Preview: Castlevania: Lords of Shadow – Mirror of Fate

Nachdem auf der E3 endlich der lang erwartete Nachfolger zu Castlevania: Lords of Shadow vorgestellt wurde, war die Freude über einen weiteren Titel bei Nintendo-Fans groß, denn Castlevania: Lords of Shadow – Mirror of Fate erscheint exklusiv den 3DS.

Auf die Geschichte des Xbox-360- und PlayStation-3-Vorgängers möchten wir hier an dieser Stelle nicht eingehen, denn das Ende des Titels gehört zu den besten Überraschungsmomenten in der Videospielgeschichte. Mehr als ein Vierteljahrhundert später übernehmen wir die Rolle eines neuen Helden, der in einer bestimmten Weise mit Dracula verknüpft ist und diesen nun in seinem Schloss herausfordern wird. Ausgestattet mit einem Kampfkreuz werden wir in der Demoversion vor den Toren des finsteren Gemäuers ausgesetzt und müssen nun den Angriff starten. Direkt kommt es zur Auseinandersetzung mit kleineren und größeren Gegnern. Genau wie im Vorgänger auf den großen Konsolen nutzen wir das Kampfkreuz, um es wie Indiana Jones’ Peitsche durch die Gegend zu schlagen und die Feinde vom Antlitz der Erde zu jagen. Das fühlt sich durch die neue Perspektive in der Serie, die eine Mixtur aus zweidimensionalen Ebenen und dreidimensionalen Umgebungen darstellt, zunächst etwas gewöhnungsbedürftig an. Nach kurzer Spielzeit geht die Steuerung mitsamt der Perspektive in eins über und schnell sind uns die zahlreichen Gegner auch nicht mehr lästig. Peitschenhiebe treffen das Ziel genau da wo wir wollen und auch unsere Ausweichkommandos funktionieren einwandfrei. Ähnlich gut haben wir schon lange kein Handheld-Castlevania-Titel mehr gespielt. Bravo!

Akrobatischer Held

Um die Gegner zu attackieren, steht uns allerdings nicht nur das Kampfkreuz zur Verfügung. In der Demoversion auf dem Post E3 Event haben wir schon alsbald den Bumerang gefunden, mit dem wir Riesenfledermäuse aus der Entfernung schnell, sauber und menschlich ebenfalls in den Tod schicken können. Wir gehen sehr stark davon aus, dass es im fertigen Spiel noch mehr Waffen und Items gibt, mit welchen wir uns die Feinde vom Leib halten können. Wenn wir uns das Kampfkreuz betrachten, fallen uns natürlich direkt die akrobatischen Einlagen aus dem Vorgänger ein. Dort war es möglich, dass wir an bestimmten Fixpunkten das Kreuz aus der Tasche holen konnten und uns dort mit der Peitschenfunktion verankern konnten, um so über weite Abgründe zu gelangen. Das funktioniert auch in Mirror of Fate, wie wir feststellen durften. Zunächst gelangen wir mit einem Doppelsprung auf eine Anhöhe und von dort aus können wir das Obere eines Kronleuchters anvisieren, um uns kurzerhand auf diesen zu katapultieren. Das funktioniert in der Praxis sehr gut und wir hoffen sehr, dass dies nicht die einzige Geschicklichkeitseinlage bleiben wird, welche sich die Entwickler von Mercurysteam einfallen haben lassen. Eine weitere Stelle haben wir in der Demoversion dann doch entdeckt, denn wenn wir durch einen kleinen Gang krabbeln, kann die Decke eventuell einstürzen.

Grafischer Spiegel

Jetzt müssen wir wie verrückt auf die A-Taste drücken, um das Gewicht – so unglaublich das in der Realität auch sein mag – zu stemmen und unbeschadet aus dem Tunnel zu gelangen. An anderen Stellen müssen wir hingegen nur pure Schalterrätsel lösen, um Türen zu öffnen oder Schlüssel einzusammeln, um damit ebenfalls verschlossene Türen zu öffnen. Das geht besser und wir hoffen, dass sich das im finalen Spiel ändern wird. Für den Anfang des Abenteuers ist das aber absolut in Ordnung. Grafisch macht Mirror of Fate einen ordentlichen Eindruck, kommt aber – wie wäre es bei der 3DS-Hardware auch anders zu erwarten – nicht an die Optik des Vorgängers heran. Trotzdem sieht der Titel auf Nintendos Handheld spitze aus und durch den (endlich) verabschiedeten Anime-Stil in der düsteren Reihe kommt nun wieder deutlich mehr Spannung auf. Das ist auch super in unserer Prime Time zu erkennen. Wir hoffen aber inständig, dass die Entwickler die Fantasy-Elemente des Vorgängers reduzieren und den Gruselanteil in Mirror of Fate wieder ein wenig erhöhen. Das hat die Reihe damals auf dem Nintendo Entertainment System immerhin mit groß gemacht. Erscheinen soll der Titel im nächsten Herbst. Vielleicht klappt es ja rechtzeitig zu Halloween, denn dann sind viele Spieler eh schon auf gruselige Titel wie Resident Evil, Eternal Darkness und auch Castlevania getrimmt. Wir werden es jedenfalls mit Sicherheit sein.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Prognose: Als ich vor fast zwei Jahren Castlevania: Lords of Shadow für die Xbox 360 getestet habe, habe ich das Franchise schon fast nicht mehr wieder erkannt. Ich konnte nicht verstehen, wie eine Serie solch eine Wendung durchmachen konnte und trotzdem noch zu begeistern weiß. Lords of Shadow hat es damals geschafft, die Serie ins Dreidimensionale zu verfrachten und vor allem so, dass man den Titel auch vernünftig spielen kann und das auch, obwohl das Gameplay stark an Titel wie Shadows of the Colossus erinnerte. Jetzt wird die Geschichte, die mit einem phänomenalen Cliffhanger endete, endlich fortgesetzt und auch auf dem Handheld macht das Spiel eine erstaunlich gute Figur. Sicherlich erreicht der Titel nicht die grafische Raffinesse des Vorgängers, aber davon abgesehen überzeugt auch hier wieder einmal das Gameplay und besonders Fans älterer Teile der Reihe können mit Castlevania: Lords of Shadow – Mirror of Fate wieder eine Menge Spaß haben. Ich kann den Titel kaum mehr erwarten, denn ich weiß jetzt schon ganz genau, mit welchem Handheld ich an den kalten Herbst- und dunklen Wintertagen auf Zombiejagd gehen werde.

Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Einladung zum Post E3 Event!

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