Review: Food Wars (Vol. 2)

In der ersten Volume von Food Wars wurde die Grundlage der Anime-Serie gelegt, die Ausgangslage verdeutlicht und die illustren Charaktere vorgestellt. Die zweite Volume baut darauf zwar auf, vergisst jedoch durchgehend die Handlung in angemessener Weise zu entfalten.

Nach wie vor dreht sich in Food Wars alles um den fünfzehnjährigen Yukihira Sōma, der von seinem Vater auf die Tōtsuki-Kochschule geschickt wurde, um seine Kochtalente zu schärfen. Die Episoden der zweiten Volume von Food Wars knüpfen an die Geschichte der vorherigen Folgen nahtlos an. Das heißt, dass zu Beginn des zweiten Episodenpakets das Shokugeki zwischen Hauptcharakter Sōma und seiner Kontrahentin Mito Ikumi im Mittelpunkt der Handlung steht. Wer das Kochduell schließlich gewinnt und wie ihr Zwist anschließend gelöst wird, wollen wir euch an dieser Stelle aber nicht verraten. Viel wichtiger ist in der zweiten Volume ohnehin der Ausflug in ein Hotel. Hier wird den Schülern von der Oberschule eine Aufgabe nach der anderen gestellt, die sie unter Zeitdruck bestehen müssen. Tadokoro Megumi weicht bei einer Aufgabe allerdings von der Vorgabe ab und soll deshalb von der Schule verwiesen werden. Ihr guter Freund Sōma kann und will das aber nicht zulassen, sodass er den Aufgabensteller Shinomiya Kojirō ebenfalls zu einem Shokugeki herausfordert. Das Ende vom Lied ist, dass sowohl Sōma als auch Megumi um ihren Platz an der Tōtsuki-Kochschule fürchten müssen und gemeinsam im Shokugeki antreten sollen. Sōma darf ihr außerdem nur als unterstützende, nicht jedoch als beratende Funktion im Kochduell beistehen. Clever und spannend!

Repetitive Elemente

Obwohl die Geschichte – zumindest für das Genre – spannend erzählt wird und auch reichlich Platz für Humor bleibt, gibt es in den Episoden der zweiten Volume der Anime-Serie grundsätzlich keine großen Überraschungen oder Wendungen. Food Wars wiederholt sich an vielen Stellen sehr, da den Schülern ohnehin nur neue Aufgaben vorgesetzt werden und alles in Duellen und Prüfungen endet. Die zwischenmenschlichen Beziehungen, die man versucht hat in den ersten Episoden aufzubauen, werden in der zweiten Ausgabe nur beiläufig vertieft. Wir sind uns sicher, dass die Köpfe hinter dem Projekt wesentlich klügere Entscheidungen diesbezüglich hätten treffen können. Ein weiteres Element, das sich wie die Prüfungen wiederholt, ist das Konkurrenzdenken zwischen den einzelnen Akteuren. Neu im Bunde sind die Aldini-Brüder, die von Onkel und Vater aus Italien an die Tōtsuki-Kochschule nach Japan geschickt wurden, um ihre Kochfähigkeiten zu schärfen. Besonders das Schicksal von Takumi Aldini ist mit dem von Sōma zu vergleichen. Sein Charakter weicht jedoch stark von seinem Rivalen ab. Er teilt im Grunde seine arrogante und hochnäsige Einstellung mit der typischen Konkurrenz, was das Potenzial des durchaus interessanten Takumi gleich verspielt. Ebenso schwach wird auch die Beziehung zu seinem Bruder Isami Aldini dargestellt, der zur Randfigur verkommt.

Bekannte Merkmale

Gut finden wir jedoch, dass die technische Qualität der Anime-Serie unverändert geblieben ist. Im bildschirmfüllenden 16:9-Format können in der Auflösung von 1080p alle Szenen wunderbar glänzen. Dazu sollte direkt gesagt werden, dass Food Wars nur wenig an seinem in den ersten Episoden aufgebauten Charme verloren hat. Soll heißen, dass der Verzehr von Mahlzeiten gerne mal mit ein wenig Erotik unterlegt wird. Im wahrsten Sinne des Wortes wurden diese Elemente bereits in der ersten Volume ausgenudelt, sodass man hier an unnötigen Wiederholungen gespart hat. Wir gehen jedoch davon aus, dass wir in kommenden Folgen wieder ein wenig mehr Betonung auf nackte Haut und erotischen Lüsten erleben werden. Der Soundtrack der Anime-Serie passt genauso zum Geschehen wie die deutschen und japanischen Synchronsprecher zu ihren Rollen. Beide Tonspuren liegen in DTS-HD Master Audio 2.0 vor; Untertitel werden zur japanischen Tonspur automatisch hinzugeschaltet. Wer auf Bonusmaterial im digitalen Bereich gehofft hat, wird vermutlich enttäuscht sein. Auf dieses hat man bei der zweiten Volume gänzlich verzichtet. Dafür liegt in physischer Form ein Booklet zur Anime-Serie bei. Über dieses können wir an dieser Stelle aber nichts sagen, da man es für unser Review leider nicht zur Verfügung stellen konnte. Aus Erfahrung gehen wir hier allerdings – wie für den Publisher Kazé Anime typisch – von einer guten Qualität aus.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Mit Food Wars bin ich in der ersten Volume noch nicht richtig warmgeworden und das hat sich auch beim Anschauen der Episoden der zweiten Ausgabe nicht wirklich geändert. Während ich bei der ersten Volume im direkten Vergleich die fortlaufende Story noch als eine Stärke sehe, verkommt diese Stärke bei den vorliegenden Folgen aufgrund nerviger Widerholungen eher zur Schwäche. Das liegt ganz einfach daran, dass man sich ständig im Kreis dreht. Es folgt ein Kochduell auf das andere, eine Prüfung auf die nächste und ein Konkurrent ist so arrogant wie jeder andere Rivale auch. Food Wars hat Potenzial, ein abwechslungsstarker Anime zu sein, spielt es in den vorliegenden Episoden aber einfach nicht aus. Ich hoffe stark, dass sich dies in den nächsten beiden Volumes ändern wird, um meine Enttäuschung ein wenig zu lindern.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Food Wars (Vol. 2)!

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