Mit der vierten Volume von Senran Kagura schließt Publisher Kazé Anime die zwölfteilige Reihe um die Shinobi zweier konkurrierender Schulen ab. Zum Finale hin erwartet uns nicht nur jede Menge Action, sondern auch eine sehr wichtige Wendung innerhalb der Story.
Wir erinnern uns die drei Episoden der dritten Volume. Shinobi Hibari hat sich entschieden, die Hanzō-Akademie zu verlassen und ihre Ausbildung bei der strenggeheimen Schlangen-Mädchenschule fortzusetzen. Zumindest hat dies nach außen den Anschein. Stattdessen will sich Hibari ein Bild von der verfeindeten Schule machen; sie sozusagen infiltrieren. Ihr Ziel ist es nämlich, im Alleingang die Schriftrolle der supergeheimen Ninja-Kunst zurückzuholen, die zuvor aus der Hanzō-Akademie von den Schülerinnen der Schlangen-Mädchenschule gestohlen wurde. Als sie einige Tage dort ist und langsam in den Schuleintag eingeführt wird, staunt sie nicht schlecht, wie unterschiedlich das Training in beiden Schulen verläuft. In der Hanzō-Akademie geht es vor allem darum, sich immer weiter zu verbessern und dabei vor allem seine Mitmenschen zu respektieren und zu lieben. In der Schlangen-Mädchenschule wiederum steht zwar auch das Ziel, sich immer weiter zu verbessern, an oberster Stelle, doch sind die Trainingsmethoden sehr viel unmenschlicher. Im Training wird sozusagen mit scharfer Munition geschossen. Entdeckt man eine Kommilitonin mit dem Bambusrohr im Fluss, darf man ohne zu zögern Shuriken auf diese abfeuern. Außerdem ist das Training sehr viel intensiver. Unter der Erde versteckt man sich hier über einen Tag, bevor man Luft holt.
Die Erkenntnis des Bösen
In der Zwischenzeit wird das Fehlen von Hibari in der Hanzō-Akademie natürlich bemerkt. Ihr Lehrer Kiriya ist überzeugt davon, dass Hibari den auf eigene Faust ausgeführten Einsatz nicht ohne Hilfe abschließen kann. Schnell trommelt er seine anderen vier Schülerinnen und Asukas Großvater zusammen, um die Lage zu besprechen. Sie treffen den Entschluss, dass sie der armen Hibari helfen müssen und schreiten zur Tat. Die Schlangen-Mädchenschule ist zum Glück nämlich nicht mehr geheim, da Kiriyas ehemalige Schülerin Rin ihm den Standort der Schule mitgeteilt hat. Schnell werden die Fluggeräte beschafft und die Reise zur Schlangen-Mädchenschule beginnt. Asuka, Ikaruga, Katsuragi und Yagyū sind sich im Klaren darüber, dass sie auf Widerstand treffen werden. Das liegt vor allem daran, dass Rin ihrem Meister Dōgen gesteht, dass sie den Standort verraten hat. Dieser ist empört darüber, doch auch dieser Fauxpas kommt ihm nur gelegen. Neben der gestohlenen Schriftrolle gibt es nämlich noch eine weitere, die nun beide in seinen Händen sind. Sie symbolisieren Yin und Yang. Jedoch sind die beiden Schriftrollen nutzlos, wenn nicht beide Auserwählte als Gefäße zur Verfügung stehen, damit diese Dōgen als Katalysator zur Machtaufnahme nützlich sind. Dabei müssen sowohl die guten, als auch die durchtriebenen Shinobi eine sehr wichtige Entscheidung treffen.
Fanservice bis zum Schluss
Die Handlung von Senran Kagura bleibt bis zur letzten Minute spannend. Das liegt vor allem daran, dass man bei den letzten drei Episoden durchweg aufs Outro in der klassischen Form verzichtet und die Minute jeweils nutzt, die Dramatik zu verarbeiten und auf die nächste Episode vorzubereiten. Action gibt es in den letzten Episoden derweil zu genüge, da sich die Shinobi in der zunächst letzten Konfrontation gegenüberstehen. Da wird mit harten Bandagen gekämpft und viele Wunden müssen die Shinobi dadurch erleiden. Das freut Fans deshalb so sehr, da hier die Kleidung der Shinobi zerrissen und dann in Unterwäsche weitergekämpft wird. In der Auflösung von 1080p sehen aber nicht nur die weiblichen Geschlechtsmerkmale im Anime-Format sehr scharf aus, sondern auch sämtliche Umgebungen und Charaktere. Auch die Animationen lassen sich sehen. Die deutsche Synchronisation geht – wie schon bei den Vorgängern – zwar in Ordnung, doch möchten wir euch einmal mehr den japanischen Originalton ans Herz legen. Aufgrund des durchgedrehten Settings und der illustren Charaktere kommt der Humor genau in dieser Sprachfassung nämlich am besten zur Geltung. Abgerundet wird die vierte Volume abermals von zwei anregenden Postkarten. Das Beste ist jedoch, dass der beiliegende Schuber von der ersten Volume nun mit vier Ausgaben gefüllt ist.
Geschrieben von Eric Ebelt
Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Nachdem sich bei den letzten Episoden trotz der spannenden Handlung ein wenig Ernüchterung eingestellt hat, kann der Anime mit den letzten drei von insgesamt zwölf Episoden nochmals mit seinen Stärken punkten. Witze auf Kosten der holden Weiblichkeit, jede Menge Action (um weibliche Geschlechtsmerkmale zu betonen) und eine dramatische Handlung, die bis zum Schluss unterhält. Ich erinnere mich gerne an die letzten Monate zurück, wo ich die Serie in Etappen angeschaut habe. Wer sich für Ecchi-Anime interessiert, kommt bei Senran Kagura auf jeden Fall auf seine Kosten. Man darf jedoch nicht zu viel erwarten. Die Serie ist ab zwölf Jahren freigegeben, weshalb alles auf einem humanen Niveau bleibt und dem Anime somit noch ein ganzes Stück Ernsthaftigkeit verleiht. Es geht eben um die kleinen Dinge, die diesen Anime ansehnlich machen. Schade, dass das Ende jedoch halbwegs offen und eine Anime-Fortsetzung noch nicht in Sicht ist. Da jedoch weiterhin fleißig Spiele im Franchise produziert werden, wird man Senran Kagura so schnell jedoch nicht vergessen können – wenn man denn gewillt ist, sich darauf einzulassen!
Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Senran Kagura – Vol. 4!