Review: JoJo’s Bizarre Adventure: Battle Tendency (Vol. 4)

Fans der kultverdächtigen Anime-Serie JoJo’s Bizarre Adventure müssen teils monatelang auf die folgenden Volumes warten. Die Veröffentlichung der vierten Ausgabe zog sich sogar ins Jahr 2022. In dieser wird die Geschichte vorerst zu einem guten Abschluss gebracht.

Im vierten und damit letzten Episodenpaket der ersten Staffel, das erneut mit dem Untertitel Battle Tendency veröffentlicht wurde, wird die Geschichte von JoJo’s Bizarre Adventure in stringenter Form weitererzählt. Allerdings dürften Fans ausgeklügelter Geschichten gerade im Finale nicht so ganz auf ihre Kosten kommen, denn die Anime-Serie konzentriert sich in diesem vor allem auf die ausufernden Kämpfe. Protagonist Joseph Joestar hat den Kampf gegen den Säulenmenschen Wamū angetreten, der in der 22. und damit ersten Folge der vierten Ausgabe beginnt. Mitten einer Arena liefern sich die beiden den Schlagabtausch, auf den sich Joseph in den vorherigen Episoden einen ganzen Monat ausgiebig vorbereitet hat. Ob das Training etwas genützt hat und mit welchen Tricks Joseph sich mit Wamū misst, soll an dieser Stelle nicht im Detail verraten werden. Hier fliegen jedoch die Fäuste, womit der Kampf definitiv zum Besten gehört, was die Anime-Serie bisher zu bieten hat. Unterstützung erhält Joseph unter anderem von Robert E. O. Speedwagon, der sich den Kampf natürlich nicht entgehen lassen kann. Es bleibt jedoch nicht bei diesem einen Kampf und es folgen noch weitere, die nicht nur über das Schicksal von Joseph, sondern auch allen anderen Charakteren entscheidet. Das ist tatsächlich bis zur letzten Minute äußerst spannend.

Furioses Staffelfinale

Zum Ende hin müssen sich die Helden von JoJo’s Bizarre Adventure noch dazu mit ein paar gefräßigen Vampiren und durchtriebenen Nationalsozialisten auseinandersetzen. Noch dazu müssen sie sich mit einem überaus gefährlichen Feind konfrontiert sehen, welcher mit aller Macht zur ultimativen Lebensform werden will. In dieser Gestalt ist der bis dahin bösartigste Antagonist nicht nur unbezwingbar, wie es in der Legende heißt, auch der biologische Tod soll ihm nichts mehr anhaben können. Eine ungeheure Kampfkraft inklusive Effektfeuerwerk drehen gerade die letzten beiden Episoden noch einmal auf. In diesem Zusammenhang kommt auch die Steinmaske, die seit der ersten Folge eine besondere Bedeutung für die Story hat, ganz besonders zur Geltung. Ebenfalls lüftet JoJo’s Bizarre Adventure ein wichtiges Geheimnis um Caesar Anthonio Zeppelis Meisterin Lisa Lisa. Diese steht offenbar in ganz besonderer Beziehung zu der Familie Joestar, um die sich die Serie schließlich von Anfang an dreht. Jedes weitere Wort hierzu wäre ein zu großer Spoiler. Nachdem die Handlung in der zweiten Volume nach dem Seriendebüt stark nachgelassen hat, konnte die Erzählung in der dritten Ausgabe wieder an Boden gewinnen. Das Finale der ersten Staffel von JoJo’s Bizarre Adventure ist ungefähr auf demselben Niveau, drückt aber auch etwas auf die Tränendrüse.

Dünnes Bonusmaterial

Unter audiovisuellen Gesichtspunkten befindet sich JoJo’s Bizarre Adventure qualitativ auf einem ähnlichen Level, bietet aber einige coole Effekte wie einen Vulkanausbruch oder einer Vereisung im Weltraum. Im bildschirmfüllenden 16:9-Format und in der Auflösung von 1080p erstrahlen die Kämpfe in voller Blüte. Wer die Anime-Serie aufgrund ihrer überdrehten Optik schon in den ersten drei Volumes mochte, wird das Staffelfinale regelrecht verschlingen. In puncto Musik kommt ein ähnlich spannender Soundtrack, abermals von Komponist Iwasaki Taku angefertigt, zur Geltung. Im Tonformat DTS-HD Master Audio 2.0 sind allerdings nicht nur der Soundtrack, sondern auch die Synchronsprecher klar zu hören. Änderungen gibt es hierbei nicht, sodass es beim Zuschauer zu einem Wiederhören mit den typischen Stimmen wie denen von Leonhard Mahlich oder Johannes Berenz kommt. Wer die Serie im Original verfolgt, hört stattdessen die Stimmen von Okitsu Kazuyuki und Ueda Yōji. In digitaler Form liegen auf der Blu-ray Disc drei Clean Endings bei. Physische Boni gibt es zumindest laut Herstellerangaben nicht. Gerade für das Finale der ersten Staffel hätte sich der Fan sicher über mehr Inhalte gefreut, um eine bessere Nähe zur Anime-Serie aufzubauen. Trotz dieser kleinen Defizite ist JoJo’s Bizarre Adventure: Battle Tendency auch so empfehlenswert.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Nach wie vor gefällt mir der Auftakt der Serie bis heute am besten. Der zweite Handlungsstrang von JoJo’s Bizarre Adventure bleibt für mich nur eine ganz angenehme Fortsetzung, bei der ich mehr erwartet hätte. Dennoch ist das Gute an der Anime-Serie, dass sich die Perspektive in den kommenden Staffeln immer mal wieder wechseln wird, sodass dieser Umstand irgendwann gar nicht mehr so stark für mich ins Gewicht fallen dürfte. Battle Tendency bleibt bis zum Schluss dennoch spannend, da sich die verschiedenen Antagonisten mit ihren Fähigkeiten und Idealen gegenseitig mehr und mehr übertrumpfen. Das führt zu ausufernden und spannend inszenierten Kämpfen, bei denen auch der markante Humor nicht zu kurz kommt. Auch wenn zum Ende hin ein wenig auf die Tränendrüse gedrückt wird, unterhält die Geschichte bis zum Schluss. Allerdings ist es sehr schade, dass der hiesige Publisher Kazé Anime oder eher gesagt der Lizenzgeber dahinter wenig Wert auf Bonusmaterial setzt. Dieses hätte gerade dem Finale gut getan. Da bin ich mir sicher. Trotz allem darf jeder Fan von JoJo’s Bizarre Adventure bei der vierten und letzten Volume der ersten Staffel bedingungslos zuschlagen!

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von JoJo’s Bizarre Adventure: Battle Tendency (Vol. 4)!

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