Review: My Hero Academia – 4. Staffel (Vol. 2)

Nachdem im deutschsprachigen Raum der hiesige Publisher Kazé Anime die japanischen Superhelden im Sommer 2021 in die vierte Runde geschickt hat, erschien kurz darauf auch schon das zweite und ebenfalls wieder prall gefüllte Episodenpaket von My Hero Academia.

Wie das bei langlebigen Anime-Serien so üblich ist, knüpft die Fortsetzung an die vorherigen Folgen an. My Hero Academia führt dieses Konzept auch in der zweiten Volume der vierten Season weiter. Im Staffelauftakt hat der Zuschauer gemerkt, dass sich am Horizont bereits der nächste Feind breitmacht. Während in der Serie bisher einzelne Superschurken oder gar Verbände von mehreren Schurken die Feinde mimen, ändert sich das mit der vorliegenden Ausgabe. Im Fokus der Erzählung steht die durchtriebene Organisation Shie Hassaikai, bei der es sich im Grunde um Yakuza handelt. Allerdings haben auch die japanischen Mobster Superkräfte, die so genannten Spezialitäten. Seit einigen Wochen stellt Sir Nighteye bereits Ermittlungen mit seiner Agentur gegen die Shie Hassaikai an, die allerdings nur zu wenigen Ergebnissen geführt haben. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Organisation mit der Zeit vergrößern will. Dabei stellt sich die Frage, mit welchen Mitteln die Yakuza dieses Ziel anstreben. Toyomitsu Taishirō alias Fat Gum wirft eine Vermutung in den Raum, denn die Shie Hassaikai steht unter Verdacht, ihr Geld mit illegalen Substanzen zu verdienen. In der Realität würde sich dieser Umstand schlicht als Drogenhandel identifizieren lassen. Bei My Hero Academia haben diese Substanzen aber noch verheerendere Auswirkungen.

Superschurken und Yakuza

Laut dem kugelrunden Fat Gum könnten diese Substanzen die Spezialität eines Helden stark beschädigen oder gar löschen. Amajiki Tamaki, sein Superheldenkollege Suneater, musste sich von den Folgen im Krankenhaus erholen. Übertragen wird die Substanz ganz einfach über einen Schuss mit einem Projektil, das zuvor in Menschenblut getränkt wurde. Schnell wird den Superhelden um Protagonist Midoriya Izuku klar, dass das Blut von jenem Mädchen stammt, dem sie im Staffelauftakt nicht helfen konnten. Chisaki Kai, der Führer der Organisation, nimmt Eris Leiden wohlwollend in Kauf. Auch wenn die Shie Hassaikai nicht direkt mit diesen ominösen Substanzen in Verbindung gebracht werden kann, schießen sich die Helden zusammen, um die Yakuza gemeinsam mit der hilfreichen Polizei zu bekämpfen. Vor allem Izuku und sein Kumpel Tōgata Mirio leiden unter diesem Problem, da sie auf Geheiß von ihrem Vorgesetzten Sir Nighteye nicht eingreifen durften. Trotz allem sind in der vierten Staffel auch die Klassenkameraden der beiden von großer Bedeutung, denn die Helden der Yūei-Oberschule wären keine echten Superhelden, wenn sie in der Stunde der Not nicht zusammenhalten würden. Kurz nachdem die Helden und die Polizei im Quartier der Shie Hassaikai einmarschieren, eskaliert die Situation prompt für alle Beteiligten.

Kämpfe mit Vergangenheitsbewältigung

Ob es Izuku und Co gelingt, die kleine Eri aus den Händen von Bösewicht Overhaul, sprich Kai, zu befreien, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Was aber verraten werden kann, sind die überladenen Kämpfe. Da fliegen nicht nur die Fäuste, sondern auch die ganzen Charaktere durch die Luft. Gelungen ist auch, dass es während der Kämpfe Rückblenden gibt, die unter anderem die Kindheit von Tamaki zeigen und damit ein besseres Gespür für die Figuren verleihen. Es macht Spaß, immer mehr über die vielschichtigen Helden und Schurken zu erfahren. Auch Hintergründe über die Welt werden gestreut. Beispielsweise wird ein an Profihelden gerichtetes Netzwerk erwähnt, über das Superhelden mit gewissen Spezialitäten gefunden und um Unterstützung gebeten werden können. Auf diese Art und Weise gewinnt die Welt von My Hero Academia mehr und mehr an Authentizität. In puncto Technik bleibt die Anime-Serie auf demselben Niveau wie die vorherige Volume. Nach wie vor erstrahlen die kontrastreichen Szenen im bildschirmfüllenden 16:9-Format und in der Auflösung von 1080p. Die Musik in DTS-HD Master Audio 2.0 passt genauso gut zum Geschehen wie die hervorragend ausgewählten Synchronsprecher. Digitale Boni bietet die zweite Volume nicht, physisch erhalten Käufer ein Booklet, Sticker und eine Character Card.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Während die erste Volume der vierten Staffel die Grundlagen für den neuen Handlungsstrang legen, baut die zweite Ausgabe von My Hero Academia diese Geschichte weiter aus. Im Klartext heißt das, dass die Helden auf der einen Seite inzwischen ein klares Ziel vor Augen haben. Auf der anderen Seite müssen sie nun gegen einen Feind kämpfen, der nicht nur mit harten Bandagen, sondern auch mit makaberen Hintergrundgedanken attackiert. Auch wenn die zweite Volume voller Kämpfe steckt, gibt es genügend Rückblenden, um Hintergründe zu erläutern – und wenn dann die Auseinandersetzungen wirklich im Mittelpunkt stehen, ufern sie in hitzige Schlagabtausche aus, die den Zuschauer richtig gut unterhalten. Wenn die restliche Staffel diese Qualität hält, dürfen sich Fans noch auf einige tolle Episoden freuen. Ich bin schon sehr gespannt!

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von My Hero Academia – 4. Staffel (Vol. 2)!

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