Das knapp ein Jahr alte Trine 2 wird eines der ersten richtigen Download-Titel für die kommende Wii U. Trine 2: Director’s Cut nutzt die Funktionen des Wii U GamePads auf eine einzige Art und Weise, sodass das Spiel mehr als eine einfache Portierung darstellt.
Obwohl Jump ’n‘ Runs und Plattformer in der heutigen Videospiellandschaft immer weiter in den Hintergrund gedrängt werden, sieht das bis jetzt auf der Wii U noch ganz anderes aus. Im Gegenteil, denn auch Trine 2 wird neben New Super Mario Bros. U und Rayman Legends ein Vertreter dieses Genre sein. Dazu gesellen sich noch Puzzle-, Action- und Rollenspiel-Elemente. Konkurrieren werden diese Spiele wahrscheinlich deswegen niemals, denn dafür sprechen sie ganz andere Spielerschichten an. Unsere Heldentruppe, von denen wir immer nur einen auf einmal sehen und auch steuern dürfen, besteht aus drei Charakteren. Sie handhaben sich im Grunde nach dem bewährten Schere-Stein-Papier-Prinzip. Das heißt, dass jeder Charakter hat seine individuellen Vor- und Nachteile hat, die sich wiederum gegenseitig decken. Der Ritter ist, wie hätte man es sich auch anders denken können, fürs Grobe zuständig. Ausgestattet mit Schwert, Schild und einem schweren Hammer, der zudem noch geworfen werden kann, ist er ein respektabler Nahkämpfer. Die Diebin ist wesentlich leichter ausgestattet. Sie besitzt einen Enterhaken zum Überqueren von Abgründen und macht außerdem von ihren Schießkünsten mit dem Bogen Gebrauch. Und der Magier kann Objekte bewegen, sowie Brücken und Kisten (benötigt für Schiebe- und Schalterrätsel) aus dem Nichts beschwören.
Ein Spiel, zwei Bildschirme, drei Helden
Ganz radikal könnte man sagen, dass der Ritter für Kämpfe, die akrobatische Diebin für Geschicklichkeitspassagen und der Zauberer für Denkaufgaben zuständig ist. Trotzdem kann sich jeder Charakter auf irgendeine Art und Weise zur Wehr setzen und es gibt für fast alle Rätsel mehrere Lösungswege. Sobald unsere Gefährten von einem Gegner getroffen wurden oder in eine Falle getappt sind, sind sie meist augenblicklich tot. Genaugenommen hat man somit drei Leben, um zum nächsten oder lieber zum vorherigen Checkpoint zu laufen. Damit werden kostenfrei alle gefallenen Charaktere wiederbelebt. Der Einsatz des zweiten Bildschirms ist im Gegensatz zu vielen anderen Spielen sehr löblich. Eigentlich sehen wir nur exakt das gleiche, wie auf dem großen Fernseher, aber dafür wird der Touchscreen zu einer elementaren Steuerungseinheit. Es sei gesagt, dass alles was per Tippen und Wischen mit den Fingern erledigt werden kann, optional auch vollständig mit den gewöhnlichen Buttons oder eben einem Classic Controller Pro erledigt werden darf. Der Magier kontrolliert Objekte, indem wir beispielsweise die Gegenstände einfach mit den Fingern in die gewünschte Richtung ziehen. Mit den Fingern lässt sich auch der Bogen viel einfacher spannen, als mit den Analogsticks. Hält Trine 2: Director’s Cut das Niveau, erwartet uns hier ab Launch ein sensationeller Download-Titel.
Geschrieben von Jonas Maier
Jonas‘ Fazit (basierend auf der Nintendo-Wii-U-Fassung): Das Demolevel war vergleichsweise einfach, aber die gewiefte Mischung aus Denk- und Sprungpassagen könnte, wenn die Entwickler es wollen, uns auch auf der Wii U mit einigen kniffligen Kopfnüssen fordern. Bei so einem Spielprinzip wäre es eine Verschwendung, keinen Coop-Modus zu integrieren. Nach den Aussagen des Mitarbeiters von Nintendo vor Ort, wird es diesen Modus für die Wii U nicht geben. Er war aber auch der Meinung, dass die vorhergegangenen Spiele, allesamt Coop-Hits, diesen Modus auch schon nicht besaßen, sodass er sich sicherlich nur geirrt haben kann. Die handgezeichneten Umgebungen lassen sich am besten mit Rayman Origins beziehungsweise dessen Nachfolger Rayman Legends vergleichen. Die Levels bieten einen ungeheuren Detailreichtum, der dem Spiel meiner Meinung auch zum Verhängnis werden könnte. Durch die vielen Schichten und Hintergründe, war es nicht immer ersichtlich, ob ein Gegner auf derselben Höhe steht und somit attackierbar wäre, oder noch im Hintergrund auf ein Script wartet, der ihn aktivieren sollte. Außerdem ist fraglich, ob in hektischen Situationen der schnelle Wechsel zwischen Charakter und Fähigkeiten gut funktioniert. Anfangs war ich nämlich von der Tastenbelegung noch ein wenig überfordert. Das sind aber beides Punkte, über die man sich erst im fertigen Spiel Sorgen machen muss.
Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Einlandung zu dem Event in München!