Review: One Piece: Box 31 (Episoden 903–926)

Am 1. Dezember 2022 erschien die 31. Serienbox von One Piece im deutschsprachigen Raum. Die Box spinnt den Handlungsstrang auf Wa no Kuni fort. Dabei überraschen die enthaltenen Episoden mit kaum vorhersehbaren Wendungen und knallharten Auseinandersetzungen.

Nachdem die Jubiläumsausgabe in puncto Storytelling ein wenig enttäuscht hat, kann die 31. Ausgabe der Anime-Serie One Piece wieder richtig punkten. Diesmal feiert der Anime basierend auf dem Manga von Oda Eiichirō ein weiteres Jubiläum – und zwar den zwanzigsten Jahrestag der Erstausstrahlung in Japan. Mit der Handlung zu tun hat die 907. Episode der Serie aber nichts, denn sie erzählt eine neue Ursprungsgeschichte, die auf den Kanon pfeift. So schippert Ruffy in seiner alten Kluft in einem Ruderboot übers Meer und lernt die Seefahrerin Ann kennen, die gerade von Piraten entführt wurde. Da sich das Special aber nur über eine einzelne Episode streckt, ist das Jubiläum nach 25 Minuten schnell abgefrühstückt und wird im Anschluss wohl schnell vergessen sein. Immerhin steht die Anime-Serie nach der mit dezentralen Ideen durchzogenen 30. Serienbox in der Verantwortung, endlich abzuliefern. Dies gelingt ihr zum größten Teil, denn auf der einen Seite erzählt One Piece endlich wieder stringent eine spannende Story, die sich hin und wieder aufteilt und wieder zusammenführt. Auf der anderen Seite kann die Geschichte auch mit Überraschungen punkten, die so zuvor nicht absehbar waren – und selbst wenn die Wendungen in greifbarer Nähe sind, so schmeißt One Piece die Erwartungshaltung der Zuschauer zur Verblüffung dieser über den Haufen.

Ziemlich überraschende Wendungen

Entsprechend fällt es schwer, auf die Anime-Serie und die verschiedenen Entwicklungen innerhalb der Story einzugehen, ohne zu spoilern. Seit der Ankunft der Strohhüte auf Wa no Kuni haben sich die Ereignisse regelrecht überschlagen. Ruffy muss sich mit einem regelrechten Kraftpaket messen, um die kleine Tama aus den Fängen der Bande von Antagonist Kaidō zu befreien. Dies sorgt für einen großen Trubel, sodass Kaidō und seine Komplizen auf Ruffy und seine Freunde aufmerksam werden – also genau das, was sie unter allen Umständen verhindern wollten. Es dürfte klar sein, dass gerade Ruffys Verbündeter und Organisationsfanatiker Trafalgar Law deshalb die Krise kriegt. Entsprechend kurz fällt auch das Wiedersehen der Strohhüte aus, die teilweise schon seit einiger Zeit verdeckt in Wa no Kuni leben. Dennoch kann Kin’emon, der Samurai, dem Ruffy und seine Crew helfen wollen, Kaidō auszuschalten, seinen gesamten Schlachtplan enthüllen. In wenigen Wochen findet ein großes Fest statt. Bis dahin müssen sie die verbliebenen Anhänger des Kozuki-Klans aufspüren und sie über die in Kürze stattfindende Mission informieren. One Piece wäre jedoch nicht One Piece, wenn nicht irgendetwas auf dem Weg dorthin schiefgehen würde. So taucht plötzlich ein überdimensional großer Drache auf, der Ruffys Freunde mit seinem Flammenatem vermeintlich ausradiert.

Gleichgewicht zwischen Handlung und Kämpfen

Nicht nur Zuschauern der ersten Stunde dürfte hier die Galle hochkommen! Freunde und Familie sind das höchste Gut, das ein Mensch nur haben kann. Da ist es verständlich, dass Ruffy nicht Reißaus nimmt, sondern ordentlich auf den Drachen losgeht, der jedoch alles andere als begeistert von Ruffy immensen Kampfkünsten ist. Nach dem Kampf gegen Big Mom konnte sich die Serie nur schwerlich steigern, aber es ist ihr durchaus geglückt. Apropos Big Mom – wer glaubte, dass diese die Ereignisse auf Whole Cake Island auf sich beruhen lässt, irrt sich gewaltig. Auch diese möchte noch einmal mitmischen und greift in das auch so schon zugenüge ausufernde Geschehen mit zahlreichen Haupt- und Nebenfiguren ein. Auch Smutje Sanji, der die Bewohner von Wa no Kuni mit seinen Kochkünsten verzaubert, und Schwertkämpfer Lorenor Zorro geraten mit der Unterwelt des Landes aneinander. Der 31. Serienbox von One Piece gelingt es nahezu hervorragend, das Gleichgewicht zwischen verschiedenen Erzählperspektiven und Auseinandersetzungen in Form von Kämpfen zu halten. In optischer Hinsicht besticht die Anime-Serie weitgehend mit ihrem gewohnten Look, doch gelegentlich wirken verschiedene Einstellungen wie japanische Farbholzschnitte, die den Übergang vom ersten zum zweiten Akt des Wa-no-Kuni-Handlungsstranges visuell überaus angenehm gestalten.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf den Episoden 903 bis 926 der Serie): Auf den Handlungsstrang, der sich auf Wa no Kuni abspielt, habe ich mich im Vorfeld sehr gefreut. Die 30. Serienbox, die den Auftakt legt, ist jedoch nur mittelprächtig gelungen. Umso mehr freue ich mich, dass ich richtig damit lag, dass sich One Piece schnell von solch einem Tief erholt hat. So können die 24 weiteren Episoden, mit Ausnahme des austauschbaren Specials zum Jubiläum, durchweg punkten. Auf der einen Seite schafft es die Anime-Serie, eine spannende Handlung zwischen Freude und Trauer zu erzählen. Auf der anderen Seite können auch die zahlreichen Kämpfe punkten, die deutlich machen, dass es noch sehr viel stärkere Gegner gibt. Auch dass die für Wa no Kuni üblichen Soundstücke gekonnt eingesetzt und mit dem bekannten Soundtrack der Serie vermischt werden, fällt positiv auf. Selbiges betrifft auch die visuelle Gestaltung, die manchmal die Grenze zu Ukiyo-e übertritt und daher für jeden Japan-Fan doppelt schön sind. So darf es in der 32. Serienbox gerne weitergehen!

Vielen Dank an Crunchyroll für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von One Piece: Box 31 (Episoden 903–926)!

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