Review: Kirby’s Dream Buffet

Kirby kriegt einfach nicht genug zu essen! Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass der rosarote Vielfraß schon wieder in einem Videospiel auftreten muss. Kirby’s Dream Buffet schickt Nintendos Edelknödel in eine recht kleine, aber durchaus feine Minispielsammlung.

Während das japanische Unternehmen Nintendo seinen Klempner ständig in neue Sport- oder Partyspiele schicken muss, hat Kirby hingegen mit kleinen und dafür auflockernden Spielen zu kämpfen. In der vermeintlichen Minispielsammlung Kirby’s Dream Buffet steht einmal mehr alles im Zeichen von Essen. Aufgeteilt ist der Titel in vier essentielle Spielmodi, die entweder einzeln gespielt oder in einem zusammenfassenden Grand Prix hintereinander abgefrühstückt werden können. In der Rolle von Kirby rollen wir uns im Grand Prix zunächst durch einen Feinschmeckerparcours. Unser Ziel ist, schneller als unsere Kontrahenten an den Erdbeerhügeln am Streckenende anzukommen. Unterwegs sammeln wir Himbeeren ein, die genau wie die Erdbeeren als Punkte fungieren. Je mehr Früchte wir mit Kirby gemampft haben, desto schwerfälliger spielt sich die Knutschkugel. Kommen wir zum Beispiel von der Strecke ab und drohen in den bodenlosen Untergrund zu fallen, können wir uns ähnlich wie in Kirby und das vergessene Land nur bedingt lange in der Luft halten. Je praller Kirby aufgebläht ist, desto geringer fällt diese Zeitspanne aus. Hinzu kommen sowohl feste als auch bewegliche Hindernisse, die das Vorankommen erschweren. Keksmauern, die zerstört werden müssen, lassen die Athleten in Intervallen wieder zusammenführen. Abdüsen ist nur schwer möglich.

Abwechslungsreiche Grands Prix

Jeder Grand Prix in Kirby’s Dream Buffet besteht aus zwei Kursen. Zwischen den beiden Kursen müssen sich Kirby und seine Kontrahenten in einem Minispiel messen, wobei es auch hier darum geht, möglichst viele Früchte einzusammeln. Die Punkte werden übrigens addiert. Dennoch ist es selbst dann noch möglich, wenn wir nur wenige Früchte in den ersten drei Levels gesammelt haben, im vierten und entscheidenden Spielabschnitt das Blatt zu wenden. Zu guter Letzt erwartet uns nämlich ein Battle Royale, in dem wir noch und nöcher auf das Schlachtfeld herabfallende Früchte sammeln. Wir können jedoch auch unsere Gegner aus der Arena kicken, um deren Erd- und Himbeeren zu stibitzen. Hierzu stehen uns auch Items zur Verfügung, die ähnlich wie in Mario Kart 8 Deluxe in Item-Boxen aufbewahrt werden. So können wir uns mit Kirby in einen Stein verwandeln, um alle Gegner im Umkreis aus dem Weg zu räumen. Auch können wir mit einem Feuerball über das Schlachtfeld sausen. Da vor allem beschleunigende Items auch auf den Rollpisten Sinn ergeben, dürfen wir uns ebenso dort temporär in Rennreifen, Windhosen oder Sprungfedern verwandeln. Auch wenn Kirby’s Dream Buffet auf den ersten Blick nicht nach viel aussieht, entpuppt sich der Titel vor allem nach mehreren Grands Prix am Stück ein wenig überraschend als sehr abwechslungsreich.

