Review: Peace Maker Kurogane (Vol. 2)

Fans der Anime-Serie Peace Maker Kurogane mussten nach der Veröffentlichung der ersten Volume im September 2021 nicht lange auf die zweite Serienhälfte warten. So hat Publisher Kazé Anime die zweite Ausgabe im Oktober 2021 nachgereicht, die die Serie zu Ende führt.

In der zweiten Serienhälfte greift Peace Maker Kurogane die vorherigen Ereignisse auf und führt sie weiter fort. Nach wie vor verfolgt der Zuschauer hierbei den Lebensweg des jungen Ichimura Tetsunosuke. Der fünfzehnjährige Protagonist ist zu Beginn der Anime-Serie der sogenannten Shinsengumi beigetreten, die für das Shōgunat und gegen den ausländischen Einfluss kämpft. Seine Intention ist jedoch nicht der Schutz und Erhalt der Militärregierung, sondern Rache. Er will die Mörder seiner Eltern zur Strecke bringen und erhofft sich durch seine Mitgliedschaft bei der Shinsengumi, Kontakt mit den Chōshū-Rebellen aufzunehmen, um sie zur Rechenschaft zu ziehen. Hintergründig spaltet sich das seit zweihundert Jahren weitgehend in Frieden lebende Japan in zwei Lager. Während die eine Fraktion den Kaiser unterstützt, stellt sich die andere auf die Seite des Shōguns. Peace Maker Kurogane ist aber keine Serie, die historisch akkurat ist. Zwar treten historische Persönlichkeiten auf, zu denen auch der Protagonist gehört, doch werden sowohl die Charaktere als auch der historische Hintergrund romantisiert. Das ist keine Seltenheit für eine Anime-Serie und stört im Grunde auch bei Peace Maker Kurogane nicht. Allerdings sollte der Zuschauer sich darauf einlassen, dass der Humor in der Anime-Serie plötzlich auftritt und das Geschehen deutlich auflockert.

Erwachsene Inszenierung

Dies soll aber nicht heißen, dass die Geschichte ins Lächerliche gezogen wird. Es gibt genug Szenen, die sehr düster sind und sich deutlich an ein erwachsenes Publikum richten. So wird unter anderem gezeigt, wie Informationen über den Verkauf des eigenen Körpers beschaffen werden. Auch Kämpfe, die regelrecht blutig ausgehen, sind in Peace Maker Kurogane nicht selten an der Tagesordnung. Im Rahmen der technischen Gestaltung folgt die zweite Volume von Peace Maker Kurogane den Spuren der ersten Serienhälfte. Die vorliegenden Episoden aus dem Jahr 2004 liegen auf der Blu-ray Disc zwar in der Full-HD-Auflösung, altersbedingt jedoch im 4:3-Format vor, wodurch auf einem Breitbildfernseher schwarze Balken zu sehen sind, die das eigentliche Bild einrahmen. Sowohl die Animationen der illustren Figuren als auch die hübschen Spezialeffekte machen einen außerordentlich guten Eindruck. Ein paar Details mehr bei den Charakteren von Peace Maker Kurogane wären jedoch wünschenswert gewesen. Auch der Einsatz von diffusem Licht ist ein wenig störend, da das Bild dadurch etwas verwischt. Selbst im Jahr 2004 war das nicht wirklich zeitgemäß. Immerhin erhält die Anime-Serie auf diese Art und Weise je nach Szene einen romantischen bis charmanten Touch, wenn zum Beispiel Regen fällt und das Bild dadurch mit Grautönen durchzogen ist.

Fortführung von Bekanntem

Unter akustischen Gesichtspunkten kann der Soundtrack von Peace Maker Kurogane im Tonformat DTS-HD Master Audio 2.0 deutlich punkten. Er unterstützt mit heiteren Klängen den Humor oder drückt mit Hilfe von bedrohlich wirkenden Musikstücken brenzlige oder gar gefährliche Situationen aus. All das funktioniert bis zum letzten Abspann außerordentlich gut. Auch die Synchronisation funktioniert, wobei der japanische Originalton jedoch klar die Nase vorne hat, da die ausgewählten Sprecher deutlich besser zu den ihnen zugewiesenen Rollen passen. Zudem werden gelegentlich japanische Begriffe im Deutschen falsch ausgesprochen, was die sonst dichte Atmosphäre schmälert. Im digitalen Bonusmaterial der zweiten Volume von Peace Maker Kurogane erhält der Zuschauer fünf weitere Character Movies, die in aller Kürze Porträts von diversen Figuren zeichnen. Hinzu kommt die 17 Minuten umfassende Kurzgeschichte über das Gion-Fest, das aber visuell lediglich auf Standbildern aus der Serie basiert. Physisch kommt der Zuschauer laut Herstellerangaben zudem in den Genuss einer Postkarte. Ein Booklet mit Episodenguide hätte das Paket sicher positiv abgerundet. Abseits dessen ist Peace Maker Kurogane dennoch eine angenehme und erwachsene Anime-Serie, die auch in der zweiten Volume ein bis zwei Nachmittage sehr schnell im Nu vergehen lässt.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Peace Maker Kurogane führt die Story um Ichimura Tetsunosuke in der zweiten Serienhälfte stringent fort. Am Konzept hat sich in dieser Hinsicht nichts verändert. So ist die Handlung zwar nach wie vor erwachsen und sehr ernst geschildert, doch bleibt in manchen Momenten auch Platz für Humor. Dieser kommt in jenen Situationen sehr plötzlich, bezieht sich in der Regel aber nur auf die Szene und fällt damit nicht negativ ins Gewicht. An der technischen Gestaltung lässt sich ebenfalls nur das aussetzen, was schon bei den vorherigen Episoden negativ ins Auge sprang. Vor allem der Einsatz von diffusem Licht, wodurch das Bild ein wenig verwischt, könnte den einen oder anderen Zuschauer trotz der Romantisierung stören. Bei der Synchronisation ist klar die japanische Fassung zu bevorzugen, auch wenn die deutschen Stimmen zumindest bei den wichtigsten Charakteren passend sind. Unterm Strich ist Peace Maker Kurogane eine sehr schöne Serie, mit denen sich die Zeit an mehreren Nachmittagen wunderbar vertreiben lässt.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Peace Maker Kurogane (Vol. 2)!

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