Review: School-Live! (Vol. 3)

Im Juli 2018 veröffentlichte Kazé Anime die erste Volume der Anime-Serie School-Live!, auf die im September 2018 die zweite Ausgabe folgte. Die auf drei Teile ausgelegte Veröffentlichung wurde im November 2018 schließlich mit dem dritten Episodenpaket vervollständigt.

Zu Beginn der neunten Episode müssen sich die schrillen Charaktere mit dem Notfallplan der Schule, in der sie sich seit Ausbruch des Virus verschanzen, auseinandersetzen. Von diesem werden sie jedoch ständig abgehalten, da andauernd unerwartete und erwartbare Ereignisse stattfinden. Beispielsweise möchten die vier illustren Freundinnen Takeya Yuki, Wakasa Yūri, Ebisuzawa Kurumi und Naoki Miki ihre hübschen Badekleider ausprobieren, die sie in den vorherigen Episoden im Kaufhaus gefunden haben. Ebenfalls will der kleine Shiba Tarōmaru seinen Spaß und springt hin und wieder in den Swimmingpool, bei dem es sich eigentlich um das Regenwasserbecken handelt, und damit die Truppe durchaus auf Trab hält. Auch ein Duell mit Wasserpistolen und Wasserbomben steht an der Tagesordnung, der die Story in die Länge zieht beziehungsweise die Charaktere von ihrem eigentlichen Plan abhält. Im Grunde ist das aber nichts schlimmes, denn während einer Zombie-Apokalypse muss natürlich auch schon mal ein wenig Zeit eingeplant werden, um den Spaß im Leben nicht zu vergessen. So oder so bleibt das Szenario aber stets bedrückend, da die Figuren an keiner Stelle die Lage unterschätzen und daran arbeiten, das Beste aus der ausweglosen Situation zu machen – und so lernen sich die Figuren besser kennen, wodurch auch neue Hintergründe gelüftet werden.

Beklemmende Ereignisse

Unter anderem erfährt der Zuschauer etwas mehr über die Vergangenheit von Miki, wie sie im Einkaufszentrum mit ihrer Freundin überlebt und welche Interessen sie hat. Sie liest viele Romane und ist entsprechend belesen: Durch das Rekapitulieren einer Geschichte, die sie in einem Werk im Einkaufszentrum gelesen hat, leitet sie praktischerweise auf den nächsten Teil der Geschichte über. In der zehnten Episode müssen sich Yuki und Co gezwungenermaßen die überlebenswichtige Frage stellen, wie sie damit umgehen werden, wenn jemand aus ihren Reihen mit dem gefährlichen Virus in Kontakt kommt. Auch wenn die Geschichte inhaltlich ab der zehnten Episode umschwingt und wesentlich düsterer wird, leidet die Prämisse an keiner Stelle darunter. Vor allem in der elften Folge zeigt School-Live! tatsächlich, wie die Schule als Handlungsort funktioniert und umfunktioniert wird. Die veränderten Umstände wirken an allen Ecken und Enden auf das Gebäude, was wiederum die Charaktere beeinflusst, die mit ihrer vertrauten, gar friedlichen Umgebung fortan anders interagieren müssen. Insbesondere Yuki, die sich von den ihr vertrauten sozialen Mustern lösen muss, macht in ihrer psychischen Entwicklung am Ende der Anime-Serie von einem Moment auf den anderen einen riesigen Sprung. Auch wie die Geschichte zu einem Ende gebracht wird, ist äußerst zufriedenstellend.

Gegensätzliche Darstellung

Interessant ist ebenso ein weiteres Mal die absolut gegensätzliche Darstellung verschiedener Orte innerhalb des Schulgebäudes und des Geschehens in School-Live!: Zum Beispiel sind die Farben in der neunten Episode sehr kraftvoll und hell, um die Leichtigkeit des Lebens in einer bereits untergegangenen Welt auszudrücken. Nur eine Folge später schlägt das Bild dermaßen um, dass vor allem dunkle Farben dominieren und ebenso die Charaktere von der bitteren Wirklichkeit eingeholt werden. Auch das Schulgebäude, das nicht gänzlich von der Außenwelt abgeriegelt ist und so zumindest durch Schlupflöcher betreten werden kann, zeigt sehr gut, wie unberechenbar jedes einzelne fröhliche als auch traurige Ereignis ist. Hinzu kommt das Einspielen von Musik inklusive gesungenen Texten auf Englisch, die dafür sorgen, dass der Zuschauer regelmäßig vom Geschehen übermannt und geradezu paralysiert wird. In den letzten Minuten der Serie wird außerdem ordentlich auf die Tränendrüse gedrückt, jedoch auf einem humanem und einem notwendigen Maße. Schade ist am Ende eigentlich nur, dass der Bonus mit zwei Clean Endings recht überschaubar ausfällt. Physisches Bonusmaterial gibt es laut Herstellerangaben zudem ebenso nicht, sodass zusätzliche Informationen extern gesammelt werden müssen. Hier wäre ein liebevollerer Abschluss wünschenswert gewesen!

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): In den letzten Episoden von School-Live! zeigt sich die Anime-Serie von ihrer besten Seite, denn nach einem letzten schönen Moment, in dem die Charaktere für kurze Zeit alle Unannehmlichkeiten außerhalb des Schulgebäudes vergessen können, wird die Geschichte von einer Episode auf die andere plötzlich wesentlich erwachsener erzählt. Die unvermeidliche Konfrontation mit der bitteren Wirklichkeit, dass jeder Tag der letzte für die illustre Truppe sein könnte, ist für die allerletzte Ausgestaltung der Anime-Serie unvermeidbar gewesen. Der Abschied von Yuki und Co wird dem einen oder anderen treuen Zuschauer auf diese Weise sicher schwerfallen. Dennoch gehört die Serie so zu den Anime, die vor allem aufgrund ihres sehr zufriedenstellenden Endes nicht so schnell vergessen werden können.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von School-Live! (Vol. 3)!

 

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