Review: Attack on Titan: Final Season (Vol. 1)

Bei der Anime-Serie Attack on Titan waren seit jeher längere Wartezeiten zwischen den Staffeln ein Dorn im Auge der Fans. Bei der finalen Staffel hat es zum Glück gerade einmal ein Jahr gedauert, bis der Kampf mit, gegen und zwischen den Titanen endlich weiterging.

Aufgeteilt wird die vierte und zumindest titelgebende finale Staffel von Kazé Anime in zwei Teile mit jeweils acht Episoden. So ganz stimmt das aber nicht, da noch weitere Teile des großen Finales folgen werden. Seit dem 3. Februar kommen auch deutsche Fans der Serie in den Genuss des ersten dieser Abschnitte. Zeitlich angesiedelt ist die vierte Staffel gleich vier Jahre nach den Geschehnissen der dritten Season von Attack on Titan. Zunächst geht die Erzählung weg von der eigentlichen Handlung. So konzentrieren sich die ersten Folgen dieser Staffel auf einige neue Gesichter. Der Staat Marley befindet sich im Krieg gegen seine Nachbarländer und unterwirft einen „Feind“ nach dem anderen. Dazu nutzt er die Macht der Titanen, die nur von den in Marley noch lebenden Angehörigen des Volkes der Eldia genutzt werden können. Unter anderem lernt der Zuschauer die Kriegerkadetten Pieck Finger, Falco Grice und Gabi Braun kennen, die im Schützengraben an der Front auf die nächsten Befehle warten. Sie sollen eines Tages die Titanenkräfte von ihren nicht ewig lebenden Vorgängern erben. Später schwenkt das Geschehen in die Hauptstadt Rebellio. In dessen Ghetto leben eingesperrt die Eldia. Vor vielen Jahren befand sich Grisha Jäger unter diesen gefangenen Bewohnern, die von den Menschen Marleys für alles Böse auf der Welt beschuldigt werden.

Neue Blickwinkel

Bisherige Geschehnisse in Attack on Titan fühlen sich in der vierten Staffel so weit entfernt an. Vermutlich aus diesem Grund haben sich die Köpfe hinter dem Projekt auch gedacht, das Geschehen zeitlich einzuordnen. Unter anderem erhält der Zuschauer einen Rückblick in die Zeit, in der Marcel Galliard, Reiner Braun, Berthold Fubar und Annie Leonhardt auf die Insel Paradis ausgeschickt worden sind, um dort die Kraft des Urtitans zurückzuerobern. Wer die vorherigen Staffeln gesehen hat, dürfte wissen, dass diese Operation gescheitert ist und nur Reiner Braun in seine Heimat zurückkehren konnte. Trotz allem hält der Staat an seiner selbst auferlegten Aufgabe fest. Hierzu geht die Geschichte noch ein wenig weiter in die Vergangenheit, denn neben dem interessanten Rückblick aus einer bisher eher wenig bis gar nicht beleuchteten Sichtweise wird auch der ursprüngliche Konflikt genauer erläutert. So erfährt der Zuschauer mehr über König Karl Fritz, der sich vor über einhundert Jahren mit über zehn Millionen Titanen auf die Insel Paradis zurückgezogen hat. Auch was die Familie Tybur aus Marley und der Held Helos mit all dem zu tun hat, wird breitgetreten. Fans freuen sich über diese vielen Antworten und tatsächlich werden dieses Mal nur sehr wenige Fragen aufgeworfen. Auf die kann die zweite Volume dieses Teils der finalen Staffel ruhig eingehen.

Überaus gelungener Staffelstart 

Im Mittelpunkt stehen Themen wie das Auslegen der Wahrheit. Der Schrecken des Krieges, in den die Menschen durchs Militär und den Adel gestürzt werden, ist mit Fanatismus auf allen Seiten vorhanden. Selbstverständlich kommt auch die vierte Season nicht ohne das Auftreten der Titanen aus. Wegen Spoiler-Gründen soll hierzu nicht zu viel verraten werden. Fakt ist aber, dass auch neue Titanen im endlosen Kampf mitmischen. Dazu zählt zum Beispiel der Kriegshammertitan mit weißer Außenhaut und einer Verhärtungsfähigkeit, mit der er jede Art von Bewaffnung in Titanengröße erschaffen kann. Sowohl die ruhigen Momente als auch die hitzigen Gefechte werden dank solcher Ideen mit dem markanten Zeichenstil auf die Spitze getrieben. Auch der häufige Einsatz von beeindruckenden Schattierungen und grellen Lichteffekten bannt an den Bildschirm. Mit der typischen Musik bleibt die Atmosphäre nach wie vor düster. Außerdem paralysiert das mitreißende Intro, das auf das Geschehen gelungen hinleitet, aber das war ja noch nie ein großes Problem von Attack on Titan. Als Boni gibt es einen fünfzehnminütigen Rückblick, kurze Miniclips, eine 3DCG-Animation, Clean Opening und Ending, ein Poster, ein Booklet und Sammelkarten. Mehr kann sich der Fan von Attack on Titan bei dieser Volume wirklich nicht wünschen!

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Nach der fantastischen dritten Staffel, die wertvolle Antworten lieferte, geht es in der vierten Staffel zunächst mit einem anderen Handlungsstrang weiter. Der Fokus wird auf neue Figuren gelegt, die noch dazu an ganz anderen Schauplätzen für ihre eigene Sache kämpfen. Dieser neue Blickwinkel ist insofern eine gute Idee, da das ganze Universum von Attack on Titan dadurch mehr als bereichert wird. Genauer gesagt kann sich der Zuschauer so ein Bild von der anderen Seite der Medaille machen und erkennen, dass die Welt nicht in Gut und Böse eingeteilt werden kann. Neben den Entwicklungen in der Handlung, in die nach und nach die bekannten Figuren eingewickelt werden, gibt es auch einige sehr packende Kämpfe mit Titanen, die großartig inszeniert sind. Wer die ersten drei Staffeln gesehen hat, muss bei dieser Volume unbedingt wieder zuschlagen. Die Fortsetzung ist großartig erzählt, wirkt optisch wie aus einem Guss und paralysiert vor allem in jeder Episode mit dem Intro. Hier kommt jeder einzelne Fan voll auf seine Kosten!

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Attack on Titan: Final Season (Vol. 1)!

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