Review: Pretty Guardian Sailor Moon Crystal (Vol. 6)

Mit der fünften Volume von Pretty Guardian Sailor Moon Crystal konnte die Anime-Serie eine neue Geschichte einleiten, die sich rasch zu einem neuen Kampf gegen das Böse entwickelt hat. In der sechsten Ausgabe wird dieser Handlungsstrang zum Abschluss gebracht.

Noch immer kämpfen die Sailor-Kriegerinnen gegen die durchtriebenen Death Busters. Zwar mag dies aufgrund der verkürzten Struktur der Serie überraschend sein, doch entsteht dieses Mal so zumindest eine bestimmte Dynamik. Gemeinsam versuchen die Kriegerinnen gegen ihre Feinde zu bestehen, doch benötigen sie dafür wesentlich mehr Kraft, als sie sich hätten vorstellen können. In dem Moment der Zusammenarbeit entwickelt Tsukino Usagi alias Sailor Moon eine unvorstellbare Macht, die jäh zerbricht, als das Vertrauen zueinander bröselt. Das liegt daran, dass sich die Sailor-Kriegerinnen uneins sind, was mit Tomoe Hotaru geschehen soll. In den letzten Episoden lernten die Zuschauer sie als einfühlsames Mädchen kennen, mit dem sich Chibiusa angefreundet hat. Nun soll sie jedoch auch eine Sailor-Kriegerin namens Sailor Saturn sein, die Unheil und Zerstörung mit sich führt. Angeblich sei die Vernichtung der Erde ihr großes Ziel, das die Sailor-Kriegerinnen natürlich verhindern wollen. Allerdings gehen sie auseinander, denn während der einen Hälfte der Kämpferinnen jedes Mittel recht ist, um den blauen Planeten zu retten, ist die andere Hälfte davon überzeugt, dass es einen anderen Weg geben muss, damit Hotarus Leben verschont werden kann. Chibiusa ist erzürnt und will ihre Freundin nicht aufgeben – und wird daraufhin von dieser in gewisser Weise getötet.

Austauschbare Beweggründe

Was es mit der ominösen Sailor Saturn auf sich hat und warum sie die kleine Chibiusa umbringt, wird an dieser Stelle aus Spoiler-Gründen natürlich nicht verraten. Für die Sailor-Kriegerinnen gibt es jedenfalls reichlich Motivation, um das Böse in Form der Death Busters zu bekämpfen. Zentrale Themen der vorliegenden Episoden sind der Glaube aneinander, das Vertrauen unter Gefährtinnen und selbstverständlich der Mut, alles zu geben, um die Erde ein weiteres Mal zu retten. Das kann ganz schön ermüdend sein, da die Bösewicht allesamt Stereotypen sind und kaum mit intelligenten Beweggründen punkten wollen. Beispielsweise ist Professor Tomoe Sōichi einzig und allein daran interessiert, seine so genannten Über-Organismen zu züchten, um außerirdisches Leben mit der menschlichen Existenz zu verknüpfen. Er will nicht nur Gott spielen, sondern als solcher über seine neuen Untertanen herrschen. So etwas war schon in vielen anderen Geschichten zu sehen und erreicht in Pretty Guardian Sailor Moon Crystal keinerlei Tiefe. Fans wird das aber nicht stören, sind sie an die bekannten Strukturen der Anime-Serie doch seit bereits fünf Volumes gewöhnt. Somit gibt es im Verlauf der Handlung auch nur sehr wenige Überraschungen oder Wendungen, was besonders beim Finale der dritten Staffel ein wenig schade ist. Weniger unterhaltsam sind die letzten Episoden deswegen aber nicht.

Bekannte Serienstruktur

Erzähltechnisch bleibt die Anime-Serie hinter ihrem Potenzial zurück, es wirkt meistens alles auf das absolut Nötigste reduziert. Zwar mag dies vom Animationsstudio gewollt sein, doch bei Titeln wie Dragon Ball Z Kai, die die gleiche Intention haben, eine existierende Serie ohne Filler-Episoden neu aufzulegen, funktioniert das deutlich besser. So sind die Kämpfe auch in der sechsten Volume von Pretty Guardian Sailor Moon Crystal nicht überwältigend. Das Böse wird mehr mit dem guten Willen und ein paar deftigen Wortduellen als hitzigen Attacken bekämpft. Wirklich spannend ist das nicht, aber wenigstens bleibt die Serie hier der Tradition treu. Ähnliches gilt auch für die technische Gestaltung. Im bildschirmfüllenden 16:9-Format ist das Geschehen jederzeit gestochen scharf und auch die Lichteffekte sind schön anzusehen. Einzig und allein so manche Animation hätte etwas umfangreicher sein dürfen. Unterlegt wird der Kampf gegen die Death Busters mit toller Musik im DTS-HD-Master-Audio-2.0-Format, die die zumeist düstere Handlung passend unterlegt. Auch die Synchronsprecher helfen stets dabei, dass die Szenen unterhaltsam bleiben. Physisches Bonusmaterial gibt es in Form von Postkarten und einem Poster, digitales Material gibt es in dieser Volume leider gar nicht. Fans werden diesbezüglich dank des halbwegs gelungenen Abschluss der Staffel hinwegsehen.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): In den letzten Volumes war abzusehen, dass sich die Anime-Serie Pretty Guardian Sailor Moon Crystal in ihren Grundstrukturen nicht sonderlich verändern wird. Nach wie vor wirkt der gesamte Handlungsstrang aufs Nötigste reduziert und lässt kaum Raum für die Entwicklung der Charaktere. Schade ist auch, dass der Kampf gegen die austauschbaren Death Busters kaum mit Angriffstechniken, sondern vor allem mit dem guten Willen und Wortgefechten gewonnen wird. Pretty Guardian Sailor Moon Crystal hat so viel ungenutztes Potenzial, das die Serie einfach nicht ausspielt. So bleibt die sechste und somit letzte Volume der dritten Staffel der Tradition treu. Fans greifen unbedacht zu, alle anderen werden wohl eher zu anderen Anime-Titeln greifen wollen.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Pretty Guardian Sailor Moon Crystal (Vol. 6)!

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