Review: Professor Layton und die Schatulle der Pandora

Professor Layton und die Schatulle der Pandora (1)Bis heute erfreut sich die Professor-Layton-Reihe über eine große Fangemeinde. Der bunte Mix aus Point-and-Click-Adventure-Manier und Rätseleinlagen begeistert nicht nur das junge Publikum, sondern auch ältere Semester gleichermaßen.

Professor Layton und die Schatulle der Pandora (2)Nachdem Professor Hershel Layton mit seinem Assistenten Luke Triton vom Ausflug in das geheimnisvolle Dorf Saint-Mystère zurückgekehrt ist, erwartet die beiden auch schon das nächste große Abenteuer. Professor Laytons Lehrmeister, Dr. Andrew Schrader, hat nach jahrelanger Suche endlich die sagenumwobene Schatulle der Pandora gefunden. Jeder, der die kleine Truhe zu öffnen vermag, solle angeblich auf der Stelle den Tod widerfahren. Obwohl sich Schrader der Gefahr bewusst ist, hält er die Neugier nicht länger aus und öffnet die Schatulle. Das wissen Layton und Luke zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht und begeben sich zunächst zu Schraders Wohnung, um diesen dort auf dem Boden liegend vorzufinden. Von der Schatulle ist keine Spur zu sehen, doch verspricht Layton, Schraders Studien zu Ende zu führen. Der einzige Anhaltspunkt, wie das Abenteuer nun weitergeht, ist eine Fahrkarte für den Molentary-Express. Dabei handelt es sich um den luxuriösesten Zug der Welt! Somit lassen es sich Layton und Luke nicht nehmen, die Reise mit dem Zug fortzusetzen. Allerdings wissen sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wo die Zugfahrt tatsächlich enden wird und auf welche illustren Charaktere sie noch stoßen werden. Eines dürfte für den Professor und seinen selbsternannten Lehrling feststehen: Es wird wieder fleißig gerätselt werden!

Facettenreiche Rätselkost

Professor Layton und die Schatulle der Pandora (3)Der Spielverlauf hat sich gegenüber dem ersten Teil nicht wesentlich verändert. Nach wie vor klicken wir uns mit Hilfe des Touchpens durch die verschiedenen Örtlichkeiten, um dort viele verschiedene Personen anzusprechen oder Objekte zu untersuchen. Oft erzählen uns die Leute dann etwas über die besagte Ortschaft und noch öfter stellen sie uns ein Rätsel, welches wir nach Lust und Laune lösen dürfen. Uns werden zum einen leichte bis schwierige Logik- und Denkaufgaben gestellt und zum anderen gibt es Rätsel, die sich als Geschicklichkeitsanlagen entpuppen. Bei letzteren müssen wir beispielsweise in einem Tetris-ähnlichen Spielfeld den einen oder anderen Stein so verschieben, dass wir eine Kugel durch ein Labyrinth bewegen können. Oder wir dürfen den Springer auf unterschiedlichen Schachbrettern so hin- und her springen lassen, dass er währenddessen jedes einzelne Feld genau einmal berührt. In der Regel stellt uns das Spiel jedoch die besagten Logik- und Denkaufgaben. Da möchten von uns mathematische Aufgaben gelöst, Spielkarten in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet oder die Rückseite eines Würfels erraten werden. Je nach Schwierigkeitsgrad des Rätsels und erfolgten Fehlversuchen in diesem, hagelt es für die Lösung am Ende eine bestimmte Menge Pikarat, die unser Können kurz und bündig ausdrücken sollen.

Abseits des Weges: Minispiele

Professor Layton und die Schatulle der Pandora (4)Kommen wir in einem Rätsel einmal nicht weiter, so dürfen wir Hinweismünzen für bis zu drei Hinweise ausgeben. Während der erste Hinweis eines jeden Rätsels meistens nur einen kleinen Tipp darstellt, sind die beiden anderen Hinweise schon sehr viel deutlicher. Man sollte mit den Hinweismünzen jedoch haushalten, da diese nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen. Finden können wir diese überall in der Spielwelt, wenn wir wahllos auf den Hintergründen des jeweiligen Geländes herumtippen. Im Molentary-Express schließt sich uns früher oder später ein Hamster an, den wir das Fett in einem Minispiel abtrainieren können, in dem wir verschiedene Objekte mitsamt unterschiedlichen Wirkungen, in seinem Käfig positionieren. Ist der Hamster fit genug, hilft er uns mit seinem frechen berlinerischen Dialekt bei der Suche nach den Münzen. Des Weiteren erhalten wir im Verlauf der Handlung immer mehr Bauteile einer Kamera, die wir schlussendlich zusammensetzen und somit an neun verschiedenen Orten Fotos von der Umgebung schießen können, um anschließend in Wimmelbildern die drei Unterschiede auszumachen. Wer wirklich ein richtiger Gentleman ist, der serviert auch vielen Notbedürftigen feinen und leckeren Tee, der jedoch ebenfalls erst in einem Minispiel durch gefundene Zutaten und meist nur durch Experimentieren gekocht werden kann.

Gesteigerter Umfang

Professor Layton und die Schatulle der Pandora (5)Diese Aufgaben sind jedoch nicht zwingend, doch wer auch nach dem Durchspielen noch ein paar schwierigere Rätsel lösen möchte, der sollte die Augen offenhalten und Fotos knipsen und Tee servieren. Während im Verlauf der Handlung maximal 138 Rätsel gelöst werden können, kommen zusätzlich noch 15 freischaltbare Rätsel hinzu. Falls ihr auch den Vorgänger des Spiels besitzt, könnt ihr dort mit Hilfe eines Passwortes Grafikskizzen und mit einem weiteren Passwort aus Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf ein weiteres Rätsel im zweiten Teil der Reihe freischalten. Wer mit seinem Nintendo DS online geht, hat zusätzlich die Möglichkeit, 33 weitere Rätsel herunterzuladen. Summa summarum macht das satte 187 Rätsel, die gelöst werden wollen. Das sind 25 Rätsel mehr als im Vorgänger und das sieht man auch deutlich an der Spielzeit. Wer wirklich alle Rätsel lösen, alle Gespräche führen, jeden Tee servieren, jedes Foto knipsen und den Hamster aufs Maximum trainieren möchte, der wird je nach Talent 25 bis 35 Stunden Spielzeit in das Spiel investieren können. In dieser Zeit erlebt man eine schöne Geschichte, viele tolle Kopfnüsse, einen charmanten Wortwitz, eine gute deutsche Sprachausgabe, wunderbare Anime-Szenen und für DS-Verhältnisse eine ebenso prächtige Grafikkulisse, die es so in Videospielen viel zu selten zu sehen gibt.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit: Die letzte Berührung mit der Professor-Layton-Reihe hatte ich vor mehr als zwei Jahren. Damals war ich vom Gameplay sehr angetan und ich hatte nur wenig auszusetzen am Spiel. Das ändert sich mit dem zweiten Teil nur geringfügig. Zum einen kommt es mir leider so vor, dass ich viele Rätsel bereits irgendwie kenne und sie nur eine abgewandelte Form von Rätseln aus dem ersten Teil sind. Dass ich dann aber trotzdem stellenweise noch sehr viel knoble, was denn nun die richtige Antwort ist, spricht aber wiederum für das Spiel. Ich mag es, wenn mir die Antwort nicht direkt auf dem Silbertablett serviert wird. In Professor Layton und die Schatulle der Pandora gibt es meiner Meinung nach deutlich mehr Kopfnüsse als im Vorgänger, doch trotzdem gibt es zur Entspannung immer mal wieder ein paar leichte Rätsel. Zum anderen ist es schade, dass sich manchmal auch die unwahrscheinlichte Antwort als richtig entpuppt. Das soll keine Kritik sein, jedoch merkt man es einem Rätsel gelegentlich am Aufbau an, was auf dem Touchscreen nun angetippt werden muss. Außerdem finde ich es schade, dass es auf die Spielzeit umgerechnet zwar einige Anime-Sequenzen gibt, die jedoch fast allesamt sehr kurz ausfallen. Ebenfalls hätte ich mir gewünscht, wenn die (gute) deutsche Sprachausgabe öfters zum Einsatz gekommen wäre. Wer Rätsel mag oder bereits den ersten Teil der Serie mochte, kommt auch nicht um den zweiten Serienableger herum.

Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Professor Layton und die Schatulle der Pandora!

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