2009 erschien mit Final Fantasy XIII ein Spiel, welches die Fan-Gemüter stark spalten sollte. Zwei Jahre später wurde die Story mit Final Fantasy XIII-2 fortgesetzt und endete abermals in einem Cliffhanger. In diesem Jahr soll die Geschichte aber endgültig abgeschlossen werden.
An dieser Stelle möchten wir jedoch nicht auf das Ende von Final Fantasy XIII-2 eingehen, da dieses viel zu viel vorweg nehmen würde. Daher belassen wir es einfach dabei und verraten euch nur, dass seitdem fünfhundert Jahre vergangen sind und Lightning vor dem zu lösenden Konflikt steht. In exakt dreizehn Tagen soll die Welt untergehen und genauso lange hat unsere Heldin Zeit, diese zu retten. Diese dreizehn Tage können allerdings nicht direkt in unsere Zeit umgerechnet werden, weshalb die Spielzeit am Ende wohl wesentlich knapper ausfallen wird. Da wir das Spiel auf der Gamescom anspielen konnten, haben wir natürlich die Zeit stets im Auge behalten. Schauen wir auf den Timer, bemerken wir, dass eine Minute im Spiel circa zwei Sekunden unserer Zeit entsprechen. Rechnen wir das hoch, bleiben im Endeffekt noch 48 Minuten für einen Tag in Spielzeit. Somit haben wir also mindestens zehn Stunden Zeit, um die Welt vor ihrem drohenden Untergang zu retten. Hinzukommt jedoch noch die Zeit für Kämpfe (und vermutlich Zwischensequenzen, von denen wir leider noch nicht sehr viel sehen konnten). Hier scheint die Zeit außerhalb des Kampfbildschirms stehen zu bleiben. Uns soll es nur recht sein, denn zehn Stunden wären für ein Rollenspiel doch sehr wenig. Wie hoch die Einmalspielzeit am Ende ausfallen wird, können wir also noch nicht ganz eindeutig sagen.
Der Fluss der Zeit
Wir rechnen damit, dass wir zwischen zwanzig und 25 Stunden für einen Spieldurchgang in der Welt von Lightning Returns: Final Fantasy XIII verweilen werden, bis der Abspann über den Bildschirm flimmern wird. Schon jetzt versichert Director Motomu Toriyama, dass man in einem Durchgang nicht alles vom Spiel sehen kann beziehungsweise dass es zumindest nur sehr schwer möglich sein wird. Überall in der Spielwelt passieren Ereignisse, die sich auf unser Spielverhalten auswirken sollen und je nachdem wo wir gerade durch die Landschaft streifen, kann am anderen Ende der Welt ein Ereignis passieren, von dem wir erst in einem späteren Spieldurchlauf erfahren werden. Designer Yuji Abe hat auf der Gamescom 2013 bereits angekündigt, dass es auch einen New-Game-Plus-Modus geben soll. Das bedeutet vermutlich, dass bereits gefundene Ausrüstungsgegenstände und erhaltene Erfahrungspunkte in den nächsten Spieldurchgang übertragen werden dürfen. So spielt sich ein Spiel sicher ein ganzes Stückchen angenehmer. Perfektionisten, die ohnehin jede einzelne Nebenaufgabe im Spiel erledigen wollen, kommen so sicherlich sehr viel schneller auf ihre Kosten, als durch mehrmaliges Durchspielen den optimalen Weg herauszufinden. Offen bleibt die Frage, ob die Story beim erneuten Durchspielen ebenfalls fesseln kann, wenn man sie denn schon kennt.
