Preview: Far Cry 3

Auf dem Ubisoft-Event in Köln hatten wir die Gelegenheit, uns Far Cry 3 einmal genauer anzuschauen und sogar anzuspielen. Als Einstieg wurde uns hier die erste Mission des Spiels vorgespielt und anschließend durften wir selber in der offenen Spielwelt Hand anlegen.

Die erste Mission zeigt unsere Flucht aus der Gefangenschaft unbekannter Inselbewohner. Dabei lernen wir den Charakter Vaas kennen, welcher wie ein kleiner Psychopath wirkt und genau weiß, was er will. Er scheint der Chef dieser – uns unbekannten – Gruppierung zu sein und ist anscheinend nicht darüber erfreut, dass wir uns auf seiner Insel vergnügen. Auf der Flucht wird unser Protagonist von allen Seiten angeschossen und kämpft sich durch den dichtbewachsenen Dschungel. Nach dieser Präsentation hatten wir die Möglichkeit, uns ein bisschen in der offenen Spielwelt umzusehen. Angefangen in einer kleinen Stadt, sind wir mit einem Revolver bewaffnet in den großen Dschungel gerannt und haben uns einen Wagen besorgt. Mit einem Auto durch die Büsche zu fahren, ist jedoch eine Kunst für sich und so sahen wir die erste Felsklippe leider ein wenig zu spät. Unser Auto stürzte in die Tiefe, aber wir konnten uns gerade so noch retten und mussten uns zu Fuß weiter bewegen. Geschlagene fünfzehn Minuten haben wir uns durch die Büsche geschlagen, Gegner eliminiert, einen Vorposten der Feinde eingenommen und wurden zu allem Übel noch von wilden Tieren angegriffen. Diese reagieren nämlich auch auf unsere Anwesenheit und so müssen wir aufpassen, dass uns im Wasser kein Hai entgegen schwimmt oder wir nicht aus dem Hinterhalt von einem gefräßigen Tiger angegriffen werden. Diese Neuerung ist realistisch und interessant, kann aber den Umständen entsprechend auch nerven.

Die grüne Hölle

Ubisoft setzt mehr denn je auf ein völliges Freiheitsgefühl. So lässt sich Far Cry 3, nicht wie die meisten Ego-Shooter, linear spielen, sondern setzt auf eine freie und zudem überaus große Inselspielwelt. Wir können tun und lassen was wir wollen und müssen nur aufpassen, dass wir keine anderen Fraktionen zu sehr ärgern. Jedoch sitzt uns storygebunden Bösewicht Vaas im Nacken und somit wird die Handlung über Hauptmissionen vorangetrieben. Aber daran müssen wir uns nicht halten und können stattdessen dutzende Nebenmissionen annehmen oder uns mit Nebenbeschäftigungen rumschlagen. Legen wir uns jedoch mit einer Fraktion an, so bricht sofort die Hölle aus. Die Gegner verhalten sich wesentlich schlauer als in vielen anderen Spielen und so haben wir sofort das Problem erkannt, dass unsere Feinde sich intelligent positionieren und uns sogar flankieren. Werden wir getroffen, dann sinkt auch unsere Lebensanzeige, welche sich nicht automatisch wieder auffüllt. Wir müssen uns selber mit Medikits verarzten, Bandagen anlegen oder unsere Finger selbst einrenken. Die Animationen dazu sehen wirklich sehr schmerzhaft aus! Wie wir in den Kämpfen vorgehen, bleibt uns selbst überlassen. Wir haben die Möglichkeit, aggressiv in die Menschenmenge zu rennen und in alter John-Rambo-Manier alles weg zuschießen, was uns vor die Flinte läuft. Wir können aber auch Bogen und Messer auspacken, um unsere Gegner leise und eiskalt auszuschalten. Wir entscheiden uns jedoch für Brachialgewalt.

