Review: Kabaneri of the Iron Fortress (Vol. 2)

Nachdem Kazé Anime am 5. Dezember 2019 die erste Volume der Anime-Serie Kabaneri of the Iron Fortress veröffentlicht hat, mussten Fans der ersten Stunde zwei Monate aufs zweite Episodenpaket warten. Dieses führt die Story nahtlos fort und ergänzt sie mit neuen Details.

Wer den Auftakt der Anime-Serie Kabaneri of the Iron Fortress gesehen hat, dürfte mit allen Grundlagen bestens vertraut sein – und das sollte der Zuschauer auch, da die Handlung in der fünften und damit ersten Folge der zweiten Ausgabe nahtlos an die Geschehnisse des Debüts anknüpft. So wurden die Charaktere rund um Protagonist Ikoma aus ihrer Heimat, dem Bahnhof Aragane, durch einen Angriff der untoten Kabane vertrieben. Immer noch sind sie unterwegs zu ihrem nächsten Ziel. Gemeint ist damit jener Bahnhof, an dem der Shōgun regiert und es sicher sein soll. Nach der Revolte gegen Prinzessin Yomogawa Ayame am Ende der ersten Volume, schlägt die Gruppe der Überlebenden mit der Eisernen Festung, der titelgebenden Dampflokomotive, eine neue Route über die Berge ein. Aus keinem anderen Grund müssen sie den Bahnhof Yashiro passieren, der allerdings von den Kabane bereits überlaufen wurde. Um im wahrsten Sinne des Wortes die Weichen zu ihrem nächsten Ziel zu stellen, müssen sie ins Zentrum des Bahnhofs vordringen. Genau an dieser Stelle kommt der Erfindergeist des jungen Wissenschaftlers Ikoma zur Geltung, dem es gelungen ist, mit dem Blut der Herzen der von ihm getöteten Kabane die Schwerter aller Bushi in der Gruppe einzureiben und zu verstärken. Kurz darauf rücken sie aus, um das Überleben der Gruppe zu sichern.

Kampf ums Überleben

Mit dem Bahnhof Yashiro zaubert Studio Wit in Kabaneri of the Iron Fortress ein Handlungsort auf den Bildschirm, der entfernt an Teile der Städte Corel und Midgar aus dem japanischen Rollenspiel Final Fantasy VII erinnert. In Fabriken, Straßenschluchten und gar auf dem Dach der Eisernen Festung kämpfen die Bushi, angeführt vom Samurai Kurusu, Seite an Seite mit Ikoma und Mumei gegen die furchteinflößenden Kabane. Da Mumei und Ikoma als einzige dem Zuschauer bekannten Figuren den Biss der Kabane überlebt haben, sehen sie seither als so genannte Kabaneri zwar immer noch wie Menschen aus, verfügen jedoch auch über die Fähigkeiten der Kabane. Ihre Haut ist theoretisch hart wie stahl, doch insbesondere die Kämpferin Mumei wird sich in den vorliegenden Episoden ihrer Sterblichkeit bewusst. Beim Kampf gegen die Kabane erleidet sie einen Kratzer, verheimlicht dies jedoch vor der Gruppe. Der innere Konflikt der Figur bleibt dem Zuschauer nicht verborgen, denn dieser wirft ab diesem Moment die Frage auf, ob Mumei fortan eine Gefahr für die Gruppe darstellt. Es wäre ohnehin nicht das erste Mal, dass die Situation eskalieren könnte – so wäre Ikoma seinem Blutrausch in der ersten Volume fast erlegen. Hinzu kommt, dass Mumeis aggressive Art in Yashiro einen großen schwarzen Rauch aufziehen lässt, der die bedrohliche Lage äußerst zuspitzt.

Japanischer Steampunk

Bei dem großen Spektakel ist jederzeit erkennbar, dass Regisseur Araki Tetsurō in Kabaneri of the Iron Fortress Steampunk- und Japan-Setting hervorragend miteinander verbindet. Das heißt, dass einerseits sämtliche Ortschaften trotz japanischer Architektur nicht ohne Rohre, Zahnräder und Dampf auskommen, andererseits aber auch die Standesunterschiede der japanischen Gesellschaft, die in der Meiji-Zeit nach und nach aufgehoben wurden, und auch Bräuche wie Tanabata thematisiert werden. Hierbei nimmt sich die Anime-Serie Zeit, um die einzelnen Figuren näher vorzustellen und ihre Hoffnungen und Wünsche in Anbetracht der unsicheren Zukunft auszuformulieren. In technischer Hinsicht fällt das Charakterdesign sehr detailliert aus, was besonders an den Gesichtern, den Frisuren und ebenso ihrer Kleidung zu erkennen ist. Beim Design der Kabane fallen wiederum Ähnlichkeiten zu den Riesen aus Attack on Titan auf, was aber nicht weiter verwunderlich ist, da Studio Wit auch für diese Anime-Serie verantwortlich ist. Im bildschirmfüllenden 16:9-Format ergänzen sich sämtliche Elemente hervorragend. Die stimmungsvolle Musik im Tonformat DTS-HD Master Audio 2.0 fügt sich gleichermaßen in die vier enthaltenen Episoden à 23 Minuten ein. Lediglich beim Bonusmaterial von Kabaneri of the Iron Fortress hätte der Publisher nicht geizig sein dürfen, denn dieses fällt mit einem Episodenguide und ohne digitale Boni sehr, sehr sparsam aus.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Kabaneri of the Iron Fortress gehört nach wie vor zu den Überraschungen der letzten Jahre. Die Anime-Serie von Regisseur Araki Tetsurō erzählt eine erwachsene Handlung mit zahlreichen Wendungen und vielschichtigen Figuren, über die der Zuschauer im Verlauf der Geschichte immer mehr erfahren möchte. Hinzu kommt eine nachvollziehbar gezeichnete Welt, in der Steampunk- auf Japan-Setting trifft. Beide Gestaltungsweisen ergänzen sich insofern hervorragend, dass nicht nur Rohre, Zahnräder und Dampflokomotiven an allen Ecken und Enden herausstechen, sondern auch japanische Elemente wie die in der Meiji-Zeit abgeschafften Standesunterschiede und Feste wie Tanabata zum Vorantreiben der Story genutzt werden. Auch die grandiose Bildtechnik passt wie die Faust aufs Auge zu Kabaneri of the Iron Fortress, einer Anime-Serie, um die kein Steampunk-Fan herumkommt!

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Kabaneri of the Iron Fortress (Vol. 2)!

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