Review: Dr. Stone (Vol. 3)

Nachdem im Mai 2021 die zweite Ausgabe der Anime-Serie Dr. Stone im deutschsprachigen Raum bei Kazé Anime erschien, dauerte es bis zur Veröffentlichung der dritten Volume nur einen Monat. Im Juni 2021 ging es mit dem dritten Episodenpaket in die zweite Staffelhälfte.

Dr. Stone knüpft in den Episoden der dritten Volume an den Geschehnissen der vorherigen Folgen an. Ruri ist nach wie vor krank. Damit sie geheilt werden kann, muss Protagonist Ishigami Senku ein Antibiotikum herstellen. Dummerweise benötigt er dafür Alkohol. Anstatt diesen jedoch selbst herzustellen, so wie fast alle anderen Sachen, will er diesen anderweitig beschaffen. Da kommt es wie gerufen, dass ein Wettstreit stattfindet, bei dem es eine gute Portion Alkohol zu gewinnen gibt. Neben dem Alkohol winkt auch das Amt des Dorfältesten und Ruri als künftige Ehefrau. Das lassen sich Senku und seine Freunde nicht zweimal sagen und nehmen am Wettkampf teil. Auch der weniger umgängliche Magma hat Interesse an den drei Gewinnen, wodurch sich die Lage nach und nach zuspitzt. Der Wettkampf ist allerdings nicht die einzige Storyline, die in der dritten Volume von Dr. Stone erzählt wird. In der 16. Episode macht die Serie einen 3700-jährigen Zeitsprung zurück in die Vergangenheit. Hierbei erlebt der Zuschauer, wie Senkus Vater Byakuya für ein Raumfahrtprogramm angenommen wird. Angekommen auf der internationalen Raumstation stehen auch hier einmal mehr die zwischenmenschlichen Beziehungen im Vordergrund. Die Idylle währt jedoch nicht lange, denn Byakuya und seine Kollegen erleben aus dem All mit, was auf der Erde passiert.

Überbrücken von 3700 Jahren

Es ist eine überraschende und wendungsreiche Idee, diesen ganz besonderen Erzählkniff anzuwenden. Vor allem deshalb, da dieser neue Blickwinkel auf die Geschichte von Dr. Stone überaus logisch mit der Handlung um Byakuyas Sohn Senku verknüpft ist. Wie genau, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Die Erde nicht nur 3700 Jahre später, sondern auch ganze 37 Jahrhunderte vorher zu zeigen, verdeutlicht sehr gut, dass es zwar Unterschiede, aber aufgrund der versteinerten Erdbevölkerung und der einschneidenden Veränderung in der Gesellschaft auch viele erschreckende Ähnlichkeiten gibt. Beide Handlungsebenen motivieren, mehr über die Welt und den Vorfall herauszufinden. Ein paar Antworten gibt es in den Episoden der dritten Volume definitiv, auch wenn die großen Mysterien sicherlich erst zu einem späteren Zeitpunkt offenbart werden. So oder so macht das Anschauen von Dr. Stone Spaß, was nicht nur an der geheimnisvollen Geschichte liegt. Auch die Charaktere tragen ihren Teil dazu bei, dass die Handlung so atmosphärisch ist. Sie genießen das Leben auf der Erde und unterstützen Senku mit aller Kraft beim Fortschritt der Wissenschaft. Hierzu sei auch der Humor erwähnt, der wieder in vielen Szenen zur Geltung kommt. Sowohl in den Dialogen als auch in der stellenweise übertrieben Präsentation ist dieser überzeichnet, aber doch irgendwie passend.

Stimmungsvolle Erzählung

Trotz alledem erzählt Dr. Stone auch in den sechs Folgen der dritten Volume eine tiefgründige wie spannende und erwachsene Geschichte. Diese ist weder langweilig noch langwierig und überzeugt mit freudigen Höhen und melancholischen Tiefen der Charakterentwicklung. Dazu sei auch der hübsche Zeichenstil erwähnt. Vor allem die Landschaft und die Pflanzenwelt in 3700 Jahren beeindrucken. Auch wenn das Charakterdesign sich davon nicht so stark abhebt und durchaus detaillierter sein könnte, machen es die dazugehörigen Animationen zumindest ein wenig wieder wett. Im bildschirmfüllenden 16:9-Format in der Auflösung von 1080p kann die Anime-Serie somit in visueller Hinsicht zufriedenstellen. Deutlich gelungener ist die Musik von den drei Komponisten Kanesaka Yuki, Katō Tatsuya und Tsutsumi Hiroaki, denn deren Melodien verleihen jedweder Szene die genau richtigen Akzente. Sowohl ruhige und traurige Momente als auch spannende, actionreiche und humorvolle Szenen sind stimmungsvoll im Tonformat DTS-HD Master Audio 2.0 unterlegt. An beiden Synchronfassungen gibt es nichts zu rütteln, denn sowohl die japanischen Originalsprecher als auch ihre deutschen Pendants hauchen den Figuren viel Leben ein. Digitale Boni gibt es nicht und auch bei den physischen Extras herrscht laut Herstellerangaben Flaute. Das geht definitiv besser.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Dr. Stone geht in der dritten Volume einen wichtigen Schritt, der einen weiteren nötigen Blick auf die Rahmenhandlung wirft. So steht in den vorliegenden Episoden nicht nur der wissenschaftliche Werdegang von Ishigami Senku im Fokus der Erzählung. Auch sein Vater Byakuya kommt als zusätzlicher Akteur ins Spiel, wenn auch zu einer ganz anderen Zeit. Dieser Dualismus hilft jedoch enorm, um die ganze Geschichte zu verstehen und zumindest einen kleinen Teil des Geheimnisses um den Prozess der Versteinerung zu lüften. Einzig und allein der Wettkampf zu Beginn der dritten Volume hätte ein wenig kürzer gefasst werden können. Dem Gesamtbild schadet das jedoch nur sehr wenig. Auch audiovisuell kann Dr. Stone überzeugen, sodass sowohl die heiteren als auch die düsteren Sequenzen sehr gut zur Geltung kommen. Spannend bleibt es auf jeden Fall, denn die vierte Volume der ersten Staffel soll die Season schließlich zu einem zufriedenstellenden Abschluss bringen.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Dr. Stone (Vol. 3)! 

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