Review: WorldEnd: What do you do at the End of the World? Are you busy? Will you save us? (Vol. 2)

Nachdem Kazé Anime die erste Volume von WorldEnd: What do you do at the End of the World? Are you busy? Will you save us? im Oktober 2020 veröffentlicht hat, mussten Fans nur zwei Monate auf die Fortsetzung warten. Im Dezember 2020 erhielten diese das Finale.

Am Setting von WorldEnd hat sich in der zweiten Volume nichts verändert. Die Geschichte findet nach wie vor fünfhundert Jahre nach dem Auftreten der 17 Bestien statt. Während die Menschheit fast vollständig ausgelöscht wurde, haben sich die überlebenden Völker in die Lüfte zurückgezogen. Dort leben sie weitgehend abgeschottet von der Erdoberfläche. Außer Reichweite der meisten Bestien sind sie ebenfalls. Mitten in dieser Welt lebt auch der junge Krieger Willem Kmetsch, der fünfhundert Jahre lang in eisigen Schlummer gefallen ist. In der auf schwebenden Inseln verteilten Welt muss er sich erst einmal zurechtfinden. Als Vertreter des Militärs wird er in ein Waffenlager der besonderen Art geschickt. Feenkinder, die keinen Sinn für Gefahr verspüren, werden hier zu Waffen ausgebildet. Genauer gesagt zu solchen Waffen, die etwas gegen die Bestien ausrichten können. Obwohl dieser Umstand nicht nur für Willem, sondern auch für den Zuschauer etwas merkwürdig klingt, funktioniert die Story auf ihre ganz eigene Art und Weise. Anstatt die Feenkinder der Reihe nach in eine Schlacht nach der anderen zu schicken, verlagert die Anime-Serie ihren Handlungsschwerpunkt auf die Dialoge. So ist WorldEnd eine ruhige Serie, in der vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen im Fokus der Erzählung stehen. In diesem Genre ist das eher gewöhnungsbedürftig.

Gefühlsbetonte und ruhige Geschichte

So sehr das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Szenario von WorldEnd mit dem Szenario auf den schwebenden Inseln fasziniert, nutzt die Anime-Serie dieses Potenzial in der zweiten Volume nicht völlig aus. Trotzdem sind die Bilder, die vor allem vom Ausflug auf die Erdoberfläche schildern, beeindruckend. Da kommen regelrecht melancholische Gefühle auf. Selbiges betrifft auch die inhaltliche Ausrichtung der Handlung, die an angesprochene Themen der ersten Ausgabe von WorldEnd anknüpft. Chtholly Nota Seniorious erwacht zum Beispiel aus ihrem Koma. Willem, in den Chtolly inzwischen unsterblich verliebt ist, ist um ihr Wohlergehen besorgt und pflegt sie gesund so gut er kann. Allerdings ist Chtolly nicht mehr in der Lage, ihr Schwert zu führen. Als Kriegerin gegen die Bestien fällt sie damit also aus. In seiner selbst auferlegten Rolle als Vater, Hausmann und Krankenpfleger kann Willem aber nicht verharren, denn ein wichtiger Auftrag führt ihr zurück auf die Erdoberfläche. Auf einem Bergungsschiff lernt er nicht nur neue Akteure im Kampf gegen die Bestien kennen, denn in einem Gespräch erfährt er von einem ominösen Schwert, über das er mehr erfahren will, mit dem er Chtolly retten möchte. So dreht sich am Ende alles nur um die romantischen Gefühle zwischen Willem und Chtolly. Das Finale bleibt jedoch offen mit Freiraum zur Interpretation.

Durchstilisierte Anime-Serie mit Detailmängeln

In visueller Hinsicht kann die Anime-Serie trotz allem gefallen, denn die eher mittelalterlichen Umgebungen mit ihrem Fantasy-Einschlag sind überaus atmosphärisch. Es ist nicht nur die Welt in den Wolken, die mit schwebenden Inseln begeistert, sondern auch die Umgebungen auf der Erdoberfläche. Wenn in einer Szene nur ein laues Lüftchen durch die Ruinen weht, im nächsten Moment jedoch die Erde bebt und Bestien aus ihren Löchern krachen, dann ist das genauso stimmungsvoll wie der anschließende Feenflug. Die Farbgebung ist wie schon in der ersten Volume eher trist, was die ausweglose Situation für die zahlreichen Charaktere zusätzlich untermauert. Im bildschirmfüllenden 16:9-Format kommen in der Auflösung von 1080p sowohl die ruhigen als auch die actionreichen Szenen wunderbar zur Geltung, was vor allem an den Figuren und wie sich in der Welt bewegen liegt. Alle Charaktermodelle hätten dennoch etwas detaillierter sein dürfen. Mit der Musik von Komponist Katō Tatsuya kann die Anime-Serie ihren atmosphärischen Aspekt weiter ausbauen, da er sowohl die spannenden, bedrohlichen als auch ruhigen Momente ausnahmslos mit den passenden Melodien in Dolby Digital 2.0 unterlegt. Bei den beiden enthaltenen Synchronfassungen hat der japanische Ton leicht die Nase vorn, aber auch die deutschen Sprecher gehen einmal mehr in Ordnung.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): WorldEnd: What do you do at the End of the World? Are you busy? Will you save us? führt die Geschichte der ersten Volume nahtlos fort. Es hat also keinen Zweck, nur die zweite Serienhälfte zu schauen. Auch wenn es zum Ende der Handlung hin ein paar Überraschungen gibt, die das Gesamtpaket aufwerten, kann die Story nicht gänzlich überzeugen. Sie geht zu selten in die Tiefe und konzentriert sich am Ende zu sehr mit der zwischenmenschlichen Beziehung von Willem und Chtolly. Deshalb ist die Geschichte vielleicht nicht minderwertig, aber weil sie ruhig und entschleunigt vorangeht, dürfte sie nicht jedem Fan des Genres gefallen, der vermutlich mehr Action und Spannung erwartet. Das Finale ist definitiv kein äquivalenter Ersatz. Abgesehen davon weiß WorldEnd aber vor allem mit den Umgebungsgrafiken und den Charaktermodellen zu gefallen, die das Szenario sehenswert machen. Dazu zählt auch die tolle Musik, die zu sämtlichen Szenen passt. Wer sich auf die Anime-Serie einlässt, bekommt zwar immer noch ein Werk über dem Durchschnitt vorgesetzt, doch das Genre gibt deutlich mehr als WorldEnd es vermag.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von WorldEnd: What do you do at the End of the World? Are you busy? Will you save us? (Vol. 2)!

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