Review: Paladin: Die Krone des Königs

Paladin - Die Krone des Königs (1)Vor ein paar Jahren wusste der Film Paladin: Der Drachenjäger mit einem kleinen Budget und einfachen Mitteln Fantasy-Fans zu begeistern oder zu verschrecken. Paladin: Die Krone des Königs bietet ebenfalls nicht weniger Inhalt, aber leider auch nicht sehr viel mehr.

Paladin - Die Krone des Königs (2)Ob Paladin: Die Krone des Königs nun tatsächlich nach oder vor Paladin: Der Drachenjäger spielt, können wir euch an dieser Stelle leider nicht verraten. Ebenfalls ist uns unklar, ob die beiden Filme im gleichen Universum angesiedelt sind. Die Kulisse lässt zumindest darauf schließen, denn auch in Paladin: Die Krone des Königs herrschen raue Sitten. Die Geschichte spielt sich in einem fernen Land ab, welches von einem blutrünstigen Drachen heimgesucht wird. In diesem Land ist es nur einem edlen Paladin möglich, das geflügelte Ungetüm in die Schranken zu weisen. Dummerweise haben die Bewohner des Imperiums schon seit langer Zeit keinen Paladin mehr gesehen. Eines Tages nehmen die Geschehnisse jedoch ihren Lauf, als die adlige Elenn mitsamt ihrer Tante zu einer Reise aufbricht. Unter falschem Vorwand reisen die beiden durch die Wälder, um unentdeckt zur Krönung des rechtmäßige Königs des Landes zu gelangen. Ihre Aufgabe ist es, ein seit langer Zeit gut gehütetes und altes Artefakt zu überbringen. Unterwegs werden die beiden jedoch von feindlichen Soldaten aufgelauert, die zudem ein Auge auf ihren Gefangenen Aedin werfen müssen. In einem kleinen Moment der Unachtsamkeit kann sich dieser von seinen Fesseln befreien. Während des Kampfes löst sich plötzlich ein Bolzen, der unglücklicherweise Elenns Tante tödlich verletzt.

Kurze Auftritte

Paladin - Die Krone des Königs (3)Da Elenn und Aedin auf den Straßen nicht mehr sicher sind, beschließen die beiden, die Reise fortan gemeinsam abseits der Wege fortzusetzen. Zunächst weiß Aedin noch nichts von der wichtigen Aufgabe, die Elenn zuteil wurde. Er misstraut ihr und nimmt als Pfand sogar ihren Goldring, bis die beiden Vertrauen zueinander aufbauen. Der düstere Magier Corvus hat die Anwesenheit des Relikts schon längst bemerkt und schickt seinen Diener aus, der sich mit dunkler Magie in einen Krähenschwarm verwandeln kann, um so auf einfache Art und Weise in den Besitz des zerbrochenen Einhornhorns zu gelangen. Unterwegs müssen Elenn und ihr angeheuerter Beschützer Aedin diversen Gefahren trotzen. Leif, ein nicht wohlgesinnter alter Bekannter Aedins, will Elenn zunächst vergewaltigen, bevor Aedin ihn aufhält und Leif zum Imperium überläuft. Vom Regen in die Traufe geraten die beiden, als sie von Aedins alten Kameraden gefangen genommen werden. Diese Charaktere werden im Film jedoch nur sehr kurz angeschnitten, obwohl sie elementarer Bestandteil der Handlung hätten sein können. Zu guter Letzt kommt dann auch noch Gegenspieler Corvus zum Zug, der plötzlich aber stark an Bedeutung verliert, da auch er noch mächtigere Vorgesetzte hat. Wir finden diesen Schritt in Paladin: Die Krone des Königs sehr gut, da sich der Film damit stark von Idealen abgrenzt.

Die Einfachheit des Lebens

Paladin - Die Krone des Königs (4)Während die Handlung zielstrebig auf das Ende zustrebt und nach den anfänglich zähen zehn Minuten auch durchweg unterhalten kann, kann man das von den Effekten nicht unbedingt erwarten. Nach wie vor erkennt man, dass auch der zweite Teil der Paladin-Filmreihe kein sonderlich großes Budget aufweist. Die Feuersalven des Drachen machen zwar einen soliden Eindruck, doch sind diese natürlich kein Vergleich zu Effektspielereien eines Der Herr der Ringe oder Der Hobbit: Eine unerwartete Reise. Dafür muss man Paladin: Die Krone des Königs zugutehalten, dass er durchweg an realen Schauplätzen gedreht worden ist und keine Bluescreens verwendet worden sind. Dieser natürliche Look passt auch zu den Kostümen und den Schauspielern, die eher unbekannt beziehungsweise unverbraucht sind. Amy De Bhrún, David Haydn und Vidal Sancho würden wir auch in künftigen Filmen gerne noch einmal in Aktion erleben. Trotzdem können diese einfachen Elemente nicht über die Mittelmäßigkeit des Films hinwegtäuschen. Wer Wert auf eine Multimillionen-Dollar-Produktion legt, liegt beim 92-minütigen Paladin: Die Krone des Königs falsch. Wer einen Fantasy-Film mit doch recht einfachen Elementen nicht verschmäht, wird mit dem Film sicher glücklich werden. Wir empfehlen an dieser Stelle auf jeden Fall die englische Tonspur, da diese authentischer wirkt.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Als ich mir vor vielen, vielen Monaten den ersten Teil der Paladin-Filmreihe anschauen durfte, war ich geneigt dazu, bei meinem Werturteil einen Auge zuzukneifen. Das mache ich auch bei diesem Film, denn nach wie vor geht es bei einem Fantasy-Film darum, dass man die eigene Fantasie spielen lassen will. Das kann ich bei Paladin: Die Krone des Königs durchaus machen, denn auch wenn die Effekte nicht immer das Gelbe vom Ei sind und die Geschichte zum Teil nicht so stringent erzählt wird, wie es noch beim ersten Teil der Fall war, hat mich der Film anderthalb Stunden bei Laune gehalten. Ich finde die düstere und raue Welt, in der beide Filme spielen, fantastisch und würde gerne weitere Filme in diesem Universum sehen. Außerdem möchte ich an dieser Stelle noch einmal hervorheben, dass man auch beim zweiten Teil eher unbekannte Gesichter für die Rollen ausgesucht hat. Das gibt es meiner Meinung nach heutzutage viel zu selten und das gilt besonders für westliche Filme, die ohnehin meist immer nur dann erfolgreich sind, wenn bekannten Darsteller mitwirken. Paladin: Die Krone des Königs darf sich jeder ansehen, der den Vorgänger bereits mochte oder ganz bescheiden nur mal einfache Elemente in einem Film schätzen möchte.

Vielen Dank an Splendid Film für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars von Paladin: Die Krone des Königs!

Hinterlasse einen Kommentar