Review: Miss Kobayashi’s Dragon Maid (Vol. 3)

Nachdem im März 2020 die erste Volume der Anime-Serie Miss Kobayashi’s Dragon Maid in den Ring geschickt wurde, folgte zwei Monate später das zweite Episodenpaket. Kazé Anime ließ es sich jedoch nicht lumpen und veröffentlichte im Juni 2020 endlich die finale Ausgabe.

Ein paar Monate sind vergangen, seitdem der Drache Tōru bei der titelgebenden Hauptfigur Kobayashi eingezogen ist. In ihrer menschlichen Maid-Form versucht sie Kobayashi unter die Arme zu greifen. Als dann auch noch Tōrus Freundin, die aufgeweckte Kanna Kamui in den turbulenten Haushalt eingezogen ist, gingen die Abenteuer erst richtig los. Ebenfalls nicht so unschuldig am ganzen Tohuwabohu ist der Drache Fáfnir, der sich bei Kobayashis Arbeitskollegen Takiya Makoto eingenistet hat. Damit nehmen die kuriosen Charaktere in Miss Kobayashi’s Dragon Maid aber auch in der dritten Volume nicht ab, denn ebenfalls ist auch die vollbusige Lucoa wieder mit von der Partie, die mit ihren großen Brüsten den kleinen Magatsuchi Shōta zur Verzweiflung treibt. Auch Elma, die im zweiten Episodenpaket während eines Kochduells hinzukam, taucht wieder auf – und ist beispielsweise von Tōrus Gerichten in der elften Folge begeistert. Diese steht ganz im Zeichen des Jahreswechsels. Der Winter hat Einzug gehalten und sorgt erst einmal dafür, dass die frierenden und bibbernden Freunde kaum mehr ihre Wohnung verlassen. Mit etwas Glück haben sie bei einer Tombola aber die Chance, einen kurzen Erholungsurlaub in einem Onsen oder zumindest einen Kotatsu zu gewinnen. Wie in Japan üblich, wird Neujahr in Miss Kobayashi’s Dragon Maid ruhig gefeiert. Der kulturelle Einfluss des Landes der aufgehenden Sonne ist also überall zu spüren.

Von Neujahr zum Valentinstag

Essen spielt in der zwölften Folge ebenfalls eine wichtige Rolle, denn hier will die titelgebende Drachen-Maid Tōru ihre Meisterin mit einem leckeren Abendmahl überraschen. Um Kobayashi umzuhauen, begibt sie sich extra in ihre Welt, um seltene Zutaten zu sammeln. Kobayashi ist allerdings so überzeugt davon, dass es am Ende des Tages wieder nur Reisomelette gibt und sich deshalb auf der Fahrt nach Hause betrinkt. Hieran ist einmal mehr der seichte Humor von Miss Kobayashi’s Dragon Maid zu erkennen, der meist recht plötzlich eingespielt und teilweise auch sehr plump umgesetzt wird. Ganz anders ist die dreizehnte Episode aufgebaut, denn hier kehrt einer der Charaktere der Truppe erstmal den Rücken zu, was besonders für Kobayashi zu einer harten Probe wird. Auch wenn die Handlung in Anime-Form, vermutlich weil der Manga im Jahr 2020 noch nicht beendet wurde, auf diese Art und Weise nur halbwegs zu einem befriedigenden Abschluss geführt wird, ist es dennoch erstaunlich, mit welcher Dramatik und Ernsthaftigkeit Miss Kobayashi’s Dragon Maid nach 13 eher ulkigen Episoden endet. Wer danach immer noch Lust auf die Geschichte hat, kann sich auch die beiliegende Original Video Animation ansehen. Diese dreht sich voll und ganz um den Valentinstag und das dazugehörige Verschenken von Schokolade. Tōru möchte, dass sich Kobayashi in sie verliebt und mischt ihr einen Liebestrank in die Süßigkeiten. Ach herrje!

Angenehme Unterhaltung bis zum Schluss

Wie schon bei den beiden vorherigen Volumes liegt auch der dritten Ausgabe der Anime-Serie Miss Kobayashi’s Dragon Maid ein schickes Booklet bei. Im Heftchen werden auf den ersten Seiten die Charaktere Lucoa, Shōta, Saikawa Riko und deren größere Schwester vorgestellt. Ebenfalls enthalten ist ein Episodenguide zu allen drei enthaltenen Folgen und auch zur Original Video Animation. Darauf folgt eine Übersicht, aus der zu entnehmen ist, wie die Tagesabläufe von Elma, Lucoa, Shōta, Riko und ihrer Schwester aussehen. Ein kurzer Manga, Artworks und zahlreiche Skizzen runden den guten Gesamteindruck des Booklets ab. Neben dem Büchlein darf sich der Käufer der physischen Version im Übrigen über vier schön gestaltete Artboards freuen, auch wenn die Motive in erster Linie als Fanservice dienen. Digitale Boni gibt es, sofern die Original Video Animation nicht als Bonus betrachtet wird, allerdings nicht. Das ist sehr schade, da vor allem Interviews mit den Köpfen des Produktionsteams durchaus interessante Einblicke in die Umsetzung des Animes auf Basis der Manga-Vorlage gegeben hätten. Hier wurde Potenzial verschenkt, was Fans der Anime-Serie aber sicherlich nicht verschrecken dürfte. Schließlich unterhält Miss Kobayashi’s Dragon Maid mit dem Humor und trotz des überhastet wirkenden Endes bis zur letzten Minute. Wird also Zeit, dass der Manga auch hierzulande mal erscheint.

Geschrieben von Eric Ebelt

Erics Fazit (basierend auf der Blu-ray-Fassung): Miss Kobayashi’s Dragon Maid beweist in den letzten drei Episoden, wie humorvoll die Anime-Serie sein kann, wenn sie den Anteil an erotischen oder gar sexuellen Anspielungen aufs Nötigste herunterschraubt. Ebenfalls sticht der ernste Unterton, der in der dreizehnten Folge vorherrscht, positiv hervor. So wird die Story zwar sehr hastig und deswegen nur halbwegs zu einem befriedigenden Ende geführt, doch ist das unterm Strich gar nicht so schlimm. Die Geschichte unterhält mit illustren Situationen, die dank besonderen Events wie Neujahr aber genug Raum geben und sich so auf ihre ganz eigene Art und Weise zu entfalten. Insbesondere die Original Video Animation, die den Valentinstag und ein Onsen als Kulisse hernimmt, weiß zu überzeugen. Wer die ersten beiden Volumes von Miss Kobayashi’s Dragon Maid gesehen hat, darf sich die dritte, tiefgründigste und womöglich beste Ausgabe der Anime-Serie auf keinen Fall entgehen lassen!

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Miss Kobayashi’s Dragon Maid (Vol. 3)!

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