Review: Yōkai Watch (Band 13)

Nachdem sich der zwölfte Band der Yōkai-Watch-Manga-Reihe, wie die anderen beiden Ausgaben zuvor, auf dem traditionellen Konzept der Serie ausgeruht hat, ändert sich die bekannte Struktur mit dem dreizehnten Band schlagartig. Das Flehen und Betteln scheint endlich Wirkung zu zeigen, denn anstatt sich in einem Kapitel lediglich auf eine kleine Story zu stützen, in der lediglich ein neuer Yōkai vorgestellt oder ein bereits bekanntes Wesen vertieft wird, ist ausgerechnet der verflixte dreizehnte Band mit einem durchgehenden Handlungsstrang gefüllt. Alles beginnt damit, dass der Yōkai Tomnyan Hauptfigur Nathan Adams besucht. Auf einmal beginnt er damit, seine Hintergrundgeschichte aufzudecken. Wie Jibanyan war auch er einst eine Katze, die frühzeitig den Tod gefunden hat. Seitdem trauert ein kleines Mädchen namens Emily um ihn. Verschlimmert wird dieser Umstand durch einen Beitrag des mysteriösen Gangsters Don Vendetti, den Kenner der Videospielvorlage aus dem dritten Serienteil kennen. Dieser taucht vor Emilys Haus mit seinem Ufo und seinen Schergen auf. Da Tomnyan im Kampf unterlegen ist, erschafft der Mafioso eine Kopie des katzenartigen Yōkai, damit Emily seine wahre Gestalt endlich vergisst. Um Don Vendetti schließlich das Handwerk zu legen, ist Tomnyan überhaupt erst nach Lenzhausen gekommen, um Yōkai für seine Sache zu gewinnen.

Erwachsene Themen in einer stringenten Handlung

Es ist erstaunlich, wie gut die so genannte Don-Vendetti-Saga für sich genommen funktioniert, auch wenn es beim dreizehnten Band ein paar kleine Unstimmigkeiten gibt, an die sich der Leser stören könnte. Um nach Amerika zu kommen, wo Emily lebt, sind die Charaktere rund um Tomnyan auf die Hilfe von Meister Enma angewiesen. Dieser tauchte in den Manga aber zuvor noch gar nicht auf, sodass mitunter Vorwissen aus dem dritten Teil der Videospielhauptreihe oder aus dem zweiten Kinofilm vorhanden sein sollte. Es ist wirklich bedauerlich, dass sich der Autor der Manga-Vorlage, Konishi Noriyuki, nicht die Zeit genommen hat, um solche Verbindungen auf einer Extraseite zu erläutern. So wird der Leser unnötigerweise verwirrt. Der Spannung tut dies aber keinen Abbruch, denn durch die konsekutiv aufeinander aufbauenden Kapitel zieht sich ein roter Faden, sodass der Leser regelrecht mit seinen Helden mitfiebern kann. Während sich die ersten zwölf Manga eher an ein jüngeres Publikum richten, dürfte dieses beim dreizehnten Band an ein paar Stellen große Augen machen. Yōkai Watch geht erwachsen mit Themen wie Tod oder Verlust um und in diversen Kämpfen fließt auch schon mal der eine oder andere Tropfen Blut. All das bleibt jedoch auf einem recht niedrigen Niveau, sodass besorgte Eltern keine große Angst um ihre kleinen Schützlinge haben müssen.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der ersten Auflage): Auf der einen Seite ist es sehr verwunderlich, warum Yōkai Watch im dreizehnten Band auf einmal eine stringente Handlung erzählt, auf der anderen Seite ist das aber auch ein sehr zu begrüßender Schritt. Hinzu kommt, dass der Manga plötzlich mit Themen wie Tod und Verlust äußerst erwachsen umgeht und sein kindisches Image, zumindest für diese Ausgabe, hinter sich lässt. Obwohl der dreizehnte Band damit im Gesamtüberblick der Reihe besonders ist, dürfte das für den einen oder anderen Fan auch schon zu viel des Guten sein. Beispielsweise ist Humor kaum bis gar nicht vorhanden, denn jeder im Entferntesten lustig wirkende Witz wird sofort in einen ernsten Zusammenhang gerückt. Es bleibt an dieser Stelle nur abzuwarten, ob die Don-Vendetti-Saga ein einmaliger Ausrutscher bleibt oder ob sich das Franchise auch in den folgenden Manga weiterentwickeln oder sogar neu erfinden will. Fans von Yōkai Watch dürfen durchaus hoffen und bangen!

Vielen Dank an Kazé Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Yōkai Watch (Band 13)!

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