Zwei Jahre nach der japanischen Erstausstrahlung erschien das erste Episodenpaket der mittlerweile vierten Staffel der Anime-Serie My Hero Academia auch im deutschsprachigen Raum. Die vierte Season führt die Story mit dem bevorstehenden Internship nahtlos fort.
My Hero Academia beginnt auch in der vierten Staffel mit einem kurzen Überblick über die Ausgangslage. So verfügen inzwischen über achtzig Prozent der Bevölkerung über Kräfte eines Superhelden. Ursprünglich hatte auch Protagonist Midoriya Izuku keine Spezialität, wie Superheldenkräfte genannt werden. Mit der Hilfe von Yagi Toshinori, der als Superheld All Might bekannt ist, war es Izuku möglich, sich an der Yūei-Oberschule einzuschreiben und mit der Zeit eine Spezialität zu erlangen. Ihm ist es inzwischen möglich, seine ganze Muskelkraft zu verstärken. Jeder Held hat in der Welt von My Hero Academia eine andere Fähigkeit. So werden in der ersten Folge der vierten Staffel noch einmal alle Mitschüler und Mitschülerinnen von Izuku aufgelistet und mit ihrer Spezialität vorgestellt. Zwanzig an der Zahl sind es zu viele, um sie hier alle im Detail aufzulisten. Ein paar wenige sollen es aber sein, um den nach wie vor vorhandenen Abwechslungsreichtum der Serie zu illustrieren. Aoyama Yūga kann beispielsweise Laser aus seinem Bauchnabel feuern. Asui Tsuyu kann hingegen die Fähigkeiten eines Frosches mimen. Ashido Minas Körper gibt Säure ab, die alles schmelzen lässt. Kaminari Denki kann, wie es sein Name vermuten lässt, Elektrizität speichern und abgeben. Ojiro Mashirao hat einen beweglichen Schwanz. Ja, richtig gehört.
Nächstes Ziel: Das Internship
All diese unterschiedlichen Fähigkeiten ergeben in My Hero Academia ein so wunderbares Potpourri, das in so gut wie jeder Episode mit Überraschungen aufwartet. Erzähltechnisch bleibt hingegen alles beim Alten, was aber keinesfalls schlecht ist. Schließlich übertrumpft sich die Anime-Serie hier von Staffel zu Staffel mit neuen und noch mächtigeren Feinden. Ein solcher ist am Horizont womöglich schon zu erkennen, doch im Staffelauftakt steht in der vierten Season erst einmal das Internship an der Reihe. Dieses wurde zwar bereits im Finale der dritten Staffel angeteasert, doch geht es erst jetzt ans Eingemachte. Bei diesem Internship handelt es sich um eine praktische außerschulische Aktivität, bei der die Helden mit vorläufiger Lizenz in der Abteilung eines Profihelden arbeiten dürfen. Da Izuku damals sein Praktikum bei Gran Torino absolvierte, möchte er daran gerne anknüpfen. Gran Torino muss jedoch absagen. Stattdessen empfiehlt er seinem ehemaligen Schützling, dass er sich an Sir Nighteye wenden könnte. Dieser war einst der größte Fan von All Might und diente diesem zeitweise als Sidekick. All Might ist jedoch gegen das Internship und will, dass Izuku seine Fähigkeiten erst noch verbessert. Auch scheint seine Beziehung zu Sir Nighteye mehr als gestört. Wie Izuku All Might überreden kann, sollte der Zuschauer aber selbst erleben.
Bekanntes, aber interessantes Gesamtbild
Grundsätzlich drehen sich die ersten fünf Episoden der vierten Staffel, die in dieser Volume enthalten sind, um den Einstieg ins Internship. Der Zuschauer erfährt mehr über die weiteren Strukturen der Superheldenwelt und Hintergründe über verschiedene Figuren. Tōgata Mirio macht seit einem Jahr ebenfalls sein Internship bei Sir Nighteye, weshalb Izuku ihn darüber besser kennenlernt. Da Mirio niemals alle Menschen retten kann, nennt er sich Lemillion. Er will in seiner Superheldenlaufbahn im besten Falle also mindestens eine Millionen Menschen vor Verbrechern und Schurken retten. So bleibt die Anime-Serie stets interessant und macht von Episode zu Episode Lust auf mehr. Das ist aber ebenso wenig überraschend wie ganz allgemein die technische Gestaltung der Serie. Animationsstudio Bones zeichnet sich erneut für die Umsetzung verantwortlich. Großartige Veränderungen sind hierbei nicht anzumerken. Nach wie vor erstrahlen die kontrastreichen Szenen in der Full-HD-Auflösung während die Musik in DTS-HD Master Audio 2.0 aus den Lautsprechern trällert. Sowohl die deutschen als auch die japanischen Synchronsprecher passen zum illustren Gesamtbild. In digitaler Form gibt es das Clean Opening und das Clean Ending als Boni hinzu. Physisch erwarten den Käufer ein Standee, Artcards, ein Booklet, Sticker und eine Character Card. Nett!
Geschrieben von Eric Ebelt
Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): My Hero Academia wird zwar nie eine meiner Lieblings-Anime-Serien werden, doch kann ich verstehen, dass diese reichlich Fans hat. Auch mir macht es sehr viel Spaß, Midoriya Izuku, Tōgata Mirio und Co bei der Arbeit zu begleiten. Der manchmal ganz schön krasse Kampf gegen die Schurken sieht nicht nur cool aus, er unterhält auch sehr gut, da nach und nach mehr Informationen über die Welt und wie sie funktioniert ans Tageslicht kommen. Die erste Volume der vierten Staffel ist in dieser Hinsicht noch eher ruhig, was aber gar nicht schlimm ist. Ich begrüße es, wenn eine Staffel ruhig startet und sich dann von Ausgabe zu Ausgabe steigert. So erhalte ich zwangsläufig mehr Informationen und mehr Story-Hintergründe, die mir helfen, das Gesamtwerk besser zu verstehen. Nach dem Staffelauftakt freue ich mich schon sehr auf die nächsten Folgen!
Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von My Hero Academia – 4. Staffel (Vol. 1)!