Review: One Piece: Box 34 (Episoden 976–1000)

Am 18. August 2023 – und damit nur einen Monat nach dem 33. Episodenpaket –, erschien mit der 34. Serienbox von One Piece eine ganz besondere Ausgabe. Diese Box enthält tatsächlich die nunmehr eintausendste Folge der Anime-Serie – durchaus ein Grund zum Feiern!

Nicht immer gelingt es einer Anime-Serie durchweg ihre Qualität zu halten, besonders wenn die Episodenanzahl inzwischen vierstellig ist. Dem Dauerbrenner One Piece ist es mittlerweile gelungen, diese magische Grenze zu überschreiten. Auch wenn das Ende früher oder später eintreffen wird, sind Fans der Strohhut-Piraten noch ein ganzes Stück davon entfernt. Nachdem sich die Folgen der 33. Serienbox weniger um die Strohhüte, sondern mehr um Kōzuki Oden und die Roten Schwertscheiden drehten, verlagert die Anime-Serie das Geschehen nun wieder in die Gegenwart. Der Fokus liegt verstärkt auf den Strohhüten, die zum letzten Gefecht gegen Bösewicht Kaidō der hundert Bestien blasen. Obwohl die Ausgangslage zunächst hoffnungslos erscheint, dringt auch Licht durch die dunkle Wolkendecke. Beim Ansturm auf die Insel Onigashima müssen die Charaktere aber dennoch ein paar Rückschläge hinnehmen. Unter anderem entpuppt sich ein Mitglied der Roten Schwertscheiden als Verräter, der schon seit den Geschehnissen vor zwanzig Jahren für den unrechtmäßigen Herrscher Wa no Kunis, sprich Orochi, und Kaidō als Spitzel tätig war. Diesem Verräter gelingt es auch, Odens Sohn Momonosuke zu entführen und nach Onigashima zu bringen. Dort soll der junge Herr hingerichtet werden, damit für Wa no Kuni ein neues und noch dunkleres Zeitalter beginnen kann.

Verzahnter wie organischer Handlungsaufbau

Monkey D. Ruffy, seines Zeichens künftiger König der Piraten, kann das natürlich nicht zulassen und schreitet zur Rettung. Mehr durch Zufälle als durch Planung, sowie die Unterstützung durch die Roten Schwertscheiden und vielen Samurai, Yakuza und nicht zuletzt Trafalgar D. Water Law, versuchen Ruffy und die Strohhüte nach Onigashima zu gelangen. Es soll nicht verraten werden, wie erfolgreich die einzelnen Versuche sind, doch entbrennen sich während des Feuerfestes auf der Insel oder besser gesagt im Unterschlupf von Kaidō und den hundert Bestien an zahlreichen Stellen etliche Kämpfe. Anstatt jedoch wie in vorherigen Episoden von One Piece zu Beginn einer Folge immer eine Karte des Geschehens zu zeigen, wo sich gerade welche Figuren aufhalten, geht es in dieser Ausgabe in den meisten Fällen direkt ordentlich zur Sache. Ohne Umschweife wechselt das Geschehen zwischen unterschiedlichen Teilen des Handlungsortes. Dies fällt sehr positiv auf, denn auf diese Art und Weise kann die Anime-Serie tatsächlich noch besser verschiedene Handlungsstränge zusammenführen oder zumindest kreuzen lassen. Manchmal erfährt der Zuschauer auch erst später, welche Auswirkungen der Angriff eines Charakters in Anbetracht dessen Zerstörungswut tatsächlich gehabt hat. Dementsprechend fallen die Folgen der 34. Serienbox überraschend organisch aus. Toll!

Abwechslungsreiche Inszenierung

Inszenatorisch gehen Teile des Handlungsortes auch ordentlich zu Bruch, was in Anbetracht der unaufhaltsamen Kräfte von Ruffy, Lorenor Zorro und Co auch kein Wunder ist. Ebenfalls spannend ist die Integration neuer Spielzeuge von Schiffsbauer Frankie. Mit einem Motorrad und einem Panzer, die zudem in bester Sentai-Manier miteinander verbunden werden können, kommen auch Fans aus dieser Richtung voll und ganz auf ihre Kosten. In Anbetracht der teils immensen Größe der Antagonisten, wie Kaidō, Big Mom oder die fehlgeschlagenen Projekte von Punk Hazard, ist das auch bitter nötig. Daher ist es nur logisch, dass die Kämpfe in One Piece nicht immer nur mit purer Gewalt lösbar sind. Auch das Köpfchen ist dann und wann gefragt, wodurch selbst die physisch schwächeren Figuren immer wieder ihre Daseinsberechtigung unter Beweis stellen. Durch die Vielzahl an Charakteren, die in der 34. Serienbox auf Onigashima zusammenkommen, sind die Auseinandersetzungen auch sehr abwechslungsreich gestaltet. Langeweile kommt hier definitiv keine auf! Wer das Anschauen der insgesamt 25 Episoden dennoch einmal unterbrechen muss, kann im beiliegenden Booklet respektive Episodenguide die bisherigen Ereignisse nochmals gut komprimiert nachlesen. Als besonderes Schmankerl der Jubiläumsausgabe liegt der Box auch ein schmuckes Poster bei. Wunderbar!

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf den Episoden 976 bis 1000 der Serie): Tatsächlich bin ich mir gar nicht sicher, ob ich überhaupt jemals eine Anime-Serie so lange verfolgt habe, wie es bei One Piece der Fall ist. Eintausend Episoden – das ist schon eine Hausnummer! Zwar gab es in meinen Augen immer mal wieder Phasen, in denen die Serie etwas geschwächelt hat, doch in bislang allen Fällen hat sich One Piece schnell wieder davon erholt. Ein Glück, dass die Jubiläumsausgabe in meinen Augen durchaus gelungen ist. Sie beginnt zwar mit ein paar Rückschlägen, doch mit ein paar Assen im Ärmel gelingt es den Strohhüten, ihre Nachteile bestens auszugleichen. Bis zum Finale in der eintausendsten Episode bleibt es auch vor allem deshalb so spannend, da die Szenen schnell wechseln und auf eine Übersicht, wo sich welcher Charakter auf Onigashima gerade befindet, verzichtet wird. So können Handlungsstränge zusammenlaufen oder sich zumindest kreuzen, wodurch ein organisches Gesamtbild entsteht. Diese Merkmale darf sich One Piece gerne bis zum Schluss bewahren, den ich aber hoffentlich nicht im Altenstift, sondern lieber in absehbarer Zeit erleben möchte.  

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