Review: Bleach (Box 4, Episoden 64–91)

Bleach schlägt mit der vierten Serienbox das nächste Kapitel in der sehr abenteuerlichen und fantasievollen Geschichte auf. Obwohl es sich bei den Folgen 64 bis 91 aus Manga-Sicht um Filler-Episoden handelt, können gerade die neuen Ansätze die zuletzt starre Handlung sehr gut auflockern.

Kaum sind die Freunde aus der Soul Society in ihre Heimat zurückgekehrt, könnte theoretisch der Schulalltag wieder losgehen. Daraus wird jedoch nichts, denn einerseits erinnern sich die Charaktere an die erlebten Abenteuer zurück und andererseits tauchen auch alte Bekannte wie der Shinigami Abarai Renji in ihrem alten Umfeld auf, der fortan über die Stadt Kamakura wachen soll. Damit nicht genug, verschwindet eines Nachts auch noch Inoue Orihime spurlos, weshalb Renji zusammen mit Kurosaki Ichigo, Sado Yasutora und Ishida Uryū versucht, die entführte Orihime zu finden. Die Entführung können die Ermittler zwar relativ früh mit einer höllentorartigen Vorrichtung in Verbindung bringen, doch schon bald meldet sich Entführerin Ririn per Telefon bei den Freunden. Sie treibt ein perfides Spiel mit ihnen. Zunächst werden sie kreuz und quer durch die Stadt unter Zeitdruck gejagt und kaum sind sie ihrem Ziel nahe, wird auch noch Yasutora entführt. Im weiteren Handlungsverlauf sind die Freunde auch noch in einem viergeteilten Zimmer unterwegs, das durch seine Ein- und Ausgänge wie ein nahezu endloser Raum wirkt. Die Geschichte, die in der dritten Volume etwas an Dynamik und somit auch Spannung verloren hat, entwickelt sich im vierten Episodenpaket endlich wieder in eine angemessene und angenehme Richtung, die die ermüdeten Zuschauer und Fans aufweckt.

Perfide Gegenspieler

Für Fans der Manga-Vorlage, die die Anime-Serie bisher nicht verfolgt haben, sind die Folgen der vierten Serienbox durchaus interessant, sind sie doch schlicht Filler-Episoden – und somit nicht Teil der Kernhandlung von Kubo Noriaki. Uninteressant ist die Handlung dadurch aber noch lange nicht, da sich Ririn als clevere Gegenspielerin erweist und ihr perfides Spiel nicht abbrechen will. Beispielsweise schickt sie die Freunde wieder zurück in ihre Schule, mit dem Unterschied, dass einer von ihnen nur eine Kopie und nicht das Original ist. Wenn sie bis zum Mittag nicht herausfinden können, wer von ihnen die Fälschung ist, wird Ririn einen Schüler nach dem anderen auslöschen. Ob und vor allem wie Ichigo und Co feststellen, wer denn die Kopie ist, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Dieses Beispiel zeigt jedoch sehr gut, dass Ririn kein durchschaubarer Gegner ist. Zusammen mit ihren Komplizen, die mit der Zeit ebenfalls gut charakterisiert werden, bleibt es also durchweg spannend. Es sei jedoch gesagt, dass dieser Story-Abschnitt nur der Auftakt zu einem noch viel größeren Handlungsstrang ist, der sich um die mysteriösen Bount, Menschen mit Vampirfähigkeiten, dreht. Hier sind dann auch noch Mitarbeiter der Soul Society involviert, sodass sich der Zuschauer über das Wiedersehen mit alten Bekannten freut und eine Episode nach der anderen schauen will.

Bekannte technische Gestaltung

An der technischen Gestaltung hat sich an Bleach auch in der vierten Serienbox kaum etwas geändert. Nach wie vor wird das Bild altersbedingt im 4:3-Format wiedergegeben, es befinden sich somit links und rechts neben dem Bild also schwarze Balken. Diese stören jedoch kaum, da das Geschehen auf das Bildformat ausgelegt ist. Viel wichtiger ist jedoch die Gestaltung der einzelnen Schauplätze, denn während die Szenen in Karakura wunderbar das Stadtbild wiedergeben und nach dem Soul-Society-Szenario in der letzten Volume eine willkommene Abwechslung sind, können die Kampfschauplätze mit wüsten Gebieten überzeugen. Hin und wieder ist auch die Soul Society ein wichtiger Bestandteil der Handlung, die meistens über Dialoge vorangetrieben wird. Sowohl die japanischen als auch die deutschen Sprecher hauchen ihren Figuren reichlich Leben ein, doch ist die japanische Synchronisation ein wenig stimmiger, da in der deutschen Fassung diverse Charakternamen falsch ausgesprochen werden. An der Tonqualität ändert die Wahl nichts, da beide Tonspuren in Dolby Digital 2.0 auf allen vier Datenträgern mit 28 Episoden vorliegen. Digitales Bonusmaterial gibt es ebenso wenig wie im physischen Bereich. Ein Booklet mit einem Episodenguide hätte hier Wunder bewirkt, an der überdurchschnittlichen Qualität der Anime-Serie ändern die fehlenden Boni aber nichts.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf den Episoden 64 bis 91 der Serie): So mancher Bleach-Fan musste mit der dritten Serienbox, die das Finale innerhalb der Soul Society umfasste, sehr stark sein. Nicht nur der vorzeitige Abschied von Kuchiki Rukia zerrt in diesen Folgen an den Kräften des Zuschauers, die Erzählweise hat ebenfalls dafür gesorgt, dass Ermüdungserscheinungen auftraten. Das hat sich trotz Filler-Episoden, zumindest aus der Sicht der Manga-Leser, in der vierten Serienbox geändert, da sowohl die Kämpfe, als auch die Story eine neue Dynamik erreichen. Auch die neuen Gegenspieler der Charaktere, zum einen die perfide Ririn und zum anderen die vampirartigen Bount, motivieren stets zum Weiterschauen. Das Wiedersehen mit dem einen oder anderen liebgewonnenen Charakter aus den letzten drei Ausgaben hilft ebenfalls dabei, dass es stets spannend bleibt. Selbst oder ausgerechnet die Bleach-Fans, die nur den Manga lesen, werden mit der vierten Volume sehr zufrieden sein.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Bleach (Box 4, Episoden 64-91)!

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