Als The Legend of Zelda: Phantom Hourglass 2007 für den Nintendo DS erschien, spaltete es die Fans. Die einen mochten das neue Konzept, Link mittels Stylus durch die Welt zu lenken und die innovativen Rätsel zu lösen. Die anderen Spieler konnten sich partout nicht mit dem zu einfachen Schwierigkeitsgrad und der Linearität anfreunden. Mit dem Manga werden aber dieses Mal beide Spielertypen zufriedengestellt, zumal sie nicht ins Geschehen eingreifen müssen. Link segelt handlungsgetreu mit Piratin Tetra über die Meere, immer auf der Suche nach einem neuen Abenteuer. Eines Tages stoßen die beiden auf ein Geisterschiff, woraufhin Tetra entführt wird und Link sein Matrosendasein aufgeben muss. Auf einer Insel bekommt der Recke Schwert und Schild in die Hand gedrückt, entdeckt ein magisches Stundenglas und erhält zudem den Auftrag, dessen Inhalt zu füllen und anschließend gegen das Böse zu kämpfen. Unterstützung erhält das wackere Kerlchen vom Piraten Linebeck und der geheimnisvollen Fee Ciela.
Piratenpack
Der Manga erzählt die Geschichte des Spiels spannend und führt uns an viele Orte, die wir so auch noch aus dem Spiel in Erinnerung haben. Zwar dümpelt die Handlung zwar gelegentlich vor sich her, doch besonders zu Beginn und am Ende ist sie deutlich stark vertreten, wecken in uns sogar das Gefühl, wir würden gerade selbst über das blaue Meer in Phantom Hourglass segeln. Schade nur, dass bisher kein Manga zu The Legend of Zelda: The Wind Waker erschienen ist. Somit wird der Charakter Tetra nur am Rande erklärt und ihre wahre Bedeutung kommt im Manga nicht sonderlich gut zur Geltung. Akira Himekawa haben Links Abenteuer wunderschön mit schwarzweißgrauen Zeichnungen in Szene gesetzt, auch die deutschsprachige Übersetzung von Hirofumi Yamada ist wieder einmal gut gelungen. Wer bereits gerne auf seinem Nintendo-DS-System über die Weltmeere schippert, wird auch mit dem Manga zufriedengestellt. 188 Seiten für fast sieben Euro sind hier ein fairer Preis.
Geschrieben von Eric Ebelt
Erics Fazit (basierend auf der ersten Auflage): Was habe ich 2007 über das Spiel geflucht, welches diesen Manga ausmacht. Zu leicht, zu gradlinig und zu wenig zu tun war mein Fazit vor mehr als dreieinhalb Jahren in den Foren dieser Welt. Mit eben diesen Erwartungen ging ich nicht gerade unvoreingenommen an die Rezension des Mangas, aber ich wurde so schnell eines besseren belehrt. Der Manga lässt alle negativen Aspekte, die ich auch heute noch am Nintendo-DS-Spiel bemängle, vergessen und bezaubert mich mit einer strukturierten und durchdachten Handlung. Jede der 188 Seiten habe ich sehr gerne gelesen und die Zeichnungen begutachtet, zumal sie sich vom Stil her sehr von denen der anderen Mangas abheben. Ich finde es nur schade, dass man das meiner Meinung nach deutlich bessere The Wind Waker nicht in Manga-Form veröffentlicht hat – so kommt vor allem Tetras wahre Bedeutung nur sehr geringfügig zur Geltung, hier wäre deutlich mehr Tiefgang drin gewesen. Trotzdem bereue ich es nicht, den Manga gelesen zu haben. Auch ohne diese relativ wichtige Information kann man der Handlung sehr gut folgen. Wer das Spiel bereits mochte, wird auch mit dem Manga zufrieden sein – ein vorerst würdiger Abschluss der Manga-Reihe!
Vielen Dank an Tokyopop für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!