Review: Fairy Tail: The Movie – Dragon Cry

Fairy Tail gehört zu den Werken, die vor allem die 2010er-Jahre geprägt haben. Neben der Anime-Serie erschienen in diesem Jahrzehnt auch zwei Kinofilme. Fairy Tail: The Movie – Dragon Cry stellt dabei das zweite und bis dato leider abschließende Werk der Reihe dar.

Mit Fairy Tail: The Movie – Dragon Cry gingen die Kinoabenteuer um die Protagonisten der titelgebenden Gilde Fairy Tail im Jahr 2017 nach fünf Jahren Pause in die zweite Runde. Fans im deutschsprachigen Raum mussten zum Glück nur ein Jahr auf die Veröffentlichung auf Blu-ray Disc warten. Im zweiten Film legen sich Natsu Dragneel, Lucy Heartfilia, Erza Scarlet, Wendy Marvell, Gray Fullbuster und die fliegenden Katzenwesen Happy und Carla gleich mit einem ganzen Königreich an. Der ehemalige Außenminister des Königreichs Fiore, Zash Caine, hat den aus Wut, Trauer und Leid besiegter Drachen entstandene Stab Dragon Cry gestohlen. Es wird gesagt, dass der Stab die Macht hat, ganze Landstriche in Schutt und Asche zu legen. Entsprechend darf der Stab nicht in den Händen von Zauberern schwarzer Magie bleiben! Fairy Tail wird entsandt, um den Stab zurückzuholen. Dabei trifft die Gruppe auf die freundliche Sonya, eine Vertraute des Königs des Reiches Stella. Von ihr erfahren sie, dass der König den Stab zur Rettung von Stella benötigt. Lüge und Wahrheit liegen in Dragon Cry nahe beieinander. Aus Spoiler-Gründen soll an dieser Stelle nicht mehr verraten werden. Fakt ist, dass Ideologien in Stella aufeinanderstoßen und hitzige Kämpfe entbrennen!

Fortführung mit leicht spürbarer Entwicklung

Technisch betrachtet kann der 84-minütige Film von Regisseur Minamikawa Tatsuma wie schon der Vorgängerfilm mit der Anime-Serie mithalten. So verfügen alle Charaktere immer noch über ihren markanten Stil, der auch in Dragon Cry an Oda Eiichirōs One Piece erinnert. Fairy Tail fällt, gerade beim Charakterdesign, wieder etwas zu schlicht aus. Trotzdem sind, was Schattierungen angeht, ein paar Fortschritte zu Phoenix Priestess zu erkennen. Dafür heben sich jedoch die Hintergründe zu sehr vom vordergründigen Geschehen ab, was eine Entwicklung ist, die in den 2010er-Jahren immer weiter voranschritt. An Spezialeffekten wie Spiegelungen, Lichteinfall oder Explosionen ist aber nicht zu rütteln. Damit gibt es am hochauflösenden Bild in 1080p und im bildschirmfüllenden 16:9-Format abermals wenig zu kritisieren. Alles wirkt trotz verhältnismäßig hübscheren Anime immerhin wie aus einem Guss. Die Vertonung im Tonformat DTS-HD Master Audio 5.1 fällt in eine ähnliche Kerbe. So kann die Musik sowohl die eher ruhigen als auch die actionreichen Momente unterstreichen. Toll ist auch, dass sich Kenner von Fairy Tail nicht an neue Stimmen gewöhnen müssen. Sowohl auf Deutsch als auch auf Japanisch kommen dieselben Sprecher wie in der Serie zur Geltung. Fans müssen sich in audiovisueller Hinsicht also kaum bis gar nicht umstellen.

Falscher Umgang mit der Veröffentlichung

In puncto Bonusmaterial müssen Fans sehr stark sein, denn dieses fällt beim zweiten Film der Reihe noch marginaler aus als beim ersten Kinofilm. Neben dem Film Dragon Cry ist auf der Blu-ray Disc kein weiteres Material zu finden. Gerade weil bei der Veröffentlichung von Phoenix Priestess auf digitale Boni abseits des gelungenen Prologs ganz auf Bonusmaterial verzichtet wurde, ist es sehr unverständlich, warum Kazé Anime respektive der Lizenzgeber diesen Fehler wiederholt. Aufschlussreiche Einblicke in die Produktion des Films in Form eines Making-ofs oder Interviews wären für Fans sicher eine nette Dreingabe gewesen. In physischer Form sieht es leider ähnlich aus. Neben einer Werbebroschüre, die auf weitere Werke von Kazé Anime hinweist, befindet sich in der Hülle lediglich ein gefaltetes Poster. Einseitig bedruckt zeigt dieses lediglich das Filmcover. Das ist nett, aber leider auch nicht mehr. Hier haben die Verantwortlichen abermals geschlafen. An der eigentlichen Qualität des Films ändert dies natürlich nichts, aber gerade die Fans der Reihe, die von den Serienboxen definitiv besseres gewohnt sind, dürften enttäuscht sein. Unterm Strich müssen es die Fans gelassen nehmen. Ist die Unverständnis einmal aus dem Kopf geschüttelt, so kann Dragon Cry auf seine eigene Art und Weise garantiert anderthalb Stunden lang wunderbar unterhalten.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Regisseur Minamikawa Tatsuma setzt mit Fairy Tail: The Movie – Dragon Cry inhaltlich sehr auf das Konzept der gleichnamigen Anime-Serie. Es wird eine passable Geschichte erzählt, die mit Überraschungen gespickt ist. So bietet das Werk eine seichte Story, die sich vor allem durch Fantasy-Action auszeichnet. Im direkten Vergleich fällt der Film zum vorherigen Streifen jedoch etwas ab. Nichtsdestotrotz wissen die Action-Sequenzen zu gefallen, was unter anderem an der technischen Gestaltung liegt. Fans von Fairy Tail werden hier nur wenig zum Aussetzen finden, denn der audiovisuelle Stil der Anime-Serie wird im zweiten Kinofilm beibehalten. Warum die Heraus- und Lizenzgeber jedoch am Bonusmaterial gespart haben, ist schleierhaft. Vor allem da es nur zwei Fairy-Tail-Filme gibt, denen ein wenig mehr Beachtung hätte geschenkt werden können, sorgt das Fehlen für Kopfschütteln. Das beiliegende Poster ist durchaus eine nette Dreingabe, aber auch nicht mehr. Langjährige Fans dürften darüber hinwegsehen, da der Film darüber hinaus überzeugen kann. Wer die Anime-Serie oder die Manga-Vorlage aber nicht kennt, wird mit Fairy Tail: The Movie – Dragon Cry aber noch etwas weniger anfangen können als mit Fairy Tail: The Movie – Phoenix Priestess. Der Film verlangt zwar nicht viel Vorwissen, zeichnet die Charaktere aber nicht ganz so gut. Am Ende ist es schade, dass der zweite Film bis dato das letzte Kinoabenteuer der Charaktere ist – und vermutlich bleiben wird.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Fairy Tail: The Movie – Dragon Cry!

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