Review: Detektiv Conan (Box 12, Episoden 308–333)

Anfang Februar 2020 erschien die inzwischen zwölfte Serienbox der beliebten Anime-Serie Detektiv Conan. Wieder einmal warten einige neue Fälle auf den Käufer, die zum munteren Mitraten animieren, wer denn dieses Mal wohl wieder der Täter oder gar der Mörder ist.

Detektiv Conan knüpft in den Episoden der zwölften Serienbox an die jüngsten Geschehnisse aus der elften Volume nahtlos an. Bei einem unerwarteten Mordfall in einem chinesischen Restaurant in Yokohama fällt Mōri Ran halb ins Koma. In ihrem Fiebertraum erinnert sie sich daran, wie sie sich in den siebzehnjährigen Schülerdetektiv Kudō Shin’ichi verliebt hat. Dementsprechend handelt es sich bei den ersten Episoden der zwölften Ausgabe um einen Flashback, der der Rahmenhandlung vorangestellt wird. In dieser dreiteiligen Rückblende sind Ran, Shin’ichi und dessen Mutter Yukiko in New York unterwegs. Dort treffen sie auf die Schauspielerin Sharon Vineyard, die ihnen einen gar nicht mal so kurzen Blick hinter die Kulissen des Broadways ermöglicht. Während einer Theateraufführung wird allerdings der Schauspieler Heath Flockheart auf der Bühne vor Publikum erschossen. Shin’ichi bleibt keine Wahl und muss den Mörder entlarven. Hinzu kommt, dass ein japanischer Serienmörder die Straßen der US-amerikanischen Großstadt unsicher macht und das Treiben im Big Apple überschattet. So sehr diese drei Episoden eine willkommene Abwechslung in der Serienhandlung darstellen, so wenig können sie den regelrechten Nervenkitzel der restlichen Geschichte einfangen. Das ist aber nicht schlimm, denn kurz darauf geht es in Detektiv Conan im gewohnten Trott weiter.

Spannende und knifflige Fälle

Für die zwölfte Volume der Anime-Serie haben sich die Köpfe hinter den Projekt wieder viele Ideen einfallen lassen. Unter anderem verschwindet Tsuburaya Mitsuhiko, was den Detective Boys und auch Professor Agasa Hiroshi nicht entgeht. Sie machen sich auf die Suche, die sie in die Präfektur Gunma führt. Ausgerechnet hierhin ist jedoch der Serienmörder Numabuchi Kiichirō geflohen, den aufmerksame Zuschauer vielleicht noch aus der vierten Serienbox von Detektiv Conan kennen. In einem anderen Fall müssen sich hingegen der Privatdetektiv Mōri Kogorō und Shin’ichis Freund und Rivale Hattori Heiji aus Ōsaka auf einer Insel vor der japanischen Küste messen – und wie das Zusammentreffen ausgeht, können sich Fans der Serie zusammenreimen. Spannender dürfte da schon eine Entführung sein, bei der eine sehr wichtige Person aus der Hauptbesetzung plötzlich verschwindet. Shin’ichi ist in seiner geschrumpften Form unter seinem Alias Edogawa Conan einmal mehr auf die Unterstützung der Detective Boys angewiesen ist. Nachdem es schon in jüngster Vergangenheit einen Fall vor Gericht geschafft hat, wiederholt sich das Prozedere in der zwölften Serienbox. Einmal mehr darf der Zuschauer die Rechtsanwältin Kisaki Eri im Kampf gegen die Staatsanwältin Kujō Reiko in Aktion erleben. Kogorō nimmt dabei erneut eine Schlüsselrolle bei der Lösung des Falls ein.

Bodenständige Mordfälle

Detektiv Conan fällt in den Episoden 308 bis 333 im Übrigen sehr viel bodenständiger aus als die vorherigen dreihundert Folgen, zumindest was die Inszenierung der Mordfälle betrifft. Es wird weniger auf übertriebene Mordkonstruktionen gesetzt und selbst die eigentliche Durchführung der Tat ist in einigen Fällen sehr viel nachvollziehbarer. Das ändert aber nichts daran, dass der Zuschauer immer noch seine helle Freude daran hat, mitzurätseln, wer denn nun von allen verdächtigen Personen der Täter ist. In dieser Hinsicht machen die Folgen aus den Jahren 2002 und 2003 alles richtig. Zum Ende hin gibt es sogar sechs Episoden, die ein paar Fälle schildern, die über einige Jahre hinweg geschehen, aber dennoch eine Einheit bilden. Hierbei kommen dann auch Nebenfiguren wie Kommissar Takagi Wataru und ebenso seine scharfsinnige Kollegin Satō Miwako zu Wort. In den letzten beiden enthaltenen Episoden der zwölften Volume fällt dann übrigens nicht nur ein Wort zur schwarzen Organisation – inklusive eines Cliffhangers, auf dessen Auflösung Fans der deutschen Synchronisation mehr als zwölf Jahre warten mussten. Das heißt, dass der Zuschauer bei der zwölften Serienbox Abschied von dem einen oder anderen Sprecher nehmen muss. Es bleibt also überaus spannend, wie sich die Geschichte in der dreizehnten Serienbox nach viel zu langer Wartezeit weiterentwickeln wird.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf den Episoden 308 bis 333 der Serie): Detektiv Conan knüpft in der zwölften Serienbox an die Qualität der elften Ausgabe an. Das heißt auf der einen Seite, dass es nach wie vor Spaß macht, der kleinen Spürnase bei den Fällen zuzuschauen und ebenso mitzurätseln, wer die Tat begangen hat, doch auf der anderen Seite wird die Rahmenhandlung nicht so wirklich vorangetrieben. Fans der Reihe werden sich daran kaum stören, freuen sie sich doch umso mehr über neue Hintergründe von verschiedenen Figuren wie Satō Miwako. Interessant ist ebenfalls, dass viele der dargestellten beziehungsweise von Conan rekonstruierten Fälle sehr viel bodenständiger wirken als noch in den vorherigen Episoden. Es gibt kaum übertriebene Mordkonstruktionen und die meisten Taten sind mit logischem Denken nachvollziehbar. Bei den enthaltenen Folgen handelt es sich im Übrigen um die Episoden, bei denen im Jahr 2006 die deutsche Synchronisation vorerst abgebrochen wurde. Erst im Jahr 2018 wurde diese fortgesetzt. Ein Glück, denn sonst wäre der Cliffhanger am Ende der 333. Episode wirklich sehr, sehr qualvoll gewesen.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Detektiv Conan (Box 12, Episoden 308–333)!

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