Review: One Piece: Box 17 (Episoden 517-545)

Nachdem sich die vorherigen Serienboxen der Anime-Serie One Piece vor allem um Hauptfigur Monkey D. Ruffy gedreht haben, gab es in der letzten Volume ein Wiedersehen mit den anderen Strohhüten, die sich zu Beginn der siebzehnten Serienbox endlich wieder vereinen.

Um die Handlung von One Piece nach den Vorfällen im Unterwassergefängnis Impel Down, dem darauffolgenden Krieg in Marineford und vielen über die Welt verteilten Abenteuern der voneinander getrennten Strohhutpiraten zu neuen Höhenflügen zu verhelfen, hat sich Manga-Zeichner Oda Eiichirō dazu entschlossen, einen Zeitsprung in die Geschichte seines Werkes einzuarbeiten. Dies wurde auch genauso in die Anime-Serie übernommen: Nachdem Strohhut Ruffy seine Freunde über eine Fotografie in der Zeitung eine verschlüsselte Botschaft übermittelte, treffen die Piraten nach zwei langen Jahren auf dem Sabaody-Archipel peu á peu ein. Da Ruffy und Chopper nicht unbedingt die hellsten Leuchten am Firmament sind, fällt ihnen bei ihrer Ankunft gar nicht auf, dass sie auf Hochstapler hineinfallen. So machen sich ein paar halbstarke Halunken den gefährlichen Ruf der Strohhüte zunutze und verkleiden sich entsprechend, um Angst und Schrecken in der Welt zu verbreiten. Außerdem wollen sie eine Armee mit wirklich fiesen Handlangern aufstellen. Nami durchschaut zwar das durchtriebene Spiel ihrer neuen Widersacher, doch aufgrund der Leichtgläubigkeit ihrer Freunde mündet das ganze Spektakel einmal mehr in Chaos. Die Marine tritt auf den Plan und weiß nun, dass Ruffy den Krieg bei Marineford überlebt hat und nimmt nach zwei Jahren erneut die Verfolgung auf.

Neue Abenteuer am Meeresgrund

Es bleibt in der siebzehnten Serienbox von One Piece jedoch nicht nur beim Trubel auf dem zumindest oberflächlichen Inselidyll, denn nachdem Silvers Rayleigh die Beschichtung der Thousand Sunny vorgenommen hat, können die Strohhüte vereint und mit neuen Kräften, die selbst die vormals übermächtigen Pacifista alt aussehen lassen, endlich zur ominösen Fischmenscheninsel aufbrechen. Diese liegt zehntausend Meter unterhalb des Meeresspiegels – und wird zudem von weniger als dreißig Prozent aller Schiffe, die sich dorthin aufmachen, überhaupt erreicht. Was die Gründe für das Verschwinden dieser Schiffe ist, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Es sei jedoch gesagt, dass die Strohhüte für alles und jeden einen Plan haben und diesen auch entsprechend in die Tat umsetzen, weshalb es auch nicht verwunderlich ist, dass die Strohhüte auf der Fischmenscheninsel früher oder später ankommen. Hierbei handelt es sich um den Haupthandlungsort der vorliegenden Serienbox, aufgeteilt in verschiedene Insel- und Stadtbereiche, dem königlichen Ryūgū-Palast und dem zauberhaften Meereswald. Da die Strohhüte ein weiteres Mal getrennt werden, wird jeder von ihnen auf irgendeine Art und Weise in Missgeschicke verwickelt, die in einem heillosen Durcheinander und Kämpfen gegen die hinterhältigen Piratenkapitäne Hody Jones und Van der Decken IX. gipfeln.

Lückenlose Erzählung trotz fehlender Episode

Inhaltlich überzeugt One Piece auch in der siebzehnten Serienbox wieder mit einem Abenteuer, das den vereinten Strohhüten gerecht wird. Auffällig ist hierbei vor allem die Persönlichkeitsentwicklung der einzelnen Figuren, die nach zwei Jahren des harten Trainings oder der Forschung stark gereift sind. Die vielschichtige Erzählweise knüpft, ausgehend von der Reise am Sabaody-Archipel, an die dortigen Verhältnisse an und behandelt noch ein wenig stärker Themen wie Ausgrenzung, Diskriminierung, Rassismus und Sklaverei. Das sind Themen, die sich wie eine Schablone auch auf verschiedene Gesellschaften in der Realität übertragen lassen und somit besonders greifbar für den Zuschauer sind. Dennoch bleibt in der verzahnten Erzählstruktur, die das Abenteuer der Piratenbande mit dem hunderte Episoden zurückliegenden Kampf gegen Arlong, Jinbees Vergangenheit und der traurigen Entwicklung der Fischmenscheninsel verknüpft, immer noch genug Platz für jede Menge Action und reichlich Humor. Obwohl die Serienbox die gewohnte One-Piece-Qualität bietet, ist es ein wenig schade, dass die 542. Episode vermutlich aus lizenzrechtlichen Gründen nicht im Gesamtpaket enthalten ist, worauf Publisher Kazé Anime den Käufer unverständlicherweise nicht hinweist. Hierbei handelt es sich aber lediglich um ein Crossover zwischen den Franchises One Piece und Toriko, weshalb glücklicherweise keinerlei Lücken in der eigentlichen Handlung entstehen.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf den Episoden 517 bis 545 der Serie): Fans der Serie dürfen sich in der siebzehnten Serienbox darüber freuen, dass die Strohhüte ihre Reise über die Grandline endlich wieder gemeinsam antreten. Wie es vom Anime mittlerweile gewohnt ist, folgt ein Abenteuer auf das andere, denn nicht nur auf dem Sabaody-Archipel und auf der Fischmenscheninsel gibt es reichlich Action zu bestaunen, sondern auch beim Tauchgang dazwischen und in der einen oder anderen Rückblende, die sich mit Jinbees Vergangenheit beschäftigt und das traurige Schicksal der Fischmenscheninsel mit der Reise der Strohhüte verknüpft. Nicht nur die Verzahnung der Erzählweise, die mit einzelnen Details wie Tätowierungen ein Lächeln ins Gesicht eines jeden One-Piece-Fans zaubert, sondern auch die erwachsene Darstellung von gesellschaftlichen Problemen macht die Serie zu einem wahren Genuss. Schade ist höchstens, dass der Handlungsstrang auf der Fischmenscheninsel nicht in der siebzehnten Serienbox abgeschlossen wird. Hier müssen Fans notgedrungen zur achtzehnten Serienbox greifen, die aber sicherlich wieder genauso überzeugen kann.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von One Piece: Box 17 (Episoden 517-545)!

 

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