamt in diesem Jahr – von keinem dieser Film war ich angetan, jeder von diesen Streifen hat mich enttäuscht. Der letzte seiner Art war The Pirates of Langkasuka – auch hier kam es mir so vor, als ob thailändische Regisseure keinen großen Wert auf eine gute und intelligente Story legen. So ging ich auch mit Vorbehalt an Demon Warriors heran. Bereits nach der ersten halbe Stunde habe ich gehofft, dass der Abspann über die Mattscheibe flimmert. Obwohl der eigentliche Inhalt des Films wirklich Potential zu einem Meisterwerk hätte, funktionieren die einzelnen Elemente einer Filmproduktion hier einfach nicht. So hatten wohl viele der Mitarbeiter unterschiedliche Vorstellungen vom Film, wie ich in den Interviews und im Making-Of feststellen durfte. Ein Schauspieler verglich die Handlung mit Highlander, der Regisseur selbst entwarf zwei Charakter nach den Vorbildern Hulk und Blackbeard. So ist es für mich kein Wunder, dass der Film nicht so funktioniert, wie es sein soll. Auch wenn mir einige der Action-Szenen gefallen haben, schaue ich mir den Film aufgrund Logiklücken, Schneidefehlern und einer stumpfen Handlung sicherlich kein zweites Mal an. Hände weg!

Vielen Dank an Splendid Film für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Demon Warriors!

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