Review: Bakuman (Vol. 3)

Obwohl die ersten beiden Volumes der Anime-Serie Bakuman im Abstand von einem Monat im deutschsprachigen Raum von Publisher Kazé Anime veröffentlicht wurden, mussten sich Fans auf die dritte Ausgabe etwas gedulden. Diese erschien erst im September 2021.

Mashiro Moritaka und Takagi Akito haben inzwischen die Mittelschule abgeschlossen. Somit öffnet sich für die beiden Freunde ein neuer Lebensabschnitt auf der Oberschule. Allerdings hält das die beiden frischen Oberschüler nicht davon ab, ihren großen Traum weiterhin zu verfolgen. Sie wollen nach wie vor berühmte Manga-Zeichner werden. Am Ende der zweiten Volume von Bakuman mussten sie sich ihrem Gegenspieler Niizuma Eiji geschlagen geben. Dieser hat beim letzten Nachwuchswettbewerb den ersten Platz belegt, während sie sich mit dem dritten Platz begnügen mussten. Sie beschließen, um Eiji zu schlagen, dass sie nicht weiter in der Nische verharren dürfen. Deshalb setzen sie alles daran, studieren die Zeichnungen ihrer Vorbilder Toriyama Akira oder Oda Eiichirō und legen ihre ersten Ergebnisse ihrem Redakteur vor, um in den Mainstream vorzudringen. Dieser rät ihnen jedoch davon ab. Er sieht sie nach wie vor in der Nische. Nach ein wenig Überzeugungsarbeit knickt dieser jedoch ein. Vielleicht mag das auch daran liegen, dass Eiji gerade in den Redaktionsräumen herumlungert und sich als Fan von Moritaka und Akito entpuppt. Sie schließen daraufhin Freundschaft, was das Konkurrenzdenken anfeuert. Moritakas und Akitos Redakteur gibt ihnen ein halbes Jahr Zeit, ein stimmungsvoller Storyboard abzuliefern. Der Countdown läuft!

Träume, Wünsche und Ziele

Ein überaus wichtiger Bestandteil der Handlung von Bakuman ist in der dritten Volume der Schaffensprozess des neuen Mangas von Moritaka und Akito. Auch wenn sie schon immer mit ganzem Herzen dabei waren, verwandelt sich diese Liebe zum Manga zum eisernen Willen, etwas Neues zu schaffen. Die beiden Freunde machen Höhen und Tiefen durch, auch wenn die Rückschläge überwiegen. Genau das ist aber das Spannende an Bakuman. Es vermittelt dem Zuschauer das Gefühl, dass es im Leben in der Regel nichts geschenkt gibt. Wer etwas erreichen will, muss es sich erkämpfen. Das ist auch beim Charakter von Azuki Miho zu erkennen, bei der es sich um Moritakas Verlobte handelt. Sie verfolgt wie ihr Verlobter einen großen Traum. Damit sie Synchronsprecherin werden kann, muss auch sie mit Rückschlägen kämpfen. Allerdings ist auch bei ihr zu erkennen, dass sie sich davon nicht entmutigen lässt und kämpft weiter für ihr Ziel. Akitos Freundin Miyoshi Kaya setzt sich hingegen das Ziel, eine Autorin für Liebesromane zu werden. Auch wenn die Geschichte von Bakuman klar einen Slice-of-Life-Charakter aufweist, kann die Serie auf diese Art und Weise auch dem Coming-of-Age-Genre zugeordnet werden. Da kommen beim Zuschauer gleich viele Erinnerungen an die Jugend hoch, an eine Zeit voller Wünsche und noch mehr Träume.

Inhalt wow, Umfang mau

Unter audiovisuellen Gesichtspunkten erinnert die dritte Volume von Bakuman stark an die vorherigen beiden Ausgaben. Soll heißen, dass die Umgebungsgrafiken und Hintergründe wie aus einem Guss wirken, beim Charakterdesign aber nach wie vor Luft nach oben ist. Wer sich an den Stil bereits gewöhnt hat, wird sich daran aber kaum mehr stören. Vor allem passt die tolle, heitere und einfach stimmungsvolle Musik hervorragend zum Geschehen. So kommt sowohl der Humor als auch die ernste Intention der Story wunderbar zur Geltung. Bei der Veröffentlichungsform hat sich bei der dritten Ausgabe von Bakuman gar nichts im Vergleich zur vorherigen Volume geändert. Das ist überaus schade, da Lizenzgeber und Publisher hier wieder sehr viel Potenzial verschenken. So fällt der Umfang des inzwischen dritten Episodenpakets mit sechs Episoden identisch aus. Allerdings kommt auch diese Volume ohne Bonusmaterial daher. Es existiert kein Booklet mit weiterführenden Informationen und auch von einem Poster, das beim Seriendebüt noch dabei war, fehlt jede Spur. Selbst in digitaler Hinsicht kann Bakuman nichts reißen. Auch eine Clean-Version des neuen Endings gibt es nicht. Natürlich schmälert dieser Umstand nicht das Erlebnis mit der eigentlichen Anime-Serie, denn Bakuman wird von Volume zu Volume sympathischer und spannender.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Bakuman ist eine Anime-Serie, die von Episode zu Episode besser wird. Das liegt nicht an dem Ziel der Serie, das mit dem Ziel der beiden Hauptfiguren gleichgesetzt werden kann, sondern vielmehr an dem Weg dorthin. So erhält der Zuschauer in den sechs Episoden der vorliegenden Ausgabe einen guten Einblick in die Entwicklung und Entstehungsgeschichte eines Mangas. Auch wie viel Kraft und Mühe angehende Manga-Zeichner für die schwierige Aufgabe aufbringen müssen, um überhaupt den Funken einer Chance im umkämpften Markt zu haben, wird deutlich. Hinzu kommen sympathische und teilweise auch überdrehte Charaktere, die Bakuman besonders machen. Beim Charakterdesign ist zwar nach wie vor Luft nach oben, doch ist dieser Umstand in der inzwischen dritten Ausgabe gar nicht mehr so stark zu beanstanden. Wer die erste Hälfte der ersten Staffel von Bakuman mochte, wird den Einstieg in die zweite Hälfte sicherlich lieben.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Bakuman (Vol. 3)!

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