Review: Inuyasha (Box 5, Episoden 105–138)

Bevor die ersten vier Serienboxen der Anime-Serie Inuyasha im deutschsprachigen Raum auf Blu-ray Disc erschienen sind, veröffentlichte der Publisher Kazé Anime die fünfte, sechste und siebte Volume. Die fünfte Ausgabe machte 2018 mit Änderungen auf sich aufmerksam.

Inhaltlich knüpft die in der fünften Serienbox erzählte Geschichte an die überaus turbulenten Geschehnisse der vierten Volume nahtlos an. Die fünfzehnjährige Mittelschülerin Higurashi Kagome, der buddhistische Mönch Miroku und die Dämonenjägerin Sango wurden von dem durchtriebenen Giftmischer Mukotsu außer Gefecht gesetzt. Den verbliebenen Helden, sprich der titelgebende Halbdämon Inuyasha, der Fuchs-Yōkai Shippō und Sangos Nekomata Kirara bleibt nicht anderes als der Rückzug übrig. Trotz Mukotsus rasches Ableben am Ende der vierten Serienbox müssen sie sich vor sechs weiteren Feinden in Acht nehmen, denn der Halunke gehörte zu den sieben legendären Kriegern, die sich aus ihrem Grab erhoben haben. Während der Flucht werden die Helden vom maschinenartigen Ginkotsu gejagt. Dieser schießt messerscharfe Sägeblätter durch die Luft und versucht seine Gegner mit Stahlfäden in die Finger zu kriegen. Auf Inuyashas Geheiß sollen Shippō und Kirara die drei bewusstlosen Freunde in Sicherheit bringen, während er sich Ginkotsu stellt. Shippō und Kirara gelingt es, Kagome, Miroku und Sango in einen Tempel zu bringen, doch lauert ihnen dort bereits Renkotsu auf. So überschlagen sich die Ereignisse in den ersten Episoden dieser Serienbox mehrfach. Außerdem wird das Geschehen sehr spannend aus mehreren Blickwinkeln eingefangen.

Kämpfe an allen Fronten

Dementsprechend kommen in der fünften Volume von Inuyasha ebenso die Nebencharaktere deutlich häufiger zur Geltung. Wolfs-Yōkai Kōga trifft zum Beispiel auf den selbstverliebten Schwertkämpfer Jakotsu. Inuyashas verflossene Liebschaft Kikyō macht hingegen Bekanntschaft mit dem freundlichen Arzt Suikotsu. Wie es der Name schon verrät, gehört auch er zu den legendären sieben Kriegern. Allerdings handelt es sich bei Suikotsu um einen sehr tragischen Charakter, da dieser an einer Form von Schizophrenie leidet. Einerseits kümmert er sich um kleine Waisenkinder und wird dabei auch von Kikyō unterstützt. Andererseits gelingt es seinen Gefährten, auch seine bösartige Natur zum Vorschein zu bringen und macht dann auch keinen Halt vor seinen Schützlingen. Das ganze Geschehen spielt sich im Übrigen rund um den heiligen Berg Hakurei ab, der von einer heiligen Barriere geschützt wird und es jedweden Yōkai unmöglich machen soll, ihn zu betreten. Lediglich besonders starken Yōkai wie Inuyashas Bruder Sesshōmaru ist es halbwegs möglich, den Berg zu erkunden. An diesem geweihten Ort soll sich auch der geflohene Naraku befinden, der die Strippen hinter den sieben Kriegern zieht. Wie das möglich sein kann, soll nicht verraten werden. Es ist deshalb aber kein Wunder, dass auch Sesshōmaru, sein Diener Jaken und die kleine Rin dort anzutreffen sind.

Synchronisation nach 13 Jahren

Obwohl Inuyasha in den vier vorherigen Serienboxen meistens kleinere und weitgehend in sich geschlossene Geschichten erzählt, entwickelt sich mit der fünften Volume ein Handlungsstrang, der sich über zwei dutzend Episoden zieht. Dieser konsekutive Aufbau der Folgen ist durchaus spannend, kann mit der Zeit aber auch ermüdend sein. Ein Glück, dass sich das Blatt zum Ende hin wieder wendet und ein paar kleinere Geschichten erzählt werden, die in das große Gesamtbild greifen, aber doch eigenständig sind. Unter anderem werden die zwischenmenschlichen Beziehungen der Freunde hierbei ausgebaut. Insbesondere die romantische Beziehung zwischen Inuyasha und Kagome als auch Sango und Miroku wird auf eine ganz neue Ebene gehievt. Ebenfalls gibt es ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern wie der älteren Exorzistin, dem Mönch Mushin und Mirokus gewieftem Kumpel Hachiemon. Eine humorvolle Rückkehr in Kagomes Zeit ist ebenso vorhanden. Es bleibt also Platz für Humor. Bei der deutschen Synchronisation müssen sich Fans auf Veränderungen einstellen. Nebenfiguren wie Kagomes Familie oder Rin haben neue Synchronsprecher erhalten, da zwischen der Vertonung der 104. und 105. Episode 13 Jahre lagen. Die Hauptfiguren haben ihre Sprecher glücklicherweise behalten, auch wenn zum Teil aufgrund des Alters leichte Veränderungen in ihren Stimmen festzustellen sind. Dies fällt aber kaum bis gar nicht störend ins Gewicht.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Fans der Anime-Serie Inuyasha mussten im Jahr 2005 ganz stark sein: Die Synchronisation ihrer Lieblingsserie wurde plötzlich einfach abgebrochen! Ein Schicksal, das wenige Jahre später auch Serien wie Detektiv Conan oder One Piece getroffen hat. Zum Glück lebt die Synchronisation dieser drei Serien wieder auf und Inuyasha ist inzwischen auch abgeschlossen. Die Episoden der fünften Serienbox von Inuyasha erzählen hierbei den großen Handlungsstrang um die legendären sieben Krieger, die von Naraku dazu instrumentalisiert werden, ihm Zeit zu verschaffen und Inuyasha und Co zu besiegen. So geht es in der fünften Serienbox richtig spannend los, auch wenn dieser sehr lange Handlungsstrang zuweilen ermüden kann. Immerhin kommen zum Ende hin wieder ein paar kürzere Geschichten hinzu, die dem Zuschauer ein wenig Luft verschaffen. Diese gefallen mir persönlich in Inuyasha tatsächlich ein wenig besser, da sie auch etwas mehr Platz für Humor lassen. Am meisten freue ich mich jedoch darüber, dass die Qualität der Animationen, der Charaktermodelle und der Hintergründe wieder deutlich zugelegt hat. Nur wenige Momente wirken so schäbig wie noch in der vierten Serienbox. Da bleibt zu hoffen, dass den Köpfen bei Animationsstudio Sunrise auch die abschließenden beiden Volumes mit dieser Qualität beglücken. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf diese beiden Ausgaben!

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Inuyasha (Box 5, Episoden 105–138)!

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