Mehrspielermodus ohne Innovation

Viele Neuerungen müssen wir in Bezug auf den Multiplayer-Anteil des Spiels nicht erwarten, da das Spiel hier wie eine Mischung aus Battlefield 3 und Call of Duty wirkt: Die Karten sind stark eingegrenzt, damit ein leicht hektischer Spielfluss zu Stande kommt und das Zusammenspiel wie in der Battlefield-Serie durch Assists, Verteidigung- und Rächer-Kills, sowie anderen Auflagen, welche man erfüllen kann, belohnt wird. Im Domination-Modus ist es unser Ziel, zusammen mit sieben anderen Spielern gegen acht Kontrahenten in einem Duell so viele Flaggen wie möglich einzunehmen. Ebenfalls keine Revolution sind die Load-outs mit frei konfigurierbaren Waffen, Perks und Gadgets. Neu ist hingegen die Ingame-Währung, welche wir gegen Spezialwaffen eintauschen können. Interessant ist auch die Fähigkeit, mit der wir Kriegsschreie rausposaunen dürfen. Jeder Spieler hat die Möglichkeit, diesen jederzeit auszurufen, um Teammitgliederwerte in der Nähe zu verbessern. So erhöhen sich Gesundheitsregeneration, Nachladegeschwindigkeit oder auch schon mal die Maximalgesundheit unseres Charakters. Je mehr Mitspieler durch diesen Schrei aufgewertet werden, desto mehr Punkte bekommen wir, um unsere nächste Spezialwaffe freizuschalten. Die Fähigkeit benötigt allerdings eine sehr lange Aufladezeit und daher sollte der Einsatz wohl überlegt sein. Bisher ist der Mehrspielerteil keine Innovation, bereitete uns jedoch auch ohne diese sehr viel Freude.

Separate und kooperative Kampagne

Versüßt wird das Spiel durch eine zusätzliche Kampagne, welche wir mit bis zu vier Freunden spielen können. Entweder online am PC oder bequem auf unserer Couch mit den entsprechenden Konsolen. Die Story setzt ein halbes Jahr vor der eigentlichen Geschichte an und so haben wir zum Beginn die Wahl zwischen einer handvoll Charakterklassen wie dem Saboteur, dem Warrior, dem Rusher, dem Deadeye und dem Bodyguard. Alle Klassen unterscheiden sich durch ihre Bewaffnung und somit ist die eine Klasse gerade im Nahkampf zu gebrauchen, die andere hingegen dank des Präzisionsgewehrs eher im Fernkampf. Spielerisch unterscheidet sich der kooperative Modus nicht wesentlich von der Solo-Kampagne, doch sind wir hier durch den riesigen Dschungel mit ein paar mehr Leuten unterwegs. In einer Beispielmission geht es um die Rache an einer Person, welche uns in diese missliche Lage gebracht hat. Viel mehr ist auch nicht bekannt und somit wurde uns eher der Fokus des Teamspiels präsentiert. Wir sind auf jeden Fall gespannt, ob noch weitere Informationen zu diesem Modus bekannt werden, da wir nun sehr angetan auf diesen Teil des Spiels sind. Die Entwickler versprechen wirklich viel und die angespielte Version war vom Gameplay ordentlich und von den Charakteren so interessant, dass wir den Release kaum noch erwarten können. Far Cry 3 wird ohne Zweifel einer der interessanten Ego-Shooter des Jahres.

Geschrieben von Axel Gutsmiedl

Axels Fazit (basierend auf Ubisoft-Präsentation): Far Cry 3 hat mich schon jetzt absolut begeistert und ich kann es kaum mehr erwarten, das Spiel endlich zu rezensieren. Lange habe ich nicht mehr ein Spiel in der Hand gehabt, wo mich das Gameplay so gefesselt und nicht mehr losgelassen hat. Zudem bin ich auf die leicht psychische Atmosphäre und auf die verschiedenen Charaktere gespannt, welche ich auf meiner Reise begegnen werde. Vaas ist zum Beispiel ein durchaus interessanter Gegenspieler, dessen Hintergrundgeschichte ich nun sehr gerne kennen lernen möchte, um den Grund aufzuklären, warum er so abgeneigt gegen mich ist und weshalb er so leicht abgedreht wirkt. Far Cry 3 setzt uns auf einer Insel aus, in der mein Verstand baden gehen soll und ich mit vielen individuellen Personen konfrontiert werde. Es erinnert an eine Mischung aus Lost und American Psycho. Eine große Insel mit vielen Gefahren, Mysterien und einer außergewöhnlichen dichten Atmosphäre, aber auch mit vielen durchgeknallten und psychosomatischen Charakteren – eben das Traumziel eines jeden Urlaubers.

Vielen Dank an Ubisoft für die freundliche Einladung zum Event in Köln!

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