Review: Food Wars: The Fourth Plate (Vol. 1)

Als im Februar 2020 die vierte und letzte Volume der dritten Season von Food Wars: The Third Plate erschien, war die zweijährige Wartezeit auf die vierte Staffel nicht abzusehen. Im Mai 2022 ging es mit Food Wars: The Fourth Plate aus dem Jahr 2019 aber endlich weiter.

Food Wars: The Fourth Plate knüpft nahtlos an die Geschehnisse der dritten Season an. Protagonist Yukihira Sōma und seine Freunde sind nach wie vor auf Japans nördlichster Hauptinsel Hokkaidō unterwegs. Um ihre gemeinsame Zukunft an der Elite-Kochschule Tōtsuki zu retten, müssen sie sich in mehreren Shokugeki genannten Kochduellen mit der Elite-Organisation Central messen. Hierbei handelt es sich um das nähere Umfeld von Direktor Nakiri Azami und dem Zehnerrat. Die ersten Duelle verlaufen auch außerordentlich gut, doch die harten Brocken stehen ihnen auf dem Weg zum Sieg noch im Weg. Es sind also einmal mehr diverse Kochduelle, die storytechnisch hintereinander abgefrühstückt werden. Hierbei bereiten die Figuren unterschiedliche Gerichte vor, die im Anschluss von einer Jury bewertet werden. Takumi Aldini bereitet im Kampf gegen Eizan Etsuya zum Beispiel eine Pizza vor, während sein Rivale Roastbeef serviert. Da viel auf dem Spiel steht, müssen sich die Charaktere untereinander unterstützen. Viel mehr vermitteln die sechs 24-minütigen Episoden der ersten Volume von Food Wars: The Fourth Plate bestimmte Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt. Es wird deutlich, dass die Anime-Serie ein charaktergesteuertes Werk ist. An diesem Fakt ändert auch die vierte Staffel gar nichts, sodass die Story zwar nett, aber nicht weltbewegend ist.

Überzeichnete Emotionen und dampfend heißes Essen

Unter optischen Gesichtspunkten erinnern die Episoden von Food Wars: The Fourth Plate stark den Vorlagen der ersten drei Staffeln. Soll heißen, dass Animationsstudio J.C.Staff bei den Charakteren auf sehr bunte und kräftige Farben setzt. Durch unterschiedliche Frisuren und abwechslungsreichen Gesichtskonturen entsteht so weiterhin für jede einzelne Figur ein einzigartiger Look. Vernünftig animiert sind die Charaktermodelle ebenfalls, sodass in den Kochduellen eine gesunde Dynamik entsteht. Natürlich sollte erwähnt werden, dass das Kochen als zentrales Handlungselement nicht nur romantisiert, sondern auch übertrieben dargestellt wird. Es gehört einfach zu Food Wars: The Fourth Plate, dass der Humor allen voran durch die Bildsprache an den Zuschauer übertragen wird. Übertriebene Bewegungen und überzeichnete Mimik sind das Ergebnis, was Fans an der Anime-Serie aber ohnehin seit drei Staffeln gefällt. Bei den Hintergründen gibt es ebenso keine großen Veränderungen. Die Umgebungen wirken im bildschirmfüllenden 16:9-Format recht plastisch und fühlen sich so an, als würden die Charaktere in dieser Welt tatsächlich leben. Die Hauptattraktion, das Essen, sieht insbesondere in der Auflösung von 1080p so dermaßen lecker gezeichnet aus, dass vor dem Fernsehbildschirm wahrhaftig eine Mundwasserüberschwemmung drohen könnte.

Audiovisuelle Geschmacksexplosion

Um genügend Spannung in den Kochduellen aufzubauen, wird einmal mehr der mitreißende Soundtrack von Komponist Katō Tatsuya eingespielt. Katō hat schon bei der Anime-Serie Kämpfer sein Talent unter Beweis gestellt, bei Food Wars: The Fourth Plate klappt das noch sehr viel besser. Vor allem dann, wenn die Charaktere für den Zuschauer erklären, was an den jeweils von den Akteuren geschaffenen Kreationen besonders ist, wird das Geschehen mit einer lieblichen Melodie unterlegt. Bei den Kochduellen an sich ist die Stimmung meist so angeschlagen, dass auch die Musik im Tonformat DTS-HD Master Audio 2.0 etwas edler klingt und zudem wesentlich kräftiger ertönt. In Verbindung mit der optischen Vielfalt ergibt sich unterm Strich ein audiovisuelles Zusammenspiel, das im Vergleich zu anderen Werken deutlich besser funktioniert. Nicht ganz unschuldig daran sind auch die Synchronsprecher, die sowohl in der japanischen Originalfassung als auch in der deutschen Vertonung sehr gut funktionieren. Den Charakteren wird wie in den drei Staffeln zuvor genug Leben eingehaucht, sodass es niemals langweilig für den Zuschauer werden dürfte. Schade ist jedoch, dass die erste Volume der vierten Season abseits des mitgelieferten Schubers für beide Volumes keine Boni bietet. Zumindest für Fans bleibt Food Wars: The Fourth Plate aber dennoch interessant.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Food Wars: The Fourth Plate knüpft nicht nur erzähltechnisch, sondern auch inszenatorisch an die dritte Staffel an. Das ist sowohl positiv als auch negativ gemeint. Fans wissen somit von Anfang an, auf was sie sich bei der vierten Season einlassen. Soll heißen, dass das gegenseitige Übertrumpfen mit stets neuen und geschmackvoll dargestellten Gerichten einmal mehr sehr spaßig ist. Da jedoch nur ein Kochduell nach dem anderen abgehalten wird, kann sich die auch sonst eher sehr seichte Story im Umkehrschluss nicht wirklich entwickeln. Wem das schon bei den ersten Staffeln nicht gemundet hat, ist ohnehin unlängst ausgestiegen. Fans der Anime-Serie dürfte all das aber egal sein. Sie bekommen zwar mehr vom gleichen, werden aber auch in der ersten von zwei Volumes der vierten Season mit tollen Humor, mal mehr und mal weniger interessant geschriebenen Figuren und einem audiovisuell ineinandergreifenden Konzept gut unterhalten.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Food Wars: The Fourth Plate (Vol. 1)!

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