Review: Aldnoah.Zero (Vol. 6)

Nach der etwas längeren Pause der Anime-Serie Aldnoah.Zero, wurde die sechste Volume nur zwei Monate nach dem ersten Episodenpaket im April 2018 im deutschsprachigen Raum veröffentlicht. Die sechste Ausgabe knüpft nahtlos an den Auftakt der zweiten Staffel an.

Wie schon bei den fünf vorherigen Volumes befinden sich auch diesmal wieder drei Episoden auf dem Datenträger, genauer gesagt die jeweils 24-minütigen Folgen 16 bis 18. In der ersten Szene erlebt der Zuschauer, wie Protagonist Kaizuka Inaho das Bewusstsein nach den Vorfällen am Ende der ersten Staffel wiedererlangt. Eine Genesungsphase scheint für ihn kaum nötig zu sein, denn schon beim ersten Kampfeinsatz in der 16. Episode ist er wieder einsatzbereit. Sein Verhältnis zu seiner Schwester Kaizuka Inaho bleibt jedoch gespalten, denn ein Willkommensgruß während der Schlacht reicht für Inaho offenbar aus, um wieder seinen alten Posten einzunehmen. Des Weiteren wird auch das Schiff der Erdentruppen, die Dyūkarion, zurück zur Erde beordert und Hauptmann Marito Kōichirō muss sich immer noch mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, die ihn während der Schlacht einholt. Nicht nur die vereinten Kräfte der Erde müssen sich mit verschiedenen Problemen auseinandersetzen, sondern auch die Anhänger des Königreichs Vāsu. Dadurch, dass Prinzessin Aseiramu Vāsu Aryūshia im künstlichen Koma am Leben erhalten wird, hat ihre Schwester Vāsu Envāsu Remurina ihre Rolle eingenommen. Toroiyādo Surein, der sich vom „Streuner zum Wolf entwickelt hat“ und somit mittlerweile für so manchen Ritter des Orbits immer mehr zum Feind wird, muss beziehungsweise will auch die ausgetauschte Prinzessin beschützen und ihr dienen.

Konsekutive Erzählstruktur

Ein weiterer wichtiger Charakter in der vorliegenden Volume ist Graf Mazuūruka, der auf der Erde gefangengenommen wird. Inaho erkennt allerdings, dass er der wahren Prinzessin und dem Königreich zur Treue verpflichtet ist. Er darf zurückkehren und soll die Absichten von Surein herausfinden. Ob und inwiefern dieses neue Bündnis von Belang sein wird, soll an dieser Stelle offen bleiben. Definitiv sind auch die drei Episoden in dieser Volume von der Anime-Serie Aldnoah.Zero wieder sehr spannend, zumal auch der eine oder andere Aspekt des feudalen Systems angesprochen wird. Surein duelliert sich beispielsweise mit einem anderen Ritter des Orbits, bei dem der Gewinner den gesamten Besitz des Verlierers übertragen bekommt. Technologie ist ebenfalls ein wichtiges Thema, so kann Inaho mit seinem modifizierten linken Auge Dinge erkennen, die für andere im Verborgenen bleiben. Positiv fällt auch auf, dass selbst die Kämpfe in den Kataphrakten einmal mehr nicht ohne Dialoge auskommen, sodass die Action durch die Charaktere zugleich kommentiert wird. Gepaart werden die Situationen mit der einen oder anderen Wendung, die in den meisten Fällen jedoch nicht überraschend kommen, sondern eher das Ergebnis der stringenten und konsekutiven Handlung sind. Eine Ausnahme stellt der Cliffhanger am Ende der 18. Episode dar, der direkt wahnsinnig große Lust auf die siebte und vorletzte Volume der Serie macht.

Atmosphärische Stilmittel

Am technischen Gerüst im bildschirmfüllenden 16:9-Format in der Auflösung von 1080p hat sich nichts verändert. So gefallen vor allem die vielen Charaktermodelle und die angenehmen Animationen, die eine starke Symbiose mit den meist futuristisch gestalteten Hintergründen eingehen. Hinzu kommen schöne Lichteffekte, die zum einen die warme Atmosphäre auf der Erde und zum anderen die kühle Atmosphäre im Weltraum unterstreichen. Es wirkt nahezu alles aus einem Guss, allerdings hätten die Effekte beziehungsweise die Darstellung der Kataphrakte wesentlich runder sein können. Akustisch unterlegen im Tonformat DTS-HD Master Audio 2.0 sehr wohlklingende Musikstücke die bedrohlichen und spannenden Szenen, teilweise wird hier sogar Gesang eingesetzt, um die Dramatik auf die Spitze zu treiben, die aber ohnehin gut durch die deutschen und japanischen Synchronsprecher eingefangen wird. Leider gibt es auch bei dieser Volume, abgesehen von drei Trailern zu anderen Serien, kein digitales Bonusmaterial, dafür will jedoch ein kleines Booklet mit Konzeptzeichnungen inklusive Anmerkungen auf Japanisch, einem Interview mit Animationsproduzent Nagano Toshiyuki und Artboards zu verschiedenen Handlungsorten entschädigen. Zwar ist das Booklet gut verarbeitet, inhaltlich aber eher mau. Dies tut der sonst sehr guten Qualität der Anime-Serie aber keinen Abbruch, sodass sich Aldnoah.Zero-Fans zumindest ein wenig über das kleine Heftchen freuen dürften.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Aldnoah.Zero gehört im Anime-Sektor absolut zu den spannendsten Science-Fiction-Serien, die es gibt. Der Aufbau von Spannung und Dramatik gelingt der Anime-Serie vor allem durch zahlreiche Wendungen. Viele davon sind zwar im Vorfeld zu erahnen, dennoch wird es mit den facettenreichen Figuren und der Story niemals langweilig, da immer wieder neue Hintergründe und kleine Details eingefügt und auf natürliche Art und Weise erklärt werden. Ein wenig mehr Überraschungen wären zwar wünschenswert, doch alleine mit dem Cliffhanger nach dem Abspann der 18. Episode hat wohl jeder Zuschauer Lust auf die nächste Folge in der siebten Volume – und wenn das einer Serie gelingt, hat sie unterm Strich doch irgendwie alles richtig gemacht!

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Aldnoah.Zero (Vol. 6)!

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