Freischaltbare Inhalte noch und nöcher

Nach jedem einzelnen Minispiel oder nach jedem Grand Prix werden uns die gesammelten Punkte gutgeschrieben. Damit steigen wir in unserer Gourmetstufe auf. Diese drückt jedoch nicht unser Können aus, sondern eher die Zeit, die wir mit Kirby’s Dream Buffet verbracht haben. Als Belohnung für höhere Stufen winken neue Kostüme, die auf Kirby aber lediglich einen kosmetischen Effekt haben. Damit verschenkt der Titel zwar Potenzial im Bereich der spielerischen Vielfalt, sichert sich damit aber vor allem im Mehrspielermodus den wichtigen Status eines unglaublich fairen Spiels. Auch neue Farben können durch das Sammeln von etlichen Punkten freigeschaltet werden. Am besten gefallen uns jedoch die sogenannten Naschcharaktere. Dabei handelt es sich schlicht um Kekse, die wir in der Hubwelt auf einer riesigen Torte anbringen können. Dies ist zwar nicht weltbewegend, aber da die Plätzchen dermaßen zum Anbeißen aussehen, kommt tatsächlich Freude und ein wenig Heißhunger auf Gebäck auf. Bis wir die 135. Gourmetstufe erreicht und alle Naschcharaktere erkämpft haben, von denen es über zweihundert Stück gibt, dürften etliche Stunden vergehen. Wer alles sammeln möchte und die Möglichkeit hat, online zu spielen, sollte diese Option nutzen. Im Mehrspielermodus erhalten wir für einen Grand Prix circa fünfzig Prozent mehr Punkte.

Kurzweiliges Vergnügen für zwischendurch

Allerdings sei gesagt, dass der Online-Modus aufgrund der Peer-to-Peer-Technologie sehr stark von der Verbindungsqualität jedes einzelnen Teilnehmers abhängt. In unserem Test am 27. August 2022 haben wir sowohl ganz passable Online-Partien als auch störende Ruckler beim Spielen erlebt. Verbindungsabbrüche sind uns nicht untergekommen. Nintendo könnte so langsam aber ruhig mal in eine ordentliche Server-Struktur investieren. Auch dass wir mit fremden Spielern nicht richtig kommunizieren können, ist ein arg veraltetes Konzept. Dieses Defizit fällt bei Kirby’s Dream Buffet aber nicht weiter negativ auf. Spielerisch ist der Titel aber über alle Zweifel erhaben. Bis auf die schwerfälligen Bewegungen, wenn Kirby mal einen größeren Bauchumfang hat, lässt sich die Spielfigur wunderbar bewegen. Noch dazu sieht der Titel auf der Nintendo Switch wirklich hübsch aus. Die bunten Farben der Torten, Kekse und Früchte zaubern uns durchweg ein Lächeln aufs Gesicht. Offline läuft der Titel zudem durchweg flüssig. Ebenso gut gefällt uns der Soundtrack, der auf bekannte Stücke von Kirbys vorherigen Abenteuern setzt. Zum Teil ist die Musik stark aufgebohrt. Definitiv ertappen wir uns oft genug dabei, wie wir Stücke aus Kirby’s Fun Pak und Co mitsummen. Für zwischendurch ist Kirby’s Dream Buffet bestens geeignet. Wer jedoch länger als eine halbe Stunde am Stück Spaß mit Kirby haben will, sollte lieber zu dessen wunderbaren Jump ’n’ Runs greifen.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit: Kirby’s Dream Buffet ist ein wunderbarer, wenn auch nur kurzweiliger Spaß. Es bereitet mir sehr viel Freude, mit dem kleinen Vielfraß durch die Levels zu rollen, meine Gegner von der Bahn zu kicken und Punkte zu sammeln. Sammelbare Kostüme, Farben und Kekse sorgen dafür, dass mich der Titel auch über längere Zeit motiviert. Mir persönlich fehlen aber Individualisierungsmöglichkeiten im Spiel. Beispielsweise kann ich mir nicht aussuchen, auf welchen Kursen ich zum Ziel rollen will und vor allem welche Stages ich für die chaotischen Minispiele oder Kämpfe bevorzuge. Alleine kann der Titel zwar schnell öde werden, aber wer mit einem Freund vor dem heimischen Fernseher oder mit unbekannten Spielern online in den Ring steigt, wird noch etwas mehr Spaß mit dem Spiel haben. Allerdings gilt auch hier, dass nach einer halben Stunde erst einmal die Luft raus ist. Trotzdem hat der Titel das Potenzial, über Wochen und Monate hinweg, immer mal wieder zwischendurch reinzuschauen. Wer sich bei kurzweiliger Action angesprochen fühlt, macht mit Kirby’s Dream Buffet nichts falsch.

Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Kirby’s Dream Buffet!

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