Review: Blue Exorcist Vol. 4

Blue Exorcist Vol. 4 (1)Die Anime-Serie Blue Exorcist kommt mit der vierten Serienbox zu einem Ende, in dem sich das Gute, das Böse und das Neutrale gegenüberstehen. Wir haben die abschließenden sechs Folgen geschaut und sind absolut zufriedengestellt.

Blue Exorcist Vol. 4 (2)Die letzte Episode der dritten Serienbox endete mit einem Anruf. Yukio erfuhr, dass der Stift, wo er und sein Bruder Rin damals aufgewachsen sind, von einem Dämon angegriffen wurde. Sie eilen nach Hause und müssen mit ansehen, wie ihre Brüder mit Spinnweben überwuchert sind. Eine maskierte Schönheit soll daran die Schuld tragen, doch auch Igor Neuhaus, der in der gesamten Serie eher ein Nischendasein gefristet hat, scheint am Vorfall beteiligt zu sein. Als die maskierte Person dann auch noch in der Heiligkreuz-Akademie einige Schüler in ihr Netz einwebt, kann nur Rin helfen. Dieser hat inzwischen seine Fähigkeiten soweit verbessert, dass er seine dämonischen blauen Flammen nun kontrolliert einsetzen kann. Damit endet der Anime jedoch nicht und der unausweichliche Konflikt mit Satan rückt immer näher. Um den Leibhaftigen jedoch zunächst einmal aus Gehenna nach Assiah zu locken, ist das Zutun einer ganz bestimmten Persönlichkeit unverzichtbar. Es tritt Ernst Frederik Egin ins Rampenlicht. Er stellt sich Yukio und Rin als ihr Großvater vor, der vom Handeln des Vatikans nicht ganz so überzeugt wie die beiden Jungen ist. Er will die defensive Heiligkreuz-Ritterschaft in eine Organisation mit offensiven Vorgehen verwandeln, Satan ein für alle mal besiegen und alle Dämonen nach Gehenna zurückschicken, um Assiah allein den Menschen zurückzugeben.

Gründe des Bösen

Blue Exorcist Vol. 4 (3)Ein viel wichtigerer Bestandteil der Geschichte ist jedoch die Vergangenheit über Yukios und Rins Mutter Yūki Egin. Wir möchten nicht zu viel verraten, doch ist sie der Charakter in der Serie, die der ausschlaggebende Grund für Satans Handeln ist. Dieser möchte nämlich gerne beide Welten miteinander verbinden. In zahlreichen Rückblenden wird in den letzten sechs Episoden deutlich, dass auch das Böse seine Gründe hat und deswegen eher neutral ist, wenn das Vorgehen selbst relativ bösartig ist. Wie in der Fernsehserie Supernatural ist deswegen auch die Zusammenarbeit zwischen beiden Brüdern sehr wichtig, um für das Gute einzutreten und die Welt so zu erhalten, wie sie ist. Da die Episoden 20 bis 25 zusammenhängend sind, ist es somit auch nicht verwunderlich, dass diese fast bis zum Finale durchgehend auf der Kippe steht und beide Brüder getrennte Wege gehen. Es zeigt aber auch, dass man sich nicht nur auf die eigenen Kräfte verlassen kann und so werden selbstverständlich wieder alle Freunde der beiden Brüder vorgestellt und ihr Zutun zum Erhalt der Welt demonstriert. Um die Figuren noch ein wenig besser zu charakterisieren, liegen der circa 145 Minuten langen Episodenfolge noch fünfzehn weitere Minuten, aufgeteilt in zehn Mini-Episoden, bei. Die kurzen Folgen spielen zu unterschiedlichen Momenten der Serie und zeigen einige Figuren im neuen Licht.

Oh Augenblick, verweile doch!

Blue Exorcist Vol. 4 (4)Mit diesen geschriebenen (und in der letzten Episoden ebenfalls erwähnten) Worten endet die Serie und wir können das genauso unterstreichen. Wir haben innerhalb von 25 Episoden, einer zusätzlichen Folge über Kuro und in zehn Mini-Episoden erlebt, wie ein Charakter damit umgeht, der Sohn Satans zu sein und wie es auf seine Freunde wirkt. Das Ganze ist eingewebt in action-geladenen Kämpfen und netten Nebenhandlungen. Obwohl der Anime sich anfangs viel Zeit lässt, um seine Story zu entfalten, kann die Serie ab der zweiten Serienbox mit einem höheren Tempo punkten und hält diese Geschwindigkeit nahezu bis zum Ende. Wir möchten Rin, Yukio, Vater Fujimoto, Kuro, Shiemi, Ryūji, Mephisto Pheles und alle anderen Figuren nicht verlassen, so sehr möchten wir eine Fortsetzung erleben. Aber aufgrund der komplett abgeschlossenen Handlung (zumindest gibt es keine relevanten Punkte, wo man eine weitere Story hätte anknüpfen können), werden wir darauf wohl ewig warten müssen. Ebenso warten wir auf eine Anleitung zu den ebenfalls wieder beiliegenden Tarot-Karten, um ihre Bedeutung zu verstehen. Das wird eher die weiblichen Fans stören, doch schade finden wir es trotzdem.  Im Angesicht eines solchen gelungenen Animes können wir darauf aber gerne verzichten. Wer Exorzismus anders und doch vertraut erleben möchte, der kommt um Blue Exorcist nicht herum.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Je länger man den Anime Blue Exorcist schaut, desto mehr wird man mit den Charakteren warm. Das ist zwar bei Animes generell so, doch entweder kennt man sie nach unzähligen Episoden (Dragonball und One Piece) bereits in- und auswendig und sie können einen nicht mehr überraschen oder der Anime ist zu kurz und die Figuren bleiben einem nur wenig im Gedächtnis (Puella Magi Madoka Magica). Ich habe Blue Exorcist aufgrund der Laufzeit von 25 Episoden richtig genossen und da, wo einige Animes bereits abbauen, fährt Blue Exorcist erst zu Höchstform auf. Rin, Yukio und auch die anderen Charaktere werde ich wohl nie vergessen und Blue Exorcist steht definitiv auf meiner persönlichen Anime-Liste mit Titeln, die ich mir irgendwann wieder einmal ansehen werde. In diesem Anime überzeugen die Charaktere, die Beweggründe und der Zeichenstil. Man kann ihm höchstens vorwerfen, dass die christlichen Hintergründe nicht allzu real wirken und teils auch falsch interpretiert werden. Mit meiner atheistischen Einstellung ist mir das zwar im Grunde egal, doch man sollte sich meiner Meinung nach schon an den wirklichen Werten der jeweiligen Religion richten, wenn man sich denn zum Erzählen der Geschichte an Elementen dieser orientiert. Unterm Strich kann man das jedoch als Kleinigkeit ansehen, denn Blue Exorcist ist spannend, wendungsreich inszeniert und vollgestopft mit Action. A-1 Pictures hat wahrlich großartige Arbeit geleistet!

Vielen Dank an Anime Virtual für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Blue Exorcist!

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