Review: One Piece: Box 35 (Episoden 1001–1025)

Auf die 35. Serienbox mussten Fans der Anime-Serie One Piece sehr lange warten, denn erst am 16. August 2024 setzte der hiesige Herausgeber Crunchyroll die Reise fort – und damit ein ganzes Jahr nach dem 34. Episodenpaket. Die 35. Ausgabe hat es dafür aber wirklich in sich!

Wer die letzte Serienbox vom Dauerbrenner One Piece im Regal stehen hat, kommt womöglich aus dem Staunen nicht heraus. Inzwischen ist die Episodenzahl der Anime-Serie im vierstelligen Bereich angelangt. Nach der feierlichen eintausendsten Episode geht es in den neuen Folgen aber gewohnt brachial, humorvoll und wendungsreich geschrieben weiter. Mittlerweile hat sich nahezu das gesamte Geschehen auf die Insel Onigashima verlegt. Unlängst haben die Strohhutpiraten rund um Protagonist Monkey D. Ruffy die Party gesprengt. Das Feuerfest fällt ins Wasser und Antagonist Kaidō der hundert Bestien ist am toben. Dennoch ist nicht nur der gehörnte Kaiser mächtig sauer, auch die zwischenzeitlich zur Verbündeten gewordenen Big Mom will mit dem auf Krawall getrimmten Strohhut nach den Geschehnissen auf Whole Cake Island abrechnen. Kaidō und Big Mom haben es sich auf der Schädelkuppel, dem obersten Punkt der Insel, bereits gemütlich gemacht. Um dort hinzugelangen, muss Ruffy zu allem Übel jedoch erst einmal vier Stockwerke erklimmen und sich etlichen Handlangern von Kaidō in den Weg stellen. Zum Glück hat er seine Freunde im Schlepptau, die ihm auch auf Onigashima jederzeit treu zur Seite stehen und notfalls sogar die größten Schmerzen ertragen, damit ihr Anführer und Kapitän eines Tages tatsächlich das titelgebende One Piece finden kann.

Kämpfe an allen Fronten

Bereits in den vorherigen Folgen hat One Piece gezeigt, dass die Anime-Serie aus möglichen Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Insbesondere die früher oft ausufernde Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse ist weiterhin passé. Die Serie verzichtet darauf, genauestens einzuordnen, wo sich gerade welcher Charakter befindet und mit wem dieser kämpft. Obwohl dies vielleicht sinnvoll gewesen wäre, denn in der 35. Serienbox wechseln die Schauplätze je nachdem genauso schnell durch wie die unterschiedlichen Konstellationen zwischen Freunden und Feinden. Stattdessen springt die Serie relativ schnell ins Geschehen und nutzt die so freigewordene Bildschirmzeit zur Darstellung der ausufernden Auseinandersetzungen, die wahrhaftig einen Großteil der Laufzeit einnehmen. Beispielsweise legen sich Nami und Lysop mit zwei Mitgliedern der Flying Six an und hätten eigentlich keine Chance, da ihre Gegner beide von urzeitlichen Zoan-Früchten genascht haben und über dinosaurierstarke Kräfte verfügen. Der inzwischen ganz schön aufgerüstete Cyborg und Schiffszimmermann Frankie bekommt es hingegen mit Sasaki zu tun, der sich in einen Triceratops verwandeln kann. Smutje Sanji erliegt derweil einem der ältesten Tricks der Welt und wird von einer hübschen Dame im wahrsten Sinne des Wortes in ein Spinnennetz gelockt. Manches ändert sich in One Piece nie.

Ein wenig Zeit zum Verschnaufen

Schiffsarzt Chopper, Archäologin Nico Robin und Musiker Brook müssen sich hingegen mit Queen anlegen, der seine eigenen Leute und seine Feinde zu Oni verwandelt. Carrot bekommt hingegen ihre Chance auf Rache, als Perospero auf der Bildfläche auftaucht. Am wichtigsten fällt aber sicherlich der Kampf gegen Kaidō und Big Mom aus, denn hier müssen zunächst einmal die roten Schwertscheiden zeigen, was sie drauf haben. Trotzdem kommt auch die schlimmste Generation zum Einsatz – und spätestens dann eskalierten die Ereignisse auf Onigashima. Langsam aber sicher entbrennt hierbei auch ein Kampf gegen die Zeit. Kaidō hat die Insel zum Schweben gebracht und nimmt Kurs auf die Blumenhauptstadt auf Wa no Kuni. Vermutlich wird dieser Aspekt aber erst während der Episoden in der 36. Serienbox verstärkt in den Vordergrund gerückt. So bleibt ein wenig Zeit, um zu verschnaufen. Kaidōs Tochter Yamato erinnert sich zum Beispiel an ihre Begegnung mit Ruffys verstorbenem Bruder Ace. In den hunderten Episoden zuvor wurde zwar nie Bezug darauf genommen, doch ist es schön zu sehen, dass Manga-Zeichner Oda Eiichirō nachträglich auch zusätzliche Handlungsstränge kreieren kann, die sich nahtlos in die Geschichte einfügen. Qualitativ sind die Episoden in der 35. Serienbox von One Piece über alle Zweifel erhaben. So darf es künftig gerne weitergehen!

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf den Episoden 1001 bis 1025 der Serie): Obwohl die Anime-Serie One Piece inzwischen bei einer vierstelligen Episodenanzahl angelangt ist, hat sie meiner Meinung nach nichts von ihrer einstigen Faszination verloren. Tatsächlich gefällt mir auch die Struktur der enthaltenen Folgen der 35. Serienbox ziemlich gut, denn auf eine ausufernde Zusammenfassung verzichten die Episoden durchweg. Kurz nach dem Rückblick zu Beginn jeder Folge wird der Zuschauer auch schon ins Geschehen geschmissen. Diesmal gibt es etliche Kämpfe zu bestaunen, die vor allem deshalb so spannend sind, da sich aufgrund der Erzählstruktur die Schauplätze sehr schnell abwechseln und sich die Charakterkonstellationen mindestens genauso temporeich verändern. Ebenso bleibt ein wenig Zeit, um auf bereits geschehene, aber noch nicht erzählte Geschehnisse zu blicken – ohne den Fokus auf die Rahmenhandlung zu verlieren. Zu gerne würde ich über verschiedene Wendungen sprechen, die mit Tod und Auferstehung zu tun haben, aber davon sollten sich interessierte Zuschauer lieber selbst ein Bild machen. Auf jeden Fall gehört die 35. Serienbox von One Piece mit zum Besten, was während des Wa-no-Kuni-Handlungsstrangs zu sehen ist.

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