Preview: The Adventures of Elliot: The Millenium Tales

Dass der durch Square Enix etablierte HD-2D-Grafikstil gut bei den Spielern ankommt, hat nicht nur Octopath Traveler, sondern auch weitere Rollenspiele bewiesen. Mit The Adventures of Elliot: The Millenium Tales folgt 2026 erstmals ein Action-Adventure in diesem Stil.

Früher war alles besser! Zumindest behauptet dies eine allseits bekannte These. Bis zu einem gewissen Grad mag das vielleicht auch stimmen, doch bestimmte Dinge werden durch unsere Erinnerung getrübt. Dennoch zeigen 16-Bit-Grafiken aus den 1990er-Jahren mehr als deutlich, wie sehr wir uns damals in Videospiele verliebt haben. Genau diesem Ansatz folgt teilweise der HD-2D-Grafikstil, der vor allem an die die 16-Bit-Zeit erinnert und die Optik mit hochwertigen Effekten ausstattet. The Adventures of Elliot: The Millenium Tales lehnt sich zwar auch an Rollenspiele aus dieser Ära an, spielt sich im Kern aber deutlich mehr wie ein Action-Adventure. In der Ende Juli 2025 veröffentlichten Demoversion des Spiels schlüpfen wir in die Rolle des titelgebenden Abenteurers Elliot. Dieser wird vom Herrscher des Königreichs Huther ausgeschickt, um die Biestlinge außerhalb der Schlossmauern zu bekämpfen. Mehr Exposition bietet die rund anderthalbstündige Demo zwar nicht, doch wir sind uns sicher, dass die Erzählkünstler von Square Enix in puncto Storytelling deutlich Größeres vorhaben. Zumindest interpretieren wir das zum einen aus dem Ende der Demo und zum anderen aus dem Ankündigungstrailer. Dieser spricht von einer Geschichte, die ein ganzes Jahrtausend umspannen soll und rückt in The Adventures of Elliot ein Zeitportal in den Mittelpunkt.

Einflüsse großer Marken

Innerhalb der Burgmauern von Huther können wir uns noch in Sicherheit wiegen, denn bislang wagen es die Monster nicht, die Tore zu durchbrechen. Dort können wir uns in aller Seelenruhe mit den Stadtbewohnern unterhalten und uns bei den Händlern mit wichtigen Gegenständen eindecken. Außerhalb des Schlosses zeugt fast nichts mehr von menschlicher Existenz. Hier und da gibt es noch intakte Brücken, doch vielmehr sind es eingestürzte Gebäude und andere Ruinen, die über die Vergangenheit der Spielwelt berichten. Die Natur hat ihr Übriges getan, um die Welt zurückzuerobern. Entsprechend neugierig sind wir darauf, das Zeitportal aufzuspüren und wie im Rollenspielklassiker Chrono Trigger durch die Zeit zu reisen. Dennoch unterscheidet sich The Adventures of Elliot von (rundenbasierten) Rollenspielen. In der Demo stehen uns zum Bekämpfen der Monster zunächst ein Schwert, Pfeil und Bogen sowie Bomben zur Verfügung, mit denen es den Biestlingen in Echtzeit an den Kragen geht. Das erinnert deutlich eher an die The-Legend-of-Zelda-Reihe. In einer Höhle entdecken wir hingegen eine Kettensichel, mit denen wir gleich einen ganzen Rundumschlag ausführen können. Wer sich nun an Mystic Quest erinnert fühlt, liegt damit gar nicht mal so falsch. Auch Einflüsse der Mana-Reihe, zu der Mystic Quest zweifelsfrei gehört, sind im Spiel stets spürbar.

Ausgelagerte Charakterentwicklung

Mit im Schlepptau ist die gutmütige Fee Faie. Diese ist zum Lösen der Rätsel von Bedeutung, verleiht sie dem Helden doch mindestens zwei wichtige Fähigkeiten. Wahlweise können wir rennen, bis wir irgendwo anstoßen. So gelangen wir über bröckelnde Brücken. Außerdem können wir uns zu Faie teleportieren, was nützlich ist, wenn wir sie vorher mit dem rechten Analog-Stick über einen Abgrund bewegt haben. Um im Spiel stärker zu werden, bewältigen wir ähnlich wie in The Legend of Zelda: Breath of the Wild kleinere Aufgaben in Schreinen. Haben wir uns dort gegen diverse Monster behauptet oder Rätsel gelöst, verlängert sich unsere Lebensenergie. Besiegte Gegner hinterlassen darüber Maginitsplitter, die sich in der Burg gegen zufällige Maginite für einen bestimmten Waffentyp zusammensetzen lassen. Dadurch erhöht sich beispielsweise unsere Angriffsreichweite. All das fühlt sich in der Demoversion bereits gut an. Ebenso macht das Spiel audiovisuell einiges her, doch leider ist der Switch-2-Fassung anzumerken, dass sie nicht einhundertprozentig rund läuft. Gerade beim Wechsel eines Gebiets kommt es kurzzeitig zu unschönen Rucklern. Ausbesserungsfähig ist in jedem Falle die Menüstruktur, die in The Adventures of Elliot eingängiger ausfallen sollte. Gelingt es Square Enix, diese Hürden zu überwinden, steht dem potenziellen Hit nichts im Weg!

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Prognose (basierend auf der Nintendo-Switch-2-Fassung, dem Ankündigungstrailer und der offiziellen Homepage): Mir ist es ein Rätsel, warum Square Enix das Spiel als Action-Rollenspiel im Ankündigungstrailer vermarktet, wenn es doch ganz klar Action-Adventure-Grundzüge aufweist. Trotzdem gefällt mir The Adventures of Elliot auch in diesem Genre schon jetzt. Es macht Spaß, die Gegend zu erkunden und an allen Ecken und Enden der Spielwelt Rätsel zu lösen und Kämpfe auszutragen. Allseits bekannte Spielmechaniken wie Sprünge über Abgründe oder Aufsprengen von verschlossenen Höhlen kenne ich zwar bestens von The Legend of Zelda und Co, funktionieren jedoch auch in The Adventures of Elliot großartig. Bei den Kämpfen fühle ich mich hingegen klar an Mystic Quest erinnert. Diese gehen mit Schwert, Kettensichel und Co wunderbar von der Hand. Lediglich die Menüführung beim Wechseln von Waffen ist noch arg fummelig und sollte ausgebessert werden. Auch muss ich mich fragen, warum das Spiel im jetzigen Zustand noch nicht flüssig auf der Switch 2 läuft, da es hin und wieder zu Einbrüchen in der Bildwiederholungsrate kommt. Das muss bis zum Release im Jahr 2026 unbedingt besser werden. Ansonsten freue ich mich schon sehr auf das Spiel, zumal ich unbedingt mehr über die Zeitreisegeschichte und möglicherweise damit zusammenhängende Mechaniken erfahren will. Davon ist in der Demo von The Adventures of Elliot: The Millenium Tales leider fast nichts zu sehen. Egal, meine Neugier ist geweckt!

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