Nachdem die ersten beiden Volumes von Fate/stay night [Unlimited Blade Works] in erster Linie als Exposition funktionieren, hat man die Grundlagen in der dritten Ausgabe geschickt genutzt, um die Handlung konsequent fortzusetzen und mehrere Hintergründe zu lüften.
Der Kampf um den Heiligen Gral ist in der japanischen Kleinstadt Fuyuki im vollen Gange – nach wie vor bekämpfen sich die Master mit ihren Servants untereinander, um den Sieg davon zu tragen. Am Ende der ersten Staffel, sprich mit der zweiten Volume, haben sich die beiden Hauptfiguren Tōsaka Rin und Emiya Shirō entfremdet. Das liegt vor allem daran, dass Shirōs Servant Saber von ihrer gemeinsamen Widersacherin respektive Kuzuki Sōichirōs Servant Caster gefangen genommen wurde und nun solange von ihr bearbeitet wird, bis sie schließlich einwilligt, ein weiterer ihrer Servants zu sein. Ob Caster die Umpolung mit Saber gelingt, verraten wir an dieser Stelle aus Spoiler-Gründen natürlich nicht. Der Vorgang findet allerdings in einer Kirche von Fuyuki statt, die bisher von Kotomine Kirei geleitet wurde und im Grunde als neutraler Boden galt. Wie wir in der ersten Episode erfahren, endete die Verteidigung der Kirche für Kotomine tödlich. Auch wenn Kuzuki enttäuscht darüber ist, dass Caster auf ihre eigene Verantwortung hin gehandelt hat, begrüßt er das Ergebnis und verlangt von ihr, in der Kirche nach dem Gefäß des Heiligen Grals zu suchen. Da Shirō Saber retten und Rin mit ihrem Servant Archer aufhalten will, werden die Wege beider Protagonisten wieder rasch zusammengeführt. Der Story-Zusammenschluss erfolgt unserer Meinung nach aber zu schnell.
Flashbacks
Wie dem auch sei, können die Charaktere ihr Ziel natürlich nicht sofort erreichen. Es erzürnt Archer, dass sich Rin in völliger Selbstüberschätzung in den Kampf begeben hat und wechselt während des Duells die Seiten. Aus Ehrfurcht vor seinem ehemaligen Master verlangt er von Caster jedoch, dass er Rin und Shirō am Leben lassen soll. Sie verlassen die Kirche und während Shirō seine Gefühle für Rin offenbart, schmieden die beiden auch schon einen Plan, wie sie Caster und Archer besiegen können, um Saber zu retten und schließlich ein gutes Stück im Gralskrieg weiterkommen. Sie entschließen sich, Illyasviel von Einzbern in ihrem Schloss im Wald aufsuchen, da sie Rin und Shirō mit ihrem Servant Berserker schon einmal vor ein paar Episoden in die Schranken gewiesen hat und somit die beste Verbündete im Gralskrieg wäre. Auch dieses Unterfangen erweist sich als schwierig, denn Shinji Matō taucht aus dem Nichts auf und hat sich mit dem blonden Unbekannten, der in der zweiten Volume in die Serienhandlung kurz eingewoben wurde, zusammengetan. Im Schloss entbrennt plötzlich ein Kampf, in dem ein paar Figuren ihr Leben lassen. Wie Rin und Shirō aus dieser schwierigen Situation herauskommen, müsst ihr aber ebenso selbst erleben, wie die Hintergründe über Illyasviel und Caster, die per Flashbacks sinnvoll und unterhaltsam in die Handlung eingewoben werden.
Lüftung des Serien-Untertitels
Ebenfalls interessant dürfte der Fakt sein, dass in dieser Ausgabe der Untertitel der Serie Form annimmt und ansatzweise erklärt wird. Unter technischen Gesichtspunkten können sich auch die sechs Episoden der dritten Volume von Fate/stay night [Unlimited Blade Works] sehen lassen. Nach wie vor kann uns das Bild im bildschirmfüllenden 16:9-Format und in der Auflösung von 1080p wirklich überzeugen. Plastische Hintergründe, wunderbar überzeichnete Charaktere und der gelungene Einsatz von Licht- und Spezialeffekten machen das Ansehen auf optischer Linie zu einem wahren Genuss. Selbst der Einsatz von dreidimensionalen Effekten wird auf ein Minimum reduziert und wirkt deshalb gar nicht mehr so störend wie zuvor. Fans von Fate/Zero oder The Garden of Sinners wissen, was sie hier erwartet und werden in diesem Fall ebenfalls nicht vom Animationsstudio Ufotable enttäuscht. Eine passende Soundkulisse ergänzt das Werk auf der akustischen Seite im hochwertigen LPCM-2.0-Tonformat. Sowohl sämtliche Soundeffekte, als auch die passende Musik und die Stimmen der deutschen und japanischen Synchronsprecher werden in einem klaren Ton an die Lautsprecher unseres Fernsehers übertragen. Das einzige richtige Manko, das wir der Anime-Serie zum dritten Mal ankreiden müssen, ist das Fehlen von Bonusmaterial abseits eines Clear Openings. Schade!
Geschrieben von Eric Ebelt
Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Nachdem sich Fate/stay night [Unlimited Blade Works] zwei ganze Volumes und somit dreizehn Episoden lang mit einer – zumindest in meinen Augen – übertrieben Exposition aufgehalten hat, gelingt es dem Animationsstudio und dem Regisseur dieses Mal, die Anime-Serie wirklich voranzutreiben. Rin und Shirō landen in einer dermaßen aussichtslosen Situation, das man zwar selbst als Zuschauer die Hoffnung schon aufgeben möchte, doch aufgrund der dadurch erzeugten Spannung, bleibt man einfach dabei und freut sich über jeden einzelnen Lichtblick, von denen es in der dritten Volume trotz der fast durchweg vorhandenen Düsternis auch noch welche gibt. An der technischen Gestaltung gibt es nach wie vor wenig bis gar nichts auszusetzen, doch schade finde ich, dass man die Serie dermaßen mit Füßen tritt, indem man ihr einfach kein Bonusmaterial spendiert. Da kann ich nur hoffen, dass die vierte Volume diesen Fehler korrigieren wird. Ich freue mich auf jeden Fall auf den Abschluss der Anime-Serie und kann sie Fans und jenen, die bisher dabei geblieben sind, mit der dritten Volume uneingeschränkt empfehlen.
Vielen Dank an Peppermint Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Fate/stay night [Unlimited Blade Works] (Vol. 3)!