Review: Inspector Akane Tsunemori (Band 2)

Nachdem im Oktober 2017 der erste Band der Manga-Reihe Inspector Akane Tsunemori von Kazé Manga veröffentlicht wurde, folgte Anfang Dezember 2017 bereits die zweite Ausgabe von selbigem Publisher. Inhaltlich knüpft die auf der bekannten Anime-Serie Psycho-Pass basierende Handlung an die Geschehnisse des ersten Bandes an und führt den letzten Kriminalfall zu Ende. Dies gelingt dem Team nur mit einem waghalsigen Plan, ausgeführt vom Vollstrecker Kōgami Shinya. Wie dieser im Detail aussieht, wird aus Spannungsgründen an dieser Stelle nicht verraten. Zudem legt der zweite Band den Fokus ohnehin auf einen neuen Handlungsstrang, denn kurz nach ihrer Ermittlung auf dem Fabrikgelände sieht sich das Team um der titelgebenden Inspektorin Tsunemori Akane mit einem neuen Problem konfrontiert. Diesmal steht vor allem Cyber-Kriminalität im Mittelpunkt der Erzählung. Themen wie falsche Identitäten beziehungsweise Anonymität werden aufgeworfen und tiefgründig verarbeitet. Unter anderem wird im Lauf der Handlung der Besitzer des Avatars Talisman, der online Ratschläge an hilfesuchende User verteilt, ermordet. Dadurch ist es dem Mörder möglich, den Avatar seines Opfers zu übernehmen und unbehelligt zu agieren. Um den Mörder zu fassen, setzt Tsunemori auf Sugawara Shōko, eine alte Bekannte, und ihren Avatar Spooky Boogie.

Hochwertige Fortsetzung

Wie gehabt wird die Geschichte auch im zweiten Band so spannend erzählt, wie sie schon in der Anime-Vorlage dargestellt wurde. Teilweise wird die Story auch ein wenig philosophisch, wenn historische Persönlichkeiten wie Jean-Jacques Rousseau erwähnt und deren Forschung zum Gegenstand des Gesprächs werden. Unter optischen Gesichtspunkten führt der zweite Band der Manga-Reihe die Qualität des Seriendebüts nahtlos fort. Das heißt, dass sowohl die futuristische Architektur, als auch die auf dem Charakterdesign von Amano Akira basierenden Charaktere, ein stimmiges Gesamtbild ergeben und vom Leser regelrecht verschlungen werden können. An einigen Stellen werden auch wieder die typischen Merkmale der fiktiven Zukunft behandelt, die dann sogar mit in die Verbrechensbekämpfung einfließen. Ein Beispiel wäre die Projektion von Möbeln über andere Einrichtungsgegenstände, die im Raum verschoben worden sind. Hinzu kommen an einigen Stellen auch sehr gewagte und drastische Bilder, da es im letzten Drittel des 198-seitigen Bandes auch um Leichenkonservierung von Menschen geht. Aufgeteilt ist der Manga von Miyoshi Hikaru in vier Kapitel, von denen fast jeder Abschnitt circa 46 Seiten umfasst. Beim zweiten Band handelt es sich um eine qualitativ hochwertige Fortsetzung, wie man sie sich auch von anderen Werken wünschen würde.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der ersten Auflage): So sehr man den zweiten Band von Inspector Akane Tsunemori verteufeln möchte, so wenig darf man es tatsächlich tun. Im Manga wird so gut wie auf jeder Seite die Handlung aus der Anime-Serie nacherzählt, sodass Kenner der Vorlage über keine großartigen Überraschungen stoßen dürften. Dieses Problem konnte zwar schon der erste Band vorweisen, doch kann auch dem zweiten Band die Nähe zum Original nicht negativ ankreiden. Der Manga ist nämlich genauso wie der Anime fantastisch und facettenreich erzählt. Wer die Anime-Serie noch nicht gesehen hat, wird sich auch beim zweiten Band der Manga-Reihe für die vielen interessanten Ideen und die spannende Verbrechensbekämpfung begeistern können. Kenner dürfen zwar ebenfalls zuschlagen, müssen aber in Kauf nehmen, nicht den gewünschten Spannungseffekt wie beim Ansehen der Serie zu genießen.

Vielen Dank an Kazé Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Inspector Akane Tsunemori (Band 2)!

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