Alte Bekannte
Hier müssen die Köpfe hinter dem Projekt noch zeigen, dass die verschiedenen Ereignisse in der Spielwelt überzeugen und gleichermaßen unterhalten können. Bereits jetzt ist klar, dass es nur ein definiertes Ende geben (beziehungsweise nicht geben) wird. Entweder soll die Heldin es schaffen, die Welt zu retten oder eben nicht. Wie das böse Ende aussehen wird und ob dann vielleicht einfach die Zeit zurückgespult wird, ist uns bisher noch nicht bekannt. Bereits klar ist aber, dass wir unterwegs auf alte Bekannte aus Final Fantasy XIII und Final Fantasy XIII-2 treffen werden – unter anderem konnte man im Trailer schon Sazh Katzroy mit seinem kleinen Sohn Dajh sehen. Von Hope Estheim ist ebenfalls schon die Rede. Derzeit heißt es, dass sich einige Charaktere (welche das sein werden verrät Square Enix noch nicht) Lightning, die diesmal völlig auf sich alleine gestellt ist, eine Zeit lang anschließen sollen. Die Charaktere werden dann jedoch von der künstlichen Intelligenz gespielt und wir dürfen uns voll und ganz auf Lightning konzentrieren – doch wehe, wenn wir von unseren Gefährten nicht mit Phönixfedern wiederbelebt werden, wenn wir im Kampf fallen sollten! Daran ist schon Final Fantasy XIII gescheitert und hat dazu geführt, dass wir besonders lange Kämpfe nur ungern ein zweites Mal angegangen sind, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt!
Im Einklang der Serie
Bei den Kämpfen bleibt sonst jedoch fast alles beim alten, denn diese fühlen sich immer noch so rasant an wie in den beiden Vorgängern. Da wir jetzt nur noch mit einem Charakter aktiv agieren, zieht das Tempo nochmals an. Über die vier Aktionstasten wählen wir jeweils eine Attacke aus und reduzieren die Punkte, die für die entsprechende Aktion nötig ist. Haben wir keine Punkte mehr, sollten wir schleunigst zum nächsten Paradigma beziehungsweise Form wechseln, in der wir dann mit neuen Angriffen weiter kämpfen können. Zudem müssen wir aktiv blocken, wenn der Gegner zum Schlag ausholt. Die Action erinnert ein wenig an die Spiele der Tales-of-Reihe, doch bleibt das typische Final-Fantasy-Gefühl bestehen. Das liegt am Design der Charaktere und der Gegner, der Aufmachung von Items und Zaubersprüchen, sowie an der Gestaltung der Umgebung mitsamt Sound- und Musikeffekten. Von letzteren konnten wir aufgrund des lauten Messetrubels trotzt Kopfhörern jedoch noch nicht so viel vernehmen, doch weist alles darauf hin, dass das Entwicklerteam alles daran setzt, um das Spiel in den Einklang mit den beiden vorherigen Teilen zu bringen. Die Anzeichen stehen gut, dass Lightning Returns: Final Fantasy XIII Lightnings Geschichte zu einem erfüllenden Ende führen kann, doch ob dazu ein spielbarer Charakter ausreichen wird, steht in den Sternen.
Geschrieben von Eric Ebelt
Erics Prognose (basierend auf der Xbox-360-Fassung): Final Fantasy XIII ist für mich der Tiefpunkt der Serie. Zum Glück habe ich Final Fantasy XIII-2 eine Chance gegeben, denn da hat das Entwicklerteam gezeigt, dass man es auch richtig (wenn auch nicht perfekt) machen kann. Bei Lightning Returns: Final Fantasy XIII habe ich wiederum gemischte Gefühle. Das Kampfsystem funktionierte auf der Gamescom bereits ausgezeichnet, doch wenn ich ständig nur alleine in einem Kampfbildschirm mit Lightning herumrenne und die Gegner angreife, dann frage ich mich ernsthaft, warum man das Spektakel nicht direkt in der Spielwelt samt zerstörbaren Umgebungen stattfindet. Das würde meiner Meinung nach mehr Sinn machen. In anderen Belangen, wie der optischen und musikalischen Gestaltung, gehe ich jedoch davon aus, dass sich das Spiel wunderbar in die Riege der Final-Fantasy-XIII-Spiele einreihen wird. Zudem klingt es spannend, mal wieder unter Zeitdruck zu stehen und die Welt wohlmöglich gar nicht vor dem Untergang zu retten. Das darf Square Enix jetzt aber nicht vergeigen, da ein Game-Over-Bildschirm heutzutage einfach zu wenig ist und ein alternatives Ende schon zum Standard im Genre gehört. Trotzdem möchte ich nicht vorschnell urteilen, denn Final Fantasy XIII-2 hat mich bereits eines Besseren belehrt und diese Chance erhält von mir auch der Abschluss der Final-Fantasy-XIII-Reihe, wenn er im Februar 2014 hierzulande erscheint.
Vielen Dank an Square Enix für die freundliche Einladung zur Gamescom-Präsentation!