Review: JoJo’s Bizarre Adventure: Stardust Crusaders – Battle in Egypt (Vol. 4)

Nachdem der hiesige Publisher Kazé Anime am 19. Mai 2022 das dritte Episodenpaket der zweiten Season von JoJo’s Bizarre Adventure veröffentlicht hat, geht der „Battle in Egypt“ in der am 16. Juni 2022 veröffentlichten vierten Volume in die letzte und actionreiche Runde.

Fast drei Dutzend Episoden hat es gedauert, doch endlich sind Kūjō Jōtarō, sein Großvater Joseph Joestar und ihre Mitstreiter in Ägypten angelangt. Ihr Ziel hat sich auf ihrer überaus langen Reise von Japan über verschiedene Länder des asiatischen Kontinents bis zu ihrer Ankunft in Afrika beziehungsweise Ägypten nicht verändert. Dio Brando ist vom Grund des Meeres aus seinem Gefängnis entkommen und will die Welt in Dunkelheit hüllen. Hierfür muss er jedoch die Familie Joestar bis auf das letzte Mitglied ausradieren. Holly, Jōtarōs Mutter und Josephs Tochter, wurde aus keinem anderen Grund von Dio mit einem tödlichen Fluch belegt. Langsam aber sicher rennt der Heldengruppe die Zeit weg. Immerhin ist es den Freunden in der dritten Volume von JoJo’s Bizarre Adventure: Stardust Crusaders – Battle in Egypt gelungen, mehr über Dios Versteck zu erfahren. Neuzugang Iggy, ein kleiner Boston Terrier, ist der Erste, der das Anwesen findet. Damit er seine Freunde nicht warnen kann, wird er von einem von Dios Handlangern in einem Kampf auf Leben und Tod bekämpft. Wie das Schicksal des Hundes aussieht, soll an dieser Stelle nicht näher beleuchtet werden. Fakt ist jedoch, dass die letzten Episoden der zweiten Staffel noch blutiger und tragischer ausfallen als die Folgen zuvor. Bis zum finalen Kampf gegen Dio bleibt es absolut spannend.

Abstruse wie gefährliche Gegner

Einmal mehr gelingt es JoJo’s Bizarre Adventure mit abstrusen wie gefährlichen Gegnern zu überzeugen. Beispielsweise stolpern Jōtarō und Co über einen Videospielliebhaber. Dieser hat die Möglichkeit, mit Hilfe seines Stands den Gegnern ihre Seele auszusaugen. Um an ihm vorbeizukommen, muss die Gruppe ihn in Videospielen schlagen. Für die 1980er-Jahre, in denen 8- und später 16-Bit-Videospiele das Höchste der Gefühle waren, sind die in JoJo’s Bizarre Adventure dargestellten Spiele zum Zweck der Spannung aber viel fortschrittlicher. Jōtarōs Mitschüler Kakyōin Noriaki meldet sich beispielsweise für ein Rennspiel, das an eine Mischung aus Formel 1 und F-Zero X erinnert. Bei diesem wird es kurz vor der Einfahrt in einen Tunnel noch einmal brenzlig. Jōtarō entscheidet sich hingegen für ein Baseballspiel, in dem er die Grenzen des Machbaren überschreitet. Schlussendlich steht auch der Kampf gegen den vampirähnlichen Dio auf dem Plan, der nicht nur mit Taten, sondern auch mit Worten agiert. Um ihn besiegen zu können, müssen sich die Helden mit ihrer letzten Kraft zusammentun. So kämpfen sie an zwei Fronten, was Dio in Bedrängnis bringen könnte. Wie genau der Kampf gegen Dio ausgeht, soll aus Spoiler-Gründen auch für später spielende Staffeln der Familien-Saga nicht ausgeführt werden, aber Kairo als Schlachtfeld ist einzigartig.

Cooler Inhalt, maues Drumherum

Unter audiovisuellen Gesichtspunkten bleibt JoJo’s Bizarre Adventure auf dem Niveau der vorherigen Volumes. Insbesondere in den Kämpfen gibt es ein paar coole, wenn auch sehr übertriebene Effekte zu bestaunen. Fans werden sich über das Effektfeuerwerk freuen. Im digitalen Bonusbereich liegt dieses Mal ein siebzigminütiges Synchroninterview vor, das zwar ein paar interessante Hintergründe lüftet, aber nicht ganz so professionell wirkt, wie es bei einer Blu-ray-Veröffentlichung zu erwarten wäre. Dies dürfte daran liegen, dass es sich hierbei um eine Produktion handelt, die auch auf dem Youtube-Kanal von Kazé zu finden ist und vermutlich nicht extra für die Heimkinoveröffentlichung der Serie angefertigt wurde. Das ist wirklich schade, da die zweite Staffel von JoJo’s Bizarre Adventure die erste Season der Reihe überflügelt und mehr verdient hätte. Auch der Dialog mit den japanischen Sprechern hätte gesucht werden können. Laut Herstellerangaben scheinen des Weiteren nur noch ein Standee und Sticker als physische Dreingaben der vierten Volume beizuliegen. So bleibt am Ende nur zu hoffen, dass der Anime-Serie beim Bonusmaterial der dritten Staffel ein wenig mehr Liebe zuteil kommen wird. Den eigentlichen Inhalt tangiert das natürlich nicht. Dieser ist wie schon in den ersten drei Volumes großartig inszeniert und sollte von keinem Fan von JoJo’s Bizarre Adventure versäumt werden. Besser geht es hier fast wirklich nicht mehr.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Nachdem die erste Staffel von JoJo’s Bizarre Adventure mit der Zeit immer mehr nachgelassen hat, sieht es bei der zweiten Season ganz anders aus. Von der ersten Minute bis zur letzten Minute gelingt es der Serie dieses Mal mit einer richtig packenden Geschichte, vielen Handlungsplätzen und genialen Charakteren zu überzeugen. Vor allem beim Gegnerdesign hat Animationsstudio David Production aus allen Vollen geschöpft. Auch im Finale ändert sich daran nichts. Die letzten Kämpfe sind mitunter die packendsten und emotionalsten Kämpfe, die es in der Anime-Serie bisher zu sehen gab. Vor allem durch Dios Stand bleibt so vieles im Unklaren, sodass der Ausgang der Story lange Zeit ungewiss ist. Nicht vielen vergleichbaren Anime-Serien gelingt dies so gut wie JoJo’s Bizarre Adventure. Schade ist nur, dass Publisher und Lizenzgeber so wenig Interesse daran haben, den Zuschauer mit Bonusmaterial zu verwöhnen. Da wäre so viel möglich gewesen. Nichtsdestotrotz werden Fans von actionreichen Serien und der Reihe an sich nicht um die vierte Volume herumkommen. Diese ist einfach abartig gut!

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von JoJo’s Bizarre Adventure: Stardust Crusaders – Battle in Egypt (Vol. 4)!

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