Nachdem Aliens: Colonial Marines traurige Berühmtheit als größte Enttäuschung der Spielelandschaft in diesesm Jahr errang und der Titel für Nintendos Wii U gestrichen wurde, gibt es nun auch eine Sammelklage gegen Sega den Entwickler Gearbox Software wegen irreführender Werbung. Der Publisher wollte keine genaues Statement zu dem laufenden Verfahren abgeben, bestritt aber die Ansprüche der Kläger aufgrund einer fehlerhaften Demonstration auf rechtliche Konsequenzen zu pochen, so Consolewars. Kläger ist Edelson LLC. Man habe den Spieler nicht darüber informiert, dass manche Features der Demonstration gegenüber Presseleuten, in der Endversion nicht enthalten seien. Außerdem seien Review-Codes bis zur Veröffentlichung des Spiels zurückgehalten worden, wodurch sich die Spieler und die Presse auch kein eigenes Bild machen konnten.
Andreas‘ Meinung: Dieses Spiel zieht einen Spur des Wutes durch die Spieleindustrie. Diese Sammelklage war in meinen Augen wahrscheinlich, wenn aber auch abwendbar. Sega hätte öffentliche Selbstkritik äußern und den Titel zum Budget-Preis anbieten sollen. Durch ihr Nichtstun haben sie nicht nur die Spieler gegen sich aufgebracht, sondern auch Presse und Händler. Die Erfolgschancen der Klage sehe ich zu fünfzig Prozent, weil die bewusste Zurückhaltung von Informationen nicht ohne Folgen bleiben kann. Zudem könnte es ein Paradebeispiel für andere Publisher und Entwickler sein, fairer und ausgewogener die Presse zu informieren, was es in der heutigen Zeit eigentlich selbstverständlich sein sollte. Jedenfalls wird das wohl nicht die letzte News üder dieses berühmt-berüchtigte Spiel gewesen sein.
Erics Meinung: Die Vereinigten Staaten von Amerika – das Land der unbegrenzten Anklagemöglichkeiten, wie ich es so schön nenne. Es wundert mich nicht, dass man jetzt eine Sammelklage gegen Sega vorbereitet. Es ist wirklich schade, wie Sega mit dem Spiel umgegangen ist und es völlig unfertig auf den Markt geworfen hat. Außerdem ist Aliens: Colonial Marines ein tolles Beispiel dafür, wie Publisher mit den Medien umgehen. Man nutzt sie gezielt aus, damit Werbung für ein Spiel gemacht werden kann. Daher appeliere ich nur einmal mehr an die Videospieler: Wenn es vor dem Release kein Review zu einem Spiel gibt, dass euch interessiert, dann könnte das einen guten Grund haben.