Fans der Anime-Serie Fairy Tail mussten 2019 ein ganzes halbes Jahr warten, bis die siebte Serienbox von Kazé Anime am 4. Oktober veröffentlicht wurde. Dieses Mal steht das große magische Turnier im Mittelpunkt der Erzählung, die somit ein wenig an Dragon Ball erinnert.
Fairy Tail knüpft im siebten Episodenpaket nahtlos an die Geschehnisse rund um die Uhr der Ewigkeit an. Der Kampf ist vorbei, die Helden waren siegreich und das drohende Chaos auf der Welt konnte rechtzeitig verhindert werden. Es wäre auch zu schlimm gewesen, wenn das Zeitgefühl für jedes Individuum aus den Fugen geraten wäre. Nichtsdestotrotz wird die Gilde Fairy Tail von vielen Bewohnern des Königreichs Fiore für die Vorkommnisse verantwortlich gemacht, was am ohnehin schon schlechten Ruf der Organisation kratzt. Dementsprechend liegt es einmal mehr an Natsu Dragneel, Lucy Heartfilia, Erza Scarlet und Co, das Image ihrer Gilde zu polieren. Um dieses ehrenwerte Ziel zu erreichen, wollen die Protagonisten der Serie am großen magischen Turnier teilnehmen. Das stellt sie jedoch vor ein großes Problem, das – wie so viele andere Hindernisse auch – auf die Vorfälle auf der Insel Tenrō zurückzuführen ist. Dadurch, dass außerhalb des Eilands ganze sieben Jahre vergangen sind, hinken sie in ihrer magischen Ausbildung die entsprechende Anzahl an Jahren hinterher. Es bleiben ihnen gerade einmal drei Monate, sich auf das Turnier vorzubereiten. Ihre ersten Schritte sind dabei auch äußerst fortschrittlich, doch dann werden sie vom König der Stellargeister in dessen Welt eingeladen, wodurch diese Zeitspanne auf lediglich fünf Tage schrumpft. Ach herrjemine!
Wettkampf über Wettkampf
So steigen die Magier der Gilde Fairy Tail mit einem weinenden und einem lachenden Auge ins große magische Turnier ein, an dem außer ihnen noch 112 weitere Gilden teilnehmen. Diese Anzahl ist für den Veranstalter jedoch viel zu groß, weshalb es zu einem Vorentscheid kommt. Mitten in der Nacht geweckt, werden sie aus ihrem Quartier geworfen und sollen ein Labyrinth durchkämmen. Der Einsatz von Magie ist in diesem Gewölbe uneingeschränkt erlaubt, damit auch nur die acht besten Gilden am Finale teilnehmen können. Es dürfte wohl kaum einen Fan des Franchises verwundern, dass Natsus Team gerade noch so den Ausgang erreicht, um der Gilde zu neuem Glanz zu verhelfen. Größtenteils finden die 25 Episoden der siebten Serienbox aber in der Arena statt, wo sich die acht verbliebenen Gilden verschiedenen Aufgaben stellen sollen. Binnen einer Woche müssen sich die Magier auf unterschiedliche Herausforderungen einstellen. Das große magische Turnier beginnt mit dem Spiel „Hidden“, in dem sich die Gegner in einem begrenzten Gebiet zwischen mehreren Doppelgängern finden sollen. Später soll ein Wettkampf gewonnen werden, bei dem bis zu einhundert Monster in der Arena abgeschlachtet werden. Damit, dass Erza gleich alle einhundert Bestien zum Kampf auffordert, rechnet dabei wohl niemand. Fairy Tail begeistert wieder einmal mit tollen Ideen.
Stimmiger Abschluss der ersten Staffel
Hinzu kommt, dass es neben diesen besonderen Herausforderungen noch Zweikämpfe gibt, die an das große Kampfsportturnier aus Dragon Ball erinnern. Es sind aber gerade die magischen Fähigkeiten der Figuren, die sich davon abheben. Dragon Ball ist jedoch nicht die einzige Anime-Serie, die hier erwähnt werden muss. Daneben erinnert der markante Stil von Manga-Künstler Mashima Hiro an One Piece von Oda Eiichirō. Dank seichter Effekte und angenehmer Animationen wirkt der kunterbunte Zeichenstil im Full-HD-Format aber absolut stimmig und sollte daher nicht negativ betrachtet werden. Gepaart mit stimmungsvoller Musik im Tonformat DTS-HD Master Audio 2.0, die sowohl die actionreiche, tragische, epische und witzige Story von Fairy Tail begleitet, ergibt sich so ein stimmiges Gesamtbild. In diesem Zusammenhang darf sowohl die deutsche als auch die japanische Synchronisation auf keinen Fall unerwähnt bleiben, denn in beiden Sprachfassungen hauchen die Sprecher den Figuren mit gelungener Betonung Leben ein, wovon vor allem die humorvollen Szenen profitieren. In einer Szene träumt Happy beispielsweise von einem Fisch, wird von Natsu aufgeweckt und ist dann natürlich enttäuscht, wodurch ein Streit vom Zaun gebrochen wird. Bei den Boni gibt es erneut ein 16-seitiges Booklet mit Episodenguide, ein Klebe-Tattoo und einen Magneten.
Geschrieben von Eric Ebelt
Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Mit der siebten Volume von Fairy Tail ist die erste Staffel der Anime-Serie endlich abgeschlossen. Genau wie die sechste Serienbox hält sich die Erzählung in den vorliegenden Episoden nicht mit Nichtigkeiten auf, sondern wirft die Charaktere prompt in das neue Szenario. Beim großen magischen Turnier, das im Fokus der Geschichte steht, liefern sich die Helden einen hitzigen Wettkampf mit sieben anderen Gilden – eine Idee, die Anime-Fans bereits aus Serien wie Dragon Ball kennen. Durch weitere Ideen, die vom großen Kampfsportturnier abweichen und vor allem auf der Magie der Helden basieren, bleibt es nicht langweilig. Zwar zieht sich das Turnier hier und da in die Länge, doch da selbst die Zweikämpfe nicht ohne interessante Dialoge auskommen, nimmt der Zuschauer das (mögliche) Manko gerne in Kauf. Unter technischen Gesichtspunkten bleiben die Folgen der siebten Volume auf dem gleichen Niveau wie zuvor. Genau in dieser Disziplin bleibt es in Zukunft aber noch interessant, denn statt Satelight ist an der Produktion der zweiten Staffel neben A-1 Pictures das Animationsstudio Bridge beteiligt. Fairy-Tail-Fans dürfen also auch weiterhin gespannt auf neue und erstmals auf Deutsch synchronisierte Episoden hoffen.
Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Fairy Tail (Vol. 7, Episoden 151–175)!