Review: Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge – Dimension Shellshock [DLC]

Im Juni 2022 erschien mit Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge ein Beat ’em up, das an die alten Tage des Franchises hervorragend anknüpften konnte. Mit der kostenpflichtigen Erweiterung namens Dimension Shellschock wurde der Umfang nun leicht erhöht.

Mit Shredder’s Revenge gelang Entwicklerstudio Dotemu der große Wurf. Das Beat ’em up orientierte sich stark an den alten Videospielen der Reihe wie dem hierzulande als Teenage Mutant Hero Turtles: Turtles IV – Turtles in Time bekannten Super-Nintendo-Klassiker. Ja, Ninja waren natürlich extrem böse, weshalb die Verantwortlichen hierzulande Helden aus den anthropomorphen Schildkröten gemacht haben. Zum Glück sind diese Tage längst vorbei und das Spiel konnte unter dem Originaltitel auf sich aufmerksam machen. Fans und Kritiker sind sich einig, dass mit Shredder’s Revenge die Marke eine wohlverdiente Rückkehr feierte. Aus der zweidimensionalen Seitenperspektive bekämpfen wir Oberbösewicht Shredder, seine treuen Untergebenen und jeden noch so kleinen Handlanger, der sich uns in den Weg stellt. Sprünge, Schläge, Spezialtechniken und Co verbinden wir im Beat ’em up aus der zweidimensionalen Seitenperspektive zu einem grandiosen Action-Feuerwerk im Retro-Pixel-Look. Fans des Genres können davon einfach nicht gut bekommen! Nichtsdestotrotz ist es seitdem allerdings ein wenig ruhig um die Turtles geworden. Abhilfe muss her, dachte sich wohl auch Dotemu. Ein Jahr nach Veröffentlichung des Hauptspiels kündigte der Entwickler für Ende August 2023 die Erweiterung Dimension Shellshock an, die am Umfang des Spiels schraubt.

Motivierender Überlebensmodus

Dreh und Angelpunkt der circa acht Euro teuren Erweiterung ist der neue Überlebensmodus. Ähnlich wie im Arcade- oder im Story-Modus entscheiden wir uns zunächst für einen Charakter und müssen dann in aufeinanderfolgenden Gegnerwellen einen Feind nach dem anderen bekämpfen. Haben wir eine Gegnerwelle in Dimension Shellschock siegreich überstanden, werden wir vor die Wahl gestellt, mit welchem Bonus wir in die nächste Runde gehen wollen. Beispielsweise können wir uns für eine Handvoll Kristallsplitter entscheiden, die nötig sind, damit wir nach unserem Ableben den nächsten Stufenaufstieg auslösen. Je nachdem taucht aber auch schon mal eine saftige wie heilende Pizza als Möglichkeit auf. Ebenfalls ist es möglich, sich zeitweise in den Antagonisten Bebop zu verwandeln, um die nächsten Feinde kinderleicht aus dem Ring zu feuern. Auch für wenige Sekunden unverwundbar zu sein oder per Spezialangriff durch die Gegnerhorden zu rasen, ist in Dimension Shellschock eine Option. Wir müssen also stets abwägen, welche Wahl für uns wohl die beste ist. Eine falsche Überlegung kann in der nächsten Stage unmittelbar zum Game Over führen. Diese taktischen Überlegungen machen durchaus Spaß, denn wenn wir tatsächlich mit unserer Spielfigur das Zeitliche segnen sollten, geben wir uns beim nächsten Spielstart automatisch viel mehr Mühe.

Vergrößerte Charakterriege

Beim Überlebenskampf handelt es sich unterm Strich um einen Modus, der schlicht und einfach klingt, sich in erster Linie aber eher an Profis richtet, die jeden Move auswendig kennen und sich schnell auf plötzlich auftretende Gegner einstellen können. Allerdings haben auch Anfänger und Fortgeschrittene ihren Spaß daran. Haben wir wie angedeutet genug Kristallsplitter eingesackt, steigt unser Held einen Level auf und erhält einen kleinen, aber permanenten Bonus auf Lebenspunkte oder gar ein Extraleben. Trotz allem gibt es bedauerlicherweise keinen einstellbaren Schwierigkeitsgrad. Lediglich eine Online-Bestenliste treibt die Motivation hoch, immer besser zu werden. Entsprechend müssen wir die Fähigkeiten der Turtles Leonardo, Donatello, Raphael und Michelangelo, ihrem Meister Splinter, der Reporterin April O’Neil, des Vigilanten Casey Jones sowie den neu hinzugekommenen Figuren Miyamoto Usagi und Karai stets beherrschen. Während Usagi sehr schnell ist, punktet Karai mit ihrer Stärke. Die freie Entscheidung des Charakters ist toll, da wir so ganz nach Belieben in die Edo-Zeit Japans oder Comicbuchseiten fast schon im Stile von Comix Zone für das Sega Mega Drive abtauchen können. Wer will, kann Usagi und Karai auch im Arcade- und Story-Modus spielen. Ihr seht schon: Dimension Shellschock bietet genügend Ansporn, Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge mindestens noch zweimal durchzuspielen.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Nintendo-Switch-Fassung): Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge ist für mich eines der schönsten Spiele des Jahres 2022. Das Spiel bietet mir eine Retro-Erfahrung, wie es sonst höchstens die in Kollektionen zusammengewürfelten Beat ’em ups aus dem Hause Capcom schaffen. Mit Dimension Shellshock erkenne ich einmal mehr, wie spaßig Shredder’s Revenge wieder ist. Der Überlebensmodus bietet für das Genre verhältnismäßig viel Tiefgang und fordert regelmäßig taktische Überlegungen, dürfte aber vermutlich nicht jedem gefallen. Ich kann mir gut vorstellen, dass vielen Spielern ein paar neue reguläre Stages lieber gewesen wären. Nichtsdestotrotz bietet der Zusatzinhalt mit Usagi und Karai auch zwei neue Figuren, mit denen sowohl der Arcade- als auch der Story-Modus problemlos ein weiteres Mal durchgespielt werden kann. Da sich beide Charaktere voneinander unterscheiden, bietet das in meinen Augen auch genügend Anreiz. Schade finde ich nur, dass für den Überlebensmodus ein einstellbarer Schwierigkeitsgrad fehlt. Vor allem Spieler, die nur wenige Moves beherrschen oder einfach nicht so gut sind, dürften alle paar Gegnerwellen beziehungsweise nach einem Ableben die Lust am Überlebensmodus verlieren. Gerade für Fans des Spiels oder Genre-Profis ist Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge – Dimension Shellshock jedoch eine Download-Erweiterung, die sich auszahlt.

Vielen Dank an Dotemu für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge – Dimension Shellshock